[Kirkwscks4eva]

ICE nach Bombendrohung gestoppt – 900 Euro Strafe wegen Schwarzfahrens

Kopfschütteln über ein Skandal-Urteil des Amtsgerichts Nauen (Brandenburg): Am 3. Juli war Mohammed T. (30) bei einer Fahrscheinkontrolle im ICE 802 (Berlin-Hamburg) ausgerastet, drohte, den Zug in die Luft zu sprengen. Jetzt das Urteil: 60 Tagessätze zu 15 Euro fürs Schwarzfahren!

Von Ralf Schuler

900 Euro für die Terror-Tat, die Hunderte in Angst und Schrecken versetzte. Nach der Evakuierung von mehr als 300 Fahrgästen überwältigte die Spezialeinheit GSG 9 den in Algerien geborenen Franzosen. Folge: 59 verspätete, elf ausgefallene und 19 umgeleitete Züge.

T. (geboren am 19. Februar 1990 im algerischen Ain Beida) war allein seit 22. Mai in Deutschland fünfmal von der Bundespolizei beim Schwarzfahren erwischt worden. Er verfügt in Frankreich über ein langes Vorstrafenregister: unter anderem wegen Hehlerei, Körperverletzung, Einbruchsdiebstahl, Betrug, Unterschlagung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz (Drogenbesitz).

Gültige Papiere führte T. bei der Festnahme nicht mit sich, Pass und Personalausweis in Frankreich sind längst abgelaufen. In Deutschland lebt er nach eigenen Angaben in einem Abrisshaus im niedersächsischen Diepholz vom Flaschensammeln. In der Vernehmung gab T. an, seit 2009 in Frankreich in psychologischer Behandlung zu sein und langjährig Cannabis konsumiert zu haben.

Er sei aber weder berufstätig noch arbeitssuchend und verfüge auch nicht über „ausreichende Existenzmittel sowie die erforderliche Krankenversicherung“, heißt es in einem Antrag der Bundespolizei (liegt BILD vor) auf „Aberkennung des Freizügigkeitsrechts“, mit dem die Ausweisung T.s erreicht werden sollte.

Verständnislos reagierte man nach B.Z.-Informationen bei der Bundespolizei, die eine Ausweisung nach Frankreich sowie Anklage wegen Gefährdung des öffentlichen Friedens, Bedrohung und Androhung einer Sprengstoffexplosion gefordert hatte.

Übrigens: Das Angebot, von der Bundespolizei an die deutsch-französische Grenze gebracht zu werden, lehnte T. ab. Stattdessen verabschiedete er sich nach der Verhandlung am Freitag mit dem Ziel Diepholz, Berlin oder Köln „zum Bahnhof“. Die nächste Schwarzfahrt mit Ansage: Seine festgestellten Barmittel betrugen weniger als ein Euro.

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[Melvin van Horne]

Moin,

900 Euro Geldstrafe für eine Bombendrohung in einem ICE. Verhängt gegen einen Mann der ein ellenlanges Vorstrafenregister hat und vom Flaschensammeln lebt. Das kommt für mich einem Freispruch gleich.

Da können sie eigentlich im Foyer des Gerichtsgebäudes gleich AfD Aufnahmeanträge auslegen. Dieses Urteil ersetzt 1.500* Wahlplakate und macht 30* AfD Skandale vergessen.

Und wenn sich nun ein Polizist nach rechts umdreht weil er nur da noch eine Hoffnung sieht das dieser Wahnsinn mal endet. Dann mag das falsch sein. Aber es wird für mich verständlicher. Und wieder stelle ich mir die Frage: Es gibt rechtsradikale Polizisten. Waren die alle schon rechtsradikal als sie zur Polizei kamen oder sind sie es da geworden?

* Die Zahlen sind von mir erfunden.

[TinyTimm]

Zitat von Melvin van Horne

Es gibt rechtsradikale Polizisten. Waren die alle schon rechtsradikal als sie zur Polizei kamen oder sind sie es da geworden?

Interessante Frage. Ich habe einige Freunde bei Justiz, Polizei, und Bundespolizei in Deutschland, und könnte sie dir beantworten. Nur soviel. Es hat nichts mit dem Einfluss von Arbeitskollegen zu tun. Sie sind nicht rechtsradikal, nur angepisst von dem was sie täglich im Dienst erleben, und wie die Politik damit umgeht.

[MunichEast]

Die Tagessätze richten sich nach dem Einkommen und wer nichts hat, kann auch keine noch höhere angesetzte Geldstrafe zahlen. Hier wird ja nun die Abschiebung vorbereitet.

[Melvin van Horne]

Moin,

der Typ kann und wird 900 nicht zahlen so wie er 9.000 nicht zahlen würde. Jemandem mit einem derartigen Vorstrafenregister bei einer Verhandlung wegen einer Bombendrohung und dem damit verbundenen, von ihm verursachten Schaden, überhaupt zu einer Geldstrafe zu verurteilen ist für mich ein Hohn.

Seine Abschiebung wird vorbereitet? Und da er das ja nun weiss, kann er ja noch mal so richtig Gas geben. Wenn der Kamerad nicht in Abschiebehaft geht, dann können wir uns die Abschiebehaft eigentlich ganz sparen. Einen würdigeren Kandidaten wird es kaum jemals geben. Andererseits hat er ja einen festen Wohnsitz. Abrisshaus in der "Ich lach euch aus ihr Idioten" Strasse 3 in 27755 Delmenhorst. Da wird die Abschiebung sicher ein Kinderspiel.

Wohin eigentlich abgeschoben? Nach Frankreich? Na, da wollen wir doch mal hoffen das er nicht vor den ihn begleitenden Polizisten wieder zurück in Delmenhorst ist.

[Kirkwscks4eva]

Ich gehe davon aus dass seine Abschiebung genauso erfolgreich sein wird wie diverse Abschiebungen zuvor. Es wird doch sicher genug Abschiebungsgegner geben die ihm helfen werden.