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24.06.20, 01:02
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#1
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Profi
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Ein Vorwurf, der uns trifft
Zitat:
Eine Stellungnahme zu strukturellem Rassismus in der Klimabewegung
Ein Vorwurf, der uns trifft
Zu den Meinungsbeiträgen von Tonny Nowshin im Onlinemagazin Klimareporter am 17.06.2020 und der taz am 18.06.2020.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] haben am 17. und 18. Juni Gastbeiträge der Klima-Aktivistin Tonny Nowshin veröffentlicht. Darin wirft sie vor allem Greenpeace und der deutschen Klimabewegung strukturellen Rassismus vor. Konkreter Anlass für Tonny Nowshin ist ein Greenpeace-Tweet anlässlich der Aktion am Kohlekraftwerk Datteln 4 am 20. Mai. Ihr Vorwurf: Greenpeace habe sie als einzige nicht-weiße Teilnehmerin auf den Fotos des Tweets bewusst unsichtbar gemacht – ein aus ihrer Sicht rassistisches Vorgehen.
Greenpeace Deutschland nimmt diesen Vorwurf sehr ernst. Daher möchten wir an dieser Stelle dokumentieren, was passiert ist, und welche Bedeutung das für unsere zukünftige Arbeit hat.
Am 20. Mai haben wir auf unserem Twitter-Account einen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] über eine Aktion gegen die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Datteln 4 gepostet. An der Aktion haben neben weiteren Frauen die Klimagerechtigkeits-Aktivistin Tonny Nowshin und die Greenpeace-Kampaignerin Lisa Göldner teilgenommen. Für den Tweet wurden vier Fotos ausgewählt. Auf keinem der Fotos ist Tonny Nowshin erkennbar zu sehen. Obwohl es andere Bilder der Aktion auch in unserer eigenen Greenpeace [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] gibt, die Tonny Nowshin zeigen und die wir der Presse angeboten haben, wurde unter anderem ein Foto von der Pressekonferenz im Vorfeld der Aktion ausgewählt, auf dem sie und zwei weitere Teilnehmerinnen fehlen. Der Grund, weshalb dieses Foto ausgewählt wurde ist, dass es die beiden bekannten Fridays For Future-Aktivistinnen Carla Reemtsma und Luisa Neubauer und die Greenpeace-Kampaignerin Lisa Göldner zeigt.
Indem wir uns hier selber in den Fokus gestellt haben, wurde Tonny Nowshin als einzige nicht-weiße Sprecherin und Teilnehmerin der Aktion unsichtbar gemacht. Noch immer ist die Klimabewegung in Deutschland mehrheitlich weiß, aber es gibt Menschen of Color in unseren Reihen. Indem wir für den Tweet Fotos ausgewählt haben, die nur weiße Menschen zeigen, wurden Menschen of Color in der Klimabewegung ausgegrenzt.
Wichtig ist uns an dieser Stelle aber auch: Es wurde von uns kein Foto beschnitten, noch haben wir ein Foto übernommen, das beschnitten wurde. Wir haben weder Tonny Nowshin noch eine andere Person nachträglich aus einem Foto entfernt!
Die Auswahl der Fotos in dem Tweet sehen wir als einen Fehler, für den wir uns schon vor der Veröffentlichung des Beitrages bei Tonny Nowshin entschuldigt haben. Auf den Bildern der Aktion, die an diesem Tag in unserer [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und die wir der Presse an dem Tag angeboten haben, ist Tonny Nowshin aber selbstverständlich auch als Teil der demonstrierenden Gruppe zu finden. Als zehn Tage später am gleichen Ort eine Folge-Aktion mit Pressekonferenz stattfand, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Wir lernen aus unseren Fehlern
Wir sind dankbar, dass Tonny Nowshin uns auf unseren Fehler aufmerksam gemacht hat. Wir sind dankbar, dass sie uns als vornehmlich weiße Menschen damit schonungslos vor Augen führt, dass auch wir nicht frei von unbewussten Rassismen sind. Dass wir uns bei der Auswahl der Fotos nur darüber Gedanken gemacht haben, wer abgebildet ist - aber nicht, wer darauf eben nicht sichtbar ist. Auch das ist Weiß-sein.
Wir bedauern zutiefst, dass der Tweet für Tonny zu einer Erfahrung von Rassismus in der deutschen Klimabewegung geworden ist. Sie und andere Klimaaktivist*innen of Color auf diese Weise zu diskriminieren war nicht unsere Absicht. Der Vorfall führt uns, als vornehmlich weiße Personen unsere unbewussten Rassismen und Privilegien vor Augen. Und genau damit müssen und wollen wir uns auseinandersetzen.
Wir können den Vorfall nicht ungeschehen machen. Aber wir versprechen daraus zu lernen. Wir möchten ihn zum Anlass nehmen, uns schonungslos mit unseren unbewussten Rassismen auseinanderzusetzen und unsere Privilegien als vornehmlich weiße Personen zu reflektieren.
Noch immer ist die Klimabewegung in Deutschland eine vornehmlich weiße Bewegung. Beim Umgang mit Rassismus und auf dem Weg zu einer diversen und inklusiven Bewegung hat die Klimabewegung viel nachzuholen. Das gilt auch für Greenpeace. Wir wollen aus unseren Fehlern lernen. Wir können als Umweltorganisation nur dann erfolgreich sein, wenn wir inklusiver und diverser werden und entschlossen jeder Form von Rassismus und Diskriminierung entgegentreten. Es gibt noch viel zu tun, aber wir sind bereit es anzupacken.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Die Vorgeschichte ist verlinkt im Artikel von Greenpeace, aber der Artikel beschreibt wirklich gut wie Frau Nowshin diese Erlebnisse für sich selber erlebt - deswegen übernehme ich den auch komplett nochmal hier:
Zitat:
Die Klimabewegung hat ein Rassismusproblem
Ich wurde auf einem Pressefoto mit Luisa Neubauer und anderen weißen Klimaaktivistinnen unsichtbar gemacht. Vor kaum einem halben Jahr ist der ugandischen Klimaaktivistin Vanessa Nakate mehr oder weniger dasselbe passiert. Der Unterschied: Diesmal waren Menschen aus der Klimabewegung verantwortlich. Menschen, die ich Kolleg:innen und Freund:innen nenne.
ein Gastbeitrag von
Tonny Nowshin

Tonny Nowshin bei der Protestaktion gegen das neue Kohlekraftwerk Datteln 4: Ob man es glaubt oder nicht, auch Women of Colour sind Teil der deutschen Klimabewegung. (Foto: Momo)
Als ich in der Klimabewegung aktiv wurde, hätte ich nicht gedacht, dass ich ständig über Rassismus sprechen würde. Immer und immer wieder. Mussten Menschen, die gegen eine Art der Ungerechtigkeit kämpfen, nicht ganz natürlich auch ein Gefühl für andere Unterdrückung entwickeln und schnell darauf reagieren? In meiner naiven Welt stand das fest. Ich habe aber gelernt, dass die Welt viel komplizierter ist als diese rationale Denkweise.
Nach den weltweiten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], die durch den Mord an George Floyd ausgelöst wurden, brauchte Fridays for Future Deutschland mehr als eine Woche für eine [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] in den sozialen Medien.
Und nicht nur, dass es so lange gedauert hat. Fridays for Future likte zwischenzeitlich auch einen Kommentar bei Instagram, in dem die Darmstädter Ortsgruppe allen Ernstes dafür kritisiert wurde, sich [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] auszusprechen.
All das war beschämend für mich als Woman of Colour mit einer starken Verbindung zur Anti-Rassismus-Bewegung. Schließlich ist das meine Klimabewegung! Sie zu verteidigen, fällt mir angesichts der Vorkommnisse nicht gerade leichter.
Vor dem Verteidigen nach außen musste ich aber auch im Inneren der Klimabewegung für mich selbst und die Repräsentation von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] kämpfen.
Eine besonders rassistische Situation hat die Ereignisse der vergangenen Wochen für mich noch schwerer gemacht. Ich habe am 20. Mai an [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] gegen das neue Kohlekraftwerk Datteln 4 teilgenommen, gemeinsam mit anderen Aktivistinnen verschiedener Organisationen. Auch Greenpeace Deutschland war dabei.
Danach [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] der Aktion auf Twitter. Alle, die dabei waren, waren abgebildet. Nur ich nicht. In einer Szene hatte ich sogar [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer gestanden – aber das Foto hörte neben ihr auf. Ich war lediglich [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Das war weniger als sechs Monate, nachdem die Nachrichtenagentur Associated Press die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate aus einem Foto mit ansonsten weißen Klimaaktivistinnen wie Greta Thunberg oder Luisa [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Und jetzt wurde schon wieder die einzige nicht-weiße Aktivistin unsichtbar gemacht.
Ich bin es gewohnt, dass mir auf den Straßen in Deutschland Rassismus von Menschen mit rasierten Köpfen und schwarzer Kleidung entgegenschlägt. Manchmal kommt er auch von normalen Fremden, die nicht merken, dass sie sich rassistisch verhalten.
Ich bin es aber nicht gewohnt, so von Menschen behandelt zu werden, die ich als Kolleg:innen sehe. Das ist noch schwerer, weil ich es selbst am liebsten verklären oder leugnen würde. Ich wusste erst mal gar nicht, wie ich reagieren sollte.
Mein erster Instinkt war, mich zurückzuziehen, wie es wohl viele von uns machen, wenn wir uns respektlos behandelt fühlen. Ich entfernte den Hinweis auf mich von der Twitter-Nachricht.
Dann begann ich mich schuldig zu fühlen, weil ich die eklatante Ausgrenzung nicht öffentlich gemacht hatte. Weil ich nicht stärker gewesen war.
Nur als Vorzeige-Betroffene geduldet
Nach und nach verhärtete sich die übelkeiterregende Erkenntnis. Es ist nicht so, dass die Klimabewegung nicht um ihre Probleme weiß oder ungebildet ist. In der Bewegung gibt es vielmehr einen Status quo, dem ich mich anpassen soll.
Ich werde in der Klima-Szene geduldet, solange ich sie mir nicht so zu eigen mache wie die weißen Aktivist:innen. Als [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] – also Schwarze, Indigene und People of Colour – sind wir nur willkommen, wenn wir die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Auch deshalb habe ich gezögert, über die Zurücksetzung zu sprechen, die ich innerhalb der Bewegung erlebe. Es macht keinen Spaß, das zu thematisieren. Es ist eine Last, die wir nicht-weißen Aktivist:innen tragen. Unsere stolzen und starken Momente gehen unter in den wahnsinnig unangenehmen Dingen, die andere uns antun.
Wie viele wissen, dass Vanessa Nakate [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] vor Ugandas Parlament gestreikt hat? Wie viele wissen, dass sie zwei Jugendbewegungen auf dem afrikanischen Kontinent gegründet hat?
Einige Zeitungen nennen sie immer noch "das Mädchen, das aus dem Bild mit Greta Thunberg geschnitten wurde". Wer würde Associated Press hingegen als "die rassistische Nachrichtenagentur, die eine junge Frau wegen ihres Aussehens nicht abgebildet hat" bezeichnen?
Ich bin Tonny Nowshin. Ich bin Ökonomin, Wissenschaftlerin, Klimagerechtigkeits- und Postwachstumsaktivistin. Ich bin seit 2018 Teil der Klimabewegung und es gibt dort viele Menschen, die mich lieben und in mir sogar ein Vorbild sehen.
Seit vier Jahren [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], um die größten Mangrovenwälder der Welt zu retten, die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Ich bin eine wunderbare Freundin, eine stolze Tochter, eine freundliche Mentorin und eine unnachgiebige Genossin. So sollt ihr mich kennen.
Viele weiße Aktivist:innen wollen ihre Privilegien nicht sehen
Der einzige Grund dafür, dass ich meine unangenehme Erfahrung teile, ist dieser: Was Vanessa Nakate, mir und vielen anderen passiert ist, das sind keine Einzelfälle. Es passiert regelmäßig – innerhalb der angeblich progressivsten Bewegung unserer Zeit.
Warum? Weil sie immer noch von Menschen dominiert wird, die ihre [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] nicht sehen, in denen sie es sich gemütlich eingerichtet haben. Manche von ihnen wollen den Planeten retten, weil seine Ausbeutung einen Punkt erreicht hat, an dem es auch für sie in ihren alten Lebensstilen unbequem wird.
Alle anderen – und damit meine ich BIPoC- und weiße Aktivist:innen – kämpfen zusammen, um den Planeten zu schützen und eine bessere Zukunft zu gestalten. Wir sehen, dass das nur geht, indem wir Rassismus und Klimakrise als Querschnittsthemen und die Kämpfe [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] anerkennen.
Rassismus und die Klimakrise haben dieselben Wurzeln. Wir können keines dieser Probleme ignorieren, wenn wir das andere bekämpfen wollen. Eine rassistische Klimabewegung kann niemals eine gerechte Zukunft schaffen.
Ich habe dort viele inspirierende und entschlossene Menschen gefunden. In einem Jahr wird die Bewegung anders aussehen als heute noch, denn wir bleiben. Und wir schweigen nicht mehr über die rassistischen Strukturen in der Klimabewegung.
Übersetzung: Susanne Schwarz
Zitat:

Foto: privat
Tonny Nowshin
wurde 1987 geboren und ist Wirtschafts*wissen*schaftlerin und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Sie ist in Bangladesch aufgewachsen und lebt zurzeit in Berlin.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Luisa Neubauer schreibt genauso selbstkritisch auf Twitter dazu:
Zitat:
Luisa Neubauer @Luisamneubauer - 18. Juni
Erneut wurde eine Aktivistin aus dem Bild geschnitten, die neben mir auf einem Pressefoto zu sehen war. Diesmal die großartige @t_nowshin
. Das sind keine Einzelfälle & "stellt euch anders hin" ist keine Lösung für strukturellen Rassismus. Wir haben noch viel zu tun, auch bei uns.
[...]
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Zu Tonny Nowshin und ihren Einsatz für FFF - beispielhaft einfach ein Video:

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Und auch noch mehr zu Vanessa Nakate:
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Ein weiteres Beispiel das Rassismus leider überall vorkommt. Auch die Klimabewegung ist keineswegs davon frei. Man muss sich darüber bewusst werden, wenn sich Dinge ändern sollen, man muss es anerkennen können ...
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
Geändert von Wornat1959 (24.06.20 um 01:30 Uhr)
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei Wornat1959 bedankt:
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24.06.20, 09:37
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#2
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Mitglied
Registriert seit: Mar 2020
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Bedankt: 427
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Anglizismen und Abkürzungen/Akronyme vergrößern unnötig die Distanz zum Begriff.
Die Wahrheit kann man auf deutsch formulieren, auch und gerade, wenn sie schmerzt.
Rassismus im eigenen Denken muss man sich bewusst machen, sonst kann man ihm nicht begegnen. Da ist schamhafte Verblendung kontraproduktiv.
Menschen of Color? People of Color? Nein. Wenn es artikuliert werden muss, dann Klartext: Menschen, die sich aufgrund der Hautfarbe, der Herkunft oder anderer nicht beeinflussbarer Kriterien diskriminiert fühlen.
Was gar nicht geht: POC - die Assoziation zu Pocken macht dieses Akronym im Deutschen zu einem unsäglichen Begriff.
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Demokratie lebt von der Vielfalt - Diktatur vom Mitmachen.
Geändert von beloborodov (24.06.20 um 10:12 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei beloborodov:
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24.06.20, 10:09
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#3
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.582
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Es ist ein schwieriges Unterfangen nicht von der täglichen medialen und auch gesellschaftlichen Berieselung beinflußt zu werden. Wir müssen uns täglich vor Augen führen was wir wollen und es ist schwerer Menschen als Menschen zu akzeptieren, als in einfachere ablehnende Denkmuster oder Verhaltensweisen zu fallen.
Ich nehme mich mal als Beispiel. Aufgewachsen bin ich multikulturell. Mein bester Freund war Ungare, andere waren Jugoslawen, schwarze Kinder von GJs und Flüchtlinge aus Sri Lanka, Algerien und co.. Der Umgang war mir also völlig vertraut.
Als damals die vielen Anschläge islamischer Terroristen waren, war ich aktiv in der Hilfe eingebunden. Trotzdem veränderte sich mein Blick, wurde nervös wenn in meiner Gegenwart Arabisch gesprochen wurde von Gruppen jungen Männern. Obwohl ich selbst in Grundzügen arabisch spreche, bzw. es gelernt habe. Die ganze Berichterstattung hatte mich beeinflußt und ich mußte mich bewußt dagegen stemmen.
Rassismus ist etwas das uns tagtäglich auflauert, in kleinen und großen Dingen. Beiläufig und unbewußt, nicht immer offensichtlich. Die Art und Weise Menschen medial und auch gesellschaftlich in Schubladen zu stecken, ist ein riesen Problem. Selbst offene Menschen sind dagegen nicht resistent. Wir müssen unsere Menschlichkeit und Respekt miteinander jeden Tag erkämpfen !
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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