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myGully |
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08.06.20, 07:47
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#1
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Super Moderatorin
Registriert seit: Mar 2009
Ort: South Bronx
Beiträge: 24.090
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Nach Tod von George Floyd : Minneapolis löst seine Polizeibehörde auf
Zitat:
Die Stadt, in der die Proteste gegen Polizeigewalt ihren Ausgang nahmen, geht einen drastischen Schritt. Präsident Trump verliert in den eigenen Reihen Unterstützung, sein Herausforderer trifft die Familie des getöteten George Floyd.
Die durch den Tod von George Floyd ausgelöste Protestwelle in den Vereinigten Staaten gegen Rassismus und Polizeigewalt hat sich am Sonntag friedlich fortgesetzt. Bei den Märschen durch die Großstädte war die Stimmung der Teilnehmer überwiegend fröhlich und hatte nichts mehr mit der Wut und Gewalt der vergangenen Ausschreitungen gemein. Grund für den Stimmungswechsel ist unter anderem, dass die Forderungen nach Polizeireformen unter anderem in Minneapolis und New York Gehör fanden. Zugleich verliert Präsident Donald Trump bei Anhängern der eigenen Partei an Rückhalt, und prominente Republikaner wenden sich von ihm ab.
Als Konsequenz aus dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners Floyd soll die Polizeiarbeit in Minneapolis völlig neu organisiert werden. Der Stadtrat einigte sich darauf, die örtliche Polizeibehörde komplett aufzulösen und eine neue Struktur für die Polizeiarbeit zu schaffen. In seiner gegenwärtigen Aufstellung sei das Minneapolis Police Department nicht mehr reformierbar, erklärten neun von zwölf Stadträten nach Angaben des örtlichen Senders KTSP und der „New York Times“ am Sonntagabend (Ortszeit).
Es gebe aber noch keinen genauen Plan für die neue Organisationsform, hieß es weiter. Die Abwicklung der Polizeibehörde dürfte ein „langer und komplizierter Kampf“ werden, schrieb die örtliche Zeitung „Star Tribune“. Es solle ein „neues Modell der öffentlichen Sicherheit“ geschaffen werden, „das unsere Gemeinde tatsächlich sicher hält“, sagte die Vorsitzende des Stadtrats, Lisa Bender, bei CNN.
Der Bürgermeister der Stadt im Bundesstaat Minnesota, Jacob Frey, hatte sich am Samstag bei einer Demonstration gegen eine Abwicklung der örtlichen Polizei ausgesprochen und stattdessen für Reformen geworben. Er wurde dafür prompt ausgebuht und aufgefordert, die Protestveranstaltung zu verlassen.
Polizeireformen in New York
Auch New York City will nach tagelangen Protesten seine Polizei reformieren. Bürgermeister Bill de Blasio präsentierte entsprechende Vorschläge und geht damit auf Forderungen der Demonstranten ein. Beispielsweise solle ein Teil des Budgets der Polizei für Jugend- und Sozialarbeit verwendet werden, sagte de Blasio am Sonntag bei einer Pressekonferenz. Außerdem solle der Umgang mit den Disziplinarakten von Polizisten transparenter werden. Es handele sich dabei nur um erste Schritte, die Details müssten noch ausgearbeitet werden, sagte de Blasio. „Das ist ein Moment der Umgestaltung.“
Floyd war am 25. Mai bei einer brutalen Festnahme in Minneapolis gestorben. Ein weißer Polizeibeamter hatte sein Knie fast neun Minuten lang in den Nacken des am Boden liegenden Floyd gedrückt – trotz aller Bitten des 46 Jahre alten Mannes, ihn atmen zu lassen. Floyd war wegen des Verdachts, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben, festgenommen worden. Seit seinem Tod ist es im ganzen Land und weltweit zu großen Protesten gegen Polizeigewalt, Rassismus und Diskriminierung gekommen.
Biden trifft Floyds Angehörige
Der designierte Präsidentschaftskandidat der amerikanischen Demokraten, Joe Biden, wolle sich an diesem Montag mit Floyds Familie in Texas treffen, berichteten unter anderem die „New York Times“ und CNN. Biden werde zudem eine Videobotschaft für Floyds Beerdigung aufnehmen. Er wird demnach aber nicht selbst an der Zeremonie teilnehmen. Er wolle die Beerdigung nicht durch zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen stören, die bei seiner Anwesenheit nötig wären, hieß es in den Berichten weiter.
Biden hat sich seit Floyds Tod bereits mehrfach gegen „systematischen Rassismus“ und die anhaltende Ungleichheit in den Vereinigten Staaten ausgesprochen. Präsident Donald Trump, der sich im November im Zweikampf mit Biden um eine Wiederwahl bewerben wird, hat Floyds Tod mehrfach verurteilt. Ihm wird jedoch vorgeworfen, sich nicht klar gegen Rassismus zu positionieren und nicht genug Verständnis zu zeigen für den Zorn über Diskriminierung und Ungerechtigkeit im Land.
Auch Republikaner rücken von Trump ab
Angesichts von Trumps Verhalten, auch in der Coronavirus-Krise, kündigten mehrere prominente Republikaner an, bei der Wahl im November nicht für Trump zu stimmen. Der frühere Präsident George W. Bush sowie Mitt Romney, republikanischer Präsidentschaftskandidat 2012, wollen Trump nicht unterstützen, berichtet die „New York Times“. Bushs früherer Außenminister Colin Powell kündigte demnach an, für Biden zu stimmen. Zwar hatte laut dem Bericht schon 2016 keiner dieser Republikaner für Trump gestimmt, aber bei dieser Wahl, wo es auch um Unterstützung für die republikanische Mehrheit im Senat gehe, habe diese Entscheidung eine besondere Bedeutung.
Dass Trump an Rückhalt in den eigenen Reihen verliert, zeigt auch eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos: Demnach sind fünf Monate vor der Wahl immer weniger Anhänger der Partei von Präsident Donald Trump von der Richtung überzeugt, die das Land in Zeiten der Corona-Krise, des wirtschaftlichen Abschwungs und der Massenproteste einschlägt. Nur noch 46 Prozent der Amerikaner, die sich als Republikaner bezeichnen, geben an, dass sich die Vereinigten Staaten ihrer Auffassung nach noch auf dem richtigen Weg befinden.
Es ist das erste Mal, dass der Wert so niedrig ausfällt, seit es im August 2017 bei einem von Rechts*******n organisierten Protestmarsch in Charlottesville zu Ausschreitungen kam und eine Gegendemonstrantin getötet wurde. Anfang März, also kurz bevor in großen Teilen der Vereinigten Staaten die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie angeordnet wurden, hatten sich noch etwa 70 Prozent optimistisch geäußert.
37 Prozent der befragten Anhänger der Republikaner sind laut der aktuellen Erhebung der Meinung, dass das Land auf dem falschen Weg ist. 17 Prozent davon geben an, sie würden Trumps demokratischen Herausforderer Joe Biden wählen, fände die für November angesetzte Präsidentenwahl heute statt. 63 Prozent wollen aber immer noch für Trump stimmen. Trumps eigene Beliebtheitswerte verharren bei 40 Prozent. An der Online-Umfrage beteiligten sich in der vergangenen Woche landesweit 1113 amerikanische Erwachsene.
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei Avantasia bedankt:
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08.06.20, 09:01
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#2
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.638
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Moin,
wenn man das liest, was da steht und nicht das was man gerne hätte was da stehen würde, könnte man erkennen, das da im Moment auch nur geredet wird. Der Stadtrat beschliesst, der Bürgermeister ist dagegen, wie stark gekürzt werden soll sagt auch noch keiner. Der Heimatschützminister ist dagegen das Gesetze geändert werden. Absichtserklärungen, müsste, sollte und so weiter. Alles geeignet um gut auszusehen bis die Geburt eines zweiköpfigen Kaninchens den Fall Floyd von der Titelseite verdrängt.
Und das alles läuft dann unter:
Zitat:
Zitat von nachtmasse
Das unterscheidet die USA von uns. Da werden Nägel mit Köpfe gemacht.
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Wenn das für Dich schon Nägel mit Köpfen sind ...
Mal überlegen. Das Problem sind für mich die Polizisten selber. Jeder einzelne. In deren Köpfen sitzt das Problem. Nun kann man denen das Gehalt kürzen oder sie alle entlassen. Und woher bekommt man dann schnell neue? Richtig! Man greift Leute von der Strasse. Denn es ist doch ganz logisch. Wenn keine Rassisten als Polizisten möchte, muss man der Behörde die Mittel kürzen. Dann werden die Wunschkandidaten nur so zur Tür reinströmen um einen noch schlechter bezahlten, durch die gekürzten Mittel und die damit fast sicher dünnere Personaldecke auch anstrengenderen, noch schlechter angesehenen und durchaus gefährlichen Job machen zu dürfen. Es ist doch kein Problem schnell Polizisten auszubilden. Man fragt sie einfach "Bist Du Rassist"? Nein? Ok. Dann schnell 4 Wochen Blitzausbildung und fertig ist die brandneue Polizei. Im Nebel von Wünschen und Theorie ganz sicher. Im wirklichen Leben eher nicht.
Ich gehe fest davon aus das da ein paar Namensschilder ausgetauscht werden. Und es wird ein paar Dienstanweisungen geben die man unter dem Motto "Passt bloss auf, das der die Festnahme überlebt" zusammenfassen kann. Und das war es dann.
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Melvin van Horne bedankt:
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08.06.20, 10:05
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#3
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.638
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Moin,
Zitat:
Zitat von nachtmasse
Natürlich wird sich solch eine Reform im Polizeiapparat ziehen.
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ich frage nicht, wie lange das dauert. Ich frage mich ob es nach der Zeit X etwas ändert. Und da habe ich ganz große Zweifel. Es ist ja nun wirklich nicht der erste Fall, dieser Art in den USA. Und noch jedes mal wurden mehr oder weniger vehement Änderungen gefordert und versprochen. Trotzdem ist G. Floyd nun tot.
Das Problem sitzt in den Köpfen der Polizisten. Man kann gerne darüber reden wie es da reingekommen ist. Aber eine wie auch immer gestaltete Verwaltungsreform nutzt da überhaupt nichts.
Ich wage sogar die Behauptung das nicht weniger Geld für die Polizei sondern mehr (oder zumindest besser verteiltes) Geld für die Polizei eine Lösung sein kann. Denn am Ende hat es sich im wirklichen Leben immer wieder gezeigt. Wenn das finanzielle und nicht-finanzielle Angebot stimmt, dann kann man sich die Kandidaten aussuchen die man haben möchte. Macht man beim Angebot Abstriche, muss man auch bei dem was man bekommt Abstriche machen. Bis man am Ende froh sein muss, überhaupt jemanden überreden zu können.
Wenn es leichter ist neue Polizisten zu rekrutieren, kann man auch leichter mal einen faulen Apfel aus dem Korb zu schmeissen. Denn man steht dann nicht vor der Wahl einen schlechten oder gar keinen Polizisten zu haben.
Das alles funktioniert natürlich nur über die, die bestimmen was man haben will. Und genau die sind es, die eine Reform durchführen werden. Wollen wir auf das Ergebnis wetten?
Das Thema nun zu nutzen um auf die deutsche Polizei einzudreschen kann man gerne machen. Nur ohne mich. Den Vergleich halte ich für unzulässig und das Thema für ungeeignet.
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08.06.20, 10:36
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#4
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.776
Bedankt: 4.868
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Zitat:
Zitat von nachtmasse
Oder hat er einfach gedacht, dass er sowieso rabiat und unverhältnismäßig vorgehen darf, weil er Polizist ist und deswegen auch keine Angst vor Verfolgung und Bestrafung haben muss? Wenn dann auch noch die Hautfarbe des Opfers von Polizeigewalt dazu führt, die Aufklärung nicht mehr so ernst zu nehmen oder gar ganz zu lassen, dann macht es das natürlich noch umso schlimmer.
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Ich glaube, das triffts recht gut. Mir ist zumindest nichts untergekommen, was untermauert, dass der Typ an besagtem Tag mit Lynchgelüsten aufgewacht ist.
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08.06.20, 12:04
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#5
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.638
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Moin,
Zitat:
Zitat von nachtmasse
Wenn das für dich eindreschen ist, dann würde ich dir wirklich raten dem Thema fern zu bleiben. 
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Ach da mach Dir mal keine Sorgen.
Zitat:
Zitat von nachtmasse
Die rechten Umtriebe in den deutschen Behörden sind zwar genauso aktuell aber lassen wir das mal jetzt weg.
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Ganz genau das meinte ich. Dann kann ich ja doch noch im Thema weitermachen.
Ich hatte mich auch erst im Verdacht, ein Rassist zu sein. Als ich die ersten Bilder von der Wahnsinnstat gesehen habe, ist mir überhaupt nicht aufgefallen das das Opfer schwarz ist.
Ich habe nur immerzu gedacht "Was macht der denn da?" Gut. Er hat ihn zu Boden gebracht, Handschellen sind dran. Großer Widerstand ist nicht zu erkennen. Nun muss er doch auf die Füsse gestellt und abtransportiert werden. Warum kniet denn der weiter auf dem Hals? Aus dem Text ging hervor das das Opfer ihn auf seine Notlage aufmerksam gemacht hat. Der wäre doch froh gewesen endlich da raus sein und hätte keinen Widerstand geleistet. Also warum?
Ob nun der Beamte so extrem vorgegangen ist weil Floyd schwarz war weiss ich nicht. Aber wenn die Medienberichte nicht trügen sind schwarze weit überduchschnittlich oft Opfer übertriebener oder ganz unnötiger Polizeigewalt.
Zitat von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Zitat:
Als seriöse Quelle zu Polizeiaktionen mit tödlichem Ausgang gilt die Webseite "Fatal Encounters", auf der Informationen aus einer Vielzahl öffentlich zugänglicher Quellen gesammelt werden. Demnach kamen seit 2000 genau 13 337 Weiße durch Polizisten zu Tode, zumeist durch Waffengewalt. Im gleichen Zeitraum gab es 7612 afroamerikanische Opfer ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]).
Das bedeutet angesichts des großen "weißen" und vergleichsweise geringen "schwarzen" Bevölkerungsanteils, dass die Wahrscheinlichkeit, bei einem Aufeinandertreffen mit Polizisten ums Leben zu kommen, für einen Schwarzen deutlich höher ist als für einen Weißen. Von den gut 328 Millionen US-Bürgern waren 2019 laut US Census Bureau drei Viertel (76,5 Prozent) Weiße, 13,4 Prozent waren Afro-Amerikaner ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]).
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In der gleichen Quelle steht aber auch
Zitat:
Nach Angaben des FBI wurden 2015 in den USA genau 13 455 Morde begangen. Demnach haben schwarze Männer im Jahr 2015 rund 36 Prozent aller Morde verübt, weiße Männer 30 Prozent.
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Die Zahlen machen es für mich wahrscheinlich das mit einem weissen G. Floyd die Sache anders ausgegangen wäre.
Für mich ist das Problem aber nicht der Rassismus der Polizisten. Der ist für mich Auswirkung. Nicht Ursache. Für mich liegt das Problem im Rassismus in der Gesellschaft. Der ist es für mich, der schwarzen schlechtere Chancen einräumt als Weißen und sie so in die Nähe der Kriminalität bringt. Das ist für mich der Anfang einer Kette an deren Ende der Tod von Menschen wie G. Floyd und anderer steht. Da kann man an der Polizei rumreformieren wie man will. Man kann auch ein Buch in einen anderen Umschlag stecken. Es sieht anders aus. Aber am Inhalt ändert sich nichts.
Es ist nicht die Frage ob Polizisten in Zukunft auf dem Hals knien und die Schlagader zudrücken dürfen oder nicht. Wenn es soweit ist das diese Frage akut wird, ist es längst zu spät. Die Entscheidung fällt, wenn das schwarze Kind am ersten Tag zur Schule geht. Vielleicht sogar schon eher.
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09.06.20, 12:37
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#6
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.191
Bedankt: 22.374
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Zitat:
Nach Kritik an Umgang mit Protesten
Weiße Polizeichefin in Oregon überlässt Afroamerikaner ihren Posten
Sie wurde für den Umgang mit dem Protest nach dem Tod von George Floyd kritisiert. Jetzt hat Jami Resch, Polizeichefin von Portland in Oregon, einen Afroamerikaner zum Nachfolger ernannt.
09.06.2020, 08.28 Uhr

Portlands Polizeichefin Jami Resch
Beth Nakamura/ dpa
Die weiße Chefin der Polizei von Portland im US-Bundesstaat ist von ihrem Posten zurückgetreten. Jami Resch bestimmte jetzt Lieutenant Chuck Lovell, einen Afroamerikaner, zu ihrem Nachfolger. Sie sei Forderungen nach Veränderungen gefolgt, und die Veränderung in der Führung der Polizeibehörde "kommt von Herzen", schrieb Resch auf Twitter.
Zitat:
Jamie Resch
@ChiefResch
I have listened and our community and you have said show us change. PPB needs to be the leader in change. It starts with trust. This change in leadership comes from my heart.Chuck Lovell has been dedicated to service his entire life. I am 100% confident in him and his leadership.
719
23:13 - 8. Juni 2020
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Die Polizei in Portland war für ihren Umgang mit den Protesten nach dem Tod von George Floyd kritisiert worden. Bei den Demonstrationen hatte sie Tränengas eingesetzt, als es zu Auseinandersetzungen mit den Protestierenden kam.

Chuck Lovell soll neuer Polizeichef in Portland werden
Beth Nakamura/ AP
Resch hatte nach lokalen Medienberichten ihren Job erst vor weniger als sechs Monaten begonnen und nun Lovell gefragt, ob er sie ersetzen wolle. "Es wird schwierig. Ich mache mir keine Illusionen", sagte Lovell bei einer Pressekonferenz. Es sei aber auch schwierig, jeden Tag auf die Straße zu gehen und Gerechtigkeit einzufordern.
als/dpa/AP
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Quelle:
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei pauli8 bedankt:
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08.06.20, 10:00
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#7
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.776
Bedankt: 4.868
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Zitat:
Auch in New York kündigte Bürgermeister Bill de Blasio Reformen bei der Polizei an. Das Budget der Polizeibehörde solle gekürzt und die Gelder stattdessen teilweise in die Jugend- und Sozialarbeit gesteckt werden, sagte er laut örtlichen Medien. Wie stark das Polizeibudget gekürzt werden soll, präzisierte De Blasio nicht.
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Das NYPD, eine der größten rassistischsten Gangs der Welt. Mit einem Jahresbudget von USD 5,6 Milliarden. Soweit ich weiß war das mehr, als die gesamt im gleichen Jahr (2019) aus öffentlicher Kasse nur für den wichtigsten Sozialkram (Gesundheitswesen, Jugendentwicklung, Arbeitsplatzentwicklung, Bekämpfung von Obdachlosigkeit) Entwicklung berappt haben.
Zitat:
Die Polizeiarbeit in Minneapolis soll völlig neu organisiert werden.
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Riesenchance für einen Modellversuch. Für den Übergang:
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Die folgenden 8 Mitglieder haben sich bei muavenet bedankt:
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08.06.20, 10:30
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#8
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.176
Bedankt: 13.592
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"Dear Police
I Am A White Woman"
priceless
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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08.06.20, 13:05
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#9
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Profi
Registriert seit: Aug 2016
Beiträge: 1.857
Bedankt: 6.242
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Die Auflösung eines Polizeidepartments - das hat es in den USA schon gegeben, dazu ein Artikel:
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Und dann dazu ein zweiter Artikel der sich mit der Mordrate in Camden beschäftigt die im ersten Artikel angeschnitten wurde:
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Wornat1959 bedankt:
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08.06.20, 19:45
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#10
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I can't sleep.
Registriert seit: Nov 2009
Beiträge: 1.938
Bedankt: 2.671
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Last Week Tonight setzt sich diese Woche auch (mal wieder) mit der Polizei auseinander. Die Sendung ist natürlich kein Geheimtipp und eh Pflichtprogramm, aber für den Fall dass sie jemand noch nicht gesehen hat: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
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The things you own end up owning you.
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Aerosoul bedankt:
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09.06.20, 14:34
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#11
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
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USA Weiße Polizeichefin holt Schwarzen in ihr Amt
Zitat:
Mitten während der seit Jahrzehnten größten Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA hat dieser Schritt auch symbolische Bedeutung: Die weiße Chefin der Polizei von Portland, Oregon, hat ihren Posten geräumt und ihren schwarzen Vize zu ihrem Nachfolger ernannt. Unterdessen gibt es erste konkrete Maßnahmen, Polizeigewalt einzudämmen.
Die Chefin der Polizei von Portland, Jami Resch, war zuvor wegen ihres Umgangs mit den lokalen Protesten nach dem Mord an dem Afroamerikaner George Floyd kritisiert worden. Sie sei Forderungen nach Veränderungen gefolgt, schrieb Resch am Montag (Ortszeit) auf Twitter. Die Führungsetagen der Polizei in den USA werden – trotz Fortschritten in den letzten Jahrzehnten – weiterhin von weißen Männern dominiert. Laut einem Bericht des Justizministeriums von 2019 waren 90 Prozent der Polizeichefs Weiße, vier Prozent Schwarze.
Die Veränderung in der Führung der Polizeibehörde „kommt von Herzen“, sagte Resch. Lovell sei die richtige Person zur richtigen Zeit. Resch hatte ihren Job erst vor weniger als sechs Monaten begonnen und nun Leutnant Chuck Lovell gefragt, ob er sie ersetzen wolle. „Es wird schwierig. Ich mache mir keine Illusionen“, sagte Lovell am Montag (Ortszeit) seinerseits bei einer Pressekonferenz. Es sei aber auch schwierig, jeden Tag auf die Straße zu gehen und Gerechtigkeit einzufordern.

Lovell während der Pressekonferenz, bei der er als neuer Polizeichef vorgestellt wurde
„Beginn einer Veränderung“
Resch sagte, sie habe die Entscheidung zum Rücktritt selbst getroffen. Sie versicherte den Polizistinnen und Polizisten sowie der Bevölkerung, ihre Entscheidung solle dabei helfen, die Behörde grundlegend zu erneuern. Resch wird laut der lokalen Nachrichten-Website Oregonlive.com bei der Polizei bleiben, noch sei aber offen, in welcher Funktion. Ihr Rücktritt sei der Beginn „einer Veränderung, die diese Stadt braucht“, so Resch. Resch war erst im Jänner ihrer Vorgängerin Danielle Outlaw nachgefolgt. Outlaw, die nach Philadelphia wechselte, war die erste afroamerikanische Frau an der Spitze der Behörde.
Lovell will Kontakt mit Bevölkerung verbessern
Lovell, ein ehemaliger Air-Force-Soldat, arbeitet seit 18 Jahren bei der Polizei von Portland. Er ist der dritte Schwarze, der die Behörde in der von Demokraten regierten Stadt führt. Der neue Polizeichef betonte, die Veränderungen bei der Polizei müssten gut durchdacht werden. „Veränderung nur um der Veränderung willen bringt nicht immer das beste Resultat für die Menschen“, sprach sich Lovell gegen übereilte Reformen aus.
Lovell betonte aber, er überlege bereits, wie die Polizisten mehr und bessere Kontakte zu den Bewohnern aufbauen könnten. Häufigere Patrouillen in bestimmten Gegenden hätten in der Vergangenheit genau dabei geholfen, nannte Lovell einen möglichen konkreten Ansatz. Einschnitte bei Budget und Personal hätten es nötig gemacht, diese Patrouillen zurückzufahren. „Ich habe das Gefühl, es ist mittlerweile so weit gekommen, dass wir einander nicht mehr kennen. Damit die Bevölkerung uns vertraut, muss sie uns kennen“, so Lovell.

Resch bleibt in der Polizei von Portland
Lovell leitete bisher eine Serviceabteilung für die Bevölkerung. Dazu gehören unter anderen ein Beamter für Kontakte zur Bevölkerung und ein Beamter, der sich um Obdachlose kümmert.
Bürgermeister kündigt Reformen an
Portlands Bürgermeister, der Demokrat Ted Wheeler, hatte ebenfalls am Montag eine „lange Liste an Reformen“ angekündigt, die rasch umgesetzt werden. Die Reformen sollten „heilen“ und jene Sicherheit bieten, die die Bevölkerung gefordert habe. Wie viele Aktivistinnen und Aktivisten sprach aber auch Wheeler davon, das Berufsbild der Polizei grundlegend überarbeiten zu wollen. „Wir müssen neu denken, was öffentliche Sicherheit bedeutet“, so Wheeler. Konkrete Maßnahmen nannte er nicht, es dürfte aber neben weniger drakonischem Vorgehen – etwa einem Verbot von Tränengas – auch mehr sozialarbeiterische Aufgaben bedeuten.
Erste konkrete Maßnahmen in Metropolen
Auch in anderen Städten häufen sich nun Reformankündigungen der lokalen Polizei, etwa in New York und Los Angeles. Die Polizei in Los Angeles setzte etwa mit sofortiger Wirkung eine umstrittene Festnahmemethode mit sofortiger Wirkung aus. Der Würgegriff, bei dem die Blutzufuhr zum Gehirn unterbunden wird, dürfe vorerst nicht mehr angewandt werden. Gelten solle dieses Moratorium bis zur Vorlage eines Untersuchungsberichts. Zuvor war ein ähnliches Verbot für New York vom Stadtrat beschlossen worden.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei TinyTimm:
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10.06.20, 07:20
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#12
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.455
Bedankt: 22.969
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Egal wer für wen den Chefsessel räumt, oder gut gemeinte Absichtserklärungen im Sekundentakt raus haut, das Hauptproblem liegt wohl eher in der Rekrutierung und Ausbildung:
Zitat:
Ausbildung
Die Ausbildung von Polizisten in den USA ist je nach Behörde unterschiedlich geregelt. Für lokale Polizeien ist sie meist im internationalen Vergleich sehr kurz.[10] Viele Polizeibehörden haben Probleme, überhaupt Interessenten für den Job als Polizist zu finden.
Maki Haberfeld, Professorin für Recht und Polizei in New York kritisierte 2015, dass die Rekruten oft zu jung seien und oft nur einen Schulabschluss besäßen. Haberfeld sagte dem US-Sender NPR, im Durchschnitt dauere die Polizeiausbildung 15 bis 16 Wochen. Polizeischüler lernen dabei vor allem den Gebrauch der Schusswaffe und etwas lokales und Bundesrecht. Zudem kommen ein paar Stunden in verschiedenen Sozialwissenschaften hinzu.[11]
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[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Im Vergleich zu unserer mindestens 2,5 jähigen Ausbildung, kann man keine Wunder erwarten. Was in den einzelnen Kopfen abgeht, wird man in beiden Ausbildungssystemen kaum ändern können.
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14.06.20, 20:30
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#13
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Profi
Registriert seit: Aug 2016
Beiträge: 1.857
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Zitat:
Ilhan Omar On Police Reform, The Minneapolis Protests, & Talking To Her Kids About Race
By [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] | June 12, 2020

Stephen Maturen/Getty Images News/Getty Images
Minnesota Representative Ilhan Omar was scrolling through social media when a video of [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] appeared on her feed. “It was like watching a horror movie,” the freshman congresswoman tells Bustle. “You just keep yelling, and you know they can’t hear you.” The video shows former police officer Derek Chauvin, who served Omar’s Minneapolis district, with his knee on Floyd’s neck. “It was like watching a public lynching.”
In late May, Omar had planned on promoting her memoir, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], which chronicles her path from Somalia to a Kenyan refugee camp and ultimately to resettlement in Minnesota at age 12. Instead, she’s joined local protests to demand change in law enforcement. Her city has reignited the Black Lives Matter conversation, and activists [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] have joined the call to action. “For too long, Black and marginalized communities have faced violence from the Minneapolis Police Department [MPD],” Omar says. “Our chief himself has sued the department for racism before.”
In 2007, Minneapolis Police Chief Medaria Arradondo, then a lieutenant, was part of a lawsuit that alleged [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] against Black officers in the department. And between 2009 and 2019, “Black people accounted for [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ],” The New York Times reported. (Only [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]) This history, Omar says, means that the MPD has far surpassed the point where reform would be possible.
Since Floyd’s death, calls for [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] or [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] the police have gained traction nationally. Omar says defunding might be an option for many U.S. cities, but not for Minneapolis. “The calls for defunding and reinvesting in [our] community would work if we had a department that wasn't having a credibility crisis.”

Star Tribune via Getty Images/Star Tribune/Getty Images
“You have to start from scratch,” she says. “We've had many attempts for accountability and reform, and MPD continues to fail the city. It hasn’t even performed the basic things it’s expected to do, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].”
Omar looks toward Camden, New Jersey, which successfully [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] due to corruption. Camden had held a reputation as being [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Since 2012, its rate of violent crime has [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
She’s hopeful that the protests will spur real change. She’s attended several rallies — without being recognized, she says — and has [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Her two teenage children have joined her. They’ve had family discussions about police violence and race for years, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] than their white counterparts.
“For my son, he's 14 and will often just blurt out, ‘Mom, that could be me,’” she says. “That's hard, because for him to show up as a Black man [to protests], interactions with the police can be deadly."
Regardless, her children know the power of her platform as a congresswoman. “For them, it's like, ‘Mom, you gotta do something.’”
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Wornat1959 bedankt:
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16.06.20, 11:04
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#14
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.191
Bedankt: 22.374
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Zitat:
Bürgermeisterin von Atlanta
Stimme der Vernunft
Keisha Lance Bottoms ist Bürgermeisterin von Atlanta. Die Stadt wird von Protesten und Polizeigewalt erschüttert. Ihre Reaktion: entschlossen und emotional. Das dürfte auch Joe Biden bemerkt haben.
Von Ralf Neukirch, Washington
16.06.2020, 10.04 Uhr

Trifft den richtigen Ton: Keisha Lance Bottoms, die Bürgermeisterin von Atlanta
Ben Gray/ AP
Ihre Gefühle in diesen Zeiten des Aufruhrs hat Keisha Lance Bottoms vor wenigen Tagen in ungewohnter Offenheit beschrieben.
Als sie von den geplanten Protesten nach dem Tod von George Floyd in Minneapolis gehört habe, "wusste ich, was alle Eltern eines schwarzen Kindes in Amerika wissen: Ich kann meinen Sohn nicht beschützen, und das, obwohl ich die Bürgermeisterin von Atlanta bin und die Polizeichefin mir unterstellt ist", schrieb sie in der "New York Times".
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Wie sehr sie der Tod Floyds durch einen weißen Polizisten erschüttert hat, darüber sprach sie auf einer Pressekonferenz. "Ich bin eine Mutter von vier schwarzen Kindern", sagte sie. "Als ich den Mord an George Floyd sah, habe ich den Schmerz so empfunden, wie eine Mutter ihn empfindet."
Für die persönliche Art, in der sie als Afroamerikanerin auf die Polizeigewalt in den USA reagierte, hat Bottoms viel Zuspruch in Atlanta und darüber hinaus erfahren. Aber als Bürgermeisterin wird sie nicht an ihren Reden gemessen, sondern an der Art, wie sie die Probleme ihrer Stadt anpackt.
"Bis zum Freitag dachte ich, wir machen es richtig"
Und die sind groß. Atlanta wird seit einigen Wochen von zum Teil gewalttätigen Protesten erschüttert. Seit dem vergangenen Freitag muss die Bürgermeisterin auch einen Fall von tödlicher Polizeigewalt in ihrer eigenen Stadt bewältigen.
Der Afroamerikaner Rayshard Brooks wurde an diesem Tag bei einer Polizeikontrolle von einem Polizisten erschossen. Laut Obduktionsbericht trafen ihn zwei Schüsse in den Rücken.
Brooks war kontrolliert worden, weil er offenbar alkoholisiert in seinem Wagen vor einem Drive-in-Restaurant eingeschlafen war. Als ihm die beiden weißen Polizisten Handschellen anlegen wollten, kam es zu einem Gerangel.
Brooks griff sich die Elektroschockpistole eines Polizisten und rannte davon. Im Wegrennen zielte er mit dem Taser auf einen der Beamten, der ihn daraufhin erschoss. Ob der Polizist angeklagt wird, will die Staatsanwaltschaft in dieser Woche entscheiden.
Der Fall löste neue Proteste aus. Die Fast-Food-Filiale, vor der Brooks starb, wurde von Demonstranten niedergebrannt. Bürgermeisterin Bottoms reagierte schnell.
Den Polizisten, der geschossen hatte, ließ sie feuern. Der Rücktritt der Polizeichefin folgte kurz darauf.
"Bis zum Freitag dachte ich, wir machen es richtig", sagte sie während einer virtuellen CNN-Town-Hall-Veranstaltung. Es gebe Antirassismus-Training für die Polizei. Viele Beamte lebten in städtischen Wohnungen in den Vierteln, in denen sie arbeiteten. "Aber ist es trotzdem nicht genug", sagte sie.
Der Wille zu einem Umbau der Polizei ist da
Bottoms' Worte beschreiben die komplizierte Lage, in der sich viele reformwillige Bürgermeister befinden. Der Wille zu einem Umbau der Polizei ist da, aber auf dieser Ebene lassen sich nicht alle Schwierigkeiten beseitigen. "Wir können die Probleme unseres Landes und die Frage, wie wir mit Rassismus umgehen, nicht allein mit besserer Ausbildung lösen", sagt sie.
Bislang hat Bottoms vieles richtig gemacht. Sie hat die Probleme klar benannt und rasch reagiert. Als ein Video auftauchte, in dem Polizisten zwei Demonstranten ohne nachvollziehbaren Grund gewaltsam aus ihrem Auto zerren, entließ sie die Beamten umgehend aus dem Polizeidienst. Gleichzeitig hat sie sich von den radikaleren Forderungen der Demonstranten nicht beeindrucken lassen.

Proteste gegen Polizeigewalt in Atlanta
DUSTIN CHAMBERS/ REUTERS
Als in Atlanta nach dem Tod von George Floyd Autos brannten und Läden geplündert wurden, forderte sie in einem emotionalen Aufruf ein Ende der Gewalt. "Was ich in den Straßen von Atlanta sehe, ist nicht Atlanta. Das ist kein Protest. Das geschieht nicht im Geist von Martin Luther King. Das ist Chaos."
Sie hat sich von einfachen Slogans wie "Defund the Police" - weniger Geld für die Polizei - distanziert. "Die Sache ist etwas komplizierter", sagte sie im Magazin "Time"
.
Sie erzählte von ihrem Neffen, der von Mitgliedern einer Gang ermordet wurde. "Wer hat die Leute verhaftet, die verantwortlich waren? Die Polizei. Und diese Leute sind jetzt im Gefängnis", sagte Bottoms.
Es ist diese Mischung aus Emotionalität und Pragmatismus, die Bottoms als ideale "Running Mate" des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden erscheinen lässt.
Emotional und pragmatisch
Biden plädiert selbst für einen pragmatischen Kurs. Wie Bottoms weiß auch Biden, dass die meisten US-Amerikaner sich zwar eine reformierte Polizei wünschen. Sie wollen aber auch, dass die Polizei für ihre Sicherheit sorgt.
Bottoms hat sich zudem schon im vergangenen Jahr als eine der ersten schwarzen Politikerinnen für Biden als Präsidentschaftskandidaten ausgesprochen. Das ist für Biden, der eine Frau als Vizepräsidentin sucht, mit der er sich auch persönlich gut versteht, ein wichtiger Faktor.
Neben Bottoms sind noch andere Frauen im Rennen, auch andere Afroamerikanerinnen. Aber in den vergangenen Wochen hat sie sich aus einer Außenseiterrolle herausmanövriert, ist zu einer Mitfavoritin geworden.
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16.06.20, 16:54
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#15
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Chuck Norris sein Vater
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Moin,
Nun ist ja das Gebäude an sich nicht der Träger dessen was Du verabscheust. Vielmehr sind es die Angestellten die dort arbeiten. Bedeutet das das Du das Gebäude gerne so niederbrennen würdest, dass die dort Beschäftigten dabei umkommen?
Nur mal so ketzerisch gefragt.
Vielleicht übertreibe ich ja auch und das Posting ist nur so [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] entstanden.
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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16.06.20, 17:23
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#16
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
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Moin,
na klar. das weiss ich doch. Und um das OT mal zu beenden stellen wir uns einfach mal vor, die beiden Idioten um die es in dem verlinkten Thread ging würden behaupten, sie wollten doch nur eine U Bahn bauen, damit die Leute sich leichter vor Ort von den Schrecken des Nationalsozialismus überzeugen können. Und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] wollten die Politikerin nur wecken weil gerade eine interessante Doku zum Fall Ouri Jalloh im Fernsehen lief.
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17.06.20, 08:36
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#17
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Silent Running
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Zitat:
US-Demokratin Ocasio-Cortez
"Trump ist gefährlich"
Auf Spanisch hat Alexandria Ocasio-Cortez die Latinos in den USA aufgerufen, im November Donald Trump abzuwählen. Für die größte Minderheit des Landes sei der US-Präsident sehr gefährlich.
16.06.2020, 20.44 Uhr
Videoclip im Link - 03:27 min.
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18.06.20, 07:50
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#18
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AZOR AHAI
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Fall Rayshard Brooks "Habe ihn erwischt": Polizist in den USA wegen Mordes angekl
da einige Beiträge weiter oben der Fall Rayshard Brooks erwähnt wurde, hier ein Update dazu:
Zitat:
Fall Rayshard Brooks
"Habe ihn erwischt": Polizist in den USA wegen Mordes angeklagt
18.06.2020, 05:19 Uhr | dpa
Rayshard Brooks sei "fast schon fröhlich" gewesen, als die Polizisten ihn am Freitagabend in Atlanta ansprachen. Kurze Zeit später ist der Afroamerikaner tot. Einem Polizisten droht nun die Höchststrafe.
Nach dem Tod des Afroamerikaners Rayshard Brooks nach einem Polizeieinsatz in der US-Metropole Atlanta hat die Staatsanwaltschaft einen der beteiligten Beamten unter anderem wegen Mordes angeklagt. Der Polizist habe übermäßige Gewalt angewendet, sagte Staatsanwalt Paul Howard am Mittwoch in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Der Getötete habe zuvor in mehr als 40 Minuten der Unterhaltung "niemals irgendein aggressives Verhalten gezeigt" oder eine Bedrohung dargestellt. Im Falle einer Verurteilung droht dem Beamten lebenslange Haft ohne Bewährung oder sogar die Todesstrafe.
Der Tod des 27-Jährigen nach dem Einsatz hatte die landesweiten Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA nach dem Fall George Floyd in Minneapolis weiter angeheizt. Brooks war am Freitagabend am Steuer seines Wagens eingeschlafen, als er in der Schlange an einem Schnellrestaurant wartete. Die hinzugerufenen Polizisten stellten fest, dass er zu viel getrunken hatte und wollten ihn festnehmen. Es kam zu einem Handgemenge, Brooks griff nach einem Elektroschockgerät eines Beamten und floh. Einer der beiden Polizisten feuerte Schüsse ab, die ihn im Rücken trafen und tödlich verletzten. Er wurde fristlos entlassen, der andere Beamte vorläufig suspendiert.
Staatsanwalt: Brooks Verhalten war "fast schon fröhlich"
Brooks Verhalten vor der Eskalation sei Staatsanwalt Howard zufolge kooperativ und "fast schon fröhlich" gewesen. Nachdem der Mann zu Boden gegangen war, habe der nun angeklagte Polizist den am Boden Liegenden zusätzlich getreten. Über zwei Minuten habe sich niemand um den 27-Jährigen gekümmert, während er um sein Leben gekämpft habe. Eine Kugel des Polizisten hatte Brooks demzufolge ins Herz getroffen. In einer ersten Aussage habe der Polizist danach "Ich habe ihn erwischt" gesagt.
Auch der zweite Polizist ist angeklagt worden
Nach Howards Angaben wurde auch der zweite beteiligte Polizist angeklagt, unter anderem wegen schwerer Körperverletzung. Er hatte sich auf die Schultern des Sterbenden gestellt, wie auf Aufnahmen zu sehen gewesen sei. Er habe sich zudem auch bereit erklärt, als Zeuge auszusagen. Für die Anklagen hatten die Ermittler nach eigenen Angaben insgesamt acht Videos, darunter die Körperkameras der Polizisten, ausgewertet. Zudem seien Zeugen vernommen und eine ballistische Analyse sowie der vorläufige Autopsiebericht eingesehen worden.
Der Anwalt von Brooks Familie, Justin Miller, begrüßte die Entscheidung der Staatsanwaltschaft. "Das ist aber erst der erste Schritt. Schritt zwei ist die Verurteilung in allen Anklagepunkten". Witwe Tomika Miller meldete sich nur kurz und sichtlich emotional zu Wort. Sie sei sehr verletzt. "Vatertag steht vor der Tür und alles, woran ich denken kann ist, was wäre, wenn mein Mann noch hier wäre." Brooks Tochter war Medienangaben zufolge am Samstag acht Jahre alt geworden.
Rücktritt von Atlantas Polizeichefin
Das Schnellrestaurant in Atlanta, auf dessen Parkplatz die Tat geschah, ging in der darauffolgenden Nacht in Flammen auf. Atlantas Polizeichefin Erika Shields trat zurück.
Die Bürgermeisterin Atlantas, Keisha Lance Bottoms, hatte am Montag eine Polizeireform angekündigt. Polizisten müssten "Beschützer sein, nicht Krieger", sagte die Bürgermeisterin am Montag. Sie erlasse Verordnungen, um die Gewaltanwendung durch Polizisten auf das Nötigste zu begrenzen. Alle Beamte müssten künftig immer wieder in Deeskalation geschult werden, erklärte sie. Zudem müssten alle Polizisten künftig bei exzessiver Gewaltanwendung durch Kollegen einschreiten und diese auch melden, um Strafen zu entgehen.
Brooks starb weniger als drei Wochen, nachdem der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im Bundesstaat Minnesota ums Leben gekommen war. Floyds Schicksal hat anhaltende Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst.
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