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05.06.20, 12:42
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Chuck Norris sein Vater
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China und die Demonstrationen in den USA: Propaganda-Hilfe aus Amerika
Zitat:
China und die Demonstrationen in den USA
Propaganda-Hilfe aus Amerika
Peking schlachtet Trumps martialisches Vorgehen gegen die Demonstranten in den USA genüsslich aus - um das Gemetzel auf dem Tiananmen-Platz vor 31 Jahren vergessen zu machen.

Gedenken an die Toten vom Tianmen-Platz 1989 in Hongkong: Panzer rollten, Soldaten schossen Kin Cheung/ AP/ DPA
Ein schöneres Geschenk hätte der US-Präsident der chinesischen Propaganda kaum machen können. Mit einem "YES!" in Großbuchstaben reagierte Donald Trump zu Wochenanfang auf den Vorschlag des Senators Tom Cotton, die 101. Luftlandedivision gegen die "Terroristen" [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Einen Tag später legte Cotton mit einem Meinungsartikel in der "New York Times" nach: "Entsendet die Soldaten", lautete die Überschrift.
Führende US-Politiker fordern einen Militäreinsatz gegen ihre eigenen Bürger: Was an sich schon bemerkenswert ist, bekommt aus Pekinger Perspektive noch einmal eine ganz eigene Note - durch das Timing. Trump und Cotton erhoben ihre Forderung, den Protest militärisch niederzuschlagen, unmittelbar vor dem Jahrestag des Tiananmen-Massakers.
"Die Unterdrückung der innenpolitischen Unruhen untergraben die moralische Grundlage weiter, mit der sich die USA das 'Leuchtfeuer der Demokratie' nennen", twitterte Hu Xijin, Chefredakteur des nationalistischen Parteiorgans "Global Times". "Die Zeiten sind vorbei, in denen die politischen Eliten der USA den [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] nach ihrem Willen für [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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"Der Tiananmen-Vorfall", so lautet verharmlosend der Begriff der chinesischen Parteisprache dafür, was vom 3. auf den 4. Juni 1989 in Peking geschah. In jener Nacht begann die Volksbefreiungsarmee mit der Räumung des Tiananmen-Platzes, wo Studenten seit Wochen mehr demokratische Rechte forderten. Panzer rollten, Soldaten schossen. Unmittelbar danach, bevor sie zum Verschweigen überging, hat Chinas Regierung eingeräumt, bis zu 300 Demonstranten seien zu Tode gekommen. Manche Hinterbliebene und Forscher gehen von mehreren Tausend Opfern aus. Ihre exakte Zahl bleibt ein Staatsgeheimnis.
Es war ein tief traumatischer Moment der chinesischen Geschichte: Die Armee, die die Befreiung des Volkes im Namen trägt, tötete unbewaffnete Bürger, um das Regime zu retten. Bis heute ist das Massaker eines der größten politischen Tabus der Volksrepublik, das Gedenken daran untersagt. Es wird totgeschwiegen.
US-Spitzenpolitiker beider Parteien haben dieses Blutbad stets angeprangert und ihre Unterstützung für jene ausgedrückt, die daran erinnern. Zwar empfing US-Außenminister Mike Pompeo auch an diesem Mittwoch Überlebende des Massakers. Angesichts der Ausschreitungen in den USA provozierte dieser Empfang weiteren Hohn: "Die USA gedenken des Tiananmen-Vorfalls auf einzigartige Weise", spottet erneut Hu Xijin: "Das US-Militär wird in die Städte entsandt, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]."
Mit Genuss zahlen Pekinger Falken es ihren US-Kritikern nun einmal richtig heim
Zwar ist es für Peking eine zweischneidige Sache, Trump mit Verweis auf Tiananmen zu trollen – denn allein der Vergleich bedeutet ja zwangsläufig ein Eingeständnis, dass 1989 eben doch etwas auf dem Platz des Himmlischen Friedens geschehen sein muss. Die US-Proteste eignen sich allerdings ebenso gut, um Kritik am Vorgehen pekingtreuer Kräfte gegen die Hongkonger Opposition abzuwehren.
Mit einigem Genuss zahlen Pekinger Falken es ihren US-Kritikern nun einmal richtig heim. Als die US-Außenamtssprecherin Morgan Ortagus sinngemäß twitterte, freiheitsliebende Menschen müssten sich an die Seite der Hongkonger Protestbewegung stellen, konterte ihr chinesisches Gegenüber Hua Chunying einfach mit "I can’t breathe", dem zum Slogan gewordenen Hilferuf George Floyds.
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Ihr Kollege Zhao Lijian fragte: "Warum bezeichnen die USA Hongkongs schwarzgekleideten Aufrührer und Unabhängigkeitsbefürworter als 'Helden' und 'Vorkämpfer', die eigenen Staatsbürger, die gegen Rassendiskriminierung vorgehen, aber als Schläger?" Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua beschrieb das Chaos in den USA als "Pelosis wunderschöne Landschaft" - eine Replik auf eine Aussage der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, die Hongkonger Massenproteste seien "wunderschön anzusehen".
Der Vorwurf, Washington messe mit zweierlei Maß, findet bei Teilen des chinesischen Publikums offenbar Anklang. Auf WeChat ging ein Cartoon einer chinesischsprachigen Singapurer Zeitung viral, der Trump vor dem Fernseher zeigt. Zuerst erscheinen Ausschreitungen in Hongkong auf dem Bildschirm, dann identische Bilder aus Minnesota. Zuerst jubelt Trump "Demokratie!", dann ruft er "Verbrecher!"
Der Vorwurf hat Gewicht. Im August 2019 hatte Trump Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping noch geraten, sich doch einmal persönlich mit den Hongkonger Demonstranten auszutauschen. "Dabei würde ein glückliches und erhellendes Ende des Hongkong-Problems herauskommen", schrieb er damals. "Daran habe ich keinen Zweifel."
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Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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