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04.06.20, 12:26
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Chuck Norris sein Vater
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Waldbrandgefahr im Sommer: "Wir schätzen das Risiko durch Feuer hoch ein"
Zitat:
Waldbrandgefahr im Sommer
"Wir schätzen das Risiko durch Feuer hoch ein"
Die EU-Kommission sieht langfristig steigende Waldbrandgefahr in Europa. Sie will auch deshalb den Katastrophenschutz neu ordnen - ein teurer aber nötiger Plan. Aktuell ist die Brandgefahr in Deutschland besonders hoch.

Löschhubschrauber an der Roßtrappe im Harz ---/ dpa
Der Ausblick von der Roßtrappe ist spektakulär. Tief nach unten fallen die bewaldeten Granitfelsen von dem luftigen Aussichtspunkt in Harz. Auf der anderen Seite des Bodetals thront das Felsmassiv des Hexentanzplatzes. In den vergangenen Tagen zogen hier dicke Rauchschwaden durch die Luft. Auf den schwer zugänglichen Abhängen hatte sich auf rund 100 mal 300 Metern ein Waldbrand ausgebreitet, der für die Feuerwehr extrem schwer zu bekämpfen war.
Den ganzen Dienstag über lief die Brandbekämpfung aus der Luft. Daran war auch ein Super-Puma-Helikopter der Bundespolizei sowie ein weiterer Hubschrauber der Landespolizei beteiligt. Nach Angaben der Feuerwehr kamen beim Löschen allein in der Nacht zu Mittwoch rund 60.000 Liter Wasser zum Einsatz. Die Hubschrauber hatten die Talsperre Wendefurth zum Auftanken genutzt. Nun ist das Feuer gelöscht. Für diesmal.
Woanders im Deutschland brennt es weiter. Und - je nach Wetterentwicklung – kann sich die Lage im Sommer weiter verschlechtern. Laut den Waldbrandstatistiken des Umweltbundesamtes für die Jahre 1993 bis 2017 gibt es pro Jahr 978 Waldbrände im Land, die im Schnitt insgesamt gut 500 Hektar Wald verwüsten. Es gibt aber auch Ausreißer-Jahre wie 2018 mit deutschlandweit 1708 Waldbränden und 2349 Hektar betroffener Fläche.
In Teilen Deutschlands ist die Feuergefahr im Forst aktuell sehr hoch. Der Waldbrand-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes liegt für Mittwoch und Donnerstag vor allem in Teilen Brandenburgs bei der höchsten Warnstufe. Für die folgenden Tage deutet sich dann eine Entspannung an, weil Niederschläge fallen sollen: Ab Freitag beruhigt sich die Lage. Für diesmal.
Zitat:
"Wir müssen uns auf ein größeres Ausmaß bei den Waldbränden einstellen"
Hans-Georg von der Marwitz, Präsident des Waldeigentümerverbandes AGDW
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Denn der Langfristtrend sieht so aus: "Wenn es durch den Klimawandel trockener und wärmer wird, gehen wir insgesamt von einer Erhöhung des Vorkommens und des Risikos von Waldbränden aus", warnte etwa im vergangenen Jahr der Forstwissenschaftler Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) im Gespräch mit dem SPIEGEL. "Wir müssen uns auf ein größeres Ausmaß bei den Waldbränden einstellen", warnte kürzlich Hans-Georg von der Marwitz, Präsident des Waldeigentümerverbandes AGDW. Ein neuer Waldbrandatlas soll Waldbesitzern aktuelle Risikozonen zeigen.
EU: Großes Brandrisiko nicht nur im Süden Europas
Die EU-Kommission geht nach eigenen Angaben ebenfalls vor einer langfristig steigenden Waldbrandgefahr in Europa aus. Nach einer Analyse der zuständigen Institutionen herrsche nicht nur im Süden Europas ein großes Brandrisiko, sondern auch in Regionen Mittel- und Nordeuropas, wo dies früher nicht der Fall gewesen sei, warnte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic.
"Wir schätzen das Risiko durch Feuer hoch ein", so Lenarcic. Es sei noch nicht klar, ob es dieses Jahr höher sein werde als 2019, das in vieler Hinsicht ein Rekordjahr gewesen sei. Absehbar sei aber, dass in diesem Jahr die Zahl der Feuer und die abgebrannte Fläche über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre liegen werden, sagte Lenarcic.
Zwei Milliarden Euro mehr nötig
Die EU-Kommission schlägt – nicht nur mit Blick auf Waldbrände, sondern auch etwa auf die Coronakrise – einen drastischen Ausbau des europäischen Katastrophenschutzes vor. Dieser soll demnach künftig auch über eigene Flugzeuge, Hubschrauber und Feldlazarette verfügen. Das Budget für das Programm RescEU solle um zwei Milliarden Euro aufgestockt werden, so Lenarcic. Das gesamte Katastrophenschutzprogramm hätte dann einen Umfang von 3,1 Milliarden Euro für die Jahre 2021 bis 2027.
Bisher ist der EU-Katastrophenschutz eher ein Verteilmechanismus: Im Falle einer Krise in einem Mitgliedstaat - etwa ein Waldbrand oder ein Erdbeben - werden die übrigen Partner um Hilfszusagen gebeten, die über Brüssel koordiniert werden. Für eine große Krise reiche das aber nicht aus, so Lenarcic.
In Brandenburg wird seit einiger Zeit darüber diskutiert, ob am mittlerweile gefluteten Tagebau Welzow eine Basis für EU-Löschflugzeuge eingerichtet werden könnte, die einzige ihrer Art nördlich der Alpen. Das Innenministerium in Potsdam hatte sich dagegen ausgesprochen, mit der Begründung, die Seen seien entweder zu klein zum Wasserschöpfen oder würden von Menschen genutzt. Im Landtag gebe es allerdings Unterstützung für eine mögliche Ansiedlung, hieß es zuletzt.
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