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myGully |
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09.05.20, 14:00
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
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Bischöfe verbreiten Verschwörungstheorien
Zitat:
Schreiben zu Corona-Maßnahmen
Bischöfe verbreiten Verschwörungstheorien

Stand: 09.05.2020 14:42 Uhr
Mehrere katholische Bischöfe kritisieren die Corona-Maßnahmen und greifen dabei auf weitverbreitete Verschwörungstheorien zurück. Sie sehen den "Auftakt einer Weltregierung". Ihr Schreiben stößt auf deutliche Kritik.
Mehrere katholische Bischöfe, unter ihnen Kardinal Gerhard Ludwig Müller, sehen hinter den Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie eine Weltverschwörung mit dem Ziel, persönliche Freiheiten dauerhaft einzuschränken. In einem in mehreren Sprachen veröffentlichten Aufruf warnen sie vor dem "Auftakt zur Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht" und bedienen sich dabei [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Es gebe Grund zur Annahme, "dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen", heißt es in dem gut dreiseitigem Schreiben. Die Unterzeichner äußern überdies "Zweifel an der tatsächlichen Ansteckungsgefahr" des Coronavirus.
Der Aufruf ist eine Initiative des früheren Päpstlichen Botschafters in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano, und wurde außer von Kardinal Müller auch von Kardinal Joseph Zen Ze-kiun aus Hongkong sowie anderen katholischen Geistlichen, Medizinern, Journalisten und Anwälten unterzeichnet. Der Präfekt der Gottesdienstkongregation, Kardinal Robert Sarah, betonte auf Twitter, er teile die "Sorgen" des Appells, die darin geäußert würden. Unterzeichnet habe diesen aber nicht.
Vigano gehört zu den schärfsten Kritikern von Papst Franziskus. Er bezichtigte das Kirchenoberhaupt im Umgang mit Missbrauchsfällen in den USA im vergangene Jahr der "offensichtlichen Lüge". Sarah und Müller hatten in den vergangenen Tagen bereits Gottesdienstverbote im Kampf gegen das Coronavirus als unangemessenen Eingriff in die Religionsfreiheit kritisiert.
"Dem muss widersprochen werden!"
Das Schreiben stößt auf deutliche Kritik - auch innerhalb der katholischen Kirche. Jeder, der diesen Aufruf unterzeichnet habe, entblöße sich selbst, schrieb etwa der Kurienkardinal des Bistums Essen, Klaus Pfeffer, auf Facebook. Er sei "einfach nur fassungslos, was da im Namen von Kirche und Christentum verbreitet wird: Krude Verschwörungstheorien ohne Fakten und Belege, verbunden mit einer rechtspopulistischen Kampfrhetorik, die beängstigend klingt".
"Dem muss widersprochen werden! Mit Jesus Christus, auf den sich die Unterzeichner berufen, haben derart wirre Thesen, die Ängste schüren, Schwarz-Weiß-Denken verfolgen, üble Feindbilder zeichnen und das Miteinander in unseren Gesellschaften vergiften, nichts zu tun", so Pfeiffer weiter.
Warnung vor "Informationskampf"
Die Politik beschäftigt der Umgang mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien rund um das Coronavirus seit längerem. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thüringens Innenminister Georg Maier, sagte dem "Spiegel": "Die Vorstellung, dass die Pandemie bewusst herbeigeführt wurde, um das Volk zu kontrollieren, und dahinter Bill Gates oder andere vermeintlich finstere Mächte stecken, reicht bis weit in die Mitte der Gesellschaft". Dieser Protest drohe "ins Antisemitische" zu kippen.
Auch Demonstrationen auf den Straßen bereiten Maier teilweise Sorgen. "Wenn Menschen Kritik üben, ist das selbstverständlich in Ordnung", sagte Maier: "Was uns alarmiert, ist der Versuch von Extremisten, die Proteste zu kapern." Der SPD-Politiker will das Thema daher auf die Tagesordnung der nächsten Innenministerkonferenz setzen.
Markus Kerber, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, sprach von einem "weltweiten Informationskampf" zu Corona. Das Ministerium habe zuerst einen Anstieg von Desinformation und Propaganda aus dem Ausland festgestellt. Mittlerweile verbreiteten sich Verschwörungstheorien auch im Inland, sagte Kerber: "Hier müssen wir dagegenhalten, mit Fakten, Transparenz und einer Verteidigung der Wissenschaft."
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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09.05.20, 19:17
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#2
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
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Zitat:
Bischöfe verbreiten Verschwörungstheorien
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Machen sie das nicht schon immer?
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Die folgenden 10 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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09.05.20, 22:41
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#3
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
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Zitat:
Zitat von Uwe Farz
Machen sie das nicht schon immer?
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Genau, dafür sind die doch da!
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10.05.20, 15:56
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#4
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.578
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 Benjamin West, "Death on the Pale Horse" (1817)
Eigentlich predigen die sonst eher vom Untergang, den biblischen Plagen, dem verschütteten Kelch und der Hure Babylons. Im Grundsatz hätten sie es ja als Vorboten der Apokalypse im Sinne der Offenbarung predigen können. Da wäre die Kirche rappelvoll gewesen ....
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10.05.20, 17:24
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#5
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
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Update:
Zitat:
Schreiben zu Corona-Maßnahmen
Kardinal Müller verteidigt Unterschrift

Stand: 10.05.2020 17:34 Uhr
Der deutsche Kardinal Müller ist einer der prominentesten Unterzeichner des Papiers, das mit einem Rückgriff auf Verschwörungsideologien Corona-Maßnahmen kritisiert. Müller verteidigte nun seine Unterschrift - trotz wachsender Kritik.
Das Schreiben hatte nicht nur unter Kirchenmännern Empörung ausgelöst: In einem von kirchlichen Würdenträgern unterzeichneten Text werden die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] gesehen. Unter das Schreiben [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] hatte auch der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller seine Unterschrift gesetzt. Nun verteidigte er diese.
Interessierte kirchliche Kreise hätten das Papier benutzt, "um daraus Empörungskapital gegen ihre vermeintlichen Gegner zu schlagen", erklärte Müller der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost". "Jeder nennt jetzt jeden Andersdenkenden Verschwörungstheoretiker." Müller sagte, der von Kardinälen, Bischöfen und katholischen Laien unterzeichnete Text werde bewusst missverstanden. "Es wird so hingestellt, als ob die Pandemie selbst erfunden wäre, um Panik zu machen, was ja absurd ist." Dem umstrittenen Papier zufolge wird die Corona-Pandemie als Vorwand genutzt, um eine Weltregierung zu schaffen, "die sich jeder Kontrolle entzieht". Sie werde dazu verwendet, um "Grundfreiheiten unverhältnismäßig und ungerechtfertigt" einzuschränken, einschließlich des Rechts auf Religionsfreiheit, freie Meinungsäußerung und Freizügigkeit.
Müller selbst sieht sich zu Unrecht ins Zentrum der Kritik gerückt. Sein Augenmerk habe auf der "zum Teil unzulänglichen kirchlichen Reaktion" gelegen, sagte der "Tagespost". "Dadurch, dass ich als Kardinal irgendwie als der Hauptprominente dieses Textes angesehen wurde, hat sich die Wahrnehmung auf mich konzentriert." Dabei habe er nichts weiter getan, als sich auf telefonische Anfrage hin mit dem Text als Aufruf zum sorgfältigen Umgang mit den publizistischen und politischen Nebenwirkungen, die diese Pandemie in einigen nicht-demokratischen Ländern haben könne, im Allgemeinen einverstanden zu erklären. Den Text habe er dabei nicht als wissenschaftliche Analyse bewerten wollen.
Bischofskonferenz distanziert sich
Zuvor waren die deutschen Bischöfe zu dem vom italienischen Erzbischof Carlo Maria Vigano initiierten Text auf Distanz gegangen. Auch weitere kirchliche Stimmen in Deutschland äußerten sich kritisch. "Die Deutsche Bischofskonferenz kommentiert grundsätzlich keine Aufrufe einzelner Bischöfe außerhalb Deutschlands. Allerdings füge ich hinzu, dass sich die Bewertung der Corona-Pandemie durch die Bischofskonferenz grundlegend von dem veröffentlichten Aufruf unterscheidet", erklärte der Vorsitzende der Konferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, gegenüber tagesschau.de.
Die Konferenz hatte zur Corona-Pandemie erklärt, dass die Einschränkungen - auch bei den Gottesdiensten - "vernünftig und verantwortungsvoll" gewesen seien und zugleich betont, man müsse die Beschränkungen "mit Verantwortung und Augenmaß" wieder lockern.
"Unterzeichner entblößen sich selbst"
Der Generalvikar des Bistums Essen, Klaus Pfeffer, kommentierte auf Facebook, jeder Unterzeichner des Aufrufs entblöße sich selbst. Er sei "einfach nur fassungslos, was da im Namen von Kirche und Christentum verbreitet wird: Krude Verschwörungstheorien ohne Fakten und Belege, verbunden mit einer rechtspopulistischen Kampf-Rhetorik, die beängstigend klingt."
Kritik kam auch von der Bewegung "Wir sind Kirche". Den Reformgegnern um Kardinal Müller gehe es nicht darum, den Glauben zu verteidigen, sondern Angst zu schüren. "Das aber hat mit Glauben nichts zu tun", so die Gruppe. Gerade in einer großen Krise seien Vertrauen und Glaube gefordert: "Und dieser Glaube führt zu überwältigender Solidarität mit all denen, die unserer Hilfe bedürfen."
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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10.05.20, 17:59
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#6
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.638
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Moin,
Ein Erzbischof aus einem Land, in dem sich die Särge der Corona Opfer in den Kirchen stapelten meint also "Es gebe Grund zur Annahme, dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen" und äußert "Zweifel an der tatsächlichen Ansteckungsgefahr" des Coronavirus.
Hier müsste nun eigentlich mein Kommentar stehen. Aber irgendwie fällt mir dazu nun überhaupt nichts mehr ein.
Ich weiß. Man soll niemandem den Tod wünschen. Aber wenn wir noch ein paar prominente Tote brauchen um auch dem letzten Idioten die Gefährlichkeit des Virus vor Augen zu führen. Ich wüsste da ein paar Kandidaten. Vom Alter her passen die auch ganz gut zur Risikogruppe.
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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10.05.20, 18:14
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#7
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.458
Bedankt: 22.994
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Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
[...]Ich wüsste da ein paar Kandidaten. Vom Alter her passen die auch ganz gut zur Risikogruppe.
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Sollte es für die erste Reihe des Klerus nicht von höchstem Interesse sein, so bald wie möglich vor ihren Chef zu treten? ^^
Hinter diesem absurden Wahnsinn steckt wohl eher die Angst vor dem Verlust der Schäfchen. Und deren Kollekte selbstverfreilich.
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10.05.20, 18:40
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#8
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.638
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Moin,
gehe nie zu Deinem Fürst, bevor Du nicht gerufen würst.
Im Ernst. Italien hat über 30.000 Menschen an das Coronavirus verloren. Wie ist es möglich das ein Italiener Zweifel an der tatsächlichen Ansteckungsgefahr äußert? Wo war der Mann in den letzten Wochen?
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Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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10.05.20, 23:59
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#9
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.083
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Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
… Wo war der Mann in den letzten Wochen?
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#stayathome?
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei karfingo bedankt:
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11.05.20, 19:49
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#10
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Zitat:
Kirchliche Verschwörungstheoretiker
Die Sache mit der Wahrheit
Katholische Hardliner warnen in der Coronakrise vor "hasserfüllter technokratischer Tyrannei" und einer Weltverschwörung. Das ist leider mehr als ein Schrei alter Männer nach Aufmerksamkeit - es ist gefährlich.

Der Petersdom in Rom
Evandro Inetti/ dpa
Ein Kommentar von Annette Langer
11.05.2020, 13.28 Uhr
Es ist fast zu schön, um wahr zu sein. Da erheben sich Stimmen aus der Vatikanmonarchie, die eine Lanze brechen für die demokratische Freiheit des Individuums: In der Coronakrise würden Regierungen weltweit "unveräußerliche Rechte der Bürger verletzen", heißt es in einem Aufruf aus dem Umfeld des ehemaligen Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Viganò. Die Religionsfreiheit und die freie Meinungsäußerung seien in Gefahr, es drohe "eine subtile Form der Diktatur".
Es gebe Zweifel an der "tatsächlichen Ansteckungsgefahr, der Gefährlichkeit und der Resistenz des Virus", liest man in dem Schreiben, das von drei Kardinälen, acht Bischöfen und etlichen "Experten" unterzeichnet wurde.
Zunächst scheint es, als würden die Verfasser nur perpetuieren, was [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Aber dann wird es konspirativ: Man habe Grund zu der Annahme, "dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen". Menschen sollten kontrolliert und überwacht werden, dies sei "der beunruhigende Auftakt zur Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht". Die Eindämmungsmaßnahmen seien ergriffen worden, "um eine Einmischung von fremden Mächten zu begünstigen", eine "hasserfüllte technokratische Tyrannei" zu errichten.
"Die Wahrheit wird euch frei machen!"
Alarmistische Medien, ominöse Kräfte, fremde Mächte? Panik und Kontrollverlust? Nein, dieser Aufruf ist kein Twitter-Post aus AfD-Kreisen - er ist mit einem Bibel-Motto überschrieben: "Die Wahrheit wird euch frei machen!", sagt Jesus im Johannesevangelium. Aber befreit sie uns auch vom Sterberisiko bei einer Corona-Infektion, möchte man fragen und darauf hinweisen, dass die Corona-Einschränkungen vor allem deshalb in Kraft gesetzt wurden, um eine Überlastung der Gesundheitssysteme und noch mehr Tote durch das unerforschte Virus zu vermeiden.
Ein Blick auf die Liste der Unterzeichner verrät: Es sind die üblichen Verdächtigen, die hier zum Rundumschlag ausholen. Während überall auf der Welt Kirchen in der Coronakrise ihre Tore schließen und Priester sterben, weil sie sich [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], fordert Erzbischof Carlo Maria Viganò, die Bäder von Lourdes wieder zu öffnen, weil man in dem Wallfahrtsort vor Ansteckung sicher sei. Hier steht also Aufklärung gegen Aberglauben. Aber nicht nur.
Militante Papstgegner
Viganò ist militanter Papstgegner, 2018 forderte er öffentlich Franziskus' Rücktritt. Auch der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller schießt immer wieder aus dem Off gegen den Pontifex. Ebenso Mitunterzeichner Michael Matt vom US-Blatt "The Remnant", das Franziskus als Che Guevara, den "roten Papst", inszeniert, Verbindungen zu den Piusbrüdern hat und unter Bürgerrechtlern als Hate Group gilt.
Ebenfalls unterschrieben hat der ehemalige Erzbischof des kasachischen Karaganda, Jan Pawel Lenga, der Papst Franziskus einen "Antichristen" genannt hatte und dafür mit dem Predigtverbot belegt wurde. Bischof Joseph Strickland aus dem US-Bundesstaat Texas bezeichnete unlängst Äußerungen des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode auf einer Versammlung zum "Synodalen Weg" als "lächerlich und häretisch". Hier tut sich der Abgrund auf, der die für weltkirchliche Verhältnisse liberalen deutschen Katholiken von ihren teils fundamentalistischen Glaubensbrüdern in den USA oder Afrika trennt.
Zitat:
"Die Empfehlungen der katholischen Hardliner sind mehr als spaltend, sie sind potentiell lebensgefährdend."
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Zwar hat sich der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], umgehend von den Verschwörungstheoretikern distanziert. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], dass "derart wirre Thesen, die Ängste schüren, Schwarz-Weiß-Denken verfolgen, üble Feindbilder zeichnen und das Miteinander in unseren Gesellschaften vergiften", mit Jesus nichts zu tun hätten.
Doch die Empfehlungen der katholischen Hardliner sind mehr als spaltend, sie sind potenziell lebensgefährlich. Einer der Unterzeichner ist Robert Francis Kennedy jr., ein Neffe des ehemaligen US-Präsidenten und bekannter Impfgegner. Während Papst Benedikt XVI. und Franziskus sich in der Vergangenheit für Impfungen aussprachen, erinnern die Reaktionäre in ihrem Schreiben daran, "dass es für Katholiken moralisch inakzeptabel sei, sich mit Impfstoffen behandeln zu lassen, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]".
Keine homogene, verschworene Truppe
Die Konservativen wollen sich nicht reinreden lassen. Letztlich geht es bei dem Aufruf auch um die uralte Frage vom Verhältnis zwischen Kirche und Staat. "Der Staat hat keinerlei Recht, sich aus irgendeinem Grund in die Souveränität der Kirche einzumischen", heißt es in dem Schreiben. "Diese Autonomie und Freiheit der Kirche ist ein Grundrecht, das der Herr Jesus Christus ihr gegeben hat."
Es ist eine amüsante Randnote, dass Kardinal Robert Sarah sich nach Veröffentlichung des Schreibens ausbat, als Unterzeichner entfernt zu werden - er habe die Petition nie firmiert. Denselben Vorwurf hatte ihm Papst Benedikt XVI. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Erzbischof Viganò erklärte, Sarah habe seine Unterschrift erst zugesagt und dann per SMS zurückgezogen. Die Kurznachricht habe ihn aber erst nach Veröffentlichung des Manifests erreicht. Er habe Sarah aber "unverzüglich vergeben für das schwere Unrecht, das er gegen die Wahrheit und mich als Person begangen hat".
Die Reaktionäre, so scheint es, sind also keineswegs eine homogene, verschworene Truppe, die in allem konform geht.
Hier agiert eine Gruppe betagter Geistlicher, die vorgibt, aus theologischen und philanthropischen Motiven zu handeln, in Wahrheit aber von bisweilen sehr persönlichen Partikularinteressen getrieben ist. Papst Franziskus soll demontiert werden, da sind Allianzen mit politisch rechten Kräften weltweit willkommen, gerade, wenn sie finanzstark und gut vernetzt sind wie in den USA.
Man könnte das abtun als den Schrei alter Männer nach Aufmerksamkeit, als Folge ihrer Trauer über den eigenen Machtverlust, wie ihn die Emeritierten Viganò und Müller erlebt haben. Aber dieser Schrei weckt Ängste und Unsicherheit bei den Gläubigen, nutzt Unwissenheit und Desorientierung für politische Zwecke. Das ist schändlich.
Anmerkung: In einer ersten Version des Textes wurde Erzbischof Carlo Maria Viganò fälschlicherweise als Kardinal bezeichnet. Wir haben die Stelle korrigiert.
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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12.05.20, 08:22
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#11
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.638
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Moin,
ich bin ein gläubiger Mensch. Aber wenn ich dann sowas lese, habe ich Verständnis für Leute denen die ganze Organisation Kirche suspekt und mehr als das ist.
Da bleibt mir nichts weiter als der alte Kalauer. "Ich glaube an Gott. Nicht an sein Bodenpersonal"
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Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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25.05.20, 11:49
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#12
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
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Zitat:
Schreiben mehrerer Kirchenmänner
Wer steckt hinter dem Corona-Aufruf?

Stand: 25.05.2020 10:28 Uhr
Vor zwei Wochen verbreiteten mehrere katholische Bischöfe und Kardinäle eine mit Verschwörungsmythen gespickte Kritik an den Corona-Maßnahmen. Aber wer genau steckt hinter dem Schreiben?
München, Ende Januar: In Reih und Glied stehen sie vor der Feldherrenhalle auf dem Odeonsplatz und bekennen lauthals ihren katholischen Glauben - ultrakonservative Katholiken aus aller Welt, die ein Zeichen gegen den Reformweg der katholischen Kirche in Deutschland setzen wollen.
Bei dieser Demonstration taucht zum ersten Mal seit Jahren wieder Carlo Maria Viganò in der Öffentlichkeit auf: Erzbischof, ehemaliger Vatikan-Botschafter in Washington und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], der in der Corona-Pandemie vor allem dunkle Mächte am Werk sieht und einen "beunruhigenden Auftakt zur Schaffung einer Weltregierung".
Papst-Gegner Viganò
"Gedanklich scheint mir das jemand zu sein, der wirklich leider sehr, sehr tief in diese Verschwörungswelt hinein abgeglitten ist", sagt die Publizistin Liane Bednarz über Viganò.
Der Erzbischof ist einer der schärfsten Kritiker von Papst Franziskus. Der 79-Jährige wirft dem Jesuiten vor, einen seit Jahrzehnten von seinem Orden betriebenen Plan in die Tat umzusetzen: Die katholische Kirche soll in eine Art soziale NGO verwandelt werden. Dass vielerorts während der Corona-Krise keine Messen gefeiert werden konnten, passt in dieses Weltbild, das stark von Verschwörungsmythen geprägt ist.

Carlo Maria Viganò (Archivbild von 2015) | Bildquelle: picture alliance/AP Photo
"Er hat diesen Aufruf im Nachhinein verteidigt und nannte in diesem Zusammenhang auch die Rolle der Freimaurer", erklärt Bednarz. "Und das ist sehr typisch für diese Verschwörungstheorie, zu glauben, dass da irgendwelche Freimaurer am Werke sind. Das Weltbild ist da schon ziemlich geschlossen."
Vorstellungen der rechts-evangelikalen Kreise
Bednarz hat in ihrem Buch "Die Angstprediger" untersucht, wie attraktiv rechtes Gedankengut für bestimmte christliche Milieus sein kann. Das in dem Aufruf von Viganò verbreitete Feindbild von einer Weltregierung, von einer menschen- und religionsfeindlichen Tyrannei, ist nicht neu.
"Es greift die Vorstellung auf, dass so etwas wie eine Welteinheitszivilisation angestrebt wird, die letztlich entchristlicht ist." Diese Vorstellung gäbe es seit Anfang der Neunziger, besonders in rechts-evangelikalen Kreisen sei sie verbreitet - weniger dagegen in katholischen.
Offenbar mehr als 40.000 Unterzeichner
Der Aufruf wurde - nach Angaben Viganòs - innerhalb einer Woche von 40.000 Menschen unterschrieben. In der ersten Reihe der Unterstützer stehen die kirchlichen Würdenträge: Kardinäle, Bischöfe, Weihbischöfe. "Es sind Leute, die zwar formell zum Teil ranghohe Titel haben, aber eigentlich in der Weltkirche inzwischen keine signifikante Rolle mehr spielen", sagt Bednarz. "Und insofern scheint mir das eine Melange zu sein von Leuten, die für diese Ideenwelten ohnehin anfällig sind, jetzt eben aber auch in Opposition zu Papst Franziskus gehen wollen."
Zum Beispiel Athanasius Schneider, Weihbischof in Astana in Kasachstan. Er ist ein rechts-katholischer Wanderprediger mit einer treuen Anhängerschar in Deutschland und den USA. Die Corona-Krise deutet er im Interview mit einem US-amerikanischen Portal als göttlichen Fingerzeig auf seine allzu weltliche Kirche: "Es ist eine göttliche Mahnung an die Priester, die Bischöfe und den Papst, um Buße zu tun und um Vergebung zu bitten für all die Sünden, die in den letzten Jahrzehnten in der Kirche begangen wurden."
Umstrittener Kardinal Müller
Oder Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Seit Franziskus ihn als Präfekten der Glaubenskongregation abgesetzt hat, fällt er als notorischer Papst-Kritiker auf und scheut dabei nicht einmal mehr die Nähe zu erklärten Gegnern des Papstes wie Viganò. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Im katholischen Sender EWTN sagte er: "Wir müssen Position beziehen gegen die Instrumentalisierung dieses Virus und dieser globalen Krise durch einige Diktaturen oder durch ideologische Gruppen, die nun die Gelegenheit nutzen, die Kirche zu unterdrücken und das sakramentale Leben der Kirche zu unterbinden."

Auch der deutsche Kardinal Müller gehört zu den Unterzeichnern von Viganòs Aufruf | Bildquelle: picture alliance / Andreas Arnol
Für Bednarz ist Müllers Verteidigung seiner Unterschrift eine Trotzreaktion. "Er verlangt Nachweise von denjenigen, die diesen Aufruf als das bezeichnen, was er nun einmal ist - Verschwörungstheorie. Dann versucht er auch gleich das Thema zu wechseln." Somit entziehe er sich der Diskussion.
Gefahr durch implantierte Chips?
Zwei weitere Kardinäle denken ähnlich wie Müller, haben den Aufruf allerdings nicht unterzeichnet. Kurienkardinal Robert Sarah, Leiter der vatikanischen Gottesdienstkongregation, verkündete via Twitter, er teile einige der Bedenken in dem Aufruf. US-Kardinal Raymond Leo Burke hat einen eigenen Aufruf verfasst und unter anderem vor der Gefahr gewarnt, dass jedem Menschen ein Mikrochip implantiert werde, um besser kontrollierbar zu sein.

Kardinal Robert Sarah | Bildquelle: AP

Kardinal Raymond Burke | Bildquelle: picture alliance/AP Photo
Müller, Sarah, Burke - alle drei Kardinäle sind unter 80 Jahre alt und dürften bei einem Konklave den nächsten Papst wählen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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25.05.20, 12:49
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#13
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Registriert seit: Oct 2010
Ort: ab 420
Beiträge: 967
Bedankt: 2.194
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Zitat:
US-Kardinal Raymond Leo Burke hat einen eigenen Aufruf verfasst und unter anderem vor der Gefahr gewarnt, dass jedem Menschen ein Mikrochip implantiert werde, um besser kontrollierbar zu sein.
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Der hat doch bloß Angst vor Konkurrenz in Sachen Kontrolle über Menschen. Himmel oder Hölle? Der (freiwillige) Chip würde gerne beides verhindern...vorerst.
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26.05.20, 17:09
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#14
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Anfänger
Registriert seit: May 2020
Beiträge: 1
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Wenn Du die Wahl hättest, unter Papst Franziskus oder unter Bill Gates und Jeff Bezos zu leben...
...ok, du würdest vermutlich Bill nehmen...
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