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myGully |
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06.05.20, 10:06
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#1
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.585
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Gauland sieht 8. Mai als Feiertag kritisch
Zitat:

Ein dauerhafter Feiertag am 8. Mai, dem Tag des Kriegsendes 1945? Alexander Gauland von der AfD spricht sich dagegen aus. Neben der Freude über die Befreiung von KZ-Insassen dürfe auch das Leid vieler anderer Menschen nicht vergessen werden.
AfD-Fraktionschef Alexander Gauland hat sich dagegen ausgesprochen, den Tag des Kriegsendes am 8. Mai dauerhaft zum gesetzlichen Feiertag zu erklären.
„Der 8. Mai hat nicht das Potenzial zu einem Feiertag, weil er ein ambivalenter Tag ist. Für die KZ-Insassen ist er ein Tag der Befreiung gewesen. Aber es war auch ein Tag der absoluten Niederlage, ein Tag des Verlustes von großen Teilen Deutschlands und des Verlustes von Gestaltungsmöglichkeit“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Der 8. Mai lasse sich nicht „zum Glückstag für Deutschland machen“. Es gebe sicher „Positives“ zu erinnern, „aber die in Berlin vergewaltigten Frauen werden das ganz anders sehen als der KZ-Insasse“.
In diesem Jahr ein Feiertag nur in Berlin
Die Holocaustüberlebende und Vorsitzende des Auschwitz-Komitees Deutschland, Esther Bejarano, hatte in einem offenen Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert, den 8. Mai als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus dauerhaft zum Feiertag zu erklären.[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Wer diesen Tag als Niederlage empfindet bedient sich revisionistischer Gedanken und zeigt welch Geistes Kind er ist. Natürlich brachte der Krieg und die Nachkriegszeit viel Elend und Leid über alle Beteiligten. Ein Feiertag um das Ende des Dritten Reiches mit all seinem Grauen zu feiern ist schon lange überfällig !
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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06.05.20, 11:31
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#2
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.253
Bedankt: 5.471
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Zitat:
[...] Alexander Gauland von der AfD spricht sich dagegen aus [...]
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, denn an diesem Tag ist sein Team nur Vizeweltmeister geworden. Das ist wahrlich kein Grund zur Freude.
Btw. finde ich, dass wir genug Feiertage haben (und ich komme nicht aus Bayern o.ä.  ).
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Shao-Kahn bedankt:
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06.05.20, 12:04
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#3
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.477
Bedankt: 23.065
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Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
, denn an diesem Tag ist sein Team nur Vizeweltmeister geworden. Das ist wahrlich kein Grund zur Freude.
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Eigentlich letzter Platz ^^
Einen Feiertag braucht es wirklich nicht dafür. Abseits jeglichen Gedankengutes...
Es gab Leid und Elend genug und wir gedenken daran. Ein zusätzlicher "Feiertag" ist mit Sicherheit nicht notwendig. Der Volkstrauertag gedenkt ja, heutzutage, nicht mehr nur den eigenen Gefallenen.
Auszug aus [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Zitat:
Die zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag findet jeweils im Deutschen Bundestag statt. Eine Rede und ein Wort des Bundespräsidenten in Anwesenheit des Bundeskanzlers, des Kabinetts und des Diplomatischen Corps ist üblich, ebenso die musikalische Gestaltung, das Spielen der Nationalhymne und des Liedes Der gute Kamerad.
Angelehnt an die Form der zentralen Gedenkstunde werden in allen Bundesländern und den meisten Städten und Gemeinden ebenfalls Gedenkstunden mit Kranzniederlegungen durchgeführt. Öffentliche Veranstaltungen sind am Volkstrauertag stark eingeschränkt. Das Sprechen des Totengedenkens durch den Bundespräsidenten wurde von Bundespräsident Theodor Heuss im Jahr 1952 eingeführt.[32]
„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.
Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.
Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern,
und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“
– Bundespräsident Joachim Gauck: Totengedenken[32]
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Da ist genug Raum und für das Gedenken und Danken für den Frieden!
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei MotherFocker bedankt:
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06.05.20, 12:22
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#4
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.641
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Moin,
da geht der Idiot doch tatsächlich hin und beklagt einen Verlust an Gestaltungsmöglichkeit. Diejenigen denen diese Gestaltungsmöglichkeit genommen wurde haben Millionen Menschen auf dem Gewissen. Sie tragen die Schuld daran das ein ganzer Kontinent in Trümmer gesunken ist.
So sah das aus was diese Leute gestaltet haben. Und Gauland bedauert, dass sie das nun nicht mehr konnten.
Ich habe Verständnis dafür Protest zu wählen. Ich weiss, das man von der ganzen Politik so angewidert sein kann das man denen mal einen Denkzettel verpassen will.
Aber allen, die aus Protest die AfD wählen sei noch einmal ganz deutlich gesagt. Ihr gebt Eure Stimme Leuten die es bedauerlich finden das Hiltler und seine Mörderbande nicht fertig geworden sind. Protest? Was für ein Protest wogegen soll das sein?
Macht Euch bewusst. Spätestens seit diesem Interview muss Euch klar sein das ihr Leute wählt, die die Leichenberge auf dem Bild gerne noch etwas größer gesehen hätten, nur um zu sagen das Ihr die Grünen nicht mögt.
War das wirklich gewollt? Ist es das wert?
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei Melvin van Horne bedankt:
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06.05.20, 13:13
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#5
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 4.461
Bedankt: 4.880
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Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
...und beklagt einen Verlust an Gestaltungsmöglichkeit.
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Das ist exakt die Textstelle, wo ich mir auch sofort dachte, ob da Corona nicht die falschen Senioren unter die Erde gebracht hat. Das kann der doch nicht wirklich so gemeint haben, wie es verstanden habe, oder? Unfassbar...
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei eitch100 bedankt:
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06.05.20, 14:20
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#6
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.641
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Moin,
ich habe wirklich mit gutem Willen überlegt ob das nur eine missverständliche Formulierung sein könnte. In so einem Interview hat man sicher schnell mal einen Satz rausgehauen, der bei genauer Betrachtung missverständlich wirkt. Wenn ich mir überlege wie oft ich meine Beiträge hier ändere weil mir im Nachhinein auffällt, dass die eine oder andere Formulierung missverständlich ist.
Aber mir fällt bei besten Willen nicht ein, was er gemeint haben könnte wenn nicht das, was da steht. Ich lese da "Und des Verlustes von Gestaltungsmöglichkeit". Wie soll man das anders interpretieren als das jemand etwas verloren hat, das er mal hatte. Wer hatte denn die Gestaltungsmöglichkeit die da verloren ging?
Und auch der Satz „aber die in Berlin vergewaltigten Frauen werden das ganz anders sehen als der KZ-Insasse“. macht es nicht besser. Beides,. Die Vergewaltigung der vielen Frauen und das Elend der KZ Insassen waren die direkten Folgen der Tätigkeit von Gaulands Gestaltern. Die Vergewaltigungen und all die anderen Verbrechen die da noch verübt wurden. Das kam nicht aus heiterem Himmel. Das war fast immer die persönliche Rache für all das entsetzliche was die Soldaten der Alliierten durchmachen mussten. Und sie mussten das durchmachen weil eine Bande von Verbrechern Europa umgestalten wollte.
Nichts ändert etwas daran das es entsetzliche Verbrechen waren die da verübt wurden. Aber man soll doch bitte nicht so tun, als wäre die Niederlage der Deutschen die Ursache dafür gewesen. Die lag einzig und alleine im Angriff der Deutschen.
Für mich muss es kein Feiertag sein. Für mich ist ein Gedenktag der richtige Rahmen. Außerdem glaube ich das ein arbeitsfreier Feiertag Bilder von Fröhlichkeit und Grillparty produzieren würde. Und die passen für mich nicht so recht zu einem Tag wie dem 8. Mai.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Melvin van Horne bedankt:
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06.05.20, 14:34
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#7
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 4.461
Bedankt: 4.880
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Hier eine Stellungnahme der AfD zu Gaulands Aussage:
Zur Kritik wiederum äußerte sich die AfD durch Pressesprecher Bastian Behrens. „Dass der 8. Mai ambivalent gesehen wird, das ist auch die Position der Partei“, sagte Behrens auf Nachfrage. Denn dieser Tag stehe nicht nur für das Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten, sondern auch für den Verlust eines Teil des deutschen Staatsgebiete und für „massive Verbrechen an der deutschen Zivilbevölkerung“.
Wieder so ein einseitiger Schwachsinn. Kein Wort über die "massiven Verbrechen an der deutschen Zivilbevölkerung" durch die Nazis...
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei eitch100:
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06.05.20, 15:01
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#8
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eigenständig denkender
Registriert seit: Jun 2011
Beiträge: 255
Bedankt: 292
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Wer diesen Tag als Niederlage empfindet bedient sich revisionistischer Gedanken und zeigt welch Geistes Kind er ist. Natürlich brachte der Krieg und die Nachkriegszeit viel Elend und Leid über alle Beteiligten. Ein Feiertag um das Ende des Dritten Reiches mit all seinem Grauen zu feiern ist schon lange überfällig !
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Wie du sicher weißt gibt es den Volkstrauertag. Wenn ich mir die Menschen ansehe, die diesen begehen, sind dass genau die Menschen, die den 2 WK entweder als Kind oder als Kind eines Angehörigen miterlebt bzw. aus erster Hand kennen oder erlebt haben.
Von Jungen bzw. der Altersstufe 14-40 sieht man nur vereinzelte oder sind einfach nicht vorhanden.
Wenn sich dir Nichtanwesenden dazu bekennen würden, würde es keinen neuer "Feiertag" benötigen. Im Endeffekt geht es doch nur darum, dem geneigten Wähler einen neuen Feiertag zu schenken.
Würden sich die Parteien einig sein, könnte man "Werbung" für diesen wichtigen Tag machen. So wird es nur noch ein weiterer Tag, an dem man sich auch den Wiesen, wo immer sie auch sein mögen, Grillen kann.
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06.05.20, 15:36
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#9
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.585
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Zitat:
Zitat von j0j0_1
Wie du sicher weißt gibt es den Volkstrauertag.
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Das ist aber kein Feiertag. Das Ende des Dritten Reiches und des Krieges ist ein Grund zum feiern und nicht zum trauern um die Opfer. Das ist der Volkstrauertag.
Ein Tag zum feiern könnte endlich eine akivere Auseinandersetzung von jungen Menschen mit dem Dritten Reich bringen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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06.05.20, 16:03
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#10
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eigenständig denkender
Registriert seit: Jun 2011
Beiträge: 255
Bedankt: 292
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Das ist aber kein Feiertag. Das Ende des Dritten Reiches und des Krieges ist ein Grund zum feiern und nicht zum trauern um die Opfer. Das ist der Volkstrauertag.
Ein Tag zum feiern könnte endlich eine akivere Auseinandersetzung von jungen Menschen mit dem Dritten Reich bringen.
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Einen Tag zum Feiern wäre es, wenn sie in den Schulen endlich wieder ordentlich Geschichte lehren würden. Damit kann man auch den 2.Wk und dessen Ende ordentlich lehren, damit auch Lehren gezogen werden können.
Aus Erfahrung kann ich sagen, das z.B. ein "Klassenausflug" in ein Konzentrationslager sicher auch dazu beitragen kann, die Geschichte und deren Auswüchse, wie die Nazis es praktiziert haben, den Schülern zu zeigen.
Aus meiner Sicht kann ich nur sagen, dass sich bestimmte Sachen ins Gehirn eingebrannt haben.
Wenn jemand wirklich Interesse an der deutschen Geschichte und den Nazis hat, braucht niemand einen "Feiertag"
Deshalb einen "Feiertag" zu installieren ist unnötig. Am Besten noch im Frühling/Sommer, zur freien Auswahl, damit die armen Kinder es sich aussuchen können.
ZUR INFO:
Volkstrauertag 2020
Sonntag , 15. November
Geht mal hin und treibt das Durchschnittsalter in die Tiefe
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06.05.20, 18:16
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#11
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.228
Bedankt: 13.817
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Der Alte ist konsequent, dass muss man ihm lassen.
Ein Feiertag für einen Vogelschiss? Nicht mit Opa Gauland.
In Frankreich ist das ein Feiertag und das ist gut so.
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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06.05.20, 19:12
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#12
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Mitglied
Registriert seit: Jan 2009
Beiträge: 414
Bedankt: 678
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Gauland hält das Stöckchen hin und alle hüpfen wieder schön artig drüber...
Dieser Typ leidet so sehr drunter, dass er in der aktuellen Zeit zu nichts befragt wird, weil er einfach absolut nichts von Relevanz beizutragen hat, da musste er einfach mal wieder einen Aufreger raushauen. Und ganz Deutschland springt wieder drauf an.
Mich langweilt diese AfD-Masche mittlerweile so dermaßen...
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei renegade666:
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06.05.20, 23:28
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#13
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.641
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Moin,
Zitat:
Zitat von Tony Todd
Wenn man nicht verstehen will: Es geht um die Gestaltungsmöglichkeit nach dem Krieg. Nachdem das NS Regime entfernt wurden war, Deutschland neu zu gestalten.
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Ach so. Ja das kann sein. Man sollte den 8. Mai nicht als Feiertag sehen weil an diesem Tag die Möglichkeit verlorenging Deutschland neu zu gestalten. Wer hätte denn Deiner Meinung nach ohne die totale Niederlage des Hitlerfaschismus diese Neugestaltung vornehmen sollen? Die Deutschen selber?
Gauland bedauert also das die Amerikaner nicht unter Zurücklassung von ein paar Päckchen Kaugummi und einem fröhlichen "Better Luck next Time" wieder nach Hause gefahren sind?
Die Sowietunion hat durch den Krieg über 20 Millionen Menschenleben und unermessliche Werte verloren. Und Gauland bedauert also das sie nicht sofort wieder abgehauen sind. Deutschland war doch ein souveräner Staat. Da kann man doch nicht so einfach reinreden. Wir wissen doch wohl selber am besten wie man nach einem verlorenen Krieg schnell wieder auf die Füsse kommt. Da sollen die sich mal raushalten. Haben ja bei sich genug zu tun. So wie das da aussieht.
Das kann schon sein das er das meint. Und ich muss ehrlich sagen. Das ist ja noch bescheuerter als das, was ich angenommen habe.
Dann hast Du noch einen ganzen Teil über Amerikanisierung, US Regie und so weiter geschrieben. Mal abgesehen davon das ich als ehemaliger DDR Bürger über das US Regime herzhaft lachen musste. Nun grübele ich wie ich es eigentlich geschafft habe 24 Jahre lang von den US Lizenzen für Presseerzeugnisse nichts mitzubekommen.
Offenbar hat es doch verschiedene Ansätze gegeben Deutschland neu zu gestalten. Nur waren wohl nach Herrn Gaulands Geschmack die falschen Leute am Werk. Man hat so einfach auf bewährte Fach- und Führungskräfte wie Dönitz, Höß, Kaltenbrunner und wie sie alle hiessen verzichtet. Wahrlich kein Grund zu feiern. Zumindest für Herrn Gauland nicht.
Wenn ich mir überlege, wie viele Gaulands es nach dem Kriege in Deutschland gegeben haben muss. Dann ist gerade das, was für Herrn Gauland eine Tragödie ist für mich einer der Punkte, die mich den 8. Mai als Feiertag sehen lassen. Der ersten Reihe der Naziverbrecher ist die Möglichkeit der Gestaltung genommen worden. Und man hat sie der zweiten Reihe nicht in die Hand gegeben.
Und mit ein bisschen Nachdenken können wir dafür sorgen, dass auch die heutigen Vertreter dieser Sippschaft nie die Möglichkeit bekommen hier irgendetwas nach ihrem Willen etwas zu gestalten. Sich das vor Augen zu führen bietet der 8. Mai eine gute Gelegenheit.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Melvin van Horne bedankt:
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08.05.20, 08:10
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#14
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.641
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Moin,
Nicht alle Gaulands müssen Gauland heissen. Was denkst Du. Wie viele haben wohl im Mai 45 an der Niederlage auch etwas positives empfunden, sie aber vor allem als absolute Niederlage, als Verlust von großen Teilen Deutschlands und als Verlustes von Gestaltungsmöglichkeit gesehen. Wie hätten diese Leute wohl Gestaltungsmöglichkeiten genutzt?
Gauland beklagt den Verlust an Gestaltungsmöglichkeiten durch die Niederlage des Hitlerregimes. Und hier wird dann dargelegt, was die Alliierten bei der von ihnen in Gang gesetzten Neugestaltung alles falsch gemacht haben sollen.
Aber die Kernfrage bleibt immer noch unbeantwortet. Wenn Herr Gauland den Verlust von Gestaltungsmöglichkeiten beklagt. Bei wem hätten denn er und seine Anhänger sie lieber gesehen? Oder musste seiner Meinung nach nicht so viel umgestaltet werden?
Meiner Meinung nach sieht Gauland die Niederlage des Hitlerregimes nicht als Niederlage an weil er es als Niederlage eines Regimes sieht, dem er nachtrauert. Das ging 1945 vielen so. Wie auch nicht nach 12 Jahren Naziregime? Aber fast alle haben aus der Vergangenheit gelernt. Gauland und seine Anhänger nicht.
Und noch ein kleiner Hinweis an alle die, die den 8. Mai als Trauertag empfinden. Der Boden der verlorenen Ostgebiete ist mit Blut getränkt. Vieles von diesem Blut stammt von glühenden Anhängern Hitlers. Überleben in Hitlers Diktatur war Glückssache. Wer sich also nach der Zeit zurücksehnt in der "in Deutschland noch Zucht und Ordnung herrschten", sehnt sich nach einer Zeit zurück die ihm wahrscheinlich ein Ende als zerfetzte Leiche irgendwo im Osten oder als zerquetschter Körper in einem ausgebombten Haus gebracht hätte.
Und selbst ohne Krieg. Selbst im tiefsten Frieden war das Überleben im Hitlerreich absolut nicht sicher.
Guckt euch das Foto weiter oben noch einmal an. Für ein Zehntel dessen was ihr hier schreibt, was ihr sagt ja, was ihr denkt wärt ihr wahrscheinlich auch auf diesem Bild. Wer von Euch kennt den die Nürberger Rassegesetze und die eigene Abstammung so genau das er sicher sein kann kein "Geltugsjude" zu sein? Wenn also Deutschland nach euren Masstäben "sauber" gemacht wird. Woher kommt eure Gewissheit auf der richtigen Seite des Besens zu landen?
Ich bleibe dabei. An einer Niederlage eines Regimes mit derartig blutigen Händen gibt es nichts ambivalentes. Ausser für seine Anhänger.
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08.05.20, 08:10
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#15
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Sep 2010
Beiträge: 661
Bedankt: 1.168
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Zitat:
Zitat von Toni Schumacher
Dann lese mal die Unternehmensgrundsätze des Spiegel in den Punkten 2 und 3.
Neutraler wäre gewesen:
Wir unterstützen jedes Volk und das Existenzrecht jedes Staates in der Welt.
Wir zeigen unsere Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit allen demokratischen Staaten der Welt.
Es lautet aber so:
Ein Existenzrecht besteht für jeden Staat doch wohl automatisch. Wieso jemand bevorzugen? Israel ist ein Staat, das hat nichts mit den Juden in aller Welt zu tun. Russland verlor 26 Millionen Menschen im Krieg gegen die Nazis. Heute hetzt man gegen Russland und hat kein Problem damit.
Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft versteht sich mit allen Staaten ebenso von selbst. Man kann aber nicht pauschal alles gutheissen was ein anderer Staat so alles anstellt. Deswegen die genannten US Kriege und das Fehlen von Berichten was mit Palästina fast wöchentlich alles gemacht wird. Ja, die Kriege der USA wurden kritisch beleuchtet, aber jedesmal erst viel später. Anfangs wird immer wohlwollend mitgegangen. Der Fall Trump ist ein anderer, man wollte seinerzeit die Clinton haben.
Übrigens Gauland und die Afd sind sehr Israel hörig, achte mal darauf. Es geht nicht darum gegen Juden zu sein, von mir gesprochen meine ich, ohne die jüdische Kunst hätte es Hollywood nie gegeben und zu teilen so nicht den deutschen Film, dies erwähne ich, weil wir ja in einem Warezboard sind. Vieles in der Musik ist ähnlich.
Die Nazis waren Schweine und Verbrecher ohne gleichen, ebenso das Stahlin Regime.
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Viel Text, aber halt nutzlos: Das hat mit irgendwelchen Lizenzen alles nichts zu tun.
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08.05.20, 12:32
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#16
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.426
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Zitat:
Steinmeier zum 8. Mai:
"Es gibt kein Ende des Erinnerns"

Zum 75. Jahrestag des Kriegsendes hat Bundespräsident Steinmeier vor der Versuchung eines neuen Nationalismus gewarnt. Bei der zentralen Gedenkveranstaltung in Berlin betonte er, dass es kein Ende des Erinnerns gebe.
Zum 75. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vehement dagegen ausgesprochen, einen Schlussstrich unter die Geschichte zu setzen. "Es gibt kein Ende des Erinnerns. Es gibt keine Erlösung von unserer Geschichte", sagte Steinmeier bei der zentralen Gedenkveranstaltung in Berlin. Nicht das Bekenntnis zur Verantwortung sei eine Schande, sondern das Leugnen.
Steinmeier erinnerte an die 1985 vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker geprägte Formel "Tag der Befreiung" für den 8. Mai 1945. Heute müsse sich die Formulierung an die Zukunft richten, sagte der Bundespräsident. Befreiung sei niemals abgeschlossen, sie fordere jeden Tag aufs Neue.
Gegen Hass und Hetze
Heute müssten sich die Deutschen selbst befreien, von der Versuchung eines neuen Nationalismus, der Faszination des Autoritären, Misstrauen, Abschottung und Feindseligkeit zwischen den Nationen. Befreien müsse man sich auch "von Hass und Hetze, von Fremdenfeindlichkeit und Demokratieverachtung - denn sie sind doch nichts anderes als die alten bösen Geister in neuem Gewand".
Dabei erinnerte Steinmeier an die Opfer der rechtsextremistisch, rassistisch oder antisemitisch motivierten Anschläge in Hanau, Halle und Kassel. Auch schloss er mit seinen Worten an die Diskussionen der vergangenen Tage an, welchen Status der 8. Mai künftig haben soll. Der AfD-Fraktionsvorsitzende [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], da er für Deutschland ein Tag der "absoluten Niederlage" sei, parteiübergreifende Empörung ausgelöst.
Corona verhindert Staatsakt
Eigentlich hatte Steinmeier für den heutigen Tag einen Staatsakt angeordnet - die höchste mögliche Form der Würdigung eines Ereignisses durch den Staat. Die Veranstaltung vor dem Reichstagsgebäude wurde jedoch wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Stattdessen fand an der Neuen Wache, der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, eine Kranzniederlegung statt. Daran nahmen neben Steinmeier Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie die Präsidenten des Bundestags, Bundesrats und Bundesverfassungsgerichts, Wolfgang Schäuble, Dietmar Woidke und Andreas Voßkuhle teil.
Mit Blick auf den 1945 erfolgten Schwur "Nie wieder" sagte Steinmeier, dass dieser Satz heute nirgendwo so sehr gelte wie in Europa. "Wir müssen Europa zusammenhalten", mahnte der Bundespräsident. "Wir müssen als Europäer denken, fühlen und handeln. Wenn wir Europa, auch in und nach dieser Pandemie, nicht zusammenhalten, dann erweisen wir uns des 8. Mai nicht als würdig. Wenn Europa scheitert, scheitert auch das 'Nie wieder'."
Deutschland sei nach dem Zweiten Weltkrieg von einem Gefährder der internationalen Ordnung zu einem ihrer Förderer geworden. "Also dürfen wir nicht zulassen, dass diese Friedensordnung heute vor unseren Augen zerrinnt." Nötig sei mehr internationale Zusammenarbeit - auch im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
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Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Zitat:
Holocaust-Überlebende
"Es war eine Befreiung für alle"

Russische und US-Soldaten verbrannten ein Bild Hitlers, sie spielte dazu Akkordeon - so erinnert sich Esther Bejarano an das Kriegsende. Als Auschwitz-Überlebende kritisiert sie die aktuellen politischen Geschehnisse scharf.
tagesschau.de: Der 8. Mai 1945 jährt sich nun zum 75. Mal. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit diesem Tag?
Esther Bejarano: Ich habe noch ziemlich klare Erinnerungen an die Zeit. Ich bin zwar nicht am 8. Mai befreit worden, aber kurz davor. Es waren Amerikaner, die uns in einem Wald in Mecklenburg-Vorpommern aufgelesen haben. Wir waren sieben Mädchen auf der Flucht vor unserem Todesmarsch. Als die Soldaten uns sahen, haben sie uns noch gewarnt, dass wir aufpassen müssen vor den Deutschen. Wir zeigten ihnen unsere eintätowierte KZ-Nummer am linken Arm, da umarmten und küssten sie uns und sagten: "Wir wollen euch helfen." Sie nahmen uns mit in einen kleinen Ort Lübz. Aber uns war nicht klar, dass wir jetzt wirklich befreit sind, dass der Krieg zu Ende ist.
Zitat:
Zur Person
Esther Bejarano wurde als Esther Loewy 1924 als Tochter eines jüdischen Kantors in Saarlouis geboren. Im Alter von 16 Jahren scheiterte ihre geplante Ausreise nach Palästina, und sie wurde Zwangsarbeiterin in Brandenburg. Zwei Jahre später, 1943, deportierten die Nazis sie nach Auschwitz. Sie überlebte als Akkordeonspielerin im "Mädchenorchester", kam dann ins KZ Ravensbrück, konnte schließlich von einem Todesmarsch fliehen.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Bejarano einige Jahre in Israel, heiratete und bekam zwei Kinder. 1960 zog die Familie nach Deutschland zurück. Von Hamburg aus beteiligt sich Bejarano noch heute immer wieder an Debatten und berichtet an Schulen als Zeitzeugin.
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tagesschau.de: Wie haben Sie von dem Kriegsende erfahren?
Bejarano: Die Amerikaner haben uns in ein Restaurant eingeladen. Die wollten genau wissen, was uns passiert ist. Ich habe zum Glück Englisch gesprochen. Als ich ihnen erzählt habe, dass ich in Auschwitz für die Nazis immer Akkordeon spielen musste, da kam ein Soldat und brachte mir eins.

Esther Bejarano kam mit 18 Jahren nach Auschwitz. Sie musste dort für die Nazis im Orchester spielen. | Bildquelle: Esther Bejarano: Erinnerungen. L
Er sagte: "Dieses Akkordeon schenke ich dir. Der Krieg ist bald vorbei. Das müssen wir feiern!" Und dann haben wir dort angefangen zu singen und ich habe gespielt. Aber plötzlich war das Restaurant ganz leer. Die Deutschen waren alle weg. Von draußen hörten wir großen Krach. Wir liefen also raus. Wir sahen, wie die Rote Armee angefahren kam. Sie schrien: "Der Krieg ist zu Ende, Hitler ist tot."
Die amerikanischen und die russischen Soldaten fielen sich daraufhin in die Arme. Das war wunderbar! Ein russischer Soldat hat dann ein großes Bild von Hitler aus einem Laden geholt und es auf den Marktplatz gestellt. Gemeinsam mit einem amerikanischen Soldaten hat er es angezündet. Das hat ungeheuerlich gebrannt. Alle tanzten um das brennende Bild herum. Ich stand mit meinem Akkordeon daneben und habe Musik gespielt.
"Mit 18 war ich nach Auschwitz gekommen"
tagesschau.de: Wie alt waren Sie damals?
Bejarano: Ich war damals 20 Jahre alt. Mit 18 war ich nach Auschwitz gekommen.
tagesschau.de: War Ihnen, als Sie nach Auschwitz kamen, klar, an was für einen Ort man Sie gebracht hat?
Bejarano: Natürlich nicht. Wir haben nicht gewusst, dass sie uns nach Auschwitz bringen, als sie uns in Viehwaggons dahin transportiert haben. Man sagte uns, dass wir in ein Arbeitslager kommen. Von einem Konzentrations- oder Vernichtungslager war nicht die Rede. Als wir ankamen, wurden wir von drei SS-Männern in Zivil empfangen.
Die sagten uns, dass die, die nicht gut laufen können - wie Mütter mit kleinen Kindern und Frauen ab 45 - mit dem Lkw ins Lager fahren sollten. Das Lager war nämlich etwas weiter weg. Wir dachten da noch, dass das hier ja nicht so schlimm sein wird, wenn die sogar die Schwächeren mit den Lastautos abholen.
tagesschau.de: Sie dachten also, dass man Sie in Auschwitz gut behandeln würde?
Bejarano: Ja. Bis wir dann ins Lager kamen. Hinter dem Tor standen die SS-Leute. Die schrien uns sogleich an: "Ihr Sau-Juden, wir zeigen Euch jetzt was Arbeit ist!" Sie trieben uns in einen großen Saal. Den nannte man die "Sauna". Dort spielte sich alles ab. Wir mussten unsere Kleider ausziehen. Wir wollten natürlich direkt wissen, wo unsere Freunde, Bekannte und Verwandte sind, die mit dem Lkw ins Lager gebracht wurden. Aber wir haben sie nicht gesehen. Erst diejenigen, die schon länger dort waren, haben uns dann gesagt: "Die seht Ihr nie wieder. Die sind alle ins Gas gegangen." Uns wurde klar, dass wir in einem Vernichtungslager gelandet sind.
tagesschau.de: Waren auch von Ihnen Verwandte darunter?
Bejarano: Nein, zum Glück nicht. Ich bin mit einer Gruppe jüdischer Mädchen und Jungen aus einem Vorbereitungslager für die Auswanderung nach Palästina gekommen. Das wurde von den Nazis geschlossen und wir kamen in ein Zwangsarbeitslager nach Neuendorf in Brandenburg und dann ging es 1943 nach Auschwitz.
Zwangsarbeit für Siemens im KZ Ravensbrück
tagesschau.de: Sie standen also vor der Ausreise nach Palästina als 18-jähriges Mädchen. In diesem Alter hat man noch so viele Ziele, Pläne und Vorstellungen. Und Sie waren an diesem Ort. Was hat Auschwitz mit Ihnen damals gemacht?
Bejarano: Was soll das schon mit mir gemacht haben? Das war schrecklich. Wir wussten, dass die uns alle umbringen. Ich hatte Glück. Die Nazis haben für Mischlinge, also Halb- und Viertel-Juden, eine Ausnahmebestimmung gehabt. Mischlinge sollten nicht im Vernichtungslager sein. Ich hatte eine christliche Oma. Und so konnte ich nach deren Nazi-Gesetzen sagen: "Ich bin ein Viertel arisch." Und dann kam ich da raus und bin nach Ravensbrück gekommen. Da habe ich für die Firma Siemens Zwangsarbeit geleistet.
Als der Krieg schon fast zu Ende war, wurden wir auf den Todesmarsch geschickt. Die Nazis wollten nicht, dass die Rote Armee sieht, wie viele Gefangene es gibt. Die Nazis marschierten neben uns. Es war im wahrsten Sinne ein Todesmarsch. Die haben alle erschossen, die zu schwach waren, einfach erschossen. Die sind auf der Straße liegengeblieben und wir mussten über sie drüber hinweggehen. Wir hatten Angst, dass sie uns auch erschießen. Das war furchtbar, eine Katastrophe.
tagesschau.de: Wie wichtig ist Ihnen, dass diese Erinnerung von Ihnen und all den anderen Menschen, die den Holocaust erlebt haben, nicht vergessen wird?
Bejarano: Das darf nicht vergessen werden. Die Menschen müssen doch wissen, was damals geschah. Denn, wenn sie es nicht wissen, besteht die Gefahr, dass sich das selbe noch einmal abspielt. Sie müssen wissen, welche Verbrechen begangen wurden. Sie hatten ja damals keine Ahnung vom Holocaust. Sie hatten keine Ahnung, wie viele Menschen umgebracht wurden. Ich habe damals zu mir gesagt: Jetzt ist meine Zeit gekommen. Jetzt muss ich anfangen, den Menschen meine Geschichte zu erzählen. Damit so etwas nie, nie wieder passieren kann. Man muss das immer wieder machen. Diese Befreiung war nicht nur für die Menschen eine Befreiung, die in den KZs gesessen haben, sie war für alle Menschen eine Befreiung.
Man stelle sich mal vor, die Alliierten und die Rote Armee wären nicht gekommen, was wäre dann heute? Wir sehen ja, was sich in Deutschland tut, wie viele Nazis wir wieder haben. AfD, NPD oder "Pegida". Die wollen keine Demokratie. Ich weiß nicht, was werden soll, wenn es noch mehr werden, die so eine menschenverachtende Ideologie haben. Ich weiß nur, was ich gesehen habe. Und ich weiß, was dann kommen wird.
"Nationalsozialismus ist noch in den Köpfen"
tagesschau.de: Was muss getan werden aus Ihrer Sicht?
Bejarano: Jeder Einzelne muss etwas tun, um sich dem entgegenzustellen. Es kann nicht sein, dass rechtslastige Parteien wieder das Sagen bekommen. Das darf einfach nicht passieren.
tagesschau.de: Tut die Politik genug gegen Rechtsextremismus?
Bejarano: Nein. Das tut sie nicht. Sie sollte stärker darauf achten, was sie sich selbst ins Grundgesetz geschrieben hat. Alle Symbole, Schriften oder Nachfolgeorganisationen der Nazis sollten sie verbieten. Sonst erleben wir dasselbe, was wir damals erlebt haben.

Die Pegida-Funktionäre Lutz Bachmann, (mitte) und Siegfried Daebritz (li.) sprechen am 3. März 2020 mit einem Demonstranten in Erfurt. | Bildquelle: AP
tagesschau.de: Es gibt gerade in rechten Kreisen Menschen, die den 8. Mai als Niederlage bezeichnen. Macht Sie das wütend?
Bejarano: Ja, natürlich. Es gibt viele, die so denken. Und das ist eben das Schlimme. Der Nationalsozialismus ist leider immer noch in den Köpfen. Der 8. Mai als Tag der Befreiung sollte daher immer als Feiertag gefeiert werden.
tagesschau.de: Wie gehen Sie im Alltag mit Ihrer ganz persönlichen Geschichte um?
Bejarano: Ich spiele mit einem muslimischen Türken, mit einem katholischen Italiener und meinem Sohn in einer Band. Die "Microphone Mafia" (lacht). Ja, so heißen wir. Unsere Texte setzen sich mit Antisemitismus und Rechtsextremismus auseinander. Neben meinen regelmäßigen Besuchen in den Schulen ist das auch ein Weg, meine Geschichte vor allem auch den jungen Leuten zu erzählen - über die Musik, die mich mein Leben lang begleitet hat. Nur das Akkordeon spiele ich dabei nicht.
Das Gespräch führte Iris Marx, tagesschau.de
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Zitat:
"Tag der Befreiung"
Der 8. Mai muss bundesweiter Feiertag sein

Der sowjetische Dichter Jewgeni läuft Anfang Mai 1945 durchs zerstörte Berlin - mit Hitler-Büste unterm Arm.
(Foto: imago images/Everett Collection)
Ein Kommentar von Christoph Rieke
Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa jährt sich zum 75. Mal, doch nur Berlin würdigt den Nazi-Kollaps mit einem Feiertag. Das ist beschämend. Der Tag der Befreiung verdient dauerhaft mehr Bedeutung in ganz Deutschland.
Die Freude in Berlin ist groß, denn ausnahmsweise und bundesweit exklusiv haben die Menschen in der Hauptstadt heute frei. Der Grund liegt 75 Jahre zurück. Die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 beendete den Zweiten Weltkrieg in Europa. Es ist bedauerlich, dass der heutige freie Tag in der Hauptstadt eine landesweite Ausnahme ist - denn der Tag der Befreiung sollte ein Feiertag in ganz Deutschland sein. Und das in jedem Jahr.
Es ist tragisch und eine Frechheit des Schicksals, dass das Jubiläum in diesem Jahr von der Coronavirus-Pandemie überschattet wird. Dass in der schnelllebigen Welt aus dem Blick zu geraten droht, was sich vor mehr als sieben Jahrzehnten zugetragen hat. Wer aber die Erinnerung an die deutsche Todsünde des Nationalsozialismus verdrängt, läuft Gefahr, die historischen Fehler zu wiederholen. Der 8. Mai als Feiertag wäre ein wirksames Instrument, dem entgegenzuwirken.
Niemals dürfen die Verbrechen des Nationalsozialismus in Vergessenheit geraten - erst recht nicht in Zeiten, in denen Neonazis wieder in Deutschland morden und manche Politiker wieder ein bizarres Abwägen von lebenswertem und vermeintlich weniger lebenswertem Leben anregen. Wer zudem [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] schwadroniert, betreibt nichts weniger als hochgefährliche Geschichtsverzerrung. Solange derlei Dinge geschehen, entbehren auch Gedankenspiele über eine Schlussstrichdebatte jeglicher Grundlage.
Der 8. Mai als Feiertag darf allerdings keinesfalls dazu dienen, die Mehrheit der Deutschen von damals pauschal freizusprechen. Schließlich war sie es, diese Mehrheit, die nationalsozialistische Verbrechen ermöglichte und beging. Kritiker nehmen die Bezeichnung der Befreiung gern zum Anlass, um Taten von Nazis und Sowjets im historischen Kontext gegeneinander aufzuwiegen. Doch darum geht es an diesem Jahrestag nicht. "Der 8. Mai 1945 hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft", erinnerte Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Der Tag der Befreiung ist ein wichtiger Tag für Deutschland. Er war ein Wendepunkt in einem mit Hass aufgewachsenen Jahrhundert. Umso irritierender ist es, dass ihm selbst am 75. Jubiläum nur so wenig Aufmerksamkeit zukommt. Mehr noch: Es ist beschämend. Einzig in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Thüringen ist er dauerhaft ein Gedenktag. Doch wie wirksam sind Gedenktage, wenn sie nur auf dem Kalenderblatt, nicht aber im realen Leben aller manifestiert sind?
Deshalb muss der 8. Mai zum bundesweiten und dauerhaften Feiertag erhoben werden. Der von Hitler-Deutschland ausgehende Zweite Weltkrieg hat veranschaulicht, wohin Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Fanatismus führen. Noch bieten sich einige wenige Gelegenheiten, das Jubiläum des Kriegsendes gemeinsam mit den Befreiten von damals zu feiern. Allein sie haben diesen Feiertag verdient.
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Geändert von BLACKY74 (08.05.20 um 12:41 Uhr)
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08.05.20, 17:45
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#17
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
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"Verlust an Gestaltungsmöglichkeiten" ?
 
Dem Vernehmen nach freuten sich die Architekten (so sie den Krieg überlebten) wie Bolle über die neuen Gestaltungsmöglichkeiten nach '45.
Und bitte nie vergessen:
Die Voraussetzungen dafür haben wir dem Faschismus zu verdanken.
[bittere Ironie aus]
Zitat:
Anlässlich des Tags der Befreiung, der heute in Berlin als offizieller Feiertag begangen wird, möchte ich kurz darauf hinweisen, dass nicht wir befreit wurden. Europa wurde von uns befreit.Es ist zynisch, wenn wir jetzt so tun, als seien wir Deutschen, quasi alles unschuldige Passanten, von den fiesen Nazis befreit worden.
Wir wurden nicht von den Nazis befreit. Wir waren die Nazis.
Den Tag der Befreiung sollten daher meiner Ansicht nach die Opfer feiern, nicht wir. Wir sollten mal gepflegt die Schnauze halten und uns schämen, dass wir nur zehn Jahre nach Kapitulation der Wehrmacht schon wieder eine Bundeswehr hatten, die dann auch 1999 verfassungsbrechend für einen illegalen Angriffskrieg eingesetzt wurde, dass wir immer noch Geheimdienste haben in diesem Land, dass unsere Justiz und viele Behörden nie richtig entnazifiziert wurden, und dass die Mehrheit heute ernsthaft glaubt, von den Amerikanern befreit worden zu sein. Tatsächlich waren es die Russen.
Update: Oh ach so, deine Eltern waren im Widerstand! Na so ein Zufall! Meine auch!! Und ihre Nachbarn! Und die Familie aus dem 1. Stock auch! Jetzt wo ich drüber nachdenke: Der ganze Straßenzug war im Widerstand! Eigentlich echt erstaunlich, wie dieses Regime sich solange halten konnte bei so viel Widerstand.
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"Wir müssen friedenstüchtig werden"
(Boris Pistolius, dt. Philosoph)
Geändert von nolte (09.05.20 um 08:31 Uhr)
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08.05.20, 18:32
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#18
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Freigeist
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Starkes Zitat, obwohl der Kosovo Krieg notwendig war. Die serbische Armee, Geheimpolizei und nicht zu vergessen die serbischen Freikorps haben wirklich gewütet. man kann sich über die Albaner streiten, UCK und AKsH, aber es wurden Alte, Frauen und Kinder regelrecht abgeschlachtet. Ziel war die Säuberung von den Albanern, sie alle zu vertreiben.
Ob der Einsatz völkerrechtlich richtig war, da scheiden sich die Rechtsgelehrten. Menschlich war er es das. Ich war damals als Zeitsoldat bei der Bundeswehr und Teil des Kosovo Einsatzes.
Für mich war es gerade wegen dem Dritten Reich und der Wehrmacht sehr wichtig das die Bundeswehr nun ähnliche Verbrechen verhindert. Hätte man es damals anders machen können ? Ohne Frage, es gibt immer andere Wege. War der Einsatz die Rettung für viele, definitiv !
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09.05.20, 00:45
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#19
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Chuck Norris
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Ich kann den Widerspruch von fefe nicht sehen, denn beides kann gültig sein. Befreit wurden die besetzten Länder von eben jener Besatzung, und auch die Deutschen wurden von einem Staatsapparat befreit, der ihnen nur eine wahre Sicht einprügeln wollte. Ich finde den Gedanken letztlich sehr befreiend, denn das bedeutet, dass ich nicht in einem gleichgeschalteten Land leben muss. Das dies durch die Kriegswirren für die damals Lebenden noch eine anderes furchtbares Erlebnis war kommt sicher dazu.
Was ich ablehne ist Steinmeiers Überleitung ins heute, die Befreiung müsse jeden Tag neu erkämpft werden. Die Befreiung wurde durch eine nie gdagewesene Mobilisierung von Menschen und Kriegsgerät erreicht mit Millionen Toten. Sie endete in Europa mit dem Zusammenbruch des 3. Reiches, und seitdem sind ihre geistigen Nachfahren Zaungäste deren größte Leistung politischer Mord ist. Ich weiß, er will jetzt irgendeine rhetorische Überleitung, aber ich führe keinen Krieg gegen meine Mitmenschen oder in unseren Straßen, weil die angeblich Nazis sind. Überhaupt darf diese längst überfällige Debatte nicht deswegen stattfinden, weil die AfD ihre Haufen setzt. Das wird dem Datum nicht gerecht.
Ich finde die Schlichtheit von Esther Bejaranos Worten am besten:
Zitat:
Diese Befreiung war nicht nur für die Menschen eine Befreiung, die in den KZs gesessen haben, sie war für alle Menschen eine Befreiung.
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Ob der Einsatz völkerrechtlich richtig war, da scheiden sich die Rechtsgelehrten.
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Wohl eher Winkeladvokaten, die mit Begriffen wie "Humanitäre Intervention" und "Nothilfe" versuchen klare Regeln auszuhebeln. Es gibt zwei legitime Gründe für ein Land Krieg zu führen: Zur Selbstverteidigung bzw um ein sich verteidigendes Land auf Einladung zu unterstützen oder auf Beschluss des UN Sicherheitsrates. Beides lag nicht vor und damit ist der Fisch juristisch gegessen.
Das hat auch seinen Grund, weil niemand rechtlich einwandfrei es so ausformulieren kann, ohne das der Missbrauch ausgeschlossen wird wie zum Beispiel dem Münchener Abkommen welches öffentlich mit der Verfolgung der Sudetendeutschen gerechtfertigt wurde. Du siehst es geht wie immer um "Grundschulen, Frauenrechte und Brunnen" und "Not kennt kein Gebot". Damit lässt sich alles rechtfertigen, wobei natürlich andere Interessen eine Rolle spielten als Menschenleben.
Der Kosovo wird immer als Präzedenzfall auch ein Sündenfall bleiben. Als russische Soldaten auf der Krim auftauchten, fiel uns das schon auf die Füße. Die hatten laut Völkerrecht dort nichts zu suchen, aber Not kennt kein Gebot. Es wird zum Gewohnheitsrecht.
Und damit hat fefe völlig recht. Wir haben die Lehre aus der Geschichte vergessen. Die Mahnung all das was das 3. Reich ausmachte nicht mehr zuzulassen, wird nicht in schönen Sonntagsreden oder Aktionskunst verteidigt. Sondern dann wenn man Entscheidungen treffen muss und die Konsequenzen unangenehm werden können.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Nana12 bedankt:
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09.05.20, 05:26
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#20
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Freigeist
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Zitat:
Zitat von Nana12
Der Kosovo wird immer als Präzedenzfall auch ein Sündenfall bleiben. Als russische Soldaten auf der Krim auftauchten, fiel uns das schon auf die Füße. Die hatten laut Völkerrecht dort nichts zu suchen, aber Not kennt kein Gebot. Es wird zum Gewohnheitsrecht.
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Natürlich im Grundsatz ein vergleichbarer Fall, es zeigt deutlich die Grenzen der Durchsetzungsfähigkeit und Selbstregulation im Völkerrecht. Supranationales Recht ist immer schon und immer noch ein politisches Lippenbekenntnis ohne Beständigkeit oder Garantie.
Das sinnvollste nach dem II.Weltkrieg wäre eine neutrale Bundesrepublik gewesen, spätestens mit der Wiedervereinigung. Es lag zwar auf dem Tisch, aber die zusammenbrechende Sovjetunion hatte nicht mehr die nötige Verhandlungsstärke.
Die AfD, es ist ja nicht nur die Aussage von Herrn Gauland, ist ein rückwärtsgewandter Haufen mit wehmütigem Blick zu nationaler Größe und Wesen. Der Flügel wurde nicht aufgelöst, die ganze AfD wurde zu dem Flügel. In der AfD sind übertriebener Nationalstolz und rassistische Grundeinstellungen beheimatet. In vielen Aussagen und den Parteiprogrammen kann man das ableiten. Selbst eine offene Grundgesetzfeindlichkeit wird offen demonstriert. Die AfD Thüringen hat zum Beispiel unverblümt den Islam als generell unvereinbar mit der Verfassung bezeichnet– einer Welt-religion wird damit generell der Status der Religionsfreiheit verwehrt.(S. 30)
Die spannende Frage wird sein, wie stark die AfD in der kommenden Bundstagswahl abschneiden wird. Die letzten Landes- und Kommunalwahlen lassen schlimmes erahnen. Ich denke wir werden uns dann wieder die Frage des Widerstandes der Zivilgesellschaft gegenüber einem repressivem System stellen müssen. Im Nachhinein waren früher alle im Dritten Reich im Widerstand. Mal schauen wie sich nun einige bei einer Neuauflage positionieren werden ...
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09.05.20, 15:55
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#21
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
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Ob die AfD gewinnt, oder verliert ist für mich zweitrangig, wobei ich eher mit einem Verlust rechne wenn man nicht die gleichen Fehler macht wir 2017 (mal unabhängig davon ob weitere Flüchtlings- und Eurokrise droht). Faschismus ist für mich erst im Endstatium etwas, was über Institutionen verfügt. Die AfD mag Ausdruck dessen sein, aber ihr geht diese Ideologie voraus.
Im letzten Post erklärst du mir beispielsweise, als progressiver und divers eingestellter Mensch, wie ich aus deinen Posts herleite, dass der (durchaus vorhandenen) Schwäche des Rechts der Selbstjustiz weichen muss im Notfall.
Vor einigen Wochen sah ich wie ein Berliner Grünerpolitiker (und ehemaliger Pirat!) Fotos von versammelten Jugendlichen ins Netz stellte, und für noch härtere Maßnahmen beim Kontaktverbot trommelte.
Ich sehe eine verängstigte Bevölkerung die danach giert. dass ihnen jemand die Angst nimmt und dafür bereit ist ohne großes Aufheben die Grundrechte abzugeben. Es gibt bis heute keine Diskussion darüber ob das sinnvoll war oder welche Konsequenzen dies für uns hat und haben wird.
Ich sehe Politiker wie Söder der im März durch Aktionismus aufspielen und Alleingänge durchgeführt haben, ohne sich mit jemanden abzusprechen und solidarisch mit den anderen Ministerpräsidenten ein gemeinsames Vorgehen abzuklären.
Wir suhlen uns im nationalen Chauvinismus, weil bei uns die Krise nicht so hart zugeschlagen hat, wie bei manchen europäischen Nachbarn. Pack die Diskussion um die Coronabonds oder die europäische Solidarität noch dazu, die wie vor zehn Jahren verläuft, und bei dem die AfD entstand.
Das sind alles Beispiele für die Bereitschaft den Weg hin zum Faschismus wieder zu beschreiten, und da sind wir noch lange nicht bei den üblichen Verdächtigen. Überhaupt habe ich manchmal das Gefühl, dass die AfD, Pegida und Verschwörungstheoretiker eine Art Mittel sind um unsere eigenen Defizite zu neutralisieren. Ähnlich wie das hässliche Mädel, die eine noch hässlichere Freundin deswegen hat, weil sie neben ihr nicht ganz so kaputt aussieht. Aber damit werden wir Faschismus nicht verhindern, genauso wie wir die AfD nicht verhindert haben.
"Wasch mit den Pelz, aber mach mich nicht nass" funktioniert einfach nicht. Wir haben die Thesen von Sarrazin über Schachtschneider bis Sinn als sinnvolle Debattenbeiträge gelten lassen ohne sie korrekt zu hinterfragen, weil unsere Politik darauf aufbaute was diese Leute für einen Blödsinn von sich gaben.
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