Zehn Prozent mehr Fälle: Zoll deckt mehr Mindestlohnverstöße auf
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Zehn Prozent mehr Fälle
Zoll deckt mehr Mindestlohnverstöße auf
Im Baugewerbe, der Gebäudereinigung und der Gastronomie werden Menschen besonders häufig unter Mindestlohn beschäftigt. Laut Zoll ist die Fallzahl 2019 deutlich gestiegen.
Eine Razzia gegen Schwarzarbeit auf einer Baustelle (Archiv)
Boris Roessler/ DPA
Im vergangenen Jahr hat der Zoll in Deutschland mehr Verstöße gegen den gesetzlichen Mindestlohn festgestellt. Die Zahl der aufgedeckten Fälle habe um etwa zehn Prozent zugenommen, teilte die Generalzolldirektion mit.
Besonders häufig sei der Mindestlohn im Bau- und Baunebengewerbe, in der Gebäudereinigung sowie im Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe unterschritten worden. Die Finanzkontrolle hat seit dem vergangenen Sommer erweiterte Befugnisse und erhält auch mehr Mitarbeiter.
Die für die Ermittlungen zuständige Sondereinheit, die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS), hat 2019 demnach rund 55.000 Arbeitgeber überprüft und dabei fast 110.000 Strafverfahren und etwa 31.400 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet. In der Zahl der Ordnungswidrigkeiten seien auch die Verstöße gegen den Mindestlohn enthalten, sagte ein Sprecher.
Die Gerichte hätten 2019 in Schwarzarbeit-Verfahren insgesamt fast 1900 Jahre Freiheitsstrafen sowie 36,6 Millionen Euro Geldstrafen und 57,4 Millionen Euro Geldbußen verhängt. Das sei jeweils mehr als 2018 gewesen.