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19.03.20, 05:26
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#1
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Süchtiger
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EZB beschließt massives Notfkaufprogramm
EZB beschließt massives Notfkaufprogramm - "Volles Potenzial ausschöpfen"
19.03.2020
Zitat:
Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie. Jetzt kündigt sie ein Hunderte Milliarden schweres Notkaufprogramm an - mit Spielraum nach oben.
Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie hat die Europäische Zentralbank ein Notkaufprogramm für Anleihen in Höhe von 750 Milliarden Euro angekündigt. Es soll dabei um Wertpapiere der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft gehen, wie die EZB überraschend in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. "Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliches Handeln", schrieb EZB-Chefin Christine Lagarde auf Twitter. "Wir sind im Rahmen unseres Mandats entschlossen, das volle Potenzial unserer Werkzeuge auszuschöpfen", betonte sie. Mit dem Ankaufprogramm will die EZB unter anderem dazu beitragen, dass es auf den Finanzmärkten infolge der Coronavirus-Krise nicht zu weiteren Verwerfungen kommt, die die Wirtschaft zusätzlich belasten würden.
Experten erwarten infolge der Pandemie einen Wirtschaftseinbruch; das Ausmaß der Folgen ist wegen der sich weiterhin rapide verändernden Situation aber noch nicht absehbar. Das Ankaufprogramm werde beendet, sobald der EZB-Rat die Coronavirus-Krise für bewältigt halte, aber nicht vor Jahresende, erklärte die EZB weiter. Das Entscheidungsgremium der Zentralbank, der EZB-Rat, weichte auch bestehende Kriterien auf, welche Papiere von der Notenbank angekauft werden können. Demnach kann die EZB nun beispielsweise auch Staatsschulden Griechenlands ankaufen.
Die EZB stehe bereit, den Rahmen des Programms wenn nötig in der Höhe auszuweiten und die Kriterien der infrage kommenden Wertpapiere anzupassen, "so viel wie nötig und so lange wie nötig", erklärte die EZB. Die Notenbank sei entschlossen, die finanziellen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass alle Bereiche der Wirtschaft die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie meistern könnten, hieß es weiter. "Das gilt gleichermaßen für Familien, Firmen, Banken und Regierungen", erklärte die EZB.
Maßnahmen an Aktienmärkten fast wirkungslos
Lagarde schrieb auf Twitter: "Es gibt für unseren Einsatz für den Euro keine Grenzen." Europas Währungshüter hatten aber bereits vergangene Woche ein Bündel von Maßnahmen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie beschlossen. 120 Milliarden Euro zusätzlich wollte die EZB demnach bis Jahresende in Anleihenkäufe stecken. Unklar ist bislang noch, ob die Summe nun ein Teil des neuen 750-Milliarden-Programms ist oder ob sie noch zusätzliche Anleihenkäufe darstellt.
Mit Hilfe besonders günstiger Langfristkredite will die EZB Banken ferner dazu bewegen, vor allem kleine und mittelgroße Firmen mit Geld zu versorgen, wie es vergangene Woche hieß. Zudem stellten weltweit führende Notenbanken die Versorgung des Finanzsystems mit der Weltreservewährung US-Dollar sicher. Bislang waren die Maßnahmen an den Aktienmärkten aber weitgehend verpufft. Der Leitzins für die Eurozone ist bereits negativ. Experten sind daher skeptisch, ob eine weitere Absenkung der bereits historisch niedrigen Zinsen im Euroraum den Konsum tatsächlich ankurbeln würde.
In den USA hat die Notenbank Federal Reserve ihren Leitzins wegen der wirtschaftlichen Verwerfungen infolge der Coronavirus-Epidemie bereits in zwei Schritten von 1,75 bis 1,5 Prozent auf inzwischen fast Null Prozent gesenkt. Zudem will die Fed die Wirtschaft mit einem 700 Milliarden Dollar schweren Anleihekaufprogramm ankurbeln und Banken vorübergehend Notfallkredite gewähren, wie sie es bereits nach der großen Finanzkrise 2008 getan hatte.
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Quelle:
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19.03.20, 17:44
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#2
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Vollkommen korrekt, aber das ist nur der Situation geschuldet. Darauf werden wieder kaum Maßnahmen erfolgen, dass das unternehmerische Risiko (welches defacto für Banken seit 2008 nicht mehr existiert) auf die verteilt die bereit waren es einzugehen. Zwar hat die EZB breite Schultern, aber es kann nicht sein, dass jedes Mal das Risiko von anderen getragen wird wenn keine Gewinne zu erwarten sind.
Hier ist aber die Politik gefragt.
Zitat:
Lagarde schrieb auf Twitter: "Es gibt für unseren Einsatz für den Euro keine Grenzen."
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Unabhängig davon, dass in einer Pandemie andere Prioritäten gelten sollten, so irrt Lagarde ganz gewaltig. Dem Euro sind durch die EZB Statuten Grenzen gesetzt wie kaum einer anderen Währung. Schon Draghi bettelte subtil um entsprechende Reformen, weil schon das Anleiheaufkaufprogramm auf der Kippe stand und eine Zinserhöhung sofort in die nächste Bankenkrise führt. Aus Berlin gibt man sich borniert.
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