Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus in China steigt weiter sprunghaft an. Mit Hochdruck wird daher an einem Wirkstoff gearbeitet, der das Virus eindämmen kann. Dabei hilft auch ein Grazer Start-up mit.
Das Start-up-Unternehmen Innophore hat eine Art „Suchmaschine für Enzyme“ entwickelt, die mittels Algorithmen Wirkstoffe sehr rasch identifizieren kann. Laut Innophore-Geschäftsführer Christian Gruber machte sich das Team zunächst „aus reiner Neugierde“ mit diesem Computersystem auf die Suche nach bereits bekannten Stoffen, die auch im Fall des Coronavirus wirken könnten. Nach der Veröffentlichung erster Analysen in verschiedenen wissenschaftlichen Kanälen und auf der Firmenwebsite meldeten sich schließlich Experten aus China.
„Suchmaschine für Enzyme“
Daraus wurde schnell eine „Live-Zusammenarbeit“ mit Bioinformatikern eines großen pharmazeutischen Unternehmens in Peking und dem „Chinese Center for Disease Control and Prevention“. Zwei der von den Steirern identifizierten Topanwärter auf der Liste schieden zunächst aus, weil sie noch nicht als Medikament zugelassen wurden.
Auf Rang sechs der Liste der vielversprechendsten Stoffe von Innophore fand sich aber Lopinavir, ein aus der HIV- und Aidsbehandlung schon bekannter Wirkstoff, der nun offenbar auch vielversprechender Kandidat bei der Behandlung des Corona-Virus ist. Gruber: „Wir waren die Ersten, die diese Komponente im Internet öffentlich einsehbar vorgeschlagen haben.“ Ob diese Strategie nun den gewünschten Erfolg bringen wird, könne aktuell allerdings noch nicht eingeschätzt werden.