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27.01.20, 12:14
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Chuck Norris sein Vater
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Auschwitz-Befreiung 1945: Gedenken an den "Zenit alles Bösen"
Zitat:
Vor 75 Jahren befreiten sowjetische Soldaten das NS-Vernichtungslager Auschwitz. Inzwischen können nur noch wenige Menschen aus erster Hand vom dortigen Grauen berichten. Drei von ihnen traf Bundespräsident Steinmeier.
Peter Johann Gardosch, Hermann Höllenreiner und Pavel Taussig haben das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz überlebt. Am 75. Jahrestag der Befreiung wurden sie zunächst von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen, bevor alle gemeinsam zur zentralen Gedenkveranstaltung nach Auschwitz reisen.
Gardosch, Höllenreiner und Taussig waren zu unterschiedlichen Zeiten in Auschwitz inhaftiert. Höllenreiner und Taussig kamen in das "Zigeunerlager". Taussig verließ das Lager in Auschwitz Mitte Januar 1945 auf einem der Todesmärsche und erlebte die Befreiung erst Anfang Mai im KZ Gunskirchen. Höllenreiner wurde nach Auschwitz noch in die Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen deportiert.
Die letzten Zeitzeugen
Nach Angaben der Gedenkstätte werden insgesamt etwa 200 Holocaust-Überlebende erwartet. Zudem sind Vertreter aus fast 50 Staaten angekündigt. Auch Israels Präsident Reuven Rivlin will nach Auschwitz reisen. Sprechen werden dort der polnische Präsident Andrzej Duda, der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, und Gedenkstättendirektor Piotr Cywinski.

Im Vernichtungslager Auschwitz wurden mehr als eine Million Menschen getötet. | Bildquelle: AFP
Kampf gegen Hass im Netz
Lauder forderte im Vorfeld von Deutschland, die Anstrengungen gegen rassistische und antisemitische Hetze im Internet zu verstärken. "Deutschland muss deutlich mehr tun, um Menschen aufzuklären", sagte Lauder der "Bild". Den größten Nachholbedarf gebe es im Kampf gegen Hass und Rassismus im Internet.
Auschwitz sei "das Symbol für den Holocaust. Eine Million Menschen wurden hier ermordet, weil sie Juden waren", machte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses deutlich. "Auschwitz war der teuflische Zenit alles Bösen, zu dem Antisemitismus führen kann. Dagegen müssen wir unsere Stimme erheben. Denn Rassismus und Judenhass sind nicht ausgerottet. Im Gegenteil: Sie wachsen weiter, weltweit!"
"Nicht wegschauen"
Ähnlich äußerte sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters. "Deutschland darf nie wieder ein Land sein, in dem Hass und Hetze gegen Minderheiten auf eine schweigende Mehrheit stoßen", mahnte die CDU-Politikerin. "Wir dürfen auch heute nicht wegschauen, wenn Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung um sich greifen."
"Authentische Orte halten die Erinnerung an das Unfassbare wach", unterstrich Grütters. Die steigenden Besucherzahlen in vielen NS-Gedenkstätten und Dokumentationszentren zeigten das große Interesse gerade von Schulen an dem Bildungsangebot. Es ermögliche, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und Bezüge zur eigenen Lebenswelt herzustellen.
Auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hält Gedenktage wie den 27. Januar für besonders wichtig. "Denn dann kommt das Thema Schoah und Vernichtung der Juden auf die Tagesordnung und wird damit auch noch einmal deutlich vor Augen geführt", sagte er im Bericht aus Berlin.
Symbol für den Holocaust
Am 27. Januar 1945 - heute vor 75 Jahren - erreichten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager Auschwitz. Allein dort wurden mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder in Gaskammern getötet, erschossen oder durch Zwangsarbeit und Hunger in den Tod getrieben. Die meisten der Opfer waren Juden. Auch 80.000 nicht-jüdische Polen, 25.000 Sinti und Roma sowie 20.000 sowjetische Soldaten wurden in dem Lager getötet.
Der Bau des Lagerkomplexes begann 1940 im südpolnischen Oswiecim. Der rund 60 Kilometer westlich von Krakau gelegene Ort war während des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen besetzt und in Auschwitz umbenannt worden. In den folgenden Jahren wurde das Areal ausgebaut und bestand schließlich aus dem Stammlager Auschwitz I, dem Vernichtungslager Auschwitz II-Birkenau, dem Arbeitslager Auschwitz III-Monowitz sowie rund 40 Nebenlagern.
Der Lagerkomplex, über dessen Eingangstor der zynische Spruch "Arbeit macht frei" angebracht wurde, nahm eine zentrale Rolle in der von den Nazis vorangetriebenen "Endlösung der Judenfrage" ein.
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Zitat:
Holocaust-Leugnung
Fakes, falsche Gutachten und Lügen

Rechtsextremisten leugnen den Holocaust noch immer. Ihre Argumente sind vielfach widerlegt. Einer massenhaften Verbreitung ihrer Behauptungen steht das jedoch nicht im Weg.
Von Konstantin Kumpfmüller, tagesschau.de
Im Februar vergangenen Jahres drehte ein rechts*******r YouTuber ein Video auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte in Dachau - gegen einen vermeintlichen deutschen "Schuldkult". Einer ebenfalls anwesenden Schülergruppe sagte er, sie sollen nicht alles glauben, was man ihnen an der Gedenkstätte erzähle.
Vorfälle wie dieser scheinen sich zu häufen: Der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Volkhard Knigge, beobachtet ein immer offeneres Auftreten Rechts*******r im ehemaligen Konzentrationslager. Für ihn ein Indiz, dass etwas an Geschichtsbewusstsein wegbreche, wie er der "Neuen Westfälischen" sagt.
In zahlreichen sozialen Netzwerken ist das Abstreiten des Holocausts ein Massenphänomen. Auf Twitter gibt es seit Jahren den Hashtag "Holohoax" - ein Kurzwort aus Holocaust und dem englischen Wort für Fälschung, hoax. Regelmäßig häufen sich zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust Tweets mit Verschwörungstheorien.
Auch in [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], die mit dem [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] in die öffentliche Aufmerksamkeit gerieten, finden sich Tausende Beiträge dazu. Nutzer tauschen Bilder und Links zu Videos oder Artikeln, in denen die vermeintliche Wahrheit über den Holocaust erzählt wird. Die Theorien, die dort verbreitet werden, ähneln sich. Sie stützen sich auf die Argumente einer Reihe rechtsextremistischer Autoren.
Augenzeugen, die vorgeben, nichts gesehen zu haben
Einer der wichtigsten ist der ehemalige SS-Sonderführer Thies Christophersen. Eigenen Angaben nach war er von Januar bis Dezember 1944 in der Nähe des Konzentrationslagers Auschwitz eingesetzt. 1973 veröffentlichte er eine Broschüre mit dem Titel "Die Auschwitz-Lüge" - bis heute ein Synonym für Holocaustleugnung.
Christophersen behauptet darin, "die Verluste des jüdischen Volkes während des Zweiten Weltkrieges" könnten "höchstens 200.000 betragen". Dabei beruft er sich unter anderem auf vermeintliche Angaben des Internationalen Roten Kreuz (IRK), das die Gesamtzahl der "rassisch und politisch" Verfolgten angeblich mit 300.000 angebe. Das IRK stellte seit den 1950er-Jahren mehrmals klar, dass es sich bei diesen Angaben um eine Fälschung handelt. "Wir möchten eindeutig klarstellen, dass das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf überhaupt nichts mit diesen Behauptungen zu tun hat", heißt es 1965 in einem Brief des IRK an das Institut für Zeitgeschichte in München.
Christophersen will außerdem gesehen haben, dass die Häftlinge des Konzentrationslager sich frei bewegen konnten und ihrer Arbeit mit "Freude" nachgingen. Von massenhaften Vernichtungen habe er hingegen nichts mitbekommen. Seine Broschüre wurde fünf Jahre nach Veröffentlichung wegen Volksverhetzung eingezogen. Verbreitet wird sie bis heute - per Download oder Versand über rechtsradikale Onlineportale.
Zitat:
Holocaust-Leugnung im Strafgesetzbuch
Die Verbrechen der Nationalsozialisten zu leugnen, erfüllt in Deutschland den Tatbestand der Volksverhetzung. In Paragraf 130 Absatz 3 des Strafgesetzbuches heißt es:
Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der in § 6 Abs. 1 des Völkerstrafgesetzbuches bezeichneten Art in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung billigt, leugnet oder verharmlost.
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Vermeintliche Untersuchungen
Viele Holocaust-Leugner stützen ihre Behauptungen auch auf vermeintliche Gutachten. Eines davon beauftrage der Rechtsextremist Ernst Zündel. Zündel, der mit 19 nach Kanada emigriert war, gründete in Toronto einen Verlag und verbreitete auf unterschiedlichen Wegen antisemitische Propaganda - unter anderem übersetzte er "Die Auschwitz-Lüge" ins Englische. Als 1988 gegen ihn mehrere Prozesse angestrengt wurden, beauftrage er den US-Amerikaner Fred Leuchter als Gutachter.
Leuchter entnahm unerlaubt Proben von Wänden der Gaskammern der Lager Auschwitz-Birkenau und Majdanek und kam zu dem Ergebnis, dass keine nennenswerten Rückstände von Zyklon B nachweisbar wären. Schnell stellte sich aber heraus, dass seine Methodik völlig ungeeignet war, einen mittlerweile mehr als 40 Jahre zurückliegenden Einsatz von Gas zu untersuchen. Außerdem musste er zugeben, sich zu Unrecht "Ingenieur" zu nennen und keinerlei Fachkenntnisse in Physik, Chemie oder Toxikologie zu besitzen.
Leuchters Gutachten retten wollte schließlich der deutsche Chemiker Germar Rudolf. Auch er entnahm eigenen Aussagen nach Proben in Auschwitz, anhand derer er 1991 ein weiteres Gutachten verfasste. Auch er bestritt darin, dass es Gaskammern in Auschwitz gegeben habe. Sein Gutachten wurde unter anderem durch den US-amerikanischen Chemiker und Gerichtsgutachter Richard Green widerlegt, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Der international bekannte gewordene Holocaustleugner David Irving berief sich auf das Gutachten, ebenso wie die mehrmals wegen Volksverhetzung verurteilte Ursula Haverbeck, die 2015 vor Gericht als Zeugen anführen wollte.
Für Rechtsextremisten "geschichtspolitisch zentral"
Der Mythos, dass Auschwitz eine Lüge sei, hält sich in rechtsextremistischen Kreisen trotz der widerlegten Behauptungen hartnäckig. Das führt zu einer zunächst widersprüchlich erscheinenden Situation, meint der Politikwissenschaftler Samuel Salzborn von der Universität Gießen. Einerseits wird der Mord an Jüdinnen und Juden geleugnet, andererseits wird er von Neonazis befürwortet.
"Das scheint widersprüchlich", sagt Salzborn. Das sei "es aber nur, wenn man nicht berücksichtigt, dass rechts*******s Denken auf Irrationalismus und der Ablehnung von Vernunft basiert, also logische Widersprüche in einem hermetischen Weltbild, das auf antisemitischem Verschwörungsdenken basiert, in der rechts*******n Eigenwahrnehmung nicht so erscheinen."
Die Leugnung des Holocaust sei für die ******* Rechte "geschichtspolitisch zentral", erklärt Salzborn im Gespräch tagesschau.de. Weil das Weltbild des Rechtsextremismus in vielen Punkten an den Nationalsozialismus anschließe, solle dieser beschönigt werden. Der Zivilisationsbruch von Auschwitz müsse dafür aber geleugnet werden.
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Zitat:
75 Jahre nach der Befreiung
Auschwitz
Vor 75 Jahren erreichten Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager. Nach und nach erschloss sich ihnen die Dimension des Grauens.
Video im [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]:
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