[Sonicsnail]

Neue Forderung
Grüne fordern Verbot von Billiglebensmitteln – Handel reagiert


Wenn es nach den Grünen geht, dann sollten Billiglebensmittel verboten werden. Der Handelsverband Deutschland widerspricht und warnt vor einer Zusatzbelastung durch höhere Preise – vor allem für Geringverdiener. Auch Juristen sind skeptisch.


Sollte man Billiglebensmittel einfach verbieten? Die Grünen finden: ja. Zumindest sei es eine Überlegung wert. „Es kann nicht sein, dass Lebensmittel billiger verkauft werden, als ihre Produktion für die Landwirte kostet. Damit ruinieren wir unsere Landwirtschaft“, sagte Anton Hofreiter, Chef der Bundestagsfraktion der Grünen, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Bundesregierung solle prüfen, ob ein Verbot solcher Dumpingpreise möglich sei.

Beim deutschen Einzelhandel findet die Idee keine Gegenliebe. „In der Marktwirtschaft bilden sich Preise als Ergebnis von Angebot und Nachfrage – und das ist auch gut so“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), gegenüber WELT. Für seine Auffassung führte der Chef des Handelsverbands auch soziale Gründe an: „Staatliche Eingriffe und Vorgaben führen am Ende nur zu unnötig hohen Verbraucherpreisen und treffen damit vor allem Menschen, die finanziell schlechter dastehen.“

Genth gestand zu, dass Händler immer wieder versuchten, mit besonders günstigen Sonderangeboten Kunden anzulocken, verwies aber zugleich auf das bereits bestehende und 2017 nochmals verschärfte Verbot des Verkaufs unter Einstandspreis. Dieses hat allerdings in erster Linie wettbewerbsrechtliche Gründe.

Der Gesetzgeber will damit verhindern, dass große Handelsketten ihre Finanzkraft nutzen können, um kleinere Konkurrenten dauerhaft vom Markt zu verdrängen. Nur wenn Milchprodukte, Obst, Gemüse, Fleisch oder andere frische Ware zu verderben drohen, dürfen die Produkte auch unter dem Einstandspreis verkauft werden. So will der Gesetzgeber die Verschwendung von Lebensmitteln eindämmen.

Die Grünen-Abgeordnete Katharina Dröge und andere fordern in einem vor wenigen Tagen eingebrachten Antrag an den Bundestag neben der Ergänzung des Wettbewerbsrechts durch das Verbot auch, Erzeugerzusammenschlüsse leichter zu ermöglichen und die EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken in den Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen in der Lebensmittelversorgungskette, die sogenannte UTP-Richtlinie, möglichst schnell in deutsches Recht zu überführen.

Das diene dazu „bäuerliche Betriebe vor übergroßer Marktmacht“ in Schutz zu nehmen. „Die große Konzentration im Lebensmittelhandel hat für ein massives Ungleichgewicht zwischen Einzelhandelsketten und den vielen einzelnen Landwirten gesorgt, was wiederum zu einseitigen Abhängigkeiten und unfairen Vertragsgestaltungen auf Kosten der Erzeuger geführt hat“, heißt es in dem Antrag.
Handel kauft kaum direkt vom Bauern

Lebensmittel kauft der Handel allerdings überwiegend von der verarbeitenden Industrie und nicht direkt von Bauern. Die Verkaufspreise in den Läden könnten nur unter den landwirtschaftlichen Produktionskosten liegen, wenn die gesamte Produktionskette vom Bauern bis zum Supermarkt zumindest temporär auf Marge verzichten würde.

Fachjuristen sehen den Vorschlag der Grünen skeptisch, weil er kaum praktikabel sei. „Ich habe Zweifel, dass ein Verbot faktisch etwas an den Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft ändert. Es wäre ohne wirksame Durchsetzung das Papier nicht wert, auf dem es steht“, sagte der Anwalt Kim Künstner von der Frankfurter Kanzlei Schulte Riesenkampff. Ein Verbot sei zwar denkbar, aber eben schwer umzusetzen.

Die Bauern müssten beispielsweise ihre Kalkulation offenlegen. Eine weitere Frage sei, welche Behörde die Kosten prüfen soll. Letztlich müsse es einen Konsens vom Landwirt bis zum Verbraucher geben, meinte der Anwalt. So gehe beim umstrittenen Tierwohl-Modell ein Teil des Kaufpreises an Landwirte dafür, dass sie bestimmte Standards einhalten. „Auch wenn Kritik an den Standards geübt werden kann, ist das der bessere Weg, weil es wirkungskräftiger ist als ein Verbot“, so Künstner.

Neue Beschränkungen für die Händler würden den Bauern nicht helfen, meinte auch Genth. „Vielmehr erleben die Landwirte die Auswirkungen einer langjährigen verfehlten Subventionspolitik und spüren die Verwerfungen auf dem Weltmarkt“, erklärte der HDE-Chef und meinte: „Daran muss die Politik arbeiten.“

Quelle
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[Samonuske]

Finde ich auch vollkommen in ordnung,die armen sollen entweder mehr betteln gehen,mehr arbeiten oder am besten den Müll aus der Tonne fressen.Facepalm

[MunichEast]

Zitat von Samonuske

Finde ich auch vollkommen in ordnung,die armen sollen entweder mehr betteln gehen,mehr arbeiten oder am besten den Müll aus der Tonne fressen.Facepalm

Du hast das aber schon verstanden ?

Es kann nicht sein, dass Lebensmittel billiger verkauft werden, als ihre Produktion für die Landwirte kostet. Damit ruinieren wir unsere Landwirtschaft“

[Caplan]

abwinkz
ein paar firmenhaendies weniger, weniger fahrzueuge im Leasingpool der Grosskopferten und schwupp haben wir auch da Geld als Resource gewonnen. Es triftt ja nicht die Aermsten der Unternehmen und ist auch besser fuer die Umwelt.
Frueher fuhr auch nur der Direktor ein Auto..

[parlheinz]

Wahrscheinlich hat Samonuske das verstanden und es sogar mit der Realität abgeglichen. Wenn höhere Lebensmittelpreise gefordert werden, dann lassen sich einige Händler da nicht zweimal bitten, das ist immer wieder zu sehen. Dann wird erhöht und wenn der Kunde an der Kasse steht und es bezahlen muss, hat die Politik natürlich nichts kompensiert. Die Dummen sind die, die jeden Cent rumdrehen müssen. Aldi erhöht die Preise .... andere Discounter wollen nachziehen, siehe hier:

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Dto im Mai 2017, ähnliches Szenario im Herbst 2016, allerdings war das eine Erhöhung von über 40 %.

Wenn man nicht mehr zustande bringt, als immer nur zu fordern, dann wird das nichts. Vor allem muss man sehen, von wem man das fordert. Das hatten wir ja gerade an anderer Stelle, die zuständigen Minister beschweren sich über ihre eigene Politik. Notwendig ist ein durchdachtes Konzept, mit dem man genau dann an die Öffentlichkeit geht, wenn es eine gewisse Reife hat und eine Umsetzung auch machbar wäre.

.

[Kirkwscks4eva]

Liegt vermutlich daran dass die Menschen mit wenig Geld nicht das Wählerklientel der Grünen sind. Daher kann man so viel fordern und verbieten wollen wie man will. Das eigene Wählerklientel betrifft es eh nicht da diese brav im Bioladen einkaufen gehen, vegan oder vegetarisch leben und genug Geld im Portmonee haben. Siehe auch der Gasthread. Biogas dürfte auch wieder sehr viel teurer sein als normales Gas. Betrifft ja nicht nur Lebensmittel was die Tagträumer der Grünen da alles fordern, verbieten wollen, teurer machen wollen und dergleichen.

[MunichEast]

... und dann sich aufregen das immer mehr Lebensmittel aus China importiert werden, ein Lebensmittelskandal nach dem anderen und seit Jahren deutsche Bauernhöfe sterben !

[Kirkwscks4eva]

Ich kritisiere lediglich die sich häufenden Verbots- und Verteuerungsforderungen der Grünen. Ich muss zwar nicht jeden Cent einzeln umdrehen aber ich weiß wie es ist, nur wenig Geld zu haben und auf jeden einzelnen Pfennig schauen zu müssen. Da ist es doch nachvollziehbar wenn Menschen mit wenig Einkommen sauer sind wenn die Grünen wieder ihre Forderungen zum Besten geben.

[parlheinz]

Ich glaube eher, dass das so, wie es mit diesen Forderungen läuft, unbedacht ist. Den Grünen geht es wohl eher darum, gefällige Themen anzusprechen, denn jeder will wohl besseres Essen, das ist populär und macht sich immer gut.

Verfrüht unausgegorene Sachverhalte in die öffentliche Diskussion zu tragen scheint mir ein politisches Stilmittel zu sein. Hier im speziellen Falle eher kontraproduktiv. Wenn etwas nicht gewollt wird, wird es nach einem solchen Trigger kaputtdiskutiert und nichts geschieht, weil jeder eine andere Meinung präsentiert, alle machen mit. So etwas ist die Chance fürs Verhindern.

Was gewollt wird, passiert hinter verschlossenen Türen und wenn es die Öffentlichkeit erfährt (wenn!), dann ist es bereits beschlossene Sache oder zu spät (Stichwort gestiegene Waffenexporte oder z.B. die pauschale Vergabe von Fördermitteln).

.

[MunichEast]

Skandal um Discounter-Erdbeeren: ZDF deckt offenbar dreisten Schwindel auf


Eine Schale angeblich deutscher Erdbeeren wurden im Labor analysiert. So sollte die Herkunft herausgefunden werden. Und das Ergebnis überrascht: Die Erdbeeren von Netto stammten nicht aus Deutschland - obwohl die Verpackung genau das angibt. Für Nelson Müller eine klare Täuschung des Verbrauchers.[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Ich füge das hier mal als Beispiel an und sage Danke liebe GEZ ! Wir ruinieren unsere deutschen Landwirte für den Profit. Hier wird sogar der Kunde getäuscht.

[Caplan]

jaja , das ist genau das gleiche , wie mit italienischem Olivenoel.
Letztenlidch ein Mixtur aus Oelen aller Laender mit einem kleinen % Anteil aus Italien.
Aber eine der groesten Abfuellunternehmen sitzt nun einmal in Norditalien , wo taeglich zig Tankfahrzeuge aus anderen Laendern anliefern.
Simple made in Italy.
Laesst sich auch recherchieren. Ich halte solche Dinge fuer wirtschaftsmafioes.
Ein Drecksack macht die Visitenkarte und Existenz in Folge von hunderten zu nichte.

[Kirkwscks4eva]

So etwas ist doch schon seit Jahren bekannt. Ist im Bio Bereich ja auch so. Da werden z.B. Eier als Bio-Eier verkauft und kommen gar nicht aus Freilandhaltung.

[SUNWARRIOR]

Zitat von parlheinz

Ich glaube eher, dass das so, wie es mit diesen Forderungen läuft, unbedacht ist. Den Grünen geht es wohl eher darum, gefällige Themen anzusprechen, denn jeder will wohl besseres Essen, das ist populär und macht sich immer gut.

Verfrüht unausgegorene Sachverhalte in die öffentliche Diskussion zu tragen scheint mir ein politisches Stilmittel zu sein...

Gesellschaftspolitische Diskussionen finden heutzutage auf Instagram und Twitter und nicht mehr im Feuilleton der Zeitungen statt die die meisten ohnehin nicht lesen. Daher gehört das Thema dahin wo sie die Leute auch mit sowas beschäftigen. Dir ist es aber ohnehin wohl lieber heiße Eisen nicht anzufassen, wahrscheinlich um das zarte Gemüt der deutschen Volksseele nicht zu sehr zu Belasten. Es ist ja auch alles achso hochemotional und hat Potenzial die Gesellschaft zu spalten in unserer Zeit: Klimapolitik, unsrer Landwirtschaft, Inklusion an Schulen ja sogar das Tempolimit.

Hier schreiben schon User (siehe oben) sie würden die AFD wählen, wenn die Politik nicht dafür sorgt das alles so bleibt wie es ist. Das wird es aber nicht, weil die Welt im Wandel ist. Lösungen die ein "weiter-so" oder "zurück- zu" versprechen und niemand wehtun, sind Placebos, mit denen man vielleicht jetzt noch Wahlen gewinnen kann, aber sicherlich keine zukunftsfähige Gesellschaft gestalten.



Zurück zum Thema:

"...Es kann nicht sein, dass Lebensmittel billiger verkauft werden, als ihre Produktion für die Landwirte kostet. Damit ruinieren wir unsere Landwirtschaft“, sagte Anton Hofreiter, Chef der Bundestagsfraktion der Grünen, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Bundesregierung solle prüfen, ob ein Verbot solcher Dumpingpreise möglich sei.

Wenn Landwirte zu Dumpingpreisen an die Discounter verkaufen müssen gehen sie langsam dabei kaputt und können sie auch selbst nur Dumpinglöhne zahlen. Aber was schert das schon den deutschen Michel, solange das Kilofleisch 0,99 cent kostet. Begreifen tun das offensichtlich nur wenige. Und in Anbetracht der Marktmacht der Discounter, habe ich im Gegensatz zu unserer Landwirtschaftsministern kaum Hoffnung das die Konsumenten das in irgendeiner Art und Weise selbst "entscheiden" können welche Art von Lebensmitteln sie auf dem Teller haben wollen, solange alle nur das billigste fordern.

[Caplan]

ich sehe nur eins:
der Erzeuger, der Konsument
und dazwischen, wo es am ehesten deutliche Sprache geben sollte, existiert anscheinend niemand; mehr hat auch nicht zu interesseiren..
Nur als Melkmaschine zu fungieren, sprich der Verbraucher, ist mir zu wenig.
Recht hast du, dass ein langsames Sterben am Ende auch Tod bedeutet.
Faire Gelder fuer faires Angebot, alles gut..dazwischen haengt aber noch der ganze Handel, der sich nicht dazu aeussern muss.

[Kirkwscks4eva]

Zitat von SUNWARRIOR

Dir ist es aber ohnehin wohl lieber heiße Eisen nicht anzufassen, wahrscheinlich um das zarte Gemüt der deutschen Volksseele nicht zu sehr zu Belasten.

Aber was schert das schon den deutschen Michel, solange das Kilofleisch 0,99 cent kostet. Begreifen tun das offensichtlich nur wenige. Und in Anbetracht der Marktmacht der Discounter, habe ich im Gegensatz zu unserer Landwirtschaftsministern kaum Hoffnung das die Konsumenten das in irgendeiner Art und Weise selbst "entscheiden" können welche Art von Lebensmitteln sie auf dem Teller haben wollen, solange alle nur das billigste fordern.

Grundgütiger. Bitte hör auf mit deinen Platitüden.

Es ist ja nicht so als wenn die Menschen die billige Lebensmittel kaufen eine Alternative hätten. Sie haben halt nicht genug Geld um sich teure Bio-Lebensmittel zu kaufen. Sie müssen halt zur Tafel gehen und in den Discountern Sonderangebote wahrnehmen. Das sind übrigens nicht nur deine deutschen Michel sondern auch sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund. Ich würde gerne sehen wie Du z.B. bei einer Tafel bist wenn dort Ausgabe ist und Du den Menschen ins Gesicht sagst sie sollen gefälligst im Bio-Laden einkaufen gehen und auf Sonderangebote der Discounter verzichten.

[parlheinz]

Warum es mir nun lieber sein soll, "wohl lieber heiße Eisen nicht anzufassen", das verstehe ich gar nicht. Habe ich mich so missverständlich ausgedrückt oder stehe ich mir selbst auf der Leitung?

Übrigens müsste man noch nicht mal zu einer Tafel gehen, wenn man sich für den Ist-Zustand interessiert, da geht auch die Bahnhofsmission, die ihre Nächstenliebe nicht nur auf Hilfeleistungen beschränkt, die das Reisen betreffen. Jeden früh wird dort sehnsüchtig gewartet, bis die Tür aufgeht und es etwas zu Essen gibt.

.

[Kirkwscks4eva]

Bei einer Bahnhofsmission findet es sich aber vermutlich nicht so leicht Menschen die einem dann Konter geben. Die Menschen bei der Tafel haben sich zum Teil noch nicht aufgegeben. Die würden dann mal Tacheles reden.

[Beyond Birthday]

Ich versteh garnicht wieso es lediglich die Option
1. teurere preise> ärmere menschen zu stark betroffen
2. zu geringe preise(ist zustand) > erzeuger sind in not
gibt.
der staat sollte subventionieren, denn das ist wichtig für alle. lokale händler zu unterstützen bedeutet auch weniger auf co2 intensive auslandslieferungen angewiesen zu sein.
es muss lediglich besser angestellt sein als die" tampon steuer" welche lediglich dazu geführt hat, dass discounter einfach die eigenen preise angepasst haben, anstelle davon dies an die kunden weiter zu geben.

man sollte es einfach als weitere maßnahme gegen unsere co2 Bilanz sehen und schon findet man damit wähler (als grüne z.B.)

[Kirkwscks4eva]

Weil beide Optionen ineinander greifen.

[PornoPups]

Zitat von Samonuske

Finde ich auch vollkommen in ordnung,die armen sollen entweder mehr betteln gehen,mehr arbeiten oder am besten den Müll aus der Tonne fressen.Facepalm

...und ich bekomme hier ständig verwarnungen ?!

naja, manche handys haben mehr rechneleistung als ihre reichen besitzer...

...ich verstehe dich mal als ironische provokation...

...die grünen sind das letzte...die machen alles teurer...