[Other] Zahlen für 2019: Bundeswehr stellt minderjährige Soldaten ein

BLACKY74 · 15.01.20, 00:39

Zitat:

150 Länder weltweit haben die Rekrutierung Minderjähriger für ihre Armeen gestoppt - anders als Deutschland. Mehr als 1500 waren es 2019. Kritiker sagen: Das Militär ist "kein Platz für Kinder".

Rekruten der Bundeswehr beim Gelöbnis in Berlin (im November 2019) DPA

Zwischen Januar und November 2019 hat die Bundeswehr insgesamt 1534 minderjährige Soldaten neu eingestellt. 974 davon waren freiwillig Wehrdienstleistende, die anderen 560 ließen sich als Zeitsoldaten rekrutieren. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag zurück, die am Dienstag von der Kampagne "Unter 18 nie!" veröffentlicht wurde.

Das Bündnis, dem unter anderem die Bildungsgewerkschaft GEW, Pax Christi und terre des hommes angehören, hält das für ein "skandalös hohes Niveau". 150 Länder weltweit hätten die Rekrutierung minderjähriger Jungen und Mädchen als Soldaten mittlerweile gestoppt, heißt es in einer Erklärung des Bündnisses - Deutschland bisher jedoch nicht. Die Bundesregierung solle sich jetzt dem weltweiten Trend anschließen, "denn eine Armee ist kein Platz für Kinder und Jugendliche“, so Ralf Willinger von terre des hommes.

Bisher mehr als 13.000 Soldaten unter 18

Die Zahl der minderjährigen Rekruten ist den Angaben zufolge 2019 leicht gesunken. Dennoch waren 669 Soldatinnen und Soldaten sogar so jung, dass sie auch nach Ablauf der Probezeit beziehungsweise ihres Widerrufsrechts noch nicht volljährig waren. Seit Aussetzung der Wehrpflicht haben mehr als 13.000 Minderjährige ihren Dienst bei der Bundeswehr angetreten.

Die Vertreter von "Unter 18 nie!" verweisen auf die Uno-Kinderrechtskonvention, die die Rekrutierung von Minderjährigen verbietet, sowie auf den Uno-Ausschuss für die Rechte des Kindes und die Kinderkommission des Bundestags, die Deutschland wiederholt empfohlen hatten, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anzuheben.

„Auch in der Bundeswehr kommt es immer wieder zu schweren Verletzungen der Kinderrechte wie Unfällen bei militärischen Übungen, sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen. Statt Minderjährige solchen Gefahren auszusetzen, sollte die Bundesregierung sie davor schützen, wie es die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen verlangt“, fordert Ralf Willinger.

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MotherFocker · 15.01.20, 23:39

Schon seltsame Herangehensweisen...

Ist doch bei der Armee (berichtigt mich) eine Probezeit von sechs Monaten üblich. Das heisst aber immer noch nicht, dass der Rekrut nach deren Ablauf schon aufs Schlachtfeld/etc geschickt wird, sondern sich immer noch in Ausbildung befindet.

Bei einer Ausbildungszeit von bis zu [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] müsste also ein Rekrut bei der Einstellung 15½ Jahre alt gewesen sein. Wohl kaum...

Selbst bei der Pozilei (hier als Beispiel [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]) stellt man schon Auszubildende (Beamte auf Widerruf) ab 16½ Jahre ein.
Bei einer Ausbildungsdauer von ebenfalls 30 Monaten ist der Beamte auf Probe dann 19 Jahre alt, wird auf die Menschheit losgelassen.... und wird zum Leibeigenen (Beamter auf Lebzeit) ab dem 27. Lebensjahr.

Dienst an der Waffe!
Kann mir mal jemand den Unterschied erklären zwischen Pozilei und Armee, welche Finger am Abzug nun gewissenhafter sei???

Caplan · 16.01.20, 06:29

Das die Bundeswehr u. Umstaenden auch eine Anlaufstelle fuer Personen ist, die nach der herkoemlichen Schulzeit ( vielfach auch noch minderj. beendet) entweder dorthin wollen oder auch ihr Sgegensheil darin sehen, im Prinzip DIESE Moeglichkeit der Beschaeftigung / Ausbildung zu diesem Zeitpunkt bevorzugen, geht anscheinend in keinen dieser Koepfe.
Lieber biegt man sich eine Story fuer empathisches Gehabe.
Zumal erwartungsgemaess, sofort, ein jeder ins Schlachtfeld gefuehrt wird.
Die Bundeswehr als solches, hat auch gar nicht anderes im Petto.
Wir sollten grundsaetzlich jegliche Ausbildung erst ab 18 betrachten.
Nach Aufstehen, koennte alles toedlich enden.

lilprof · 16.01.20, 06:31

Die Schullaufbahn beginnt in der Regel mit dem 6. Lebensjahr und endet - wenn man nicht das Abitur anstrebt - mit der 10. Klasse, also mit 16 Jahren, für manche sogar schon mit 15 Jahren. Dann geht die Suche nach einem Ausbildungsverhältnis los, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass die Bundeswehr von einigen Jugendlichen als verlässlicher Arbeitgeber angesehen wird. Immerhin verlässt ein Viertel alle Lehrlinge vorzeitig den Ausbildungsbetrieb, selbst wenn ein Teil davon vielleicht arbeitsscheu ist zeigt das, dass viele Ausbildungsstellen nicht das bieten, was die Lehrlinge sich erhoffen.
Warum sollte man ihnen die Möglichkeiten der Bundeswehr vorenthalten?

acherontia · 16.01.20, 08:49

" die Bundeswehr von einigen Jugendlichen als verlässlicher Arbeitgeber angesehen wird"

sich für fremde bzw. amerikanische Interessen den Arsch wegballern zu lassen ist sicherlich ein tolles Modell für die berufliche Zukunft!

Caplan · 16.01.20, 11:59

Sei dankbar, dass wir hier diese Situationen nicht erleben muessen.
Mal unabhanegig davon , das die BW nicht als Bauernstaat, wie beim Schach, voran geschickt wird.

Silent Rob · 16.01.20, 15:27

Laut eigener Aussage stellt die BW niemanden ein, der unter 18 bzw. 17 (mit Zustimmung des Sorgeberechtigten) Jahre alt ist.

BW mit Polizei vergleichen ... nun ja, beide sind ein notwendiges Übel ohne das es nicht geht.
Um endlich mal straffrei Gewalt ausüben zu können, ist man dort richtig aufgehoben.

Während man z.B in Berlin recht einfach Polizist(in) werden kann, braucht man z.B. in NRW das Abi, da dort ein 3-jähriges Bachelorstudium absolvieren werden muss, bevor man ein PK ist.

lilprof · 16.01.20, 16:15

Zitat:

Zitat von Silent Rob

Laut eigener Aussage stellt die BW niemanden ein, der unter 18 bzw. 17 (mit Zustimmung des Sorgeberechtigten) Jahre alt ist.

Außerdem müssen sie eine sechsmonatige Probezeit absolvierenund sind zudem von bestimmten Arbeiten, etwa Wachdiensten oder Auslandseinsätzen, ausgeschlossen - ist also nix mit "sich für fremde bzw. amerikanische Interessen den Arsch wegballern zu lassen"

acherontia · 16.01.20, 17:39

Egal wie, es handelt sich nun mal um eine amerikanische Vasallentruppe die zwei Hauptaufgaben hat: Im Rahmen des Nato-kriegstreiberclubs die Bedrohung Russlands; und auch ganz wichtig den Amis den Dreck nachzuraeumen den sie bei ihren völkerrechtswidrigen Überfällen auf andere Länder hinterlassen.
Und dafür sollte sich jeder zu schade sein, nicht nur als Minderjähriger..