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Silent Running
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"Wir sind nur Werkzeuge" Irans Olympia-Heldin flieht aus ihrer Heimat
Zitat:
"Wir sind nur Werkzeuge"
Irans Olympia-Heldin flieht aus ihrer Heimat
Die Taekwondokämpferin Kimia Alizadeh hat als einzige Iranerin eine Medaille bei Olympia gewonnen. Jetzt hat sie sich aus ihrem Land abgesetzt - und rechnet mit dem Regime in Teheran ab.
13.01.2020, 14:54 Uhr

Taekwondo-Bronzegewinnerin Kimia Alizadeh: "Gedemütigt und ausgenutzt"
Tatyana Zenkovich/ dpa
Die bisher einzige iranische Olympia-Medaillengewinnerin hat sich nach eigenen Angaben aus ihrem Heimatland abgesetzt. "Ich bin eine von Millionen unterdrückten Frauen in Iran, mit denen sie nach Belieben seit Jahren spielen", schrieb die Taekwondokämpferin Kimia Alizadeh bei Instagram: "Ich habe mich gekleidet, wie sie wollten. Ich habe jeden Satz wiederholt, den sie angeordnet haben. Es geht nicht um mich, nicht um uns. Wir sind nur Werkzeuge."
Die 21-jährige Alizadeh hatte bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro die Bronzemedaille in der Klasse bis 57 Kilogramm gewonnen. 2019 war sie von der BBC zu einer der 100 einflussreichsten Frauen der Welt gekürt worden. In ihrem offenen Brief schrieb sie nun davon, dass iranische Athletinnen "gedemütigt und ausgenutzt" würden. "Ich habe keinen anderen Wunsch, als ein Leben mit Taekwondo, in Sicherheit und Gesundheit."
An Heuchelei, Korruption und Lügen habe sie sich nicht beteiligen wollen. Den Offiziellen warf sie Ausbeutung und eine frauenfeindliche Haltung vor. "Diese Entscheidung ist schwieriger, als ein Olympia-Gold zu holen", teilte Alizadeh mit. "Ich bleibe eine Tochter Irans, wo immer ich auch bin." Wie sich ihre Entscheidung auf den Olympiastart im Sommer in Tokio auswirkt, ist offen.
Laut der iranischen Nachrichtenagentur ISNA hält sich Alizadeh offenbar in den Niederlanden auf. In der bislang einzigen offiziellen Stellungnahme ging die stellvertretende Sportministerin Mahin Farhadizadeh nicht auf die von Alizadeh beschriebenen Zustände ein. Sie sagte laut ISNA: "Ich habe Kimias Post nicht gelesen, aber soweit ich weiß, wollte sie ihre physiotherapeutischen Behandlungen fortsetzen."
Alizadeh ist der dritte hochklassige Sportstar, der in den vergangenen Monaten gegen die Zustände in Iran aufbegehrt hat. Im Dezember hatte der Schachverband mitgeteilt, dass der Großmeister Alireza Firouzja wegen des informellen Verbots, nicht gegen Israelis antreten zu dürfen, entschieden habe, nicht mehr für Iran zu spielen.
Drei Monate vorher hatte der internationale Judoverband mitgeteilt, dass der Judoka Saeid Mollaei sich geweigert habe, in die Heimat zurückzukehren. Er war um seine Sicherheit besorgt, nachdem er sich geweigert hatte, auf Kämpfe zu verzichten, um ein Finale gegen einen Sportler aus Israel zu verhindern.
Auch Kapitän der Volleyballer übt harsche Kritik
Mit einem 3:0-Sieg gegen China im asiatischen Qualifikationsturnier haben sich die iranischen Volleyballer für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert. Diesen Erfolg nutzte Saeid Marouf, Kapitän des Teams und iranischer Sportheld, zu einer harschen Abrechnung mit der Führung seines Landes. Bei Instagram, wo Marouf 1,8 Millionen Menschen folgen, hinterließ er nach der entscheidenden Begegnung einen Eintrag, der in seiner Deutlichkeit außergewöhnlich für die iranische Sportwelt ist:
"Heute gibt es in unserer Trauer und Verzweiflung keinen Raum für Freude über unseren Erfolg, für den wir jahrelang gekämpft haben. Unsere Verzweiflung betrifft nicht nur das Leid und die Trauer der Menschen in unserem Land. Sie bezieht sich auch auf eine Zukunft, an die wir nicht mehr glauben. Wir wünschten, es wäre der letzte Akt einer Inszenierung voller Lug und Trug, fehlender Weisheit und Unfähigkeit." Sein Beitrag endet mit den Worten: "Passt auf euch auf, kümmert euch umeinander. Wir haben niemanden außer uns selbst."
bka/sid/Reuters/AP
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