Nach Protesten: Netflix soll umstrittene Jesus-Parodie aus dem Netz nehmen
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Das Weihnachtsspecial "Die erste Versuchung Christi" löste in Brasilien Proteste aus. Nun hat ein Gericht Netflix angewiesen, die Parodie zu entfernen. Der Grund: Jesus wird darin als homosexuell gezeigt.
Löste Proteste aus: Die Jesus-Satire "A Primeira Tentação de Cristo" ("Die erste Versuchung Christi") von Netflix
Netflix
Nach heftigen Protesten in Brasilien soll Netflix eine umstrittene Jesus-Parodie aus dem Programm nehmen. "A Primeira Tentação de Cristo" ("Die erste Versuchung Christi") von der Satire-Gruppe Porta dos Fundos dürfe bis auf Weiteres nicht mehr gezeigt werden, urteilte am Mittwoch ein Gericht in Rio de Janeiro. Damit gab es dem Antrag einer christlichen Gruppe auf eine einstweilige Verfügung statt.
In dem Weihnachtsspezial wird Jesus unter anderem als schwul dargestellt. Den Film hatte Netflix Anfang Dezember in sein Sortiment aufgenommen. Tausende Brasilianer unterzeichneten eine Petition gegen den schwulen Jesus, Politiker und Geistliche kritisierten den Film als Angriff auf den christlichen Glauben.
Brandanschlag auf die Büros der Satire-Gruppe
Kurz vor Weihnachten wurde ein Brandanschlag auf die Büroräume der Satire-Gruppe Porta dos Fundos verübt. Verletzte gab es dabei nicht.
Der Vorsitzende der brasilianischen Anwaltskammer kritisierte die Entscheidung des Gerichts. "Die brasilianische Verfassung garantiert die freie künstlerische Entfaltung", sagte Felipe Santa Cruz dem Nachrichtenportal G1. "Jede Art der Zensur bedeutet einen Rückschritt und kann von der Gesellschaft nicht hingenommen werden." Die Entscheidung des Gerichts in Rio de Janeiro könnte von höheren Instanzen wieder kassiert werden.