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myGully |
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07.01.20, 17:35
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#1
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working behind bars
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Soleimani: «Tot» und «Tötung» oder «Mord» und «ermordet»
Zitat:
Urs P. Gasche / 06. Jan 2020 - Der Sprachgebrauch deckt auf, welche Medien nicht im Klartext informieren, wenn es um die befreundeten USA geht.
Der Anschlag auf Kassem Soleimani war zweifelsfrei geplant und gewollt und ist deshalb ein Mord oder eine Hinrichtung. Die «Sonntags-Zeitung» nannte es in einem Kommentar eine «Exekution».
Der Mord als «Präventivmassnahme» verstösst gegen das Völkerrecht, weil die USA nicht unmittelbar bedroht waren.
Klar, dass die PR-Maschinerie der Trump-Administration von einer mehr als nur gerechtfertigten Tötung redet. Das sollen Medien auch so im Originaltext zitieren. Aber wenn sie selber diese Terminologie übernehmen und zur eigenen machen, müssen sie sich den Vorwurf der einseitigen Stellungnahme gefallen lassen.
Medien, welche den Tatbestand klar als «Mord» und «Ermordung» bezeichnen, verhalten sich weder feindlich gegenüber den USA noch befürworten sie die Politik Irans. Vielmehr nennen sie Ereignisse ungeschminkt beim Namen. Und das ist ihre Aufgabe – ohne Rücksichten gegenüber irgendwelchen Seiten.
Die Wortwahl sollte auch nicht davon abhängen, ob man den Mord – trotz Verletzung des Völkerrechts – für gerechtfertigt hält. Zum Beispiel, weil die USA Soleimani als Terroristen einstuften.
Man darf das Ereignis auch drastisch kommentieren, wie es Nick Ramseyer tat, ohne ein Gegner der USA zu sein: «Der US-Anschlag aus der Luft mit mehreren Opfern kommt einem «Auftragsmord» (per «hired gun») gleich, wie er in Amerika im Mafia-Milieu üblich ist.»
Als erster kommentierte Erich Gysling die «Ermordung des iranischen Generals Soleimani». Eine ausgezeichnete Analyse machte Iran-Experte Ervand Abrahamian in der «NZZ am Sonntag» vom 5. Januar und erklärte unter anderem: «Ich kenne in der Geschichte keinen Fall, bei dem eine Grossmacht eine Persönlichkeit vom Rang Soleimanis ermordet hat.» Abrahamian unterrichtete vier Jahrzehnte an der City University in New York und schrieb das Buch «A History of Modern Iran».
Während Abrahamian den Mord beim Namen nannte, schrieb die «NZZ am Sonntag» von «Tötung», einem «tödlichen Angriff» oder der «Eliminierung» des Generals. Die Wörter «Mord» oder «Ermordung» oder «Terroranschlag» wurden tunlichst umgangen.
Die «NZZ» war und ist bei weitem nicht die einzige, welche im Fall Soleimani gegenüber den USA rücksichtsvoll von «Tötung» oder «getötet» spricht. Sogar das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen übte sich in falscher Zurückhaltung.
Ganz anders, als es beispielsweise im März 2018 um den Anschlag gegen den russischen Doppelspion Sergej Skripal und seine Tochter Julia an ihrem britischen Wohnort Salisbury ging. Damals zögerten die Medien nicht, den Mordversuch beim Namen zu nennen. Die «NZZ», der «Tages-Anzeiger» und mit ihnen alle angehängten Blätter sowie das SRF qualifizierten den Anschlag tagelang – zu Recht – als einen «Mordversuch» – und nicht etwa als «Tötungsversuch».
Die Wortwahl ist ein wichtiger Teil der Propaganda hüben und drüben. Unabhängige Medien sollten die Wortwahl stets kritisch hinterfragen. Beispielsweise auch wenn es um «Freiheitskämpfer», «Aufständische», «Rebellen», «Aufrührer», «Milizen», «Terroristen», «IS-Fundamentalisten» etc. geht.
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Quelle:
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Die folgenden 7 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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07.01.20, 18:03
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#2
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Profi
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 1.419
Bedankt: 1.860
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Nicht nur die Wortwahl...
Die USA reden immer davon, einen Rechtsstaat zu sein.*
Nun, wenn jemand ein Verbrechen begangen haben soll, gehört derjenige erst mal vor ein ordentliches Gericht. Mit Anwalt seiner Wahl. Fertig!
Alles andere hat mut einem Verständnis von einem Rechtsstaat nichts zu tun!
In einem ZDF Info Dokumentation wurde erzählt, dass nicht nur gegeneinander, sondern desöfteren miteinander gearbeitet wurde.*
Umso mehr stört mich die Geschichte!
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei betaalpha bedankt:
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09.01.20, 00:17
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#3
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Banned
Registriert seit: Aug 2018
Beiträge: 34
Bedankt: 7
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Ich sage nur...Bengasi
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12.01.20, 20:33
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#4
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Jun 2012
Beiträge: 118
Bedankt: 137
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Was würde passieren, wenn es umgekehrt gemacht worden wäre.
Wohl Atombombenabwurf auf Teheran.
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