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02.01.20, 13:16
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
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Australischer Premier relativiert Brandkatastrophe: Alles wegen der Kohle
Zitat:
Bodenschätze haben Australien reich gemacht, die Kohleindustrie hat großen Einfluss auf die Politik. Das dürfte der Grund sein, warum der Premier einen Zusammenhang mit den Bränden leugnet. Noch.

Hubschrauber nahe Bairnsdale (Victoria): "Das ist der Geist, den wir als Australier feiern können"
STATE GOVERNMENT OF VICTORIA/ AFP
Ein Blick auf durchschnittliche Jahresgehälter in der australischen Bergbauindustrie:
-Mineningenieur mit Berufserfahrung: 186.000 australische Dollar (116.000 Euro)
-Monteur für Dieselaggregate: 177.000 australische Dollar (110.000 Euro)
-Baggerführer: 161.000 australische Dollar (100.000 Euro)
Klar, die Männer und Frauen in den Kohle-, Erz- oder Goldminen arbeiten unter *******n Bedingungen, isoliert mitten im Nirgendwo. Da muss die Industrie [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Das kann sie sich allerdings auch locker leisten.

Kohleabbau in New South Wales: Reichlich Bodenschätze, jede Menge Exporte
Torsten BLACKWOOD/ AFP
Australien ist [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Drei Viertel der im Land geförderten Kohle geht in den Export, vor allem nach Asien - bei einem Volumen von jährlich rund 67 Milliarden australischen Dollar (etwa 41,8 Milliarden Euro). Für den Staat bedeutet dies gewaltige Steuereinnahmen, der australische Wohlstand fußt zum großen Teil auf dem Verkauf von Rohstoffen.
Nun jedoch regt sich Widerstand im Kohleland. Der Grund ist relativ simpel: Kohleland steht in Flammen. Zumindest an der Ostküste. Der Jahreswechsel hat die Lage vor allem im südlichen New South Wales und in Victoria noch einmal eskalieren lassen.
Rund 140 Brände wüten in den beiden Bundesstaaten, Temperaturen über 40 Grad und starke Winde aus wechselnden Richtungen machen eine effektive Brandbekämpfung nahezu unmöglich. Die Behörden gehen von bis zu 17 neuen Todesopfern durch die Flammen aus.
Nun gehören Waldbrände zum australischen Sommer dazu, in jedem Jahr stehen zwischen Ende Dezember und März erhebliche Buschgebiete in Flammen. Darauf beruft sich bisher auch die Regierung von Premier Scott Morrison. Das sei alles zwar tragisch, so der Tenor aus der Hauptstadt Canberra.
Aber eben normal.
So klang es dann auch in der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]: Andere Generationen seien ebenfalls mit "Naturkatastrophen, Überschwemmungen, Bränden, globalen Konflikten, Krankheiten und Dürre" fertig geworden. "Das ist der Geist der Australier, das ist der Geist, den wir heute sehen, und das ist der Geist, den wir als Australier feiern können." Eine Verbindung zur weltweiten Klimakrise zog er in der Videobotschaft an seine Landsleute nicht.

Scott Morrison (an Heiligabend 2019): "Nicht auf unbesonnene Klimaziele einlassen"
Kelly Barnes/ REUTERS
Mögliche Verschärfungen der Klimaziele seines Landes hatte Morrison schon [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. "Wir werden uns nicht auf unbesonnene Klimaziele einlassen und traditionelle Industrien aufgeben, wodurch australische Arbeitsplätze gefährdet würden, obwohl die Ziele keinen bedeutsamen Einfluss auf das globale Klima haben", schrieb er in einem Zeitungsbeitrag. Wen er dabei mit "traditionelle Industrien" meint, dürfte klar sein: den Bergbau und dabei besonders den Kohlesektor.
Dabei befindet er sich in guter Gesellschaft: Vor allem die Medienhäuser des mächtigen Murdoch-Konzerns scheinen sich auf eine klare Linie verständigt zu haben. Zumindest lassen das die Titelblätter der Zeitungen und der Spin vieler Nachrichtensendungen vermuten. Hier steht der, unbestrittene, Heldenmut der Feuerwehreute im Vordergrund. Verweise auf die klimafeindliche Politik der Regierung finden sich selten.
Die Feuerwehr kann die Feuer nur kontrollieren und auf Regen hoffen
Mit dieser Haltung jedoch könnte Morrison [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Denn die Brände haben 2019 eben nicht im Dezember angefangen, sondern im Oktober. Das ist nicht normal. Sie haben - vor dem eigentlichen "Start" der Feuersaison - eine Gesamtfläche so groß wie Kroatien verheert. Löschen lassen sich Brände dieser Größenordnung kaum. Die Feuerwehr kann sie bestenfalls kontrollieren und auf Regen hoffen. Auch das: nicht normal.
-Wenn Feuerwehrleute körperlich und mental am Limit und darüber hinaus arbeiten, noch bevor sie in anderen Jahren in die "heiße Phase" einsteigen würden.
-Wenn sich Menschen, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], zu Tausenden und umringt von Feuerwehrautos am Wasser versammeln, weil es keinen anderen Fluchtweg vor den Flammen gibt. Kriegsschiffe sollen die Menschen nun möglicherweise abholen.
-Wenn mehr als 200 Kilometer Küstenlinie, wie im Süden von New South Wales, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
-Wenn sich in Neuseeland der Himmel am Mittag orange verfärbt, weil der Rauch aus Australien 2000 Kilometer über den pazifischen Ozean gezogen ist.
Alles nicht normal.
Wie sieht die Reaktion der Australier aus? Vor Weihnachten gab es immer wieder Demonstrationen vor der Residenz des Premierministers in Sydney. Allerdings weilte dieser zu der Zeit im Familienurlaub auf Hawaii - und ließ die Reise durch sein Büro auch auf Nachfrage von Journalisten leugnen.
"Morrison gefährdet das Leben von Australiern"
In den betroffenen Gebieten sind die Menschen derzeit mit dem bloßen Überleben und der Rettung ihrer Habseligkeiten beschäftigt. Gut möglich, dass die Verzweiflung über die Brandkatastrophe irgendwann in Wut auf den Kurs der Regierung umschlägt.

Demo in Sydney: Gegen den klimafeindlichen Kurs des Landes
Wendell TEODORO / AFP
Die Opposition kündigte bereits jetzt Konsequenzen an. So forderte der Chef der Greens Party, Richard Di Natale, eine sogenannte [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Eine solche großangelegte öffentliche Untersuchung könnte für Morrison durchaus unangenehm werden.
"Morrison gefährdet das Leben von Australiern, indem er hartnäckig leugnet, was wir seit Jahrzehnten wissen: Die Nutzung fossiler Brennstoffe steigert das Risiko für häufigere und schwerere Waldbrände", so Di Natale.
Fotostrecke
9 Bilder
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Und auch die Umfragewerte dürften für Morrison schon bald zum Problem werden. Bereits nach seiner eher überraschenden Wahl [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], dass Umweltfragen mit 21 Prozent nur knapp hinter dem Gesundheitssystem und der Wirtschaft auf der Prioritätenliste der befragten Australier rangierten. Das war wohlgemerkt vor den Bränden. Im November sagten 60 Prozent der durch den britischen "Guardian" befragten Bürger, dass Australien mehr für das Klima tun müsse - ein Plus von neun Prozentpunkten gegenüber März.
Nach dem Drama an Silvester brachten die ersten Tage des neuen Jahres dem Süden Australiens etwas niedrigere Temperaturen und weniger Wind - eine kurze Pause also, mehr nicht. Denn: Schon am Wochenende sollen die Temperaturen wieder über 40 Grad steigen. Dann muss vor allem Victoria mit einer neuen Verschärfung der Lage rechnen, für Hausbesitzer, Touristen und Brandbekämpfer.
Mit Blick auf die Gehälter im Bergbau-Business noch dies: Die Regierung Morrison hat sich nach erheblichem Druck der Öffentlichkeit dann doch zu einer Entschädigung für die vielen freiwilligen Feuerwehrleute bereit erklärt. Die Entschädigung ist auf 6000 australische Dollar pro Kopf gedeckelt.
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Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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03.01.20, 09:52
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#2
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Zitat:
Brände in Australien
Zehntausende fliehen - Victoria ruft Katastrophenalarm aus
Australiens Süden rüstet sich für einen schlimmen Samstag: Vor der neuen Brandwelle versuchen viele Menschen, in Sicherheit zu gelangen. Premier Scott Morrison wurde von Betroffenen hart angegangen.

Feuerwehreinsatz in New South Wales: Am Wochenende werden ******* Bedingungen erwartet
AP
Der Jahreswechsel war hart, dieser Samstag könnte noch härter werden. Mit dieser Botschaft haben sich die australischen Behörden an die Bewohner und Touristen in den besonders betroffenen Gebieten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Zugleich versuchen Zehntausende Menschen, sich vor den Buschfeuern in Sicherheit zu bringen.
Zuvor hatte der Premier des Bundestaates Victoria, Daniel Andrews, den Katastrophenalarm ausgerufen. Das ermöglicht es den Rettungskräften vor Ort, Anwohner im Notfall auch mit Zwangsmaßnahmen zur Aufgabe ihrer Häuser zu bringen. Mehrere der zehn Todesopfer seit Montag in Victoria und New South Wales (NSW) hatten zuvor versucht, ihr Eigentum gegen die Flammen zu verteidigen. 28 Menschen werden allein in Victoria noch vermisst, manche abgelegenen Häuser sind derzeit nicht zu erreichen.
"Wer kann, muss die betroffenen Orte verlassen. Nicht nur wegen der eigenen Sicherheit. Sondern auch mit Blick auf die Sicherheit der Rettungskräfte, die sonst zu Hilfe kommen müssten", sagte Andrews.
Am Freitag brachten niedrigere Temperaturen und abflauender Wind eine kurze Phase der Entspannung - und Zeit für weitere Evakuierungsmaßnahmen. Bis Samstag haben Touristen Zeit, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Auf den wenigen Zufahrtsstraßen bildeten sich lange Staus. Die Eile ist nötig, denn für den Samstag sind katastrophale Wetterbedingungen für Südostaustralien vorhergesagt: Temperaturen jenseits der 40 Grad und - noch schlimmer - starke und böige Winde aus unterschiedlichen Richtungen. Das macht die Brände unberechenbar und die Arbeit der Feuerwehrleute schwierig bis unmöglich.
Andrew Crisp, der die Rettungskräfte in Victoria koordiniert, fand im Sender ABC News klare Worte: "Jetzt ist die Gelegenheit, rauszukommen, Es sind nicht nur die Feuer, die wir schon bekämpfen. Es sind auch die Feuer, die noch neu hinzukommen könnten."
Mit dem Kriegsschiff aus dem Gefahrengebiet
An der Grenze von New South Wales und Victoria, im Städtchen Mallacoota, läuft derzeit [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Die Straßen in den Urlaubsort sind unpassierbar, und rund 4000 Bewohner und Touristen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Nun hat die australische Marine rund tausend von ihnen mit zwei Kriegsschiffen in Sicherheit gebracht. Die H.M.A.S "Choules" und "Sycamore" nahmen die Menschen an Bord. Zahlreiche weitere Personen wurden per Hubschrauber ausgeflogen.

Kriegsschiff an der Küste von Victoria: ******* Bedingungen für die Retter
Helen FRANK / ROYAL AUSTRALIAN NAVY / AFP
Für Premier Scott Morrison wird die Krise immer mehr auch zum politischen Problem, die Kritik an seinem Umgang mit den massiven Buschfeuern wächst. In der Stadt Cobargo (NSW) wurden zahlreiche Bewohner sehr deutlich, als der Politiker den von Feuern schwer betroffenen Ort besuchte. Von "Idiot" bis "Schämen Sie sich" war alles dabei. Videos zeigen Anwohner, die sich weigern, dem Premier die Hand zu schütteln.
Zitat:
I have never seen a PM so openly disdained during a national disaster - check out the brush-off from this firefighter. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
— Hugh Riminton (@hughriminton) 2. Januar 2020
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Morrisons konservative Regierung verfolgt einen sehr industriefreundlichen Kurs, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Rufe nach einem stärkeren Kampf gegen die Klimaerwärmung [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] - während sein Land brannte. Selbst in der eigenen Partei scheint der Rückhalt langsam zu bröckeln. Der ebenfalls konservative Transportminister Andrew Contance sagte im Sender Channel 7 über die Vorfälle von Cobargo: "Die Anwohner haben ihm vermutlich den Empfang beschert, den er verdient."
Zitat:
"The locals probably gave him the welcome that he probably deserved. I'd say this to the Prime Minister today, 'the nation wants you to open up the cheque books...'" - Member for Bega @AndrewConstance speaking about @ScottMorrisonMP's visit to Cobargo. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] pic.twitter.com/A687DxxwKz
— 7NEWS Sydney (@7NewsSydney) 2. Januar 2020
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Anthony Albanese, Chef der oppositionellen Labour-Partei erklärte: "Menschen sitzen in Rettungswesten am Strand und warten auf Evakuierung. Das sind Szenen, wie wir sie sonst nur aus Kriegsgebieten kennen. Was hier passiert, ist nicht normal."
Hilfe aus anderen Staaten in Australien eingetroffen
Während die australische Regierung also unter Druck steht, beweisen andere Länder Solidarität mit dem Kampf der australischen Feuerwehrleute. Aus den USA und Kanada trafen zuletzt 39 weitere Brandbekämpfer (100 insgesamt) in Melbourne ein, Neuseeland schickte 22 weitere Kräfte (157 insgesamt).

Feuerwehrleute aus den USA und Kanada in Melbourne
JULIAN SMITH/EPA-EFE/REX
Einen halbwegs positiven Ausblick immerhin bietet die Wetterkarte: Ist der Samstag erst einmal überstanden, sollen zumindest die folgenden Tage voraussichtlich weniger schlimmere Bedingungen bringen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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03.01.20, 10:50
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#3
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Mitglied
Registriert seit: Jul 2014
Beiträge: 326
Bedankt: 404
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100.000 im Jahr ist doch kein Ding
VWler gehen schon mit 60.000 bis 80.000 nach Hause
und die Chefsekretärin eines Ing. erhält da 300.000 im Jahr
Geändert von talkie57 (03.01.20 um 10:51 Uhr)
Grund: erweitert
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03.01.20, 12:08
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#4
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.774
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Welche Strafen wohl diese Brandstifter erwarten dürfen?
Wie krank im Kopf muss man sein, um bewusst Feuer zu legen?
Zitat:
Figures obtained by AAP reveal 98 people - 31 adults and 67 juveniles - have been dealt with by Queensland police for deliberately setting fires.
Laut Angaben der AAP wurden 98 Personen - 31 Erwachsene und 67 Jugendliche - von der Polizei in Queensland wegen absichtlicher Brandentstehung überprüft.
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