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myGully |
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13.12.19, 08:25
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Wahl in Großbritannien: Johnsons Tories erringen absolute Mehrheit
Zitat:
Die absolute Mehrheit für die Tories, die Labour-Partei abgeschlagen: Das Wahlergebnis ist ein Triumph für Johnson. Der Premier sieht sich in seinem Brexit-Kurs bestätigt. Doch in Schottland und Nordirland erstarken die Nationalisten.
Die Konservativen von Premierminister Boris Johnson haben sich bei der Parlamentswahl in Großbritannien die absolute Mehrheit im Unterhaus gesichert. Die Partei errang nach Auszählung von rund 600 der 650 Wahlkreise mindestens 326 Sitze.
Dreieinhalb Jahre nach dem knappen Votum der Briten zum EU-Austritt scheint dem Brexit nun nichts mehr im Wege zu stehen. Die starke Mehrheit seiner Partei ermöglicht es dem Premier, sein mit der EU ausgehandeltes Ausstiegsabkommen zügig vom Unterhaus verabschieden zu lassen.
Brexit "ohne Wenn und Aber" am 31. Januar
Johnson erklärte, er wolle den Brexit "fristgerecht erledigen". Großbritannien werde die EU "ohen Wenn und Aber" am 31. Januar verlassen. Diese Wahl setze den Drohungen mit einem zweiten Referendum ein Ende.
Zuvor hatte er von einem "historischen Ergebnis" gesprochen. Seine Regierung habe "ein machtvolles Mandat erhalten, den Brexit durchzuziehen". Er werde "das Land einen und voranbringen und sich auf die Prioritäten des britischen Volks fokussieren", versprach der Premier.
Corbyn kündigt Rückzug an
Nach Berechnungen der BBC kommen die Tories insgesamt auf 362 der 650 Mandate. Die oppositionelle Labour-Partei würde demnach nur um die 200 Mandate erhalten - das wäre ein historisch schlechtes Ergebnis. Parteichef Jeremy Corbyn reagierte "sehr enttäuscht" und kündigte persönliche Konsequenzen an. Bei künftigen Wahlen werde er nicht mehr als Spitzenkandidat von Labour antreten, sagte er. Er werde der Partei aber bei der Diskussion über ihre Zukunft vorstehen.
Die Chefin der pro-europäischen Liberaldemokraten, Jo Swinson, verlor ihren Sitz im Unterhaus und trat zurück. Das Amt der 39-Jährigen übernehmen zunächst ihr Stellvertreter Ed Davey und Parteipräsidentin Sal Brinton. Neue Wahlen für den Parteivorsitz fänden im kommenden Jahr statt, erklärte die Partei.
Swinson hatte ihr Mandat an die schottischen Nationalisten verloren. Sie führte die Liberaldemokraten erst seit Juli und hatte sich dafür eingesetzt, dass Großbritannien in der EU bleibt. Statt der bisherigen 20 Mandate werden die Liberaldemokraten nach derzeitigem Auszählungsstand nur noch mit rund einem Dutzend Abgeordneten im Unterhaus vertreten sein.
"Johnson hatte leichtes Spiel"
Johnsons Wahlkampfslogan "Let’s get Brexit done" habe funktioniert, sagt ARD-Korrespondentin Julie Kurz im ARD-Morgenmagazin - vor allem bei Wählern in den ehemals industriellen Gegenden, in welchen man eigentlich traditionell Labour gewählt habe, die aber auch Brexit-Hochburgen seien. "Viele waren da frustriert, dass noch immer nichts passiert ist, dass man immer noch nicht ausgetreten ist." Gleichzeitig habe Johnson aber auch leichtes Spiel gehabt, weil sein Gegenspieler Corbyn im Land sehr unpopulär sei - auch, weil er keine klare Position zum Brexit bezogen habe.
Abstimmung schon vor Weihnachten?
ARD-Korrespondentin Annette Dittert sprach schon kurz nach den Prognosen von einem "Erdrutschsieg" für Johnson. Mit dem EU-Austritt der Briten könnte es nun sehr schnell gehen: Erst vor wenigen Tagen hatte Johnson erneut versprochen, seinen Deal zum britischen EU-Austritt noch vor Weihnachten im Unterhaus zur Abstimmung zu stellen. Bekommt er nun tatsächlich die absolute Mehrheit, dann könnte das Votum zum Brexit-Austritt bereits am 21. Dezember stattfinden, so Dittert.
Sturgeon fordert neues Unabhängigkeitsreferendum
In Schottland räumte die Schottische Nationalpartei ab: Vorhersagen zufolge könnte die sozialdemokratisch und proeuropäische ausgerichtete SNP möglicherweise mehr als 50 der 59 schottischen Parlamentssitze gewinnen. Die Konservativen könnten in Schottland komplett leer ausgehen, nachdem sie 2017 noch 13 Mandaten geholt hatten.
Das starke Abschneiden der SNP befeuerte Spekulationen über ein möglicherweise bevorstehendes neues Unabhängigkeitsreferendum. Parteichefin Nicola Sturgeon kündigte an, für ein zweites Unabhängigkeitsreferendum kämpfen zu wollen. "Boris Johnson hat erstens kein Recht, Schottland aus der EU zu nehmen und zweitens kein Recht zu verhindern, dass das schottische Volk über seine eigene Zukunft bestimmt", sagte die schottische Regierungschefin am frühen Morgen in der BBC.
Nationalisten in Nordirland vorn
In Nordirland erhielten die Nationalisten erstmals seit der Abspaltung von Irland 1921 mehr Stimmen als die pro-britischen Unionisten. Die führende Nationalistenpartei Sinn Fein verteidigte ihre sieben Sitze, die pro-irische SDLP gewann zwei Mandate. Zusammen liegen sie damit vor der DUP, die zwei Sitze verlor und nun auf acht Mandate kommt.
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Mehr zum Thema:
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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13.12.19, 12:01
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#2
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Profi
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 1.419
Bedankt: 1.860
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Zitat:
... vor allem bei Wählern in den ehemals industriellen Gegenden, in welchen man eigentlich traditionell Labour gewählt habe, die aber auch Brexit-Hochburgen seien.
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Es würde mich doch sehr wundern, wenn es dort nun besser laufen sollte. Industrie ist heute im Osten, sei es Indien, China usw. angesiedelt. Das wird sich wegen Brexit nicht ändern. Und mit einem freien Markt mit den Staaten für England sogar eher verschlimmern.*
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei betaalpha:
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13.12.19, 12:57
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#3
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.207
Bedankt: 13.714
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Dazu ein treffender Kommentar bei SPON mit dem genialen Titel
"Die Gänse haben für Weihnachten gestimmt":
Zitat:
Da belügt also einer - vom ersten Tag im Amt an - sein Land und seine Königin. Widerspruch in seiner Partei begegnet er, indem er die Widersprechenden hochkant hinauswirft. Das Parlament verhöhnt er bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Quasselbude, um ihre Unversehrtheit bangende Abgeordnete gibt er der Lächerlichkeit preis. Den Medien, sobald unbotmäßig, droht er mit harschen Konsequenzen. Den Menschen, die seine Partei über bald zehn Jahre geschröpft hat, verspricht er urplötzlich das Blaue vom Himmel. Nachfragen dazu weicht er aus - oder beantwortet sie mit neuen Lügen.
Und was machen die Menschen? Sie wählen ihn mit überwältigender Mehrheit wieder ins Amt.
Jetzt ist Boris Johnson also endlich am Ziel. Und er hat diese Wahl, die dritte in viereinhalb Jahren, nicht nur gewonnen, er hat in einer Art und Weise triumphiert wie seit Jahrzehnten kein Brite mehr vor ihm.
Johnson hat die Labour-Partei in eine Krise gestürzt, von der sie sich auf Jahre hinaus nicht erholen wird. Er hat, als erster Konservativer seit Menschengedenken, die rote Labourwand in der Mitte und im Norden Englands durchbrochen und Wähler auf seine Seite gezogen, deren Abneigung gegen Konservative angeboren schien. Er hat nahezu alle Polit-Rebellen, auch in den eigenen Reihen, aus dem Weg geräumt, die sich seinem Brexit-Kurs entgegenstemmten.
Boris Johnson kann fortan praktisch tun und lassen, was er will. Er hat keine natürlichen Feinde mehr.
Man muss nicht Sozial- oder Liberaldemokrat sein, um von diesem Erdrutsch, der sich da in England ereignet hat, schockiert zu sein. Denn die eigentlichen Verlierer dieser Wahl sind nicht die Labour-Partei und die vielen Stimmen der Vernunft auf allen Seiten des politischen Spektrums. Die eigentlichen Verlierer sind Anstand, Aufrichtigkeit und Integrität.
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Quelle:
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Scheinbar genügt es inzwischen vollkommen, den volksnahen Clown zu geben und den Leuten dreist ins Gesicht zu lügen, um Wahlen zu gewinnen.
Die Armen und Abgehängten im United Kingdom werden dieses Wahlergebnis noch bitter bereuen.
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Die folgenden 7 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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13.12.19, 14:47
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#4
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Sorgenloser Taugenichts
Registriert seit: Oct 2016
Beiträge: 537
Bedankt: 1.118
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Ein Blick auf die Demographie der Wahlentscheidung.
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"Die gefährlichsten sind die Mittelextremisten. Das sind die Angepassten die, die Schnauze halten.
Die von nichts wissen wollen, denen es allein um ihr eigenes Wohlbefinden geht."
- Lothar König
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei SUNWARRIOR bedankt:
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13.12.19, 15:06
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#5
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.191
Bedankt: 22.375
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Bin gespannt, wie sich das in Schottland entwickelt.
Zitat:
Reaktion auf Johnson-Wahlsieg
Sturgeon will schnell über Schottlands Unabhängigkeit abstimmen lassen
"Es ist an der Zeit, über unsere Zukunft zu entscheiden": Schottlands Regierungschefin Sturgeon strebt ein neues Unabhängigkeitsreferendum an. Die Vorbereitungen sollen noch vor Weihnachten beginnen.
[...]
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Quelle:
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei pauli8 bedankt:
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13.12.19, 23:16
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#6
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Alle reden bei jeder Gelegenheit von Schicksalswahlen, nun kam eine Echte. Über die Wahl wird man noch in Jahrzehnten sprechen.
Corbyn konnte nur verlieren. Es war ein offenes Geheimnis, dass er gegen den Brexit war. Leider war die Arbeiterschaft im Red Belt mehrheitlich für den Brexit. Eine klare Positionierung hat er vermieden, weil er entweder die Arbeiterschaft oder die Jungwähler vergraulen würde. Das er nun derart abgewatscht wurde ist primär dem Wahlsystem zu verdanken, denn hinter dem katastrophalen Ergebnis können sich immer noch einige seiner Vorgänger verstecken. Trotzdem wird das Establishment seinen Kopf fordern, damit sie ihren Marsch dorthin fortsetzen können wo die meisten sozialdemokratischen Parteien Europas schon sind: In der Bedeutungslosigkeit.
Was die Artikel verschweigen: Boris Johnson hatte die geballte Macht der traditionellen Medien hinter sich deren Kampagnen bis ins Groteske gingen. Sie verhalfen in der Wahl zu einem "Mann des Volkes" zu werden, was geradezu absurd ist. Das die Arbeiterschaft mehrheitlich in sein Lager gewechselt ist.... nun, ich bin der Meinung man muss im Zeitgeschehen nicht immer mit jedem Mitleid haben. Sie hatten die Wahl und haben sich entschieden. Hinter Johnson stehen neoliberale Kräfte die gerne dort weiter machen würden wo Thatcher damals aufgehört hat. Und jetzt hat er die Macht dafür, wenn er erst einmal die EU losgeworden ist.
Gerade unsere Freunde der nationalen Alternativen sollten sich jetzt genau anschauen was passiert, und sich fragen wo sie in diesem Land stünden wenn es nicht GB sondern Deutschland wäre.
@pauli8
Das wird sowieso noch der Gipfel werden. Ein "Groß"britannien ist heute unwahrscheinlicher denn je geworden. Gerade mit einem Johnson an der Macht schließe ich gewalttätige Auseinandersetzungen nicht mehr aus. Ähnliches gilt auch für Nordirland.
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14.12.19, 12:06
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#7
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
Bedankt: 3.945
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Der beste Satz dazu: "[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]".
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"Wir müssen friedenstüchtig werden"
(Boris Pistolius, dt. Philosoph)
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14.12.19, 16:18
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#8
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Banned
Registriert seit: Sep 2010
Beiträge: 338
Bedankt: 249
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Die Leute dort haben 2 mal für den Brexit gestimmt.Ich meine das man auch in Dtschld. noch dazu in der Lage sein sollte demokratische Mehrheitsentscheidungen des Volkes zu akzeptieren.Probleme bekommen wohl die Deutschen,da ein Nettozahler wegfällt und die Mehrheitsentscheidungen im EU Rat in Richtung Südländer geht.Wo das hinführt kann man jetzt schon sehen wenn man Bekannte in Italien hat.Man sollte sich auf ein "Finanziell sehr anstrengendes" 2020 und 2021 einstellen,der deutsche Steuerzahler wird wohl gerupft.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei ash2:
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