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03.12.19, 12:57
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Tiergarten-Mord: Russischer Auftragskiller identifiziert
Zitat:
Wer war der Mann, der im August in Berlin einen georgischen Asylbewerber erschoss? Recherchen des SPIEGEL und seiner Kooperationspartner belegen, dass es sich um einen zuvor international gesuchten Mörder handelt.

Vergleich per Gesichtserkennungssoftware: Verdächtiger Sokolov ist Vadim Krasikov
Bellingcat/ DER SPIEGEL
Der mutmaßliche Auftragsmörder aus dem [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ist identifiziert. Die Bundesanwaltschaft nannte ihn gestern Vadim K. Nach Recherchen des SPIEGEL und seiner Kooperationspartner "[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]", "[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]" und The Insider handelt es sich dabei um den 54-jährigen russischen Staatsbürger Vadim Krasikov.
Per Gesichtserkennungssoftware wurden Fotos von Krasikov mit einem Bild des Mannes verglichen, der unter dem Namen Sokolov in Berlin in Untersuchungshaft sitzt. Ergebnis: eine Übereinstimmung von über 80 Prozent.
Krasikov war Ende August mit Ausweispapieren in die EU eingereist, die ihn als Vadim Sokolov, 49, auswiesen. Am 23. August hatte er den Georgier Zalimkahn Kangoshvili in Berlin erschossen und war danach unweit des Tatorts festgenommen worden. Kangoshvili war ein ehemaliger Tschetschenien-Kämpfer und hatte danach über viele Jahre in Georgien und der Ukraine gegen russische Interessen gearbeitet. Zuletzt hatte er in Deutschland Asyl beantragt.
Der SPIEGEL und seine Kooperationspartner hatten schon kurz nach dem Mord aufgedeckt, dass Krasikov offenbar unter falscher Identität eingereist war. So war
-sein Reisepass auf den Namen Sokolov nicht in der russischen Datenbank für Reisepässe eingetragen.
-Er war nicht im russischen Ein- und Ausreiseregister eingetragen, obwohl er kurz vor dem Mord von Russland nach Paris geflogen war.
-Er hatte keinen Führerschein,
-seine beim Visumsantrag für den Schengenraum angegebene Adresse war falsch
-und bei seinem angeblichen Arbeitgeber war er unbekannt.
Weitere Recherchen hatten gezeigt, dass die Personalie Sokolov im Register für nationale russische Ausweispapiere mit einem Sperrvermerk versehen war und dass seine Sozialversicherungsnummer erst kurze Zeit vor dem Mord vergeben worden war. Ebenso war sein Reisepass auf Sokolov erst kurz zuvor ausgestellt worden.
Auf Krasikovs Identität stießen die deutschen Ermittler über einen gelöschten internationalen Haftbefehl und ein Fahndungsersuchen Russlands aus dem Jahr 2014. Er wurde damals des Mordes an einem russischen Geschäftsmann 2013 verdächtigt. Videoaufnahmen zeigen, dass der Täter sich damals seinem Opfer auf einem Fahrrad näherte und nach der Tat wieder damit wegfuhr. Er schoss seinem Opfer damals in den Rücken und den Kopf.

Screenshot aus russischer Nachrichtensendung
screenshot/ life.ru
Auch beim Tiergarten-Mord näherte sich Krasikov alias Sokolov seinem Opfer per Fahrrad. Er schoss seinem Opfer in den Körper und in den Kopf und flüchtete mit dem Rad.
Ein Jahr nach dem internationalen Haftbefehl zog Moskau die Fahndung nach Krasikov überraschend zurück. Kurz darauf wurde erstmals ein nationales russisches Ausweisdokument auf die Sokolov-Personalie ausgestellt. Die Ermittler werten dies als stärkstes Indiz dafür, dass der russische Staat in dem Mord im kleinen Tiergarten im August diesen Jahres verwickelt sein dürfte.
Der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] des Falls wegen seiner "besonderen Bedeutung". Eine Entscheidung darüber dürfte in den kommenden Tagen fallen.
Von Maik Baumgärtner, Jörg Diehl, Christo Grozev, Roman Lehberger, Fidelius Schmid, Wolf Wiedmann-Schmidt und Jörg Schmitt
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Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Mehr zum Thema:
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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04.12.19, 02:42
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#2
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Mitglied
Registriert seit: Jul 2014
Beiträge: 326
Bedankt: 404
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ich würde den überhaupt nicht erkennen. sieht für mich einfach anders aus.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei talkie57:
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17.02.20, 12:44
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#3
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Update:
Zitat:
Tiergarten-Mord
Russischer Geheimdienst spielte offenbar zentrale Rolle bei Erschießung
Indizien deuteten auf eine Verwicklung Moskaus in den Mord an einem Georgier in Berlin hin. Recherchen des SPIEGEL mit "Bellingcat" und "The Insider" belegen nun, wo der Attentäter trainierte.
Von Christo Grozev , Roman Lehberger und Fidelius Schmid
17.02.2020, 13:18 Uhr

Mord in Berlin: Blick auf den Tatort am 23. August 2019 Christoph Soeder/ DPA
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB spielte offenbar eine zentrale Rolle in der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] im vergangenen August in Berlin. Recherchen des SPIEGEL und seiner Kooperationspartner "Bellingcat" und "The Insider" zeigen, dass der mutmaßliche Attentäter Vadim Krasikov in den Wochen und Monaten vor seinem Anschlag auf Kangoshvili im engsten Austausch mit Vertretern des "Vympel-Teams" stand, einer Vereinigung ehemaliger Speznaz-Kräfte des FSB. Zudem hielt er sich mehrfach in FSB-Liegenschaften auf, insbesondere in einem geheimen Trainingszentrum für Spezialkräfte.
Damit verdichtet sich die Indizienkette gegen den russischen Staat als Auftraggeber für den [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte Generalbundesanwalt Peter Frank den Fall wegen seiner besonderen Bedeutung übernommen. Er stellte damit den Vorwurf des Staatsterrorismus in den Raum, auch wenn er stets betonte, er gehe einem "Anfangsverdacht" nach.
In den kommenden Wochen wollen die Karlsruher Ermittler [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Das macht weitere diplomatische Verstimmungen zwischen der Bundesregierung und dem Kreml wahrscheinlich. Die Bundesregierung hatte bereits bei der Übernahme des Falls durch Karlsruhe zwei als russische Diplomaten getarnte Agenten ausgewiesen. Im Gegenzug hatte Moskau zwei deutsche Diplomaten nach Hause geschickt.
Die Indizien für den FSB als zentralen Spieler basieren unter anderem auf der Auswertung von Krasikovs Mobiltelefon. Demnach hatte er in den Monaten vor dem Mord regelmäßigen Kontakt zu insgesamt acht Mitgliedern des Vympel-Teams, besagter Organisation ehemaliger Spezialkräfte des FSB.
Heraus stechen Gespräche mit Eduard Bendersky, dem Vorsitzenden der Vympel-Vereinigung. Zwischen März und August 2019 sprachen beide mehr als 20 Mal miteinander, am häufigsten in den Wochen vor dem Anschlag auf Kangoshvili. Bendersky ist ein ehemaliger Angehöriger der Spezialkräfte des FSB und besitzt mehrere private Sicherheitsfirmen.
Öffentlich fungiert Bendersky bisweilen als de-facto Sprecher der Abteilung V des FSB, einer inzwischen auf Anti-Terror-Operationen spezialisierten Gruppe innerhalb des FSB. Sie ist der Nachfolger der Vympel-Einheit - einer FSB-Spezialeinheit, die auf Destabilisierungsoperationen außerhalb Russlands und gezielte Tötungen spezialisiert war und Namensgeber für die heutige Ehemaligen-Organisation der FSB-Spezialkräfte ist.

Heutiger Vympel-Vorsitzender Bendersky im Januar 2012 als Vertreter des Jagdsports bei einem Treffen mit dem damaligen Premierminister Wladimir Putin YANA LAPIKOVA/ RIA NOVOSTI/ AFP
Im Jahr 2003 geleakte Briefe angeblich frustrierter FSB-Kräfte legten nahe, dass Bendersky als inoffizieller Link zwischen privaten Sicherheitsfirmen und dem Zentrum für Spezialoperationen des FSB fungierte. In dem Zentrum sind die Eliteeinheiten A und V des FSB zusammengelegt. Es wird von General Alexander Tikhonov geleitet, der als "Held Russlands" vom Präsidenten persönlich geehrt wurde - mit der höchsten Auszeichnung des Landes.
Bendersky und Krasikov sprachen auch in dem Zeitraum miteinander, in dem Krasikovs Fake-Identität als "Vadim Sokolov" aufgebaut wurde. Krasikov war als Sokolov über Paris und Warschau nach Deutschland eingereist. Ermittler des Generalbundesanwalts und des LKA Berlin konnten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Bendersky erklärte auf Anfrage, er habe noch nie von Krasikov gehört. Der Kreml hat in der Vergangenheit stets zurückgewiesen, etwas mit dem Mord zu tun zu haben.
Russland hatte bereits einmal nach Krasikov im Zusammenhang mit einem Mord gefahndet, der wie der an Kangoshvili von einem Fahrrad aus begangen worden war. Später war die Fahndung ohne Begründung zurückgezogen worden. Ein Abgleich der Bilder von Sokolov und Krasikov mittels einer Gesichtserkennungssoftware durch Bellingcat und den SPIEGEL ergab Übereinstimmungen von über 80 Prozent.
Eine Auswertung von Funkzellendaten zu Krasikovs Telefon ergab zudem, dass er sich womöglich in Trainingszentren für Spezialeinheiten des FSB auf seinen Mord vorbereitete. Die Funkzellendaten legen für den Zeitraum zwischen Februar und August 2019 zwei Besuche in der Zentrale der Anti-Terror-Abteilung des FSB nahe, acht Aufenthalte im Zentrum für Spezialoperationen sowie vier Aufenthalte im FSB-Trainingszentrum für Spezialkräfte in Averkyevo, rund 60 Kilometer entfernt vom Zentrum für Spezialoperation westlich von Moskau. Einer dieser Aufenthalte dauerte vier Tage.
In dem Trainingszentrum in Averkyevo werden Spezialkräfte ausgebildet, unter anderem in besonderen Schießtechniken.
Russland-Experten in deutschen Sicherheitsbehörden hatten bereits vergangenes Jahr vermutet, Krasikov könne ein ehemaliges Mitglied in einer Speznaz-Einheit sein. Tätowierungen auf seinen Armen ließen diese Vermutung zu.
In den drei Wochen vor dem Mord an Kangoshvili telefonierte Krasikov mehrfach mit aktiven oder ehemaligen Mitgliedern der Abteilung V des FSB.

Opfer Zelimkhan Kangoshvili: Im zweiten Tschetschenien-Krieg gegen russische Einheiten gekämpft Olaf Wagner/ imago images
Krasikov hatte am 23. Februar 2019 den Georgier Zlimkhan Kangoshvili am helllichten Tag in Berlins Kleinem Tiergarten erschossen. Kurz darauf war er gefasst worden. Das Opfer hatte im zweiten Tschetschenien-Krieg gegen russische Einheiten gekämpft und später für georgische, ukrainische und womöglich US-amerikanische Sicherheitsbehörden gearbeitet. Dabei ging es fast immer gegen russische Interessen.
Kangoshvili hatte bereits 2015 in Georgien einen Mordversuch überlebt. Später floh er in die Ukraine und von dort nach Deutschland. Bereits 2012 hatte der FSB ihn als mutmaßliches Mitglied der Terrororganisation bei deutschen Behörden gemeldet.
Während kurz nach dem Mord noch Spekulationen über eine Fehde unter Kriminellen aus Tschetschenien oder tschetschenischen Islamisten spekuliert wurde, konnten "Bellingcat", der SPIEGEL und das Londoner "Dossier Center" bereits früh zeigen, dass Krasikov seine falsche Identität "Vadim Sokolov" nur mit aktiver Hilfe des russischen Staates erlangen konnte.
In Sicherheitskreisen hieß es am Wochenende, dass trotz der offenbar intensiven Verbindungen Krasikovs zum FSB auch eine Einbindung des russischen Militärgeheimdienstes GRU in den Mord nicht unwahrscheinlich sei.
Die GRU soll hinter dem Mordanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal 2018 in Großbritannien stecken. Zudem unterhält sie eine Elitetruppe, auf deren Konto Destabilisierungsoperationen und Morde in ganz Europa zurückgehen sollen. Für eine Verwicklung der GRU in den Tiergarten-Mord spricht, dass die insolvente Firma, die Krasikov bei seinem Visumsantrag angab, eine Faxnummer nutzt, die früher in das russische Verteidigungsministerium führte.
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Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei BLACKY74:
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17.02.20, 17:14
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#4
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.776
Bedankt: 4.868
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Zitat:
Zitat von SPIEGEL
Recherchen des SPIEGEL und seiner Kooperationspartner "Bellingcat" und "The Insider" zeigen, dass der mutmaßliche Attentäter Vadim Krasikov in den Wochen und Monaten vor seinem Anschlag auf Kangoshvili im engsten Austausch mit Vertretern des "Vympel-Teams" stand, einer Vereinigung ehemaliger Speznaz-Kräfte des FSB.
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Die Spetsgruppa V ("Vympel") des FSB gibt es noch. Also entweder skizzieren die hier die Kollusion mit Angehörigen einer aktiven russischen Sondereinheit (und deren Befehlsgebern) und/oder die mit Angehörigen eines Veteranenverbandes derselben (ähnlicher Name), welche nun "freiberuflich" für Zar und Land in Aktion treten. Morde an Oppositionellen, welcher Couleur auch immer, ist nichts Besonderes für diese Leute.
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18.06.20, 11:28
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#5
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.461
Bedankt: 23.008
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[Update]Anklage geht von russischem Auftragsmord in Berlin aus
Zitat:
Putins Staat als Drahtzieher
Anklage geht von russischem Auftragsmord in Berlin aus
Von Jonas Mueller-Töwe
18.06.2020, 12:20 Uhr

Der Verdächtige, "Vadim Sokolov": Er reiste unter falscher Identität und soll den Auftragsmord in Berlin für die russische Regierung ausgeführt haben.
(Quelle: Reuters/Polizei Berlin)
Nach dem Mord an einem Georgier im Berliner Tiergarten hat die Bundesanwaltschaft Anklage erhoben. Ein Russe soll im Auftrag des russischen Staats das Attentat ausgeführt haben
Die oberste deutsche Anklagebehörde geht bei dem tödlichen Attentat auf einen Georgier im Berliner Tiergarten von einem Auftragsmord der russischen Regierung aus. Das sagte eine Sprecherin des Generalbundesanwalts t-online.de. Es werde Anklage erhoben. Demnach hätten staatliche Stellen der Zentralregierung der Russischen Föderation den Auftrag zum Mord erteilt, der am 23. August 2019 ausgeführt wurde.
Hintergrund der Tat sei die die Gegnerschaft des Opfers Tornike K. zum russischen Zentralstaat, zu den Autonomen Teilrepubliken Tschetschenien und Inguschetien sowie zu der pro-russischen Regierung Georgiens gewesen. Der Angeschuldigte habe den staatlichen Tötungsauftrag angenommen – entweder weil er sich eine finanzielle Entlohnung erhofft oder er das Motiv seiner Auftraggeber geteilt habe.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Die Bundesanwaltschaft hatte zahlreiche Details bereits publik gemacht. Auch nun geht die Behörde mit einer Schilderung des Ablaufs wieder an die Öffentlichkeit.
Demnach sei der Beschuldigte Vadim K. – der unter dem Alias Vadim Sokolov auftrat – zur Durchführung des Auftrags am 17. August zunächst von Moskau nach Paris geflogen, von dort aus am 20. August weiter nach Warschau, wo er ein Hotel bezogen habe. Am Morgen des 22. August sei er dann nach Berlin gereist, wo er frühestens am Mittag eintraf. Einen Tag später habe er den Auftragsmord ausgeführt.
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