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myGully |
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10.11.19, 17:42
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Kompromiss gefunden: Große Koalition einigt sich im Streit um Grundrente
Zitat:
Durchbruch im Streit um die Grundrente: Die Spitzen von Union und SPD haben sich nach langen Verhandlungen auf einen Kompromiss bei der Unterstützung von Menschen mit kleiner Altersversorgung geeinigt.
Nach monatelangen Verhandlungen hat die große Koalition ihren Streit um die Grundrente beigelegt. Die Spitzen von CDU, CSU und SPD einigten sich am Sonntag nach mehr als fünfstündigen Verhandlungen auf einen Kompromiss.
Der Kompromiss sieht eine "umfassende Einkommensprüfung" als Voraussetzung für die Sozialleistung vor, erklärte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer bei einer Pressekonferenz am Nachmittag im Bundeskanzleramt. Dabei soll ein Einkommensfreibetrag in Höhe von 1.250 Euro für Alleinstehende und 1.950 Euro für Paare gelten.
"Wir haben nach langen Verhandlungen einen dicken Konten durchschlagen", sagte Kramp-Karrenbauer. "Es ist ein gutes, ein vertretbares Ergebnis." Die kommissarische SPD-Chefin Malu Dreyer sprach von einem "sozialpolitischen Meilenstein". Vor allem Frauen werde die Grundrente nutzen, sagte sie. Vier von fünf Leistungsberechtigten seien Frauen.
Insgesamt werde die Grundrente zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Menschen erreichen, so Dreyer. Sie solle ab 2021 fließen. Nach Angaben von CSU-Chef Markus Söder ist mit Kosten von 1 bis 1,5 Milliarden Euro zu rechnen. Söder verwies drauf, dass die Koalition sich auch auf eine Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung verständigt habe.
Unterstützung für Mini-Renten
Mit der Grundrente sollen Rentner einen Zuschlag bekommen, die trotz 35 Beitragsjahren nur Grundsicherung beziehen. Den nötigen Einkommensabgleich wollen die Koalitionspartner möglichst unbürokratisch gestalten. Er soll automatisiert und bürgerfreundlich durch einen Datenaustausch zwischen der Rentenversicherung und den Finanzbehörden organisiert werden, heißt im Beschluss der Regierungsparteien.
Flankierend zur Grundrente will die Koalition zudem einen Freibetrag beim Wohngeld im Volumen von etwa 80 Millionen Euro einführen. So soll verhindert werden, dass die Verbesserung in der Rente nicht durch eine Kürzung des Wohngeldes aufgefressen wird.
Lange war umstritten, ob die Grundrente an eine Bedürftigkeitsprüfung geknüpft werden soll, wie es die Union gefordert hatte, oder nicht, wie von der SPD gewollt. Ursprünglich sollte bereits vor knapp einer Woche eine Einigung beschlossen werden – auf Druck der CDU wurden die Beratungen im Koalitionsausschuss aber verschoben.
Umstrittenes Rentenkonzept
Eine Einigung hatte auch deshalb als kompliziert gegolten, weil die Koalitionsspitzen einen Kompromiss in ihren Parteien vertreten müssten. Sowohl in der Union als auch bei der SPD gibt es intern erhebliche Vorbehalte gegen mögliche Varianten einer Grundrente.
Vizekanzler Olaf Scholz muss einen Kompromiss beim SPD-Parteitag Anfang Dezember vertreten, falls er dort nach der anstehenden Stichwahl zum neuen Parteichef gewählt werden sollte. Auch Kramp-Karrenbauer muss gegen erhebliche Vorbehalte gegen die Grundrente etwa im Wirtschaftsflügel ihrer Partei angehen.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich am Sonntag zunächst um 9.00 Uhr mit den Partei- und Fraktionsspitzen von CDU und CSU zu Vorberatungen im Kanzleramt getroffen. Gegen 10.00 Uhr stießen für die SPD die kommissarische Vorsitzende Dreyer, Fraktionschef Rolf Mützenich, Vizekanzler Scholz sowie Arbeitsminister Hubertus Heil hinzu.
Merkel hatte am Dienstag in einer Sitzung der Unionsfraktion das Wort "Bedarfsprüfung" ins Spiel gebracht. Gemeint war, dass vor der Auszahlung der Grundrente nicht das Vermögen, aber mit Hilfe von Daten der Finanzämter das Einkommen der Rentner geprüft werden soll.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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10.11.19, 18:08
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#2
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: May 2014
Beiträge: 611
Bedankt: 475
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Kompromiss = Nie etwas gutes.
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10.11.19, 18:39
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#3
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.582
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Zitat:
umfassende Einkommensprüfung
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Das ist wieder nackig machen. Dabei sind die Rententräger im Bilde was jeder gearbeitet hat und wieviel er bekommt. Dazu muß jeder Rentner eine Steuererklärung abgeben. Ich sehe also keinen Grund die Leute zusätzlich zu gängeln, die Daten liegen bereits vor. Leistungen aus Versicherungen oder anderem.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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10.11.19, 19:10
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#4
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.459
Bedankt: 22.996
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Der letzte Satz sollte Klarheit schaffen....
Zitat:
Merkel hatte am Dienstag in einer Sitzung der Unionsfraktion das Wort "Bedarfsprüfung" ins Spiel gebracht. Gemeint war, dass vor der Auszahlung der Grundrente nicht das Vermögen, aber mit Hilfe von Daten der Finanzämter das Einkommen der Rentner geprüft werden soll.
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11.11.19, 03:49
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#5
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Zitat:
Schaukampf um die Altersarmut
Grundrente: Gut, dass sie kommt - gerecht ist sie nicht
Ein Kommentar von Ulrich Reitz

Wer weniger als 35 Jahre gearbeitet hat, geht leer aus.
(Foto: picture alliance/dpa)
Was für ein Schaukampf! Monatelang streiten Union und SPD um die Grundrente. Monatelang scheint eine Lösung nicht wirklich in Sicht. Und das, obwohl das Vorhaben im Koalitionsvertrag längst festgeschrieben steht. Geringverdiener, die von Altersarmut bedroht sind, geraten in den Hintergrund.
Es ist gut, dass die Grundrente kommt. Der Bedarf ist offensichtlich. In 20 Jahren ist jeder fünfte Alte von Armut bedroht. Und schon jetzt haben Hunderttausende Rentner nicht genug Geld, um über die Runden zu kommen. Sie sammeln Flaschen. Tragen Werbeprospekte und Zeitungen aus. Dabei dürfen Rentner, die zu wenig zum Auskommen haben, schon jetzt mit der Grundsicherung aufstocken. Nicht alle tun das. Sie schämen sich.
Gerecht ist die Grundrente in ihrer jetzt beschlossenen Form aber nicht. Die ursprünglich geplante Bedürftigkeitsprüfung - ein Nachweis, dass man die Grundrente wirklich braucht - ist der Einkommensprüfung gewichen. Einkünfte aus Aktien, Vermietung und privater Altersvorsorge werden in die Prüfung einbezogen. Allerdings: Die selbst bewohnte Immobilie oder Vermögen, das auf eigenen Konten schlummert, berücksichtigt die Regelung nicht. Und: Wer nicht mindestens 35 Jahre gearbeitet hat, geht leer aus - auch, wenn nur ein paar Monate fehlen. Dabei gilt schon jetzt als sicher, dass Menschen, die weniger arbeiten konnten, besonders stark von Altersarmut betroffen sind.
Union und SPD allerdings profitieren. Die Grundrente dient ihnen als Musterbeispiel dafür, dass die Große Koalition funktioniert. Die Sozialdemokraten brauchten die Einigung, um rechtzeitig zu ihrem Parteitag den Fortbestand der Koalition zu verargumentieren. Und CDU und CSU mussten zeigen, dass sie zäh gekämpft und sich nicht sang- und klanglos von der SPD über den Tisch ziehen ließ. Da trifft es sich gut, dass mit der Grundrente auch gleich eine Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung und ein zehn Milliarden schwerer Fonds für Startups verabschiedet wurde. Die Kritiker wird das milde stimmen. So sehen Schaukämpfe aus.
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