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myGully |
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01.10.19, 23:08
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Reparieren soll leichter werden: EU zwingt Hersteller zum Verbraucherschutz
Zitat:

Die EU-Kommission will Natur und Verbraucher vor Elektroschrott schützen.
(Foto: imago/blickwinkel)
Die Europäische Kommission will Hersteller von Elektrogeräten zwingen, Reparaturen an defekten Produkten zu erleichtern. Dafür verabschiedet die EU-Exekutive ein Maßnahmenpaket, das Verbraucher, Klima und Umwelt schützen soll. Verbraucherschützer bejubeln die Maßnahme.
Lieber reparieren als wegwerfen: Kühlschränke, Waschmaschinen, Fernseher und andere Geräte müssen ab 2021 so konstruiert sein, dass man sie leichter wieder flott machen kann. Die EU-Kommission beschloss erstmals derartige Vorgaben für Hersteller, um Umwelt und Klima besser zu schützen. Umweltverbände und Verbraucherschützer jubeln, zumal dies auch den Geldbeutel schonen könnte.
Handwerker klagen seit längerem, dass Reparaturen komplizierter werden. Zum Beispiel lassen sich manche Gehäuse nicht öffnen. Oder wenn ein kleiner Schalter kaputt geht, muss gleich ein ganzes Modul ausgewechselt werden. Kritiker mutmaßen auch immer wieder, einige Hersteller legten es darauf an, dass Geräte nach einer bestimmten Zeit den Geist aufgeben - genannt "geplante Obsoleszenz".
Nach den neuen EU-Regeln sollen Geräte gleich so gebaut werden, dass man sie leichter reparieren und am Ende ihrer Lebenszeit auch recyclen kann. Es geht unter anderem um Kühlgeräte, Waschmaschinen, Geschirrspüler, elektronische Displays, Lichtquellen, Netzteile, Elektromotoren und Schweißbrenner, wie die EU-Kommission mitteilte.
Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Informationen
Kern der neuen Vorschriften ist die Pflicht für Hersteller, Ersatzteile für sieben bis zehn Jahre nach dem Verkauf anzubieten und innerhalb von 15 Arbeitstagen zu liefern. Handwerkern müssen Informationen zum Gerät zur Verfügung gestellt werden. Zudem müssen "Ersatzteile mit allgemein erhältlichen Werkzeugen ausgetauscht werden können, ohne dass das betreffende Gerät dauerhaft beschädigt wird".
Zum Paket gehören auch neue Vorgaben zum Wassersparen für Waschmaschinen und Geschirrspüler. Der Rahmen für die neuen Vorschriften ist die seit langem geltende Ökodesign-Richtlinie. In Kraft treten sollen sie 2021, sofern jetzt kein Widerspruch der EU-Staaten oder des EU-Parlaments kommt. Dann gilt auch eine neue Kennzeichnung zum Energieverbrauch von Elektrogeräten.
Beides zusammen könnte nach Angaben der EU-Kommission enorme Einsparungen bringen. So soll der jährliche Stromverbrauch bis 2030 um 167 Milliarden Kilowattstunden sinken - etwa so viel wie der jährliche Bedarf von Dänemark. Das bedeute etwa 46 Millionen Tonnen weniger Kohlendioxid. Verbraucher sollen im Schnitt 150 Euro pro Jahr sparen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz nennt etwas andere Zahlen - der Umweltverband geht von 140 Milliarden Kilowatt weniger Strom und 20 Milliarden Euro Einsparungen bei Stromrechnungen aus.
In der Tendenz stimmen die Umweltschützer aber mit der Brüsseler Behörde überein: Wegweisend seien diese Beschlüsse, ein wichtiger Wendepunkt in der Produktion und Nutzung von elektronischen Geräten. "Die EU zieht den Stecker für Stromfresser und geplante Obsoleszenz", meinte BUND-Expertin Caroline Gebauer.
Der EU-Verbraucherverband BEUC lobte: "Es ist entscheidend, dass wir den derzeitigen Wegwerf-Trend in die Tonne treten, denn er verschwendet natürliche Ressourcen und zieht Verbrauchern das Geld aus der Tasche." Doch merkt BEUC kritisch an, dass drei Wochen Wartezeit auf Ersatzteile bei einer kaputten Waschmaschine für Familien eine Geduldsprobe wären. Der Verband bemängelt auch, dass Teile und Bauanleitungen nur professionellen Handwerkern angeboten werden und nicht Privatleuten, die selbst zum Schraubenzieher greifen.
"Wegwerfstrategie ist ein Desaster"
Die Stiftung Warentest berichtete nach einem Test 2018, dass sich Reparaturangebote vom Profi bei bestimmten Geräten nicht lohnen - zumindest nicht für die Haushaltskasse. Genannt wurde das Beispiel Staubsauger, bei dem ein Kabel kaputt war. Die Reparatur hätte 120 Euro kosten sollen, mehr als ein neues Gerät. Die Besitzerin ließ sich dann kostengünstig in einem Reparatur-Café helfen. Für die Umwelt lohnt sich das Herrichten aber nach Angaben der Stiftung meist: "Ökologisch ist die Wegwerfstrategie ein Desaster."
Warentest rechnete für einen Geschirrspüler vor: "Ein Gerät, das in 15 Jahren viermal repariert wird, spart gegenüber einem Neukauf etwa ein Viertel Energie und andere Ressourcen ein." Der BUND sieht das genauso. Bei einem längeren Lebenszyklus spare man Energie bei Herstellung, Vertrieb, Verwendung und Entsorgung. "Eine Verlängerung der Lebensdauer von Waschmaschinen um nur fünf Jahre würde der EU so viele Emissionen ersparen, wie eine halbe Million Autos von der Straße zu nehmen", betonte der Umweltverband.
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Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Die folgenden 9 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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01.10.19, 23:55
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#2
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Jul 2017
Beiträge: 122
Bedankt: 39
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Kennst du eigentlich noch den Typ in der Nachbarschaft, der ein Elektrogerät reparieren kann?
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei needle_eye:
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02.10.19, 07:28
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#3
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.294
Bedankt: 3.392
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Die gibt es kaum noch.
Und wenn man es selbst koennte, vergeht einem die Lust, was auch gewollt ist.
Frueher konnte man auch Lichtmaschinen neu bekohlen oder lagern.
Dann kam irgendwann in den 80igern das Gebot..nein zu speziell, nein nur noch im Austausch.Kosten = ein vielfaches..
zu speziell..bloedsinn³
So zog sich das fort.
TV wollte ich einst reparieren lassen. Ein Farbbaustein war hinueber...Repa -angebot = 800 DM...Neugeraet = 850 DM..
usw..usw...
Ich finde es gut vom Grundsatz mit dem Zwang zum umdenken.
Geändert von Caplan (02.10.19 um 13:41 Uhr)
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei Caplan bedankt:
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02.10.19, 09:14
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#4
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@@@@@@@@@@
Registriert seit: Oct 2010
Ort: ab 420
Beiträge: 967
Bedankt: 2.194
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Dann soll jetzt etwas bekämpft werden, was es laut Experten aus Deutschland gar nicht gibt oder nicht nachweisbar ist.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Der Petitionsausschuss im Bundestag lehnte 2018 jedenfalls ein [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ab.
Die neue EU-Richtlinie, die ab 2021 gültig sein soll, wird der deutschen Wirtschaft, also der damaligen und jetzigen Regierung, gar nicht schmecken.
Warum die Obsoleszenz nicht nachweisbar ist, ist klar. Die Innereien von Unternehmen werden gehütet wie eine heilige Kuh. Das muss geändert werden und es muss mehr beleuchtet und durchleuchtet werden. Kurz gesagt, viele Unternehmen schädigen bewusst die Umwelt des Profit wegen. Und der Verbraucher wird sozusagen verarscht. Da muss ein P vorgesetzt werden.
Schaut euch VW, den Staat und den Verbraucher an. Augenwischerei Musterfeststellungsklage.
Es wird Zeit, dass Verbraucher und die Umwelt vor Unternehmen geschützt werden. Das ist mit der jetzigen Regierung, siehe oben, nicht vorstellbar. Bin mal gespannt, wann die deutsche Regierung, im Namen der deutschen Wirtschaft, ein Veto gegen diese neue EU-Richtlinie einlegt.
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei nachtmasse bedankt:
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02.10.19, 13:45
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#5
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.294
Bedankt: 3.392
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Die Obsolenz lass ich mal dahin gestellt sein.
Allein, wenn frueher Engineering zu einer nicht-reparaturfaehigkeit gefuehrt haette..haette man dem ING den Hinterrn versohlt verbal und ihn zum Teufel gejagt.
Und richtig, viele Ersaetzteile wurden bis zu 20 Jahre lieferbar gehalten.
Heute bekommt man bei durchaus vielvetretenden Fahzeugmarken schon nach 10 Jahren keine Ersatzteile in Einzelfaellen mehr. Einer davon ist ovor einiger Zeit an einen Franzosen verkauft worden. Fuer mich ein Unding, gerade im sinne des viel und oft missbraeuchlich erwaehnten Schlagwortes NACHHALTIGKEIT.
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02.10.19, 13:58
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#6
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: May 2014
Beiträge: 611
Bedankt: 475
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Na hoffentlich wird das dann auch richtig durchgesetzt.
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02.10.19, 16:00
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#7
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Ist öfter hier
Registriert seit: May 2012
Beiträge: 281
Bedankt: 292
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Na mal sehen, ob das die Hersteller in Fernost auch gebacken bekommen. Ich denke da vorrangig an Haushaltsgeräte und ähnliche Artikelgruppen. Die paar Firmen, welche noch in der EU fertigen, werden das sicher hinbekommen. Das wird sich dann auch im Preis bemerkbar machen, wenn da x Jahre Ersatzteile gelagert werden müssen.
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02.10.19, 16:47
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#8
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 821
Bedankt: 949
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Eine gute Sache, die eigentlich selbstverständlich sein sollte, gerade dann, wenn man etwas für die Umwelt tun möchte. Das wissen wir auch ohne die EU.
Aber was ist das jetzt für ein großer Wurf, was ist hier mit einem Maßnahmenpaket und mit Vorgaben gemeint?
Interessant ist doch, ob es sich um einen verbindlichen Rechtsakt handelt oder ob es unverbindliche Empfehlungen oder Stellungnahmen sind.
Es könnte ganz einfach sein: Die CE-Zertifizierung gibt es nur, wenn die Einhaltung der entsprechenden Verordnung nachgewiesen wird. Wer als Hersteller bis zu einem Stichtag nicht liefert, verliert die Zulassung für das Produkt. Außerdem muss dem Kunden die Kontrolle gegeben werden, was wirklich die Ursache für einen technischen Ausfall ist, zumindest wenn er den notwendigen technischen Sachverstand aufbringt. Nur ein Beispiel hierzu ist der "Austausch" defekter Teile beim Hersteller.
Das wäre aber gar kein freundlicher Umgang mit der Industrie. Und nein, ich bin nicht naiv, denn ich weiß, dass das nicht passieren wird. Deshalb verbuche den Artikel erstmal unter Ulk, mindestens bis Genaueres bekannt wird.
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02.10.19, 22:40
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#9
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WarRock Idiot
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 2.396
Bedankt: 3.955
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Ist alles Mumpitz und Augenwäscherei.
90% aller Geräte kommen inzwischen aus Fernost und werden so gefertigt das wenn se kaputt gehen in die Tonne müssen.
Manche Geräte werden so gebaut das man sie nicht mehr öffnen kann,
also wie will man da was reparieren?
Selber was machen ist eh schon unmöglich,
siehe die Scheinwerferbirne an nem Auto ab nem gewissen Hersteller Datum selber zu wechseln.
Bei nem Punto muss vorne alles abgebaut werden um da dran zu kommen.
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03.10.19, 08:06
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#10
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.294
Bedankt: 3.392
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Wenn man es klein reduziert, ueben wir uns wie lange schon an einer gemeinsamen Ladetechnik; siehe Schubladen voll mit Ladekabel samt Anschlussstecker, ob fue rHandies, portable HD's , Rasierer, etc, etc...
Das hat bis jetzt ja auch wunderbar funktioniert...
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04.10.19, 22:43
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#11
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Banned
Registriert seit: Oct 2019
Beiträge: 62
Bedankt: 36
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Wenn es keine geplante Obsoleszenz gibt, bedeutet das für mich im Umkehrschluss, dass die Hersteller allesamt gewillt sind, ein robustes und langlebiges Produkt auf den Markt zu bringen. Dann sollte man dementsprechend die Gewährleistung + Beweispflicht auf Verkäuferseite auf bpsw. 10 Jahre erhöhen und softwareseitig Updates für mindestens 3 Jahre o.ä. vorgeben.
Warum tut sich die Politik mit so etwaigem schwer?
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