Willkommen |
|
myGully |
|
Links |
|
Forum |
|
|
|
 |
28.09.19, 18:12
|
#1
|
Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
|
30 Jahre Prager Botschaft "... dass heute Ihre Ausreise..."
Zitat:
In Prag ist an die Ausreise von rund 4000 DDR-Bürgern aus der Botschaft der Bundesrepublik vor 30 Jahren erinnert worden. Es gab ein emotionales Wiedersehen - und eine Mahnung an Europa.
Von Kilian Kirchgeßner, ARD-Studio Prag
Beschwingte Musik spielt beim "Fest der Freiheit" - ein erleichtertes Aufatmen beim Blick 30 Jahre zurück. Mehr als 4000 DDR-Flüchtlinge drängten sich teils wochenlang in der Botschaft der Bundesrepublik in Prag - dort, wo heute die Musik spielt. Ein bisschen unwirklich sei es schon, sagt Christian Bürger, damals einer der DDR-Flüchtlinge. "Die Erinnerung lebt in uns und die können wir auch nie ablegen. Und immer wenn das Thema irgendwo präsent wird, sehen wir uns hier unten im Garten."

Etwa 4000 DDR-Bürger hatten sich im Sommer 1989 in den Garten der Prager Botschaft der Bundesrepublik geflüchtet. Am Ende durften sie ausreisen - ihr Zug musste aber über DDR-Gebiet fahren.
Das Ziel: Freiheit
Der Garten der Botschaft war damals ein riesiges Zeltlager - Schlamm vom Septemberregen, dazu das Warten. "Das einzig Entscheidende für uns war das Ziel, alles andere musste vermieden werden, damit dieses Ziel nicht gefährdet wird. Dafür haben wir alles getan und haben zusammengehalten."
Der berühmteste Halbsatz der Geschichte
Es waren die Tage, bevor der wohl berühmteste Halbsatz der deutschen Geschichte gesprochen wurde. Außenminister Hans-Dietrich Genscher trat auf den Balkon und sprach zu den DDR-Flüchtlingen, die im Garten ausharrten. "Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise…" - der Rest ging im Jubel unter.

Der damalige Außenminister Genscher und der Kanzleramtsminister Rudolf Seiters am 30. September 1989 im Garten der Botschaft, kurz nachdem Genscher seine Nachricht überbracht hat.
Der Balkon auf der Deutschen Botschaft - er ist das Ziel von vielen Tausend Besuchern, die zum "Fest der Freiheit" nach Prag gekommen sind. Unter ihnen ist auch Rudolf Seiters. Damals war er im Kanzleramt zuständig für die DDR-Flüchtlinge, später wurde er Innenminister. Am 30. September 1989 stand er neben Genscher auf dem Prager Balkon.
"Noch nie in meinem Leben so viele Tränen gesehen"
Noch heute, sagt er, denke er oft an diesen Moment. "Natürlich der Jubel, den wir auf dem Balkon hörten, als wir in diesen verschlammten, nachtdunklen Garten blickten, wo die Gesichter gar nicht zu erkennen war. Aber die Reaktion der Flüchtlinge, Freiheit für uns und unsere Kinder, war überwältigend. Und die Gespräche im Garten später. Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Tränen gesehen, und ich selber hatte ja auch Tränen in den Augen."
"Wir haben sie wie Gäste behandelt"
Einer von denen, die damals auch dabei waren, ist Hans-Joachim Weber, der damals als Diplomat in der Prager Botschaft tätig war. "Wir waren ein gutes Team auch. Wie haben die Leute so behandelt, wie man Gäste behandelt. In meinen Augen waren es eben Gäste", sagt er.

Zum "Fest der Freiheit" gehörte auch eine Trabbi-Sternfahrt. Viele Familien hatten ihren Trabbi damals einfach in der Nähe der Botschaft stehen lassen - mit steckendem Zündschlüssel.

Fachsimpeln und Erinnern: Zum Fest in der deutschen Botschaft waren viele ehemalige DDR-Bürger gekommen.
Für die DDR-Flüchtlinge von einst ist das "Fest der Freiheit" jetzt nach 30 Jahren ein großer Treffpunkt - ein Ort der Wiedersehensfreude. Der frühere Diplomat Hans-Joachim Weber: "Ich habe hier heute bestimmt 30, 40 Menschen getroffen, die damals Gäste waren. Freunde waren damals im fünften Monat schwanger, da ist der Sohn heute 30 Jahre alt. Es ist wie früher - ich habe richtig Gänsehaut."
Rudolf Seiters, der frühere Innenminister, schlug bei den Gedenkfeierlichkeiten den Bogen in die Gegenwart. Mit Blick auf die Euphorie vor 30 Jahren wünsche er sich für heute vor allem eins: "Dass diese Stimmung des Aufbruchs und der Zuversicht wieder vorrangig das Bild Europas kennzeichnet, wo wir doch auch manche nationale Egoismen verspüren."
|
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
|
|
|
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
|
|
28.09.19, 18:45
|
#2
|
Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.641
|
Moin,
"Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise…" - der Rest ging im Jubel unter.
Ein wahnsinniger Moment. Für mich war es einer der Momente in denen die Vermutung das mein Heimatland wie ich es kannte am Ende war zur Gewissheit wurde.
Ich habe bis heute nicht verstanden woher die Leute wussten das "Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise…" für die etwas gutes bedeutete. Es hätte doch genau so gut weitergehen können mit "abgelehnt wurde". Und ich weiss auch nicht, was Genscher nun wirklich gesagt hat. Es gibt viele Varianten.
Wie auch immer
__________________
Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
|
|
|
Folgendes Mitglied bedankte sich bei Melvin van Horne:
|
|
Forumregeln
|
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren
HTML-Code ist Aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 13:25 Uhr.
().
|