[lilprof]

Weltweit sterben jedes Jahr Millionen Menschen, weil sie ambulant oder im Krankenhaus falsch behandelt werden. Die Bandbreite der Fehler ist groß, sagt die Weltgesundheitsorganisation - die Ursache häufig dieselbe.

Millionen Menschen weltweit kommen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich bei medizinischen Behandlungen zu Schaden. "Jede Minute sterben fünf Menschen wegen fehlerhafter Behandlung", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

Weltweit erlitten 40 Prozent der Patienten bei ambulanten Behandlungen Schäden, im Krankenhaus seien es zehn Prozent, so die WHO. In den rund 150 Ländern mit niederen und mittleren Einkommen kämen nach Schätzungen 2,6 Millionen Menschen im Jahr durch fehlerhafte medizinische Behandlung ums Leben.

Die Bandbreite der Fehler sei groß:
- manche Patienten bekämen eine falsche Diagnose
- oder falsche Medikamente,
- sie würden falsch bestrahlt
- oder infizierten sich während der Behandlung.
- Auch Amputationen falscher Gliedmaßen oder Hirnoperationen auf der falschen Seite des Kopfes kämen vor.

"Es ist ein globales Problem", sagte die WHO-Verantwortliche Neelam Dhingra-Kumar. Grund sei etwa eine strenge Hierarchie in vielen Einrichtungen, wo Juniorpersonal sich nicht traue, etwas zu sagen. Oder Angestellte verschwiegen Fehler aus Angst vor Repressalien. Fehler müssten aber erkannt und benannt werden, so Dhingra-Kumar. "Fehler machen ist menschlich. Aber von Fehlern nicht zu lernen ist inakzeptabel."

Nach ihren Angaben lässt sich mit mehr Sicherheit viel Geld sparen, denn geschädigte Patienten müssten länger in Behandlung bleiben. In den USA seien in Medicare-Krankenhäusern zwischen 2010 und 2015 durch bessere Sicherheitsmaßnahmen rund 28 Milliarden Dollar (gut 25 Milliarden Euro) eingespart worden.

Am 17. September findet erstmals der "Tag der Patientengesundheit" statt. Damit will die WHO auf das Thema aufmerksam machen. In vielen Ländern würden Wahrzeichen in Orange angestrahlt, darunter die Pyramiden in Ägypten und die Wasserfontäne in Genf. Deutschland gehe wie einige andere Länder mit gutem Beispiel voran, um Fehler so weit wie möglich zu vermeiden, lobte die WHO.

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.... macht ja nicht gerade Lust auf Krankenhaus

[talkie57]

und wieviel Menschen sterben weil sie nicht zum Arzt gehen?
und wieviel Menschen sterben weil auch ein Arzt nicht mehr helfen kann?

[MotherFocker]

Irgendwie nennt der Artikel zwar Gründe, aber kaum die wirklichen Ursachen.
Hierarchie spielt da eher eine gringe Rolle.

Hierzulande, trotz guter medizinischer Ausbildung, liegen die Fehler beim Arzt in der Notfallaufnahme. Da kann er noch so fachlich versiert sein, aber kurz vor Ende einer 36-Stundenschicht liegt der Fehler klar auf der Hand. Die Bezahlung, insbesondere beim Pflege- und Assistenzpersonal, tut ihr Übriges.

Dann kann ich, die Zweifler hier scharren schon mit den Hufen..., noch aus den Philippines berichten:

Mein Schwiegervater in spe, musste aufgrund einem akutem Diabetisvorfall in die NOtfallaufnahme und anschliessend stationär behandelt werden.
Trotz [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], waäre der Mann verstorben, hätten wir nicht sofort eine Unmenge Bargeld auf den Tisch gelegt.

Dass er dennoch überlebte lag nur daran, dass wir (nach Befragung eines befreundeten deutschen Arztes) dort gewisse Massnahmen verlangt haben, welche denen nicht mal im Traum eingefallen wäre. Weil's halt noch nie gemacht wurde aufgrund der hohen Kosten.

Kostenpunkt: Ein wahrer Kraftakt mit etwa 200.000 ₱.

Fazit: No money, no honey... und zwar überall.

[Melvin van Horne]

Moin,

ich will die Zahlen nicht anzweifeln. Wie könnte ich das auch. Aber ich frage mich, wie man die ermittelt? Untersucht man die Toten und rechnet dann hoch? Wie stellt man fest, das die Behandlung falsch war und der Patient mit einer anderen Behandlung überlebt hätte?