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10.09.19, 14:34
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#1
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Profi
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Lehrermangel an Grundschulen wird gravierend
Zitat:
Bildungspolitik
Lehrermangel an Grundschulen wird gravierend
Im Jahr 2025 wird es 168.000 mehr Grundschüler geben als bislang erwartet. Das verstärkt den Lehrermangel. Eine Studie deckt den Prognosefehler auf.
Von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
9. September 2019, 5:55 Uhr 575 Kommentare

Verwaiste Tafel: Besonders gravierend ist der Lehrermangel im Primarbereich. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Kaum hat das neue Schuljahr begonnen, ist der Lehrermangel wieder eines der drängendsten Themen. Vor allem Grundschulen sind betroffen. Und es wird noch schlimmer: Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung, die an diesem Montag vorgestellt wird, zeigt, dass bis zum Jahr 2025 mindestens 26.300 Absolventen für die Primarstufe fehlen werden – das sind 11.000 mehr als von der Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder prognostiziert. Sie geht bislang nur von 15.300 fehlenden Lehrkräften aus.
Grund dafür ist, dass die erwarteten Schülerzahlen korrigiert wurden. Bislang ging die KMK davon aus, dass im Jahr 2025 rund drei Millionen Kinder an den Grundschulen unterrichtet werden müssen. Im Juni präsentierte das Statistische Bundesamt aber seine aktuelle Bevölkerungsvorausschätzung: Demnach dürfte die Zahl der Kinder in der Primarstufe rund 3,2 Millionen betragen. Die Bildungsforscher der Bertelsmann-Stiftung, Klaus Klemm und Dirk Zorn, hatten diese Entwicklung bereits in ihrer [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] vorausberechnet.
Für die Kultusministerien heißt es nun aber erst offiziell, dass sie einen Rechenfehler in ihren Prognosen beheben müssen: Im Jahr 2025 werden 168.000 Schüler mehr an den Grundschulen sein als erwartet. Und mehr Schüler brauchen natürlich auch mehr Lehrer.
Doch wo sollen die herkommen? Schon heute klafft eine große Lücke zwischen der Zahl der offenen Stellen und den Bewerbern. Nordrhein-Westfalen beispielsweise, das bevölkerungsreichste Bundesland mit 2,5 Millionen Schülern, meldete zu Beginn der Sommerferien noch 1.650 offene Stellen für Lehrkräfte an den rund 2.700 öffentlichen Grundschulen.
Finanzielle Anreize schaffen
Alle Bundesländer sind auf der Suche nach Lösungen, viele haben bereits die Anzahl der Studienplätze erhöht. Doch eine Lehrerausbildung dauert mindestens sechs Jahre.
Ein weiterer Punkt ist die Entlohnung: In fast allen Bundesländern werden Lehrer bis zu einem gewissen Alter verbeamtet. Grundschullehrer werden anfänglich in der Besoldungsstufe A12 eingruppiert, an weiterführenden Schulen wie dem Gymnasium oder Berufsschulen liegt die Besoldung bei A13 – das kann monatlich einen Unterschied von rund 500 Euro ausmachen. Deshalb gibt es Überlegungen, hier für eine einheitliche Besoldung zu sorgen oder Prämien zu zahlen. Die Berliner CDU hat zum Beispiel gerade angeregt, Lehrern eine [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], da es hier keine Verbeamtung gibt. Im kleinsten Bundesland Bremen wird die Besoldung stufenweise bis 2021 angehoben, wodurch Grundschullehrkräfte dann mit ihren Kollegen an den Gymnasien beim Einstiegsgehalt gleichgestellt werden. Kreativ zeigen sich die Länder auch bei der Erfindung von Sonderzulagen, um Lehrer anzulocken: In Schleswig-Holstein bekommen Grundschullehrer ab August 2020 eine monatliche "aufbauende Strukturzulage", die jährlich um 80 Euro steigt. Wer in Brandenburg nach dem "Erreichen der Regelaltersgrenze" noch weiterarbeitet, erhält monatlich 400 Euro zusätzlich.
Was hilft sonst noch? Um kurzfristig für Entspannung zu sorgen, werden mancherorts pensionierte Lehrkräfte in den Schuldienst zurückgeholt. Bayern bietet Real- und Gymnasiallehrern, die keine Anstellung gefunden haben, eine Umqualifizierung zum Grundschul- oder Förderlehrer an und kann damit viele offene Stellen besetzen. Quereinsteiger sind mittlerweile überall zu finden – wenn sie auch vom Lehrerverband nicht so gern gesehen sind, weil viele von ihnen keine ausreichende pädagogische Ausbildung bekämen, wie es heißt. Am größten ist der Anteil der Seiteneinsteiger in Berlin.
Der Osten hat besonders mit dem Lehrermangel zu kämpfen, was neben falschen Prognosen zur Entwicklung der Schülerzahlen und einer Vernachlässigung der Lehrerausbildung auch mit einer Überalterung der Lehrkräfte zu tun hat. Besonders viele von ihnen gehen jetzt und in den kommenden Jahren in den Ruhestand. Eine solche Pensionierungswelle hat der Westen bereits hinter sich.
Die Aussichten sind also nicht besonders gut. Klemm und Zorn warnen, dass der Lehrermangel auch bis 2030 fortbestehen wird, wenn es nicht gelingt, die Lehrkräftelücke bis 2025 zu schließen. "Dem von der KMK bisher prognostizierten Absolventenüberschuss von 6.750 Grundschullehrkräften für die Jahre 2026 bis 2030 steht nach den jetzigen Berechnungen nämlich ein zusätzlicher Bedarf von 10.600 Lehrkräften entgegen – und schulpolitische Ambitionen wie der Ganztagsschulausbau sind dabei noch gar nicht berücksichtigt", heißt es in der Studie.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Dazu auch:
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Dann dazu auf der Deutschen Welle:
Zitat:
Bildungspolitik
Lehrerüberschuss in Deutschland: Pädagogen ohne Stelle
Das Mantra vom Lehrermangel in Deutschland versperrt den Blick auf ein anderes Problem: Tausende Gymnasiallehrer haben nach dem Referendariat keine Chance auf eine Stelle. Ihre Arbeitsplätze sind auf Jahrzehnte belegt.

Der Schweinezyklus ist mitschuld daran, dass immer wieder die gleiche Sau durchs Dorf getrieben wird. Gemeint ist der Lehrermangel. Gerade erst hat die Bertelsmann-Stiftung noch einmal mit einer Studie nachgelegt: "Lehrkräftemangel deutlich stärker als von der Kultusministerkonferenz erwartet."
Richtig ist, dass fast alle Bundesländer kleinere oder größere Probleme haben, ihre Stellen an Grund- und Primarschulen sowie Haupt-, Real- und Sonderschulen zu besetzen. Auch an Berufsschulen bewerben sich nur in einzelnen Bundesländern genügend Lehrkräfte. Besonders schlimm ist es in der Bundeshauptstadt Berlin. Zwischen 34 und 72 Prozent Quereinsteiger stellen Schulen in den verschiedenen Stadtbezirken an Grundschulen ein. Einige von ihnen, berichtet der "Tagesspiegel", hätten nicht einmal Abitur.
Dem eklatanten Mangel an Grundschullehrern in fast allen Bundesländern steht allerdings ein ebenso großes Überangebot an Gymnasiallehrern entgegen. Die Kultusministerkonferenz - jenes ständig tagende Gremium, in dem sich die für Bildungspolitik zuständigen Länderministerien unter anderem über den Lehrkräftebedarf austauschen - prognostiziert in ihrer aktuellsten Schätzung, dass sich für das gerade beginnende Schuljahr 2019/2020 bundesweit mehr als 4560 Gymnasiallehrer zu viel bewerben. Zum Vergleich: Der Mangel an Grund- und Primarschulen ließe nach derselben Schätzung "nur" 3220 Stellen offen.
Eine Frage des Faches
Am größten ist der Überhang - gemessen an der Bevölkerungszahl - in Baden-Württemberg: Auf 1000 Stellen an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen bewarben sich sich 3131 ausgebildete Lehrer, wie der Landesverband der Lehrergewerkschaft GEW (GEW-BW) im Sommer mitteilte.

An deutschen Grund- und Primarschulen fehlen laut Lehrergewerkschaft in diesem Schuljahr 3220 Lehrkräfte
Dabei sind die Chancen sehr unterschiedlich verteilt: Als Naturwissenschaftler hat man nämlich exzellente Aussichten, an einem baden-württembergischen Gymnasium verbeamtet zu werden. An den Gemeinschaftsschulen, schreibt die GEW-BW, hätten rund 40 Prozent der Stellen nicht besetzt werden können, weil es vor allem für Mathematik und in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) nicht genug Bewerbungen gegeben habe. Für Sprachenlehrer dagegen tendieren die Chancen gegen null. Allein 1000 Deutschlehrer haben sich diesen Sommer an Gymnasien in Baden-Württemberg beworben.
Gymnasiallehrer an Grundschulen
Diejenigen, die keine Beamtenstelle bekommen, haben verschiedene Optionen: Sie können es in einem anderen Bundesland versuchen, mit mäßigen Aussichten, denn nur in Hamburg und Sachsen-Anhalt fehlen ein paar Gymnasiallehrer - aber auch nicht unbedingt für Deutsch und Englisch.
Zitat:

Bertelsmann-Studie: Lehrer fehlen
(das ist ein Videobeitrag)
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Sie können auch Kollegen vertreten, die zum Beispiel krank oder in Elternzeit sind. Dann erhalten sie einen Arbeitsvertrag, der vom ersten bis zum letzten Tag des Schuljahrs reicht. Im Sommer sind sie dann sechseinhalb Wochen arbeitslos. Arbeitslosengeld erhalten sie aber frühestens im zweiten Sommer, weil man dafür in zwölf der zurückliegenden 24 Monate gearbeitet haben muss. Die vielleicht naheliegendste Möglichkeit ist, an einer anderen Schulform zu unterrichten, wenngleich Lehrer dort teilweise fachfremd eingesetzt werden.
Die fatale Zyklik der Arbeitsmärkte
Nun mag man sich fragen, warum das Thema Lehrermangel solch ein Dauerbrenner ist. Schließlich heißt es oft, dass der Markt für Lehrkräfte dem sogenannten "Schweinezyklus" unterliege. Der Begriff drückt keineswegs eine Geringschätzung gegenüber Pädagogen aus. Er hat sich etabliert, weil der deutsche Ökonom Arthur Hanau das Phänomen 1927 anhand der historischen Preise von Schweinen beschrieb: Bei herrschendem Unterangebot stieg der Preis und infolgedessen auch die Investitionen in die Schweinezucht. Die führten dann - eine Schweinegeneration später - zu einem Überangebot, fallenden Preisen und sinkenden Investitionen. Eine weitere Generation später herrschte dann wieder Knappheit.

Viele der 4560 überzähligen Gymnasiallehrer finden eine Stelle an einer Berufsschule
Müsste das Problem Lehrermangel dann nicht innerhalb einer Ausbildungsgeneration gelöst sein? Schließlich kann man die Ausbildung zum Lehrer - je nach Schulart - in sieben bis neun Jahren absolvieren. Zudem landet der Berufswunsch Lehrer(in) in Umfragen unter Jugendlichen regelmäßig unter den Top 10 - bei Mädchen sogar den Top 5. Tatsächlich aber prognostizieren Bertelsmann-Stiftung und KMK nur eine graduelle Verbesserung der Situation bis Mitte der 2020er-Jahre. Lehrermangel an Grundschulen werde aber auch dann noch herrschen.
Lehrer sind keine Schweine
Das Problem ist offensichtlich: Lehrer sind eben keine Schweine und lassen sich nicht nach Bedarf heranzüchten. Die Berufswahl in Deutschland ist nach Artikel 12 des Grundgesetzes frei. So attraktiv eine Beamtenstelle am Gymnasium - mit gutem Gehalt, lebenslanger Jobgarantie, interessanten Unterrichtsinhalten und vermeintlich gesitteten Jugendlichen - auf Abiturienten wirkt, so abschreckend scheint die Vorstellung zu sein, sich mit Kleinkindern und womöglich sogar Problem-Teenagern herumschlagen zu müssen - und das für ein spürbar geringeres Einkommen.
Der Schweinezyklus funktioniert am Pädagogenmarkt auch deshalb nicht, weil sich die Preise nicht so dynamisch verändern wie an der Fleischbörse. Ökonomen sagen da schulterzuckend: Preisbindung führt eben zu Fehlallokation. Die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe fordert angesichts der Situation, die Grundschulgehälter in allen Bundesländern dem Gymnasialniveau anzupassen.
Dass die Kultusministerien ihre Angebote an dieser Stelle nachbessern müssen, zeigt auch ein Versuch des Kultusministeriums von Baden-Württemberg: Seit 2017 will man dort übrig gebliebene Gymnasiallehrer mit der Aussicht auf Verbeamtung an Grundschulen locken. Dafür müssen sie allerdings eine Zusatzausbildung absolvieren und Gehaltseinbußen gegenüber dem Gymnasialdienst hinnehmen. Die Resonanz war laut GEW gering.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
Geändert von Wornat1959 (10.09.19 um 14:53 Uhr)
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Die folgenden 7 Mitglieder haben sich bei Wornat1959 bedankt:
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10.09.19, 18:37
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#2
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.043
Bedankt: 5.698
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Zitat:
Grund dafür ist, dass die erwarteten Schülerzahlen korrigiert wurden.
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Es wird sicher ein unerklärbares Geheimnis bleiben, wie es zu dieser Fehleinschätzung kommen konnte. Es gibt wenig statistische Zahlen, die sich so klar erheben lassen wie die Zahl der Schulanfänger.
Geburtsjahr + 6 Jahre sollte rechnerisch zu bewältigen sein, aber offensichtlich erleben Bildungspolitiker alljährlich große Überraschungen bei Grundschulanmeldungen
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei lilprof:
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10.09.19, 18:49
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#3
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 821
Bedankt: 949
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Es ist alles gesagt. Unsere Bildungspolitiker können sich wirklich bedanken, dass Bertelsmann einen wesentlichen Teil ihrer Aufgaben erledigt.
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10.09.19, 19:07
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#4
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.582
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Na ja das Problem ist wirklich hausgemacht. Wer will Lehrer werden, wenn die zwei Jahre Referendariat nach dem Studium in Bayern zum Beispiel mit 1302.08 € (Brutto) bezahlt werden ? Angestellte Lehrer*innen mit Start der Sommerferien sich Arbeitslos melden müssen und zum Schulanfang wieder eingestellt werden ?
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10.09.19, 19:30
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#5
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: May 2014
Beiträge: 611
Bedankt: 475
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Yup, ist halt super motivierend, kurz vor den Sommerferien den Hartz 4 Antrag auszufüllen, bis man dann endlich genug gearbeitet hat fürs ALG1.
Und die wenigen Festangestellten fahren sorgenlos in den Urlaub, ohne Angst vor Sanktionen zu haben oder Ähnlichem.
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11.09.19, 06:20
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#6
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.043
Bedankt: 5.698
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Angestellte Lehrer*innen mit Start der Sommerferien sich Arbeitslos melden müssen und zum Schulanfang wieder eingestellt werden ?
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Das ist passé - war allerdings in manchen Bundesländern bis zum letzten Jahr noch so. In NRW war das immer die Ausnahme und betraf Kolleg*innen, die nur befristet als Vertretungskräfte eingestellt wurden (Studenten, Seiteneinsteiger, ...)
Zitat:
Vertretungslehrer in Rheinland-Pfalz müssen in diesem Schuljahr keine Kündigung zu den Sommerferien fürchten. Erstmals gilt nach Angaben des Bildungsministeriums eine Regelung, dass alle Vertretungslehrer, die vor dem 1. März eines Jahres einen Vertrag abgeschlossen haben und mindestens bis Schuljahresende beschäftigt sind, «ohne Wenn und Aber in den Sommerferien durchbezahlt werden».
«Das ist für uns ein Stück Gerechtigkeit und gibt den Lehrkräften Planungssicherheit», sagte ein Sprecher des Ministeriums. Im Haushalt wurden dafür 2,5 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt.
Die Schulplaner in Rheinland-Pfalz nutzen befristete Vertretungsverträge, um die Unterrichtsversorgung auch dann zu sichern, wenn eine Lehrkraft vorübergehend ausfällt - wegen Schwangerschaft, Elternzeit oder Krankheit. Die Befristung richtet sich nach der Dauer des Vertretungsbedarfs. «Der Regelfall im Schuldienst ist und bleibt die Planstelle», betont das Bildungsministerium in Mainz.
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[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Entsprechendes gilt auch für andere Bundesländer.
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11.09.19, 09:45
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#7
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
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Zitat:
Zitat von lilprof
Das ist passé - war allerdings in manchen Bundesländern bis zum letzten Jahr noch so. In NRW war das immer die Ausnahme und betraf Kolleg*innen, die nur befristet als Vertretungskräfte eingestellt wurden (Studenten, Seiteneinsteiger, ...)
Entsprechendes gilt auch für andere Bundesländer.
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BaWü und Bayern läßt das kalt und setzten diese Sommerferien knapp. 6.500 Lehrer*innen auf die Straße. Eine Freundin von mir ist auch dabei.[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Der Begriff Vertretungslehrer wird hier sehr weit gefasst .... quasi alle nicht verbeamteten.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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12.09.19, 15:33
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#8
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.043
Bedankt: 5.698
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Zitat:
Zitat von lilprof
Geburtsjahr + 6 Jahre sollte rechnerisch zu bewältigen sein
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... eigentlich eine klare, logische Aufgabe. Genau wir für viele andere ist es für mich ein Rätsel, wie man auf dieser Basis vernünftige Planung vermasseln kann.
Wenn man etwas tiefer gräbt finden sich 2 Antworten:
1. Statistische Auswertung der Geburten:
Wieviele Kids in einem Jahr geboren werden erfahren die Ministerien in der Regel erst in der Mitte des darauffolgenden Jahres. So erschien die jüngste von der KMK veröffentlichte Prognose zum Lehrerbedarf im Herbst 2018 und basierte auf Zahlen von 2016.
Ich bezweifle, dass man diese Vorgänge beschleunigen kann, zumindest nicht wenn der öffentliche Dienst daran beteiligt ist. Immerhin wissen das die Wissenschaftler der Bertelsmann-Stiftung auch arbeitete zuletzt mit Zahlen des Babynahrungsherstellers Milupa, die bereits zu Jahresbeginn vorliegen.
2. Die Ausbildung neuer Lehrer braucht Zeit, in der Regel 7 Jahre, passt also überhaupt nicht zusammen - bei dem o.g. Beispiel wären sie allerfrühestens zum Schuljahr 2025/26 einsatzbereit, da hätten aber die 2016 geborenen schon 2 Jahre Schule hinter sich.
Also zurückgreifen auf längerfristige Prognosen?
Blickt man in die Vergangenheit, hat's da immer wieder Überraschungen gegeben, die keiner vorausgesehen hat. Mitte der 60er z.B. gab's die Babyboomer-Jahre, also hat man ohne Ende Lehrer ausgebildet. Mitte der 70er (Pillenknick) war dann der größte Geburtenrückgang in der Geschichte der BRD zu verzeichnen und es folgte eine große Arbeitslosigkeit unter Lehrern.
Einen ähnlich starken Umbruch gab's nach der Wende: Rückgang der Geburten im Osten um fast die Hälfte, große Steigerung durch Zuzug im Westen, auch hier war man nicht sonderlich vorbereitet.
Offensichtlich ist Schulplanung nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick schein.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei lilprof bedankt:
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