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myGully |
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09.09.19, 13:25
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Giftiges Nahrungsergänzungsmittel: Ohne Kontrolle auf den Markt
Zitat:
Nahrungsergänzungsmittel brauchen eine behördliche Erlaubnis, ehe sie verkauft werden dürfen. Doch Report Mainz zeigt, dass hochgiftige Produkte völlig unkontrolliert auf den Markt gelangen.
Von Claudia Butter und Philipp Reichert, SWR
Einem Autorenteam des ARD-Politikmagazins Report Mainz ist es gelungen, ein gefährliches Nahrungsergänzungsmittel bei den Behörden für den Verkauf anzumelden. Während des gesamten Experiments über knapp zwei Monate wurde es weder kontrolliert noch verboten. Auf dem Etikett gaben die Reporter als Zutat einen giftigen Pflanzenstoff an: Datura-Extrakt, also Stechapfel. Nach Einschätzung des Pharmakologen Martin Smollich vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein gehört die Pflanze zu den giftigsten in Mitteleuropa: "Damit kann man potenziell auch Menschen umbringen."
Verkauft und hergestellt haben die Reporter das gefährliche Produkt nicht, um niemanden zu gefährden. Nahrungsergänzungsmittel müssen beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit registriert werden. Für die Überwachung sind dann die rund 400 Landkreise und kreisfreien Städte zuständig. Auf Nachfrage, warum die drei im Experiment betroffenen Städte das gefährliche Produkt nicht kontrolliert haben, erklärten sie, Nahrungsergänzungsmittel würden nur stichprobenartig kontrolliert. Für die Sicherheit der Produkte seien die Hersteller selbst verantwortlich.

So sahen die Nahrungsergänzungsmittel aus, die das Reporterteam beim Bundesamt Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erfolgreich registrieren ließ.
Experten kritisieren Überwachungssystem
Für den Pharmakologen Smollich zeigt das Experiment, dass die Überwachung in Deutschland nicht funktioniere. Eine Gesundheitsgefahr für Verbraucher durch Nahrungsergänzungsmittel könne deshalb aktuell nicht ausgeschlossen werden, so Smollich.
Ein Lebensmittelkontrolleur, der aus Angst um seinen Arbeitsplatz anonym bleiben möchte, erklärte im Interview, die Behörden seien überfordert. "Das Problem ist dieser schnelllebige, globale Handel und die lokale Kontrolle." Es fehle an Zeit und an Personal. "Wir rennen dem Markt hinterher. Das ist ein Kampf David gegen Goliath."

Die Grünen-Politikerin Künast fordert ein Zulassungspflicht für Nahrungsergänzungsmittel - so wie bei Arzneimitteln.
Künast fordert Systemwechsel
Die Verbraucherschutzpolitikerin Renate Künast (Bündnis90/Die Grünen) fordert deshalb, das System zu ändern. Nahrungsergänzungsmittel müssten zugelassen werden, bevor sie verkauft werden - so wie Arzneimittel. "Wir können den Markt mit etwas, das am Ende gesundheitsschädlich ist, nicht einfach so unreguliert lassen."
In Deutschland kommen immer mehr neue Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt. Nach Angaben des zuständigen Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr knapp 8000 neue Produkte registriert. Vier Jahre zuvor waren es noch halb so viele. Umfragen zufolge nimmt fast jeder dritte Deutsche solche Pillen, Pulver oder Kapseln. Für die Hersteller ein gutes Geschäft. Dabei sind sich Experten einig: Nur die wenigsten Konsumenten brauchen Nahrungsergänzungsmittel. Bei einer ausgewogenen Ernährung sind diese fast immer unnütz.
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Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Die folgenden 8 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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09.09.19, 13:35
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#2
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.582
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Zitat:
Für die Sicherheit der Produkte seien die Hersteller selbst verantwortlich.
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Wieder das Märchen der Markt und Handel reguliert sich selbst. So kann man das behördliche Versagen nett kaschieren ...
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Die folgenden 9 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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09.09.19, 19:08
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#3
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
Bedankt: 3.945
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Kein behördliches Versagen. Er sagte es fehle an Zeit und Personal. So isses halt wenn der Staat schlankgespart wird.
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"Wir müssen friedenstüchtig werden"
(Boris Pistolius, dt. Philosoph)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei nolte:
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10.09.19, 05:54
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#4
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.298
Bedankt: 3.399
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Das unsere Aemter lahm und desorientiert in der Kommunikation sind, ist sicherlich bekannt.
Allerdings wird es auch nicht funktionieren, dass auf jeden Buerger kuenftig 1-2 Beamte oder Waechter ihren Dienst tun.
Bei bennanten 8000 Praeparaten jaehrlich, gibt es nur einen denkbaren Weg, Zulassung erteilen nach Pruefung, zumal diese Nahrungsergaenzungsmittel zum groessten Teil Humbug sind.
Da nutzt ein Kuenast'scher Aufschrei auch nur allzu wenig, um dann dann der anderen Tagesordung zu folgen.
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