[TinyTimm]

Im Missbrauchsskandal rund um den verstorbenen US-Millionär Jeffrey Epstein häufen sich die Vorwürfe auch gegen die Justiz. Mindestens acht hochrangige Beamte sollen etwa gewusst haben, dass der offenbar suizidgefährdete Verdächtige nicht allein gelassen werden darf. Zudem wurde bekannt, dass Epstein in seinem kürzlich verfassten Testament sein enormes Vermögen vor dem Zugriff seiner mutmaßlichen Opfer abschottete.

Auch rund zwei Wochen nach dem Suizid des Immobilienunternehmers im Gefängnis schickt der Skandal noch regelmäßig Schockwellen aus. Fast täglich melden sich Opfer oder Angehörige, viele neue Vorwürfe kommen ans Licht. Auch andere Mitglieder der High Society und ihre möglichen Verstrickungen in den Sumpf aus Geld und Missbrauch gerieten in die Schlagzeilen.

Am Donnerstag berichtete die „Washington Post“ über schwere Pannen im Strafvollzug, die es Epstein möglich gemacht hätten, sich das Leben zu nehmen. Der 66-Jährige habe sich, wie die Zeitung meldete, offenbar mit einem Leintuch an seinem Stockbett erhängt. Schon im Juli habe Epstein nach der Ablehnung seines Antrags auf Kautionsfreilassung erfolglos versucht, sich das Leben auf dieselbe Weise zu nehmen. Damals habe sein Mithäftling Alarm geschlagen, die Wächter hätten daraufhin sofort reagiert.

Absicht oder Inkompetenz?

In seiner Todesnacht hingehen sollen die beiden Wärter, die Epstein in seiner Gefängniszelle beaufsichtigen sollten, im Dienst geschlafen haben, so US-Medien. Statt wie vorgeschrieben alle 30 Minuten zu kontrollieren, hätten sie Epstein rund drei Stunden unbeaufsichtigt gelassen. Nun berichtete die „Washington Post“, mindestens acht hochrangige Beamte des Bureau of Prisons seien darin unterwiesen worden, dass Epstein nicht allein gelassen werden dürfe.

Diese dem US-Justizministerium unterstellte Behörde verwaltet die Bundesgefängnisse in den USA. Sie wird nach Epsteins Tod von FBI und Ministerium untersucht. Die Zeitung betonte, dass es sich um Leute in der Führungsebene des Bureau handelte, nicht etwa um niederrangige Beamte. Die Ermittler verdächtigen nun, so die Zeitung weiter, einige dieser Beamten, gewusst zu haben, dass Epstein allein in der Zelle gelassen werde. Dennoch sei das nicht zwangsläufig kriminelles Verhalten, sondern womöglich „simpler und schlichter bürokratische Inkompetenz, die mehrere Menschen und Ebenen der Organisation umspannt“.

Prinz Andrew abermals belastet

Die Pannen in der Gefängnisverwaltung waren auch bereits Anlass für Justizminister William Barr, den Direktor der Haftanstalt zu versetzen und die Leitung es Bureau of Prisons auszutauschen. Epstein saß zum Zeitpunkt seines Todes im Manhattan Correctional Center in New York ein, wo er bis zum Beginn seines Prozesses bleiben sollte. Den Prozessauftakt hatte das Gericht vorläufig auf Anfang Juni 2020 festgelegt.

Der Geschäftsmann wurde beschuldigt, Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Laut Anklageschrift baute Epstein zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring auf. Im Jahr 2008 hatte sich Epstein bereits schuldig bekannt, Klienten mit minderjährigen Prostituierten versorgt zu haben. Er war dafür zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Im Gegenzug war ihm ein zweites Verfahren erspart geblieben. Mehr als 20 Frauen hatten ihm Missbrauch vorgeworfen.

Eines der mutmaßlichen Opfer hatte zudem angegeben, als damals 17-Jährige mehrmals zu Sex mit dem britischen Prinzen Andrew gezwungen worden zu sein. Die Vorwürfe wurden jedoch nicht weiter verfolgt. Gegen Prinz Andrew gab es auch bei dem neuerlichen Skandal wieder Vorwürfe. Die damals 17-Jährige und der Prinz seien in Epsteins Privatjet 2001 zusammen auf die Virgin Islands gereist. Das gab der damalige Pilot kürzlich zu Protokoll.

Video von Andrew auf Epsteins Anwesen

Der Herzog von York (59) kannte Epstein schon Jahrzehnte. Auch nach Epsteins Haftentlassung pflegte Andrew den Kontakt zu dem Multimillionär weiter. Kürzlich veröffentlichte die britische Boulevardzeitung „Daily Mail“ ein Video, das Andrew in dem New Yorker Anwesen Epsteins im Jahr 2010 zeigt. Zu sehen ist eine Gestalt, die in der Türe steht und einer jungen Frau zum Abschied winkt. Dabei soll es sich um Andrew handeln. Der Palast wollte die Echtheit des Videos nicht bestätigen.

Am Freitag veröffentlichte schließlich auch noch der Publizist Evgeni Mozorow im US-Magazin „The New Republic“ einen E-Mail-Verkehr, den Mozorow mit dem Literaturagenten John Brockman vor einigen Jahren hatte. Brockman, ein Freund Epsteins, habe ihm damals geschrieben, dass er Prinz Andrew 2010 ebenfalls auf Epsteins Anwesen gesehen habe. Der Adelige habe gerade eine Fußmassage von zwei jungen, russischen Frauen erhalten. Dass Andrew sich 2010 mit Epstein in New York getroffen hat, ist aber auch durch eine Fotoaufnahme der beiden Männer im Central Park belegt.

Der Buckingham-Palast wies alle Vorwürfe stets als „kategorisch falsch“ zurück, damals wie heute. „Seine Königliche Hoheit verurteilt die Ausbeutung eines jeden Menschen, und die Unterstellung, er würde solches Verhalten dulden, daran teilnehmen oder dazu animieren, ist abscheulich“, so der Palast am Sonntagabend.

NGO will zehn Zeugen gefunden haben

Auch in Frankreich soll Epstein seinen Machenschaften nachgegangen sein. Er empfing regelmäßig Gäste in seinem Pariser Luxusapartment in der Avenue Foch nahe den Champs-Elysees. Einer von Epsteins engen Vertrauten war der einst einflussreiche französische Modelagent Jean-Luc Brunel. In Gerichtsdokumenten wird auch ihm Vergewaltigung vorgeworfen. Zudem soll er Epstein junge Mädchen beschafft haben. Eine französische Opferschutzorganisation nahm nun eigenen Angaben zufolge mehrere Zeugenaussagen auf. Die Aussagen würden an die Justizbehörden in Frankreich und den USA weitergeleitet, teilte die Nichtregierungsorganisation Innocence en Danger am Donnerstag mit. Die Aussagen stammten den Angaben zufolge sowohl von Missbrauchsopfern als auch von Zeugen.

Vermögen in Fonds geparkt

Für die mutmaßlichen Opfer war Epsteins Tod besonders erschütternd. Nun könne er nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden, hieß es. Die Klägerinnen unter ihnen könnten auch vor Gericht leer mit der Forderung nach Schadenersatz ausgehen. Epstein setzte nur zwei Tage vor seinem Suizid ein Testament auf. Das Dokument bezifferte Epsteins Vermögen auf rund 578 Millionen US-Dollar (rund 521 Mio. Euro), schrieb die „New York Post“. Epstein übertrug in dem Testament sein gesamtes Vermögen einem Treuhandfonds namens „The 1953 Trust“, bezugnehmend auf sein Geburtsjahr. Somit könnte zu dem Vermögen nur schwer Zugriff genommen werden, so der „Guardian“.

Durch den Fonds habe Epstein seine Erben verschleiern können, ob das nun Unternehmen oder Menschen seien. in Medienberichten wurde spekuliert, dass der wahrscheinlichste Erbe Epsteins jüngerer Bruder Mark sei. Nun müssten die Klägerinnen aber erst an die Details des Fonds herankommen und danach erst den Status als Schadenersatzberechtigte erstreiten. Einige der Frauen, die Epstein beschuldigen, kündigten bereits an, dennoch vor Gericht weiterzukämpfen.

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Wer einen genauen Blick per Drohne auf Epsteins Insel werfen möchte,
kann dies hier tun: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[Melvin van Horne]

Moin,

eine gute Nachricht! Er hat sich das geholt, was er verdient aber von der Justiz nicht bekommen hat. Ich würde nun nicht so einen Zirkus veranstalten weil die Wärter ihn nicht an der freien Ausübung seines Willens gehindert haben. Organe (wenn noch brauchbar) raus, Rest verscharren, aus dem Vermögen einen Entschädigungsfond für Opfer von kriminellen bilden und fertig.

Ob er sich nun aus Angst vor der Zukunft gerichtet hat oder ob er doch noch sowas wie ein Gewissen hatte ist mir eigentlich egal. Hauptsache er ist in der Hölle und seine Opfer können auf sein Grab pinkeln wenn ihnen danach ist.

[talkie57]

Abba jetzt beginnen doch erst die Mördergeschichten, hat Trump oder andere mal schnell eine Million hingelegt für den Kopf von Epstein damit es wie ein Suizid aussieht und er niemanden mehr belasten kann?
Da Trump auch sehr gierig und geil auf junges Fleisch war und noch viele andere hochrangige Politiker, ist Mord wohl eher der Fall als ein einfacher Suizid.
Auch wenn es um Epstein nicht schade ist, die vielen anderen an denen er gut verdient hat, wären mir viel wichtiger.

[Mokgor]

Eher die Clintons.
Und der Artikel ist sehr schwammig.

Offizieller Autopsiebericht hieß ungefähr so:

"Selbstmord durch Erhängen aber mit typischen Strangulierverletzungen die man nur bekommt wenn einer einen erwürgt"

[TinyTimm]

Ich frage mich warum man dem toten Epstein beim Abtransport eine Halskrause angelegt hat.
Eine Großaufnahme kann man hier sehen:
https://www.thesun.co.uk/wp-content/...12978767-1.jpg