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myGully |
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09.08.19, 11:34
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.426
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TV-Berichte über Proteste: Die "Wahrheit" aus russischer Sicht
Zitat:
Russlands staatsnahe Medien zeichnen ein ganz eigenes Bild der Proteste in Moskau. Sie vermitteln die Botschaft: Die Demonstrationen sind inhaltslos und die Teilnehmer sind Chaoten.
Von Oliver Soos, ARD-Studio Moskau
Das Kreml-treue russische Fernsehen verfolgt ein klares Ziel: Dem Zuschauer soll suggeriert werden, dass die Demonstrationen inhaltslos sind und oppositionellen Protestierer nichts weiter sind als Chaoten.
So beginnt auch der Bericht des Fernsehsenders "Perviy Kanal": "Selfies mit Polizisten im Hintergrund und Livestreams machen - für die meisten Demonstranten war das das Wichtigste."
Die Botschaft bleibt hängen
Im Bild sieht man allerdings keinen Demonstrationszug, in dem alle Selfies machen, sondern nur einen einzelnen Punk, der von Journalisten fotografiert wird. Doch die Botschaft bleibt hängen: Den Demonstranten geht es nicht wirklich um etwas.
Als nächstes werden exklusive Aufnahmen gezeigt, über die nur das Kreml-treue Fernsehen verfügt: Demonstranten, die Waffen dabei haben.
Russisches Fernsehen zeigt Waffen
Wir als ARD-Journalisten konnten mit den Demonstranten während ihrer Festnahme nicht sprechen und haben sie danach nicht mehr zu Gesicht bekommen. Im russischen Fernsehen geben sie vor dem Gefangenentransportern Interviews - neben ihren Waffen.
Im Fernsehbeitrag hört sich das so an: "Hier, ein 18-jähriger Arbeitsloser, der in Moskauer Zentrum herumlief mit einem Messer, mit Quarzhandschuhen und Pfefferspray." "Junge, sind das Ihre Sachen?" - "Ja" - "Warum haben Sie ein Messer dabei?" - "Fürs Training" - "Was haben Sie denn für ein Hobby?" - "Messerkampf." So geht der Beitrag weiter: "Dieser junge Mann hatte zwei Schreckschusspistolen dabei." - "Diese Gegenstände hatte ich heute eben einfach so dabei."
Keine Belege für Einsatz von Waffen
Dass bei den Demonstrationen in Moskau tatsächlich Waffen zum Einsatz kamen, darüber ist nichts bekannt. Der regierungskritische russische Internet-Fernsehsender Doschd hat für seine Sendung "Fake News" einen Mann getroffen, der auch mit einem Messer im Fernsehen gezeigt wurde. Sein Name ist Igor Peredentsew. Er berichtet, wie die Szene entstanden ist:
"Ich wurde von der Polizeikette gestoppt und festgenommen, weil ich mit einem Polizisten herumdiskutiert habe. Auf der Polizeistation saß ich neben einem Mann, der vom Grillen kam und in der U-Bahn festgenommen wurde, weil er ein Klappmesser dabei hatte. Plötzlich kommt das Kamerateam, fragt, was das für ein Messer ist, filmt uns beide und im Bericht heißt es, wir hätten zusammen dieses Messer mitgebracht. Wenn das mein Messer gewesen wäre, hätte ich doch die Polizeistation so schnell nicht verlassen."
Vorgehen der Polizei wird verschleiert
Das staatstreue russische Fernsehen verschleiert, dass die Polizei bei den Demonstrationen der Opposition hart durchgreift und hunderte Demonstranten festnimmt, nur auf Grund der Tatsache, dass sie an einer nicht mit der Stadt abgestimmten Protest-Veranstaltung teilnehmen.

Demonstranten wurden in Moskau auch festgenommen, weil sie wie diese Frau Plakate hochhielten.
Ausländische Medien kritisieren, dass Menschen festgenommen werden, nur weil sie ein Plakat hochhalten oder etwas skandieren. Das russische Fernsehen zeigt mit dem Finger auf andere, in diesem Fall auf Frankreich. Dort seien die Behörden viel härter gegen die Gelbwesten vorgegangen. "Dort haben sie Tränengas, Gummigeschoße und Wasserwerfer eingesetzt", heißt es im Fernsehbeitrag.
Was allerdings verschwiegen wird: Im Gegensatz zu den Moskauer Demonstranten haben die Gelbwesten Steine geschmissen, Schaufensterscheiben eingeschlagen und Geschäfte geplündert.
Die Propaganda zeigt ihre Wirkung. Die ARD-Sender werden in den sozialen Netzwerken zum Teil bombardiert mit Nachrichten, warum man verschweige, dass die Demonstranten in Moskau bewaffnet seien und warum man die russischen Behörden kritisiere, die französischen aber nicht.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei BLACKY74:
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09.08.19, 12:13
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#2
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Und wenn die Gelbwesten samt uns sonders randalierende Chaoten waren, rechtfertigt nichts diese Berichterstattung. Sie unterscheidet sich sprachlich derart massiv von anderen Ereignissen dieser Art, dass hier kaum von Journalismus die Rede sein kann. Darüber hinaus fehlen Hintergründe und schlicht Fakten. Auf der anderen Seite wird suggeriert was das Zeug hält.
Der wesentliche Punkt ist eben diese Lücke in der Berichterstattung. Das ist Kerbe in der Mob in den sozialen Medien tobt. Und solange diese Lücke bestehen bleibt, ist die Berichterstattung tendenziös. Wer diesen Mob abschaffen will, sollte sich seriösen Journalismus anschaffen. Wenn die Interessen, welche hinter dieser tendenziösen Berichterstattung stehen, um so vieles wichtiger sind als die Risse in unserer Gesellschaft, dann muss man die eben in Kauf nehmen. Dieses Nachtreten zum Schluss, ist nämlich nicht mal mehr albern sondern schlicht bösartig.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Nana12 bedankt:
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10.08.19, 19:09
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#3
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Registriert seit: Oct 2010
Ort: ab 420
Beiträge: 967
Bedankt: 2.194
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Das mit dem Messer ist echt krass. Normalerweise sollte doch jedem Moskauer klar sein, dass er an solchen unruhigen Tagen nicht mit einem Messer Bahn fährt. In Deutschland wäre dieser Mann erst mal vorsorglich eingesperrt worden. Und falls ihm nichts nachgewiesen werden könnte, dann würde die Haftstrafe aus einem [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] heraus bestehen und bestätigt werden. Jedenfalls in der Polizeistadt Hamburg.
Zitat:
Was allerdings verschwiegen wird: Im Gegensatz zu den Moskauer Demonstranten haben die Gelbwesten Steine geschmissen, Schaufensterscheiben eingeschlagen und Geschäfte geplündert.
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Es hat aber doch trotzdem Übergriffe auf friedliche Demonstranten gegeben. Oder werden jetzt alle in Sippenhaftung genommen?
Um die Regierungstreuen Medien in Russland geht es mir auch nicht bzw. will ich sie nicht in Schutz nehmen, ich bin ganz bei den Demonstranten in Russland, die nichts anderes wollen als mehr Freiheit und Selbstbestimmung. Kommt mir so vor als wenn die Staatsmedien in Russland genauso drauf sind, wie unsere Öffentlich Rechtlichen vor 20 Jahren im Bezug auf Demoberichterstattung. Da hatten die auch eine ganz eigene Nachrichtenrealität. Im Sinne der Staatsgewalt natürlich.
Das heute "genauer" hingeschaut wird, ist ja nicht nur der vorgegebenen Linie der Leitung in den Redaktionen geschuldet, sondern wohl eher der Masse an Bildern und Videos über solche Ereignisse geschuldet. Jeder hat heutzutage ein Handy und eine Plattform zur Verfügung, wo er dieses Material hochladen kann.
Geändert von nachtmasse (10.08.19 um 19:14 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei nachtmasse:
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