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05.08.19, 14:02
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Chuck Norris sein Vater
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Kampf gegen Müll: Wie Taucher die Ägäis vom Plastik befreien
Zitat:
Tonnenweise Kunststoffmüll hat sich vor der Ägäis-Insel Andros im Mittelmeer angesammelt. Aktivisten versuchen, den Dreck aus dem Wasser zu holen. Ein fast aussichtsloses Unterfangen.
Von Michael Lehmann, ARD-Studio Athen
Aus der Ferne sieht es für Taucher wie eine bunte, sanft in der Meeresströmung schwingende Unterwasserwelt aus. Aber es sind keine Pflanzen, die am Meeresgrund vor der griechischen Insel Andros entdeckt wurden, sondern zig Tonnen Plastikmüll, der sich hier zu einer Art Riff aufgetürmt hat.
"Aegean Rebreath" heißt die Organisation, die mit ihren Tauchern tagelang einen Teil der Tüten und andere Fundstücke ans Tageslicht gezogen hat. Die Unterwasser-Aufnahmen davon sollen wachrütteln. Es ist eine von vielen Aktionen in diesen Sommermonaten, die zeigen, welche Unmengen von Plastikmüll im meist kristallklaren Wasser der Ägäis schlummern.

Taucher suchen Plastikmüll auf dem Grund des Mittelmeers vor der Insel Andros. Etliche Tonnen Plastikmüll haben sich hier angesammelt.
Müllkippe im Meer
Mit dabei: die Taucherin Annabella Ross. "Sie müssen sich das unter Wasser wirklich fast so wie eine paradiesische Unterwasserwelt in der Karibik vorstellen. Dort finden sie Korallenriffe in allen möglichen Farben. Hier unten vor Andros sieht es im Prinzip ähnlich aus. Nur, dass es statt Korallen Plastiktüten in ganz unterschiedlichen Farben waren, die wir gefunden haben. Unheimlich war das. Es hat mich echt geschockt, als ich das gesehen habe".
Vor der Insel Andros liegt deshalb ganz besonders viel Plastikmüll auf dem Meeresgrund, weil dort im Jahr 2011 eine Müllkippe bei Starkregen nahezu komplett ins Meer gespült wurde. Nur mühsam konnten Meeresschützer von "Aegean Rebreath" den Plastikschrott auftauchen lassen. Viele Tüten hatten sich teilweise bereits zersetzt und waren brüchig. "Auch wenn wir 60 Leute gewesen wären und fünf Tage Zeit gehabt hätten, hätten wir nicht den ganzen Plastikmüll nach oben bringen können", sagt Ross.

Eine Toilette wird von einer Taucherin an Land geschleppt. Im Jahr 2011 hatte Starkregen eine Müllkippe ins Meer gespült - der Grund für die Unmengen Schrott im Meer.
Kaum Unterstützung
Für die Lokalpolitiker oder den Bürgermeister von Andros war die Aktion offenbar eher peinlich. Von ihnen gab es keinerlei Rückmeldung, sagt George Sarelakos, der Gründer der griechischen Umweltorganisation. "In Andros haben sich die lokalen Verantwortlichen überhaupt nicht blicken lassen. Sie haben uns auch nicht erklärt, warum acht Jahre nach dem Absacken der Müllkippe ins Meer das Zeug immer noch nicht geborgen wurde. Leider haben wir uns intensiv aber vergeblich bemüht, mit den lokalen Verantwortlichen zu kooperieren. Aber am Ende haben wir genug lokale ehrenamtliche Helfer gehabt."
Dass in Griechenland seit letztem Jahr Plastiktüten in Supermärkten auch nur gegen eine kleine Gebühr zu haben sind, sei ein Schritt in die richtige Richtung, finden die Meeresschützer von "Aegean Rebreath". Von der neuen konservativen Regierung erwarten sie allerdings keinen Rückenwind für ihre Mahnaktionen im Meer.
Gefährlich auch für Menschen
Aber, so Sarelakos, auch Griechenland müsse sich an die EU-Vorgaben halten, und bis 2021 bestimmte Einwegartikel aus Plastik und anderen Kunststoffen aus dem Verkehr ziehen. "Durch unsere Aktion sollen die Leute lernen, wie wichtig das Leben im Meer ist. Für die Gesellschaft - aber auch für die Wirtschaft. Sie müssen verstehen, dass die Meeresumwelt Teil unseres tägliches Lebens ist und direkt mit unserer Gesundheit verknüpft ist", sagt er
Auch wenn es beim Baden im türkisblauen-Ägäis-Wasser niemand gerne hören will, sagt die Taucherin Ross, Plastikmüll im Meer sei am Ende auch gefährlich für die Gesundheit des Menschen: "Wir glauben immer gerne, dass das Meer riesig ist und wir einfach was hineinwerfen können, ohne dass sich das irgendwie negativ auswirkt. Doch Mikroplastik ziehe wie ein Magnet chemische Stoffe und Hormone an, die im Wasser treiben, erklärt sie. "Die Partikel geraten in den Blutkreislauf der Fische, die wir essen. Das ist dann schlicht toxisch für uns."
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