[Wornat1959]

Dieser Stuhl einer jungen Designerin macht Schluss mit Manspreading

Anstatt „Mach doch mal die Beine zusammen“ zu rufen, hat die Britin Laila Laurel einfach einen Stuhl entworfen, auf dem Männer nicht breitbeinig sitzen können.

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Der Stuhl von Laila Laurel weist Manspreader in ihre Schranken. Foto: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] / Instagram | Bearbeitung: Elif Kücük / ze.tt

19. Juli 2019
In der Bahn, im Bus und in ihren Vorlesungen begegnete die britische Studentin Laila Laurel immer wieder Männern, die mit breit gespreizten Beinen da saßen und dadurch sehr viel mehr Platz einnahmen als ihre Sitznachbar*innen. Um dem Phänomen des sogenannten Manspreadings etwas entgegenzusetzen, entschied sich die britische Designstudentin dafür, die politische Dimension des Sitzens zum Thema ihrer Abschlussarbeit zu machen.

Dafür entwickelte sie zwei Holzstühle, die das Problem verdeutlichen sollen. Denn die Tendenz von Männern, breitbeinig zu sitzen, ist nicht anatomisch zu begründen, sondern meistens ein Ausdruck von Dominanz: „Schaut her, wie viel Platz ich einnehme.“ Die Stühle, die Teil von Laurels Designprojekt Feminism in the Third Dimension sind, zwingen den*die Sitzende durch ihre Form dazu, die Knie geschlossen zu halten oder mit gespreizten Beinen Platz zu nehmen.

Probleme nicht nur aussitzen

Laurels Stühle spielen mit gesellschaftlichen Erwartungen und machen es Männern und Frauen möglich, neue Blickwinkel einzunehmen. Sie erlauben einen Rollentausch und zeigen, wie sich die Ausstrahlung einer Person durch ihre Körperhaltung verändert. Für diese Idee wurde Laurel nun mit dem New Designers Belmond Award ausgezeichnet. Die Begründung der Jury: Mit ihrem Stuhl gegen Manspreading hätte Laurel „ein mutiges, zweckorientiertes Design geschaffen (…), das das Verhalten der Menschen und gesellschaftliche Probleme von heute untersucht“.

Feministische Ideen und alltägliche Begegnungen mit Sexismus prägen Laurels Arbeit als Designerin seit Beginn ihres Studium. Ihr Ziel ist es, soziale Probleme wie Sexismus mit Humor und auf interaktive Weise sichtbar zu machen.

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Als ich das Bild mit dem Stuhl gesehen hab musste ich wirklich laut auflachen.
Humor hat diese Designerin absolut.

[Melvin van Horne]

Moin,

als humoristischer Hinweis "flegel dich doch bitte nicht so hin" ist der Stuhl sicher geeignet. Und sicher auch als Kunstwerk. Als Sitzgelegenheit scheint er mir nicht zu taugen. Ich bin da immer wieder erstaunt, wie fantasielos ich doch eigentlich bin.

... spielen mit gesellschaftlichen Erwartungen ...

Ein Stuhl kann sowas? Mich erinnert sowas immer an 100 Meisterwerke und noch mehr an die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] dazu. Ich bin ja auch in der Schule jedes mal an der Frage "Was hat der Künstler sich dabei gedacht?" grandios gescheitert. Über ein "Wenn ich den Mist nicht verkauft kriege sieht es mit der Miete finster aus?" bin ich nie hinausgekommen.

Für mich ist das keine Frage von Feminismus oder Ma*chis*mo. Für mich ist es einfach eine Frage von Respekt und Anstand sich in Gegenwart anderer "ordentlich" hinzusetzen. das heisst nicht das Körper und Oberschenkel einen Winkel von 90 Grad bilden und der Rücken eine Handbreit von der Lehne entfernt zu sein hat. Aber man muss sich auch nicht hinlümmeln als sei man aus drei Meter Höhe bewusstlos auf den Stuhl geworfen worden. Das ist eine Respektlosigkeit. Und leider ist das keine allein männliche Angelegenheit.

Beim Kampf für wirkliche Gleichberechtigung der Frau und gegen Sexismus steht in meiner Liste die Sitzhaltung ganz weit hinten. Aber vielleicht kann ich mich ja auch schlecht in Frauen hineinversetzen. Ich weiss nur, wie sehr ich mich von manchem abgestossen fühle was mir Damenmode und Lebensmittelindustrie in unseliger Zusammenarbeit speziell in den Sommermonaten so zumuten. Aber dafür gibt es keinen englischen Begriff. Da werde ich wohl damit leben müssen.

[DJKuhpisse]

Völliger Blödsinn. Den Stuhl für die Frau baut man so dass sie breitbeinig sitzt um die Rollen zu tauschen. Ziel ist nicht eine gleiche Sitzhaltung zu fordern, sondern Männer einzuschränken und Frauen die Freiheiten der Männer zu geben.
Gehört alles abgelehnt.

[Avantasia]

Und, was ist daran jetzt Blödsinn?

Das ist einfach nur eine Abschlussarbeit, die auf ein Problem aufmerksam macht.
Nämlich, das Männer durch ihr Sitzverhalten anderen den Platz weg nehmen in Bussen und Bahnen.
Nix anderes.

Aber mal wieder typisch alles sofort negativ reden, was nicht in die Komfortzone passt. ^^

[RageC0re]

Zitat von Avantasia

Nämlich, das Männer durch ihr Sitzverhalten anderen den Platz weg nehmen in Bussen und Bahnen.
Nix anderes.

Sag das den ganzen überschminkten Hoes die ihre Taschen auf die Sitze werfen und damit ganze 4er Blöcke besetzen.

B2T:

Wenn es Kunst ist, nicht mein Geschmack. Wenn es ihr Ernst ist, völlig behämmert.

[DJKuhpisse]

Weil ich schon kommen sehe wie beide Stühle in Bus & Bahn verbaut werden und wer welche zu nutzen hat.

[Bluejeans4]

Zitat von DJKuhpisse

Weil ich schon kommen sehe wie beide Stühle in Bus & Bahn verbaut werden...

sind beide nicht kinder- und behindertengerecht. und auch nichts für dicke menschen.

[Melvin van Horne]

Moin,

Ich bin gerade die ganze Zeit am überlegen. Habe ich das was da Manspreading genannt wird noch nie gesehen oder ist es mir nur nicht als solches aufgefallen. Also das sich ein Kerl so breitbeinig hingesetzt hat, das die Stühle neben seinem nicht mehr zu benutzen waren. Und das er so sitzen geblieben wäre, wenn sich jemand neben ihn setzen wollte.

Ich habe eben mal "Manspreading" in der Wikipedia eingegeben. Wird da tatsächlich erklärt. Und als ich gerade fast dabei war die "politische Dimension des sitzens" als Form weiblichen Klassenkampfes zu erkennen kam ich beim lesen an den Begriff „She-Bagging“.

Und nun bin ich doch wieder der Auffassung das es bei den Stühlen nicht so sehr um die politische Dimension des sitzens handelt sondern um in Holz geschnitzte Sehnsucht sich als Kämpferin für oder gegen irgendwas in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Gleichwohl ist es Kunst.

Vielleicht muss Kunst sowas tun. Vielleicht ist es Aufgabe von Kunst ein Problem, und sei es noch so klein, zu thematisieren. Immerhin habe ich mich zum Beispiel mit dem Thema Manspreading auseinandergesetzt. Vielleicht nicht mit dem von der Künstlerin gewünschten Ergebnis. Aber immerhin.

Ausserdem. Irgendwas muss ja auf den ganzen Vernissagen und anderen Hurz Veranstaltungen auch rumstehen um von den Anwaltsgattinnen bei veganen Lachs Canapes und sündhaft teurer Nuttenbrause begakelt zu werden. Und was ist da geeigneter als ein Objekt das zum Kampf gegen ein weibliches Problem im öffentlichen Nahverkehr bekämpft das sie Besucherinnen solcher Veranstaltungen überhaupt nicht kennen. Deren letzte Erfahrungen mit dem Nahverkehr stammen noch aus einer Zeit als es das Wort Manspreading noch garnicht gab.

Wie gesagt: Vollkommen fantasielos.

[Wornat1959]

Die Universität Brighton schreibt dazu wie folgt:
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Das wirklich Schlimme ist das sie jetzt bedroht wird:
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[MunichEast]

Es ist ihre Abschlussarbeit vom Studium ....... kein Entwurf für IKEA !

[DJKuhpisse]

Es ist ihre Abschlussarbeit vom Studium ....... kein Entwurf für IKEA !

Aber Orientierung für andere Feministen.

[MotherFocker]

Beim menspreading geht es hauptsächlich darum, dass Mann seine Eier nicht gleich offenlegt in Tram & Co. Das Platzproblem ist dabei zweitrangig.

Ich kann das nachvollziehen. Aber ich habe meine Eier auch noch nicht abgeben müssen, wie viele Andere

[parlheinz]

So richtig gelungen finde ich das nicht, denn eine andere Anordnung der Stuhlbeine würde einen viel sichereren Stand mit sich bringen. Das Ziel einer bestimmten Zwangshaltung, wie das hier beabsichtigt ist, wäre allein durch die Gestaltung der Sitzfläche zu machen gewesen. Na gut, es sollte ja nur provozieren und kein bequemer Stuhl werden ...

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[Caplan]

Maenner dieser Welt, fuehrt einfach eine Windel mit, dann hat auch diese Dame eine Erklaerung.

[Schwammkopf2011]

Zitat von MotherFocker

Beim menspreading geht es hauptsächlich darum, dass Mann seine Eier nicht gleich offenlegt in Tram & Co. Das Platzproblem ist dabei zweitrangig.

Ich kann das nachvollziehen. Aber ich habe meine Eier auch noch nicht abgeben müssen, wie viele Andere

Hatten wir nicht erst vor kurzem die Thematik "stillende Frauen in der Öffentlichkeit"? Das Beispiel mag jetzt etwas weit hergeholt wirken, aber wenn es tatsächlich um die Zurschaustellung männlicher Geschlechtsorgane geht, sollte doch die gleiche Strategie funktionieren. Ist schließlich das "normalste" auf der Welt. Zumal (hoffentlich) die meisten dabei eine Hose tragen.

Geht es allerdings um das grundsätzliche Problem, dass viele Menschen im öffentlichen Raum mehr Platz einnehmen als ihnen zusteht, dann sollte man doch lieber einen Appell an alle richten und sich nicht nur eine Gruppe raussuchen.

Vielleicht ist es aber auch nur eine Hardcore Feministin die den Blick für wesentliche Probleme verloren hat und sich nun in einem Kreuzzug gegen Männer befindet. *gähn*

[Teconas]

Zuerst wollte ich sarkastisch schreiben "Was ist mit Frau*innen die so sitzen um Dominanz zu zeigen, dürfen die etwa nicht die Chance bekommen umzudenken und die andere Perspektive kennen zu lernen?"

Dann fiel mir auf, dass es zwei Stühle gibt, und das Projekt so gedacht ist, dass jeder mal beide Stühle testet, und sich dass Thema gar nicht an bestimmtes Geschlecht richtet.

Hat auf jeden Fall voll den Punkt getroffen, ich habe mich in meiner Männlichkeit getriggert gefühlt, obwohl es gar keinen Grund gab. Hut ab, für diese Meta-Lektion.

[lilprof]

Hier mal ein paar andere Beispiele für Designer-Stühle:



Diese und mehr Kunstwerke kann man [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] bestaunen. Das Röhrending links unten ist z.B. von Marcel Breuer, der immerhin Leiter der Möbelwerkstatt am Bauhaus Dessau war. Dieser Stuhl - „B3“, der berühmteste seiner Entwürfe, wurde für das Wohnzimmer des Künstlers und Bauhaus-Kollegen Wassily Kandinsky entwickelt, weshalb er später den Beinamen „Wassily-Stuhl“ bekam.
Gleichzeitig wird deutlich, dass du und ich uns solche Möbel nicht kaufen, weil sie weniger Alltagsgegenstände als vielmehr "Kunststücke" sind, die halt an der Wand hängen oder irgendwo rumstehen, um bewundert zu werden.

Ich denke nicht, dass der Entwurf einer humoristischen Ader der Designerin entsprungen ist. Veränderungen entstehen immer im Kopf - so ist ihr Möbelstück, ebenso wie geschlechtergerechtes Schreiben, Quotenregelungen oder der Abbau von Gender-Differenzierungen in der Mode ein Beitrag zur allgemeinen Gender-Diskussion - wie man hier im thread bemerken kann erreicht wer sein Ziel

[parlheinz]

Wer einen Gegenstand "entwickelt", der seinen Bestimmungszweck nicht erfüllt, erreicht in meinen Augen überhaupt kein Ziel. Das gilt auch für einen Stuhl, auf dem man nicht ordentlich sitzen kann. Wer so etwas abliefert ist für mich nur eine Lusche.

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[AmateurClips4U]

Ein Mann hat im Normalfall eben Eier die er nicht quetschen möchte. Hier kommt also das :" Wer hat,der hat,der kann" Prinzip zum tragen

[CyberCube01]

Nun ja, über das Design und die Nutzbarkeit mag man streiten. Ich sehe das mal als "Studie", nicht als Gebrauchsgegenstand/Sitzmöbel.

Vor vieeeeelen Jahren, hatte ich eine Ausbildung als Tischler/Schreiner gemacht. Da hatten wir auch im Unterricht klassische Gestaltungslehre (Goldener Schnitt, Proportionen, 3-5-8 Regel etc.). Außerdem gibt es da auch Normen, Bsp. DIN EN 12520.
Bei dem o.a. Modell hätte mich sicherlich mein Fachlehrer gefragt, ob ich mir dabei echt was gedacht hätte, oder besoffen war.

Außerdem ist das bei uns Männern genetisch bedingt, das die Eier außen hängen und damit "gekühlt" werden. Daher würde dieser Stuhl wider unserer Natur entsprechen.

[CyberCube01]

Wenn es nur um Design geht, kann ich auch ein Brett nehmen und an den Ecken 4 Kanthölzer drannageln. Das Ding ist zwar instabil wie die Hölle, wo ich mich nie drauf setzen würde, sieht aber "super" aus.
Sorry, da bin ich raus. Bei so einen Humbug schaltet sich mein Verstand ab.

[Bluejeans4]

diese stühle sehen sehr instabil und unbequem aus. wen jemand kein dünnes persönchen ist, bricht das teil zusammen bzw. der hintern passt nicht auf den kleinen dafür vorgesehenen platz. für ältere menschen ist dieser stuhl überhaupt nicht geeignet, für menschen mit behinderung auch nicht. die designerin wird bald dahinter kommen das solche werke, um es den männern einmal richtig zu zeigen , ungeeignet sind um damit geld zu verdienen.

[GoalBoal]

Ich frage mich gerade, welche Körperhaltung man(n) ein nimmt !?
Abgesehen von der Lehne die genau auf das Steißbein drücken müsste.

Jedoch, wenn die Stühle für Jugendliche bedacht wurde, ist es zwar nicht verkehrt. In jungen Jahren ordentlich am Stuhl bzw. Tisch sitzen.
Heute in der Gemeinschaft, ---> undenkbar.

Gut, das es nur eine Abschlussarbeit ist.

[Caplan]

Hau einfach die Lehne weg, dann ist das ding fast brauchbar wenn man es umdreht.

[30makk]

Oder einfach direkt in den Kamin damit und endlich wieder die Legs spreaden gehen.

[Avantasia]

Mimimimimimimi.................

Abschlußarbeit Leute, nix anderes!^^

[GoalBoal]

mit 3 Dachlatten und Stofffetzen kann auch ein Stuhl designed werden (klappbar dazu), Kostenpunkt 4 Euro im Höchstfall.

[CyberCube01]

#30
So muss das sein, Design und Funktion in Harmonie und Vollendung. Ob nun der Preis gerechtfertigt ist, muss jeder für sich entscheiden. Aber auf alle Fälle besser als das "Feuerholz" in #1.

[Francisko Bernadota]