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myGully |
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09.07.19, 12:21
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Prekäre Arbeitsbedingungen: Studie kritisiert deutsche Teefirmen
Zitat:

Der Tageslohn der Pflückerinnen liegt meist nur knapp über zwei Euro.
(Foto: picture alliance / Stringer/dpa)
Ein Viertel der jährlichen Teeproduktion aus der indischen Region Darjeeling wird von deutschen Firmen aufgekauft. Obwohl der gleichnamige Tee hier teuer gehandelt wird, kommt davon in Indien kaum etwas an. Eine Studie übt dafür nun scharfe Kritik an deutschen Unternehmen.
Teegenuss mit bitterem Beigeschmack: Von dem Preis, den Verbraucher in Deutschland für Tee aus der ostindischen Region Darjeeling bezahlen, erhalten die Teepflückerinnen gerade einmal zwischen 1,4 und 2,8 Prozent. Laut einer Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung sorgt der Preisdruck auf die Plantagen in Darjeeling für prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen. Mitverantwortlich dafür seien auch bekannte deutsche Markenkonzerne, die Hauptabnehmer des Tees aus der Region am Fuße des Himalaya-Gebirges sind.
Studienautor Benjamin Luig sprach in dem Distrikt auf vier Plantagen mit Arbeiterinnen und führte auch Interviews mit Vertretern von Teefirmen. Dabei stellte er fest, dass die Pflückerinnen während der Arbeit keinen Zugang zu richtigen Toiletten haben und die bereitgestellten Unterkünfte für die Familien teils in mangelhaftem Zustand waren.
Zudem müssen die Angestellten einen erheblichen Teil der Kosten für ihre Arbeitsutensilien und Arbeitsbekleidung selbst tragen. Gesundheitsversorgung und die Betreuung von Kleinkindern seien mangelhaft und eine Absicherung gegen Arbeitslosigkeit oder Behinderung gebe es oft nicht. Zudem würden die Plantagenbesitzer immer wieder Löhne zurückhalten, heißt es in der Studie. Viele Pflückerinnen seien auf subventionierte Nahrungsmittel der indischen Regierung angewiesen.
Bruchteil des Endpreises geht nach Indien
Deutsche Teefirmen kaufen den Recherchen zufolge rund ein Viertel der jährlichen Teeproduktion aus Darjeeling auf. Der Tee wird in Deutschland teuer weiterverkauft. Laut der Studie kommt vom Endpreis gerade einmal ein Fünftel in Indien an, wobei ein Großteil davon wiederum bei den Großhändlern und Plantagenbesitzern bleibt.
Die Pflückerinnen selbst erhalten demnach derzeit umgerechnet 2,25 Euro pro Tag. Einer indischen Regierungskommission zufolge wäre das Doppelte nötig, um ein Leben in Würde zu ermöglichen. "Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass in der Praxis nicht einmal diese Hungerlöhne komplett ausgezahlt werden, wenn vorgeschriebene Erntemengen von Pflückerinnen nicht erreicht werden", erklärte Luig. "Während die Pflückerinnen in Darjeeling von Mangelernährung berichten, erzielen ihre Tees im deutschen Fachhandel absurde Preise von bis zu 30 Euro für 100 Gramm."
Selbstverpflichtungen reichen nicht
Auch nach den freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards Rainforest Alliance und Fairtrade zertifizierte Plantagen verstoßen den Recherchen zufolge gegen gesetzliche Vorgaben und die Standards dieser Siegel. Kritik übt die Studie auch daran, dass Fairtrade wegen der schlechten Zustände in der Region Ausnahmeregelungen für Darjeeling eingeführt hat.
Freiwillige Selbstverpflichtungen reichen der den Linken nahestehenden Rosa-Luxemburg-Stiftung zufolge nicht aus, um die Einhaltung von Menschenrechten durch Unternehmen sicherzustellen. Stattdessen fordert sie ein Lieferkettengesetz, das deutsche Importeure für die Zustände in den Lieferfirmen haftbar macht.
Zudem müsse die Regierung kontrollieren, dass bei den Teeprodukten, auf denen "Darjeeling" draufstehe, auch zu 100 Prozent Tee aus der Region Darjeeling enthalten sei. Oftmals wird den Recherchen zufolge nämlich Tee aus anderen Landesteilen beigemischt.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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09.07.19, 20:06
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#2
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Süchtiger
Registriert seit: Aug 2017
Beiträge: 869
Bedankt: 816
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darjeeling tee gibt es aber nicht nur in deutschland. ansonsten halten wir fest: tee trinken ist böse. mal schauen was noch so kommt.
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09.07.19, 20:44
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#3
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Profi
Registriert seit: Aug 2016
Beiträge: 1.857
Bedankt: 6.242
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Ähm was sind das für Aussagen?
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat die Studie gemacht und sich eben um deutsche Teefirmen und deren Verhalten gekümmert. Wie der Tee von ausländischen Firmen bezahlt wird ist für die Studie völlig irrelevant.
Und Tee trinken ist böse. Sorry aber noch mehr Verallgemeinerung geht nicht mehr, oder?
Es geht um Fair Trade, darum das deutsche Teefirmen die Leute in Indien ausbeuten, auch darum das der Verbraucher in Deutschland getäuscht wird.
Du kannst ruhig Tee trinken Bluejeans, aber denk mal drüber nach wo dein Tee her kommt. Das will der Artikel erreichen. Den Leser und eventuell auch Verbraucher zum Nachdenken zu bringen ...
Hab noch zwei Artikel vom Deutschlandfunk zum Thema:
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
Geändert von Wornat1959 (09.07.19 um 20:51 Uhr)
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Wornat1959 bedankt:
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09.07.19, 21:28
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#4
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 6.984
Bedankt: 8.039
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Du solltest doch langsam wissen, dass bluejeans immer "hauptsache dagegen" postet - dicht gefolgt von Vergleichen und whataboutism.
Man könnte meinen, es wäre Destiny. Aber ne, fehlen ja noch Radwege in Berlin.
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Urlaubsmodus
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei Thorasan bedankt:
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10.07.19, 04:28
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#5
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.582
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Der günstigste Darjeeling kostet im Handel 2,99 Euro/100g und die Fairtrade fangen ab 3,99 Euro/100g an. Wer wirklich etwas für die Situation der Menschen vor Ort tun will, greift zu Fairtrade.
Die Situation im Artikel ist bezeichnend für viele Bereiche im Supermarktregal. Jedem muß bewußt sein, günstig bedeutet selten unter anständigen Umständen produziert.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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10.07.19, 06:42
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#6
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Süchtiger
Registriert seit: Aug 2017
Beiträge: 869
Bedankt: 816
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Zitat:
Zitat von Wornat1959
Es geht um Fair Trade, darum das deutsche Teefirmen die Leute in Indien ausbeuten, auch darum das der Verbraucher in Deutschland getäuscht wird.
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fair trade scheint aber auch nicht so ganz toll zu sein wie man dem zweiten artikel entnehmen kann:
Zitat:
Auch nach den freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards Rainforest Alliance und Fairtrade zertifizierte Plantagen verstoßen demnach gegen gesetzliche Vorgaben und die Standards dieser Siegel. Kritik übt die Studie auch daran, dass Fairtrade wegen der schlechten Zustände in der Region Ausnahmeregelungen für Darjeeling eingeführt hat.
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wegen der schlechten bezahlung: daran sind nicht (nur) die teefirmen in deutschland schuld, sondern auch die plantagenbesitzer die den pflückerinnen so wenig bezahlen und die grossfirmen die den tee weiter verkaufen:
Zitat:
Deutsche Teefirmen kaufen den Recherchen zufolge rund ein Viertel der jährlichen Teeproduktion aus Darjeeling auf. Diese verkauften sie in Deutschland teuer weiter. Laut der Studie kommt vom Endpreis gerade einmal ein Fünftel in Indien an, wobei ein Großteil davon wiederum bei den Großhändlern und Plantagenbesitzern bleibt. Die Pflückerinnen selbst erhalten demnach derzeit umgerechnet 2,25 Euro pro Tag. Einer indischen Regierungskommission zufolge wäre das Doppelte nötig, um ein Leben in Würde zu ermöglichen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Bluejeans4:
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10.07.19, 06:47
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#7
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.582
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Zitat:
Zitat von Bluejeans4
fair trade scheint aber auch nicht so ganz toll zu sein wie man dem zweiten artikel entnehmen kann:
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In der Region herrscht gesetzlicher Festlohn. Deshalb kommt mit Fairtrade nicht mehr Lohn an, aber es werden Häuser, Schulen und Krankenstationen gebaut.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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11.07.19, 07:06
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#8
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.301
Bedankt: 3.400
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Hoffentlich wirkt das mit den Schulen.
Wenn nicht genug Geld in der Familie ankommt, seh ich das zweifelhaft, dann muessen alle arbeiten.
Ist schon eine Sauerei, wer da unterwegs vom Verbraucher zum Arbeiter ueber Gebuehr die Haende aufhaelt.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Caplan:
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11.07.19, 08:46
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#9
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 821
Bedankt: 949
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Was da abgeht nennt sich ganz einfach Ausbeutung und ist systemimmanent. Wie das funktioniert, hat sich eigentlich schon herumgesprochen und wenn die Studie deutsche Teefirmen kritisiert, dann aus gutem Grund.
Preisdruck gibt es überall und bei allem, hier im speziellen Fall kommt von den erzielten Erlösen fast nichts bei denen an, die dort ihre Arbeitskraft verkaufen. Das wurde doch sehr gut beschrieben. Ebenfalls, dass Rainforest Alliance und Fairtrade zertifizierte Plantagen gegen gegen gesetzliche Vorgaben und die Standards verstoßen. Also ist doch alles klar, was da läuft, oder?
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11.07.19, 09:14
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#10
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.582
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Zitat:
Zitat von parlheinz
Fairtrade zertifizierte Plantagen gegen gegen gesetzliche Vorgaben und die Standards verstoßen.
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Wo verstößt Fairtrade gegen gesetzliche Vorgaben ? In der Region gilt gesetzlicher Festlohn, das hat die Provinzregierung erlassen. Der Tageslohn beträgt 160 rupees und da kann Fair Trade nichts ändern. Sollen sie die Region deshalb meiden ? Fair Trade versucht nun das Umfeld der Menschen vor Ort zu verbessern. Die Kritik an Fair Trade ist nicht nachvollziehbar, besonders weil es keine klassische Hilfsorganisation ist. Fair Trade versucht über die Produktbeteiligung Standards und bessere Verhältnisse zu schaffen. Je mehr Produkte gekauft werden entstehen mehr Möglichkeiten vor Ort.
Natürlich steht es jedem frei direkt an Hilfsorganisationen zu spenden. Fair Trade ist soziale Marktwirtschaft.
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11.07.19, 10:18
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#11
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 821
Bedankt: 949
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@ Munich
Auch Bluejeans hatte es schon zitiert, oben im Artikel steht:
Zitat:
Auch nach den freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards Rainforest Alliance und Fairtrade zertifizierte Plantagen verstoßen den Recherchen zufolge gegen gesetzliche Vorgaben und die Standards dieser Siegel. Kritik übt die Studie auch daran, dass Fairtrade wegen der schlechten Zustände in der Region Ausnahmeregelungen für Darjeeling eingeführt hat.
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Das würde ich so auch erstmal glauben wollen, ich kann es nicht überprüfen, aber die Bemühungen hier um seriöse Quellen bestärken mich da.
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11.07.19, 11:05
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#12
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.582
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Das ist der Punkt, ich kann die Kritik im Artikel nicht nachvollziehen. Entweder hat der Journalist schlecht recherchiert und wenn ich hier das Problem näher erläutert, wird wieder auf den Artikel verwiesen.
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11.07.19, 12:16
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#13
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 821
Bedankt: 949
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Ok, jetzt ist auch bei mir der Groschen gefallen, ich ging immer davon aus, dass ich als Bedanker inhaltlich einem Beitrag auch zustimme .... aber das ist eigentlich nicht ganz richtig.
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