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05.06.19, 13:06
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Fluch der billigen Mode: Wie Kleidung kaufen die Umwelt vergiftet
Zitat:

Händler locken Kunden mit Billigangeboten in ihre Geschäfte - mit fatalen Folgen für die Umwelt.
(Foto: REUTERS)
Die Schränke sind bis oben gefüllt und trotzdem verspürt man den Drang, shoppen zu gehen. Viele kennen das. Doch die damit verbundenen Umweltprobleme wiegen schwer. Von der Produktion bis zur Waschmaschine im eigenen Haus sind enormer Wasserverlust und giftige Chemikalien die Folge.
Tops, Sonnenbrillen, Badehosen - angepriesen für je nur ein paar Euro. Billiganbieter für Mode und Sportartikel locken heute in vielen deutschen Städten mit häufig wechselnden Sortimenten. Kunden verlassen die Läden oft mit großen Tüten. Dabei lässt sich am heutigen Internationalen Tag der Umwelt feststellen: Auch vermeintliche Schnäppchen haben ihren Preis. Sie gehen auf Kosten der Umwelt - und damit auch von Menschen. Das zeigen Beispiele entlang der Kette vom Hersteller bis nach Hause.
Wo die Mode herkommt
Einer der weltweit größten Exporteure von Bekleidung und Textilien ist Indien. Dort tragen gleich zwei Städte den Spitznamen "Manchester des Ostens" - nach der früheren Textilhauptstadt in England. Eine davon ist das westindische Ahmedabad. In der Region um die Metropole wird ein großer Teil der auf der Welt gebrauchten Baumwolle angebaut. Die Industrie hat eine ganze Reihe von Problemen: Weil sich genverändertes Saatgut etabliert hat und jedes Jahr neu gekauft werden muss, häufen viele Baumwollbauern hohe Schulden an. Jedes Jahr töten sich Tausende von ihnen. Der Gebrauch von giftigen Pestiziden und von Dünger belastet zudem die Umwelt und die Gesundheit der Menschen.
Auch der hohe Wasserverbrauch beim Baumwollanbau ist ein großes Problem. Für die Produktion eines Kilos Baumwolle werden in Indien nach Angaben des "Water Footprint Network" 22.500 Liter Wasser verbraucht. Damit könnten demnach mehr als 80 Prozent der Bevölkerung mit 100 Liter Wasser am Tag versorgt werden. Der hohe Verbrauch wiegt umso schwerer, wenn man bedenkt, dass nach einem Bericht des staatlichen Think Tanks Niti Aayog vom vergangenen Jahr fast die Hälfte der 1,3 Milliarden Inder unter Wassermangel leidet. Ein Lösungsansatz ist der Anbau von Biobaumwolle, der weniger wasserintensiv ist und bei dem keine synthetischen Pestizide zum Einsatz kommen. Indien ist der weltweit größte Produzent von Biobaumwolle, wenngleich sie nur einen kleinen Teil der insgesamt angebauten Baumwolle ausmacht.
Wie die Mode zu uns kommt
Textilien müssen oft über lange Wege vom Produzenten zum Händler und zum Käufer transportiert werden. "Die Preise, die für Fast Fashion ausgerufen werden, lassen kaum Spielraum, um beim Transport besonders nachhaltig agieren zu können", sagt Markus Muschkiet, Leiter des Centers Textillogistik, das zum Fraunhofer Institut für Logistik und zur Hochschule Niederrhein gehört.
Doch die langen Wege seien nicht das Problem. "Auf das einzelne T-Shirt gesehen ist die Emission vernachlässigbar", so Muschkiet. Die Containerschiffe seien extrem effizient. Bei 16.000 Containern auf einem Schiff, falle ein T-Shirt umwelttechnisch nicht ins Gewicht. Die meisten Emissionen fallen laut Untersuchungen auf den letzten Kilometern an. Fast jedes Kleidungsstück werde innerhalb Europas mit einem Lkw transportiert, sagt Muschkiet. Der Lkw ist am schnellsten, aber auch am schädlichsten für die Umwelt. Laut Umweltbundesamt (UBA) verursacht jede Tonne Ware pro Kilometer Lkw-Transport 103 Gramm Treibhausgase. Bei der Bahn wären es 19 Gramm, bei Binnenschiffen 32.
Und der Weg zum Endkunden? Beim Onlinehandel gehören übermäßige Verpackung und Retouren zu den Umweltproblemen. Um Retouren zu reduzieren, bieten einige Unternehmen inzwischen virtuelle Anproben an oder Zusatzinformationen zur Passform. Dennoch geht bisher jedes zweite Kleidungspaket zurück, wie die Forschungsgruppe Retouren-Management der Universität Bamberg ermittelt hat.
Wie wir mit Kleidung umgehen
Trotz des Billig-Trends sind die Ausgaben der deutschen Privathaushalte für Bekleidung und Schuhe in den vergangenen Jahren nicht gesunken: 2017 lagen sie laut Statistischem Bundesamt im Schnitt bei 110 Euro im Monat, 16 Euro pro Monat mehr als zehn Jahre zuvor. Greenpeace fasste 2017 in einem Report über "Fast Fashion" zusammen: Obwohl die Schränke voll seien mit nie getragener Kleidung, kaufe jeder Deutsche pro Jahr etwa 60 neue Teile. Die Tragezeit sei aber nur noch halb so lang wie vor 15 Jahren.
Dabei ergeben sich selbst beim Benutzen von Klamotten manchmal noch Umweltprobleme. In Outdoor-Ausrüstung etwa werden oft sogenannte per- und polyfluorierte Chemikalien, kurz PFC, eingesetzt, weil diese wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften haben. Manche dieser Stoffe sind wasserlöslich oder flüchtig und können etwa beim Waschen einer Regenjacke in den Wasserkreislauf gelangen. In der Natur können die Substanzen laut UBA aber "kaum bis gar nicht" abgebaut werden. Manche der Substanzen gelten nach UBA-Angaben als krebserregend oder können die Fruchtbarkeit schädigen. Seit das Problem vor einigen Jahren bekannt wurde, hat sich in der Branche etwas getan. "Fast alle größeren Outdoor-Marken haben inzwischen PFC-freie Produkte im Sortiment. Aber es ist noch viel zu wenig", sagte Manfred Santen, Chemiker von Greenpeace.
Auch bei einem weiteren Problem dauert die Suche nach Lösungen an: Es geht um kleinste Fasern aus Fleecepullis und anderen synthetischen Materialien, die sich beim Waschen lösen und in den Wasserkreislauf oder mit dem Klärschlamm auf Felder gelangen können. Sie reichern sich in der Umwelt an und werden auch von Tieren aufgenommen. Einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen von 2018 zufolge ist Faserabrieb beim Waschen in Deutschland auf Platz 10 der größten Mikroplastikquellen im Land.
"Wir haben so große Mikroplastik-Emissionen, dass wir einen Großteil reduzieren müssen. Da ist jede Quelle relevant", sagte Leandra Hamann, die am Institut an Mikroplastik-Filtern für Waschmaschinen forscht. Ziel ist es, Fasern möglichst selektiv herauszufiltern, um schnelles Verstopfen der Filter durch Haare, Steinchen oder Sand zu verhindern. Bisher müssen Verbraucher mit Bewusstsein für das Problem in der Regel selbst aktiv werden und Produkte wie Waschbeutel anschaffen, die die Fasern zumindest teils zurückhalten sollen.
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Quelle: https://www.n-tv.de/wissen/Wie-Kleid...e21065077.html
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05.06.19, 14:39
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#2
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.026
Bedankt: 5.674
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Ich denke, vieles an Kleidung wird (vor allem von Frauen??) mehr oder weniger unreflektiert gekauft - weil's halt in diesem Moment besonders schön aussieht oder auch besonders preiswert ist. Wie oft das jeweilige Kleidungsstück dann tatsächlich getragen wird, steht auf einem ganz anderen Blatt. Die Kosten- Nutzen-Rechnung bei manchen Zeitgenossen würde ich gerne sehen
Hier gäbe es ein erstes Regulierungsinstrument: Einkaufen nach dem Bedarfsprinzip; vor den Kleiderschrank stellen und Bestandsaufnahme machen - manches liegt sicher schon so lange da drin, dass es längst vergessen bzw. mit neuen Klamotten zugedeckt ist. Dann kann ich entscheiden, was ich wirklich brauche.
Solange "shopping" als Zeitvertreib, als Event angesehen wird und Verbraucher sich dem schnellebigen Diktat der Mode unterwerfen bleibt die Idee vom bewussten erstellten Einkaufszettel für Kleidungsstücke Illussion.
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05.06.19, 21:19
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#3
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Süchtiger
Registriert seit: Aug 2017
Beiträge: 869
Bedankt: 816
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das tun doch menschen die nicht viel geld für klamotten haben sowieso. ich glaube hier wird einiges durcheinander geworfen. die billigen klamotten kaufen sich leute, die nicht viel geld haben. sie können halt keine 500 euro für eine markenjeans ausgeben. menschen, die sich keinerlei sorgen um geld machen brauchen, kaufen klamotten, selbst wen diese im schrank liegen bleibt.
wegen dem thread: geht es eigentlich nur um billigklamotten oder auch teure markenklamotten? also kik und (z,b,) zara? so genau blicke ich da nämlich nicht durch. etwas verschwommen die grenzen wen man behauptet das die menschen die billige kleidung angeblich horten.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Bluejeans4:
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05.06.19, 21:46
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#4
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Uploader
Registriert seit: Aug 2018
Beiträge: 336
Bedankt: 433
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Mal auf den Nenner gebracht....
Alles was mit Fortschritt zu tun hat, hat auch etwas mit Umweltsünden zu tun. Jetzt fängt man auch schon mit der Kleidung an. Es scheint ein Schrecken ohne Ende zu sein. Mal sehen was da noch alles auf den Prüfstand kommt!
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06.06.19, 11:50
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#5
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.292
Bedankt: 3.389
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Was hat das mit Fortschritt zu tun? Es hebt lediglich die "Kauflaune".
Ein Blueschen fuer 10 € hier eine 3/4telhose fuer den Sommer,..oder lieber 2...fuer je 15 €.
Naechste Saison ist die Mode eh wieder anders.
So das sehr gelaeufige Frauenargument, auch von denen, die nicht am Existenzminimum leben. Man goennt es sich einfach.
Ja udn man weiss auch das es nicht gerade die Idee des Jahrtausends ist, aber machen doch alle..und so weiter und so weiter und so weiter..
Das siind doch diese Primark/Zara/sonstige Maerkte und der Verbraucher glaubt allen Ernstes, das das auch TOP Waren sind.
Ich war im Februar zum ersten Mal im Leben in einem Primark, als Mitbringsel.
Maennlich faellt man da schon auf.
Und die Damen erzaehlen sich was, was man noch alles fuer einen Schrott braucht@ Deko, Hemdchen , dies und das, so wie es wohl bei Ikea im Ramschbereich auch so seine Kultur hat.
Gut , ich bin zu arm um mir Schrott zu kaufen, daran mag es wohl in erster Linie liegen und meine etwas konservative Haltung zu solchen wertlosen Dingen.
Aber solange diese Maerkte wachsen und in ihrer Vielzahl zunehmen, ist doch fuer den Verbraucher alles gut. Er gibt den Dingen doch Recht.
Reden tun sie alle anders, die Scheinheiligen..))
Geändert von Caplan (07.06.19 um 06:44 Uhr)
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