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15.05.19, 11:44
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Chuck Norris sein Vater
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Kooperativ: Hund vs. Wolf – dieses Tier ist das sozialere von beiden
Zitat:
Hunde sind soziale Wesen – keine Frage. Doch wurden unsere besten Freunde erst durch die Domestikation kooperativ oder hat ihr Vorfahre, der Wolf, ihnen dieses Verhalten vererbt? Die Antwort haben nun österreichische Forscher herausgefunden.
Prosoziales Verhalten – weniger wissenschaftlich ausgedrückt bedeutet das, einem anderen uneigennützig zu helfen. Beispiel: An der Supermarktkasse fällt jemandem das Portemonnaie aus der Hand, und das Kleingeld verteilt sich auf dem Boden. Natürlich bücken wir uns – oder besser: zumindest die meisten von uns – bereitwillig und helfen beim Aufsammeln der Münzen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Dieses selbstlose Verhalten ist die Grundlage jeglichen Zusammenlebens in einer Gemeinschaft.
Nicht nur wir Menschen handeln derart kooperativ, auch bei Tieren konnte es bereits nachgewiesen werden.
So helfen beispielsweise Ratten ihren gefangenen Artgenossen aus der Patsche und verzichten dafür sogar auf ein leckeres Stück Schokolade. Affen besitzen ebenfalls eine soziale Ader. Und auch Hunde sind gegenüber ihren Artgenossen großzügig und spendabel.

Quelle: Getty Images/Curtis Johnson
Doch woher haben unsere liebsten Haustiere ihr soziales Wesen: durch das enge Zusammenleben mit uns Menschen als Resultat der Domestikation oder von Wölfen geerbt?
Diese Frage stellt sich die Wissenschaft schon seit Langem. Österreichische Forscher von der Veterinärmedizinischen Universität Wien sind ihr nun in einer Studie – veröffentlicht im Fachmagazin [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] – auf den Grund gegangen. Dafür stellte das Team um Verhaltensforscherin Rachel Dale neun Wölfe und sechs Hunde vom [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] bei Wien auf die Probe. Die Tiere leben dort jeweils halbwild in Rudeln zusammen. Die Hunde sind aber keine verhätschelten Schoßhündchen. Auf der anderen Seite sind die Wölfe an den Menschen gewöhnt. Gleiche Voraussetzungen also für beide.
Die Forscher trainierten die Vierbeiner darauf, mit ihrer Schnauze ein Symbol auf einem Touchscreen zu berühren, um für sich und einen Artgenossen ein Leckerli zu sichern. Dabei konnte das Versuchstier zwischen zwei Symbolen wählen: Bei dem einen bekamen beide eine gleichwertige Belohnung. Bei dem anderen erhielt der Partner, den er durch eine Tür sehen konnte, leckeres Fleisch, er hingegen nur schnödes Trockenfutter.

Quelle: Rachel Dale, Wolf Science Center, 2019
Das Ergebnis: Wölfe waren ihren Artgenossen gegenüber sozialer eingestellt und gönnten ihnen viel häufiger leckeres Frischfleisch als Hunde.
Dies zeigte sich auch in Kontrollversuchen, in denen der „Spender“ nicht wusste, ob überhaupt und wenn ja, welches Tier – Wolf oder Hund – im Nebenraum die Belohnung bekommen würde. Auch bei diesen Experimenten hatten Wölfe eher die Spendierhosen an als Hunde. Zudem stellte sich heraus, dass Wölfe einem Mitglied ihres eigenen Rudels deutlich mehr Leckerlis zukommen ließen als einem fremden Artgenossen. Hunde machten keinen Unterschied zwischen dem Freund und dem Fremden.

Quelle: Rachel Dale, Wolf Science Center, 2019
Das Fazit der Forscher: Wölfe sind grundsätzlich prosozialer als Hunde.
Das überrascht aber kaum. Denn Wölfe sind auf ihr Rudel angewiesen, um zu überleben. In der freien Natur jagen, fressen und ziehen sie ihren Nachwuchs gemeinsam groß. Frei lebende Hunde hingegen kümmern sich nur wenig um die Welpen anderer Mütter und ernähren sich hauptsächlich von herumliegenden Abfällen, die sie beim alleinigen Streunern finden.
Für die Wissenschaftler bedeutet das, dass unser bester Freund sein kooperatives Verhalten nicht durch uns, sondern vom Wolf geerbt hat.
Die Hauptautorin der Studie, Rachel Dale, fasst zusammen: „Die Studie zeigt, dass die Domestikation die Hunde nicht unbedingt prosozialer gemacht hat. Vielmehr scheint es, dass Toleranz und Großzügigkeit gegenüber Rudelmitgliedern zu einem hohen Maß zur Kooperation beitragen, wie das bei Wölfen zu sehen ist.“

Quelle: Getty Images/Tetra images RF/JGI/Tom Grill
Herrchen und Frauchen müssen sich aber keine Sorgen machen. Die Wissenschaftler betonen, dass sie für ihre Studie mit Rudel- und nicht Haushunden gearbeitet haben. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass auch unsere Schoßhündchen zu Hause sehr wohl zu prosozialem Verhalten fähig sind. Dies haben wir ihnen beigebracht und antrainiert. Weitere Studien müssten zeigen, wie sich kooperatives Verhalten speziell zwischen Rudel- und Haushunden unterscheidet.
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