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myGully |
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06.03.19, 11:16
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Kindesmissbrauch in der DDR stärker tabuisiert als im Westen
Zitat:
Kommission stellt Bericht vor
Kindesmissbrauch in der DDR stärker tabuisiert als im Westen

Wandbild über dem Eingang des früheren Kinderheims in Berlin-Treptow: Sexueller Missbrauch passte nicht ins Bild der "heilen sozialistischen Gesellschaft". (Quelle: imago)
Sexueller Missbrauch von Kindern war auch in der DDR verbreitet, vor allem im geschlossenen System der Erziehungsheime. Gesprochen wurde darüber nie, wie eine Studie nun feststellt.
Kindesmissbrauch ist in der DDR weitaus stärker und länger tabuisiert worden als im Westen. Sexueller Missbrauch habe nicht in das Bild der "heilen sozialistischen Gesellschaft" gepasst, heißt es in einer neuen Fallstudie der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs. Es sei weder privat noch öffentlich über sexuelle Gewalt in Familien oder in staatlichen Einrichtungen gesprochen worden.
Der Analyse liegen 75 vertrauliche Anhörungen und 27 Berichte von Betroffenen zugrunde. Sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen gab es in der DDR demnach in allen Schichten, ähnlich wie in der alten Bundesrepublik. Gleichzeitig spielten das politische Machtsystem und das staatlich-repressive Erziehungssystem in der DDR eine besondere Rolle. So kam es in Institutionen wie Heimen und Jugendwerkhöfen, aber auch in Schulen, Musikschulen oder der Freizeiteinrichtung Pioniereisenbahn zu Missbrauch.
Geschlossenes System Heim
Die Heimerziehung galt als geschlossenes System innerhalb des geschlossenen Systems DDR. Wenn Kinder und Jugendliche nach Misshandlungen und sexuellem Missbrauch versuchten, aus Heimen und Werkhöfen zu fliehen, endete diese Flucht spätestens an der Staatsgrenze. Flucht- und Suizidversuche führten in der Folge häufig zur Verlegung in restriktivere Heime bis hin zu den geschlossenen Jugendwerkhöfen.
"Innerhalb der Geschlossenheit der Heime konnte sexueller Missbrauch ausgeübt, verdeckt und normalisiert werden", heißt es in der Fallstudie. Der ideologisch begründete Erziehungsauftrag der Heime – die Umerziehung – führte demnach zu Willkür auf Seiten der Täter und zu einem "*******n Ausgeliefertsein auf der Opferseite".
"Hochgradige Verschwiegenheitspflicht"
Auch Menschen, die in der Familie missbraucht wurden, berichten demnach von einer "hochgradigen Verschwiegenheitspflicht", die es ihnen in der Kindheit unmöglich machte, über sexuelle Gewalt zu sprechen. Nach außen habe das Bild "einer glücklichen Musterfamilie der DDR" gelebt werden müssen.
"Das Schweigen wirkte lange nach und hält bis heute an", erklärte Christine Bergmann, Kommissionsmitglied und frühere Bundesfamilienministerin. "Noch immer sagen Betroffene, dass sie kaum über ihren Heimaufenthalt in der DDR oder über die erlittene sexualisierte Gewalt sprechen können."
Mangel an Selbsthilfegruppen
Betroffene konnten, wenn überhaupt, erst nach dem Ende der DDR über die erlittene sexuelle Gewalt berichten und therapeutische Unterstützung finden. Es fehlt der Kommission zufolge an Hilfen wie Selbsthilfegruppen und Beratungseinrichtungen sowie ausreichenden Therapieangeboten und finanzieller Unterstützung.
Die Kommission hatte im Mai 2016 ihre Arbeit aufgenommen. Sie untersucht sämtliche Formen von sexuellem Kindesmissbrauch in der Bundesrepublik und in der DDR.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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06.03.19, 11:23
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#2
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.577
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Zitat:
"hochgradigen Verschwiegenheitspflicht", die es ihnen in der Kindheit unmöglich machte, über sexuelle Gewalt zu sprechen. Nach außen habe das Bild "einer glücklichen Musterfamilie der DDR" gelebt werden müssen.
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Das war leider in vielen anderen Bereichen auch. Die DDR konnte immer darauf verweisen, so etwas gab es nicht und die Wirklichkeit war eine andere.
Zitat:
Man kann damit rechnen, dass nur 20 Prozent der Anzeigen überhaupt mit einer Freiheitsstrafe endeten. Die Dunkelziffer liegt bei eins zu sieben - also auf zehn Opfer, die Anzeige erstattet haben, kamen 70 Opfer, die die Misshandlung nicht gemeldet haben. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Schlimm sich an den Schwächsten zu vergreifen .....
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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06.03.19, 16:23
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#3
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Süchtiger
Registriert seit: Aug 2017
Beiträge: 869
Bedankt: 816
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es ist jetzt nicht anders. auch hier enden leider viele viele verfahren wegen kindesmissbrauch nicht in gefängnisstrafen.
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