Frisch gekürt: Warum Chipsletten von Lorenz die „Mogelpackung des Jahres“ sind
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Die Mogelpackungs des Jahres 2018: Chipsletten von Lorenz. Die neue Chipsdose enthält darüber hinaus noch mehr Plastikmüll.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Hamburg -Seit mehreren Jahren verleiht die Verbraucherzentrale Hamburg den Schmähpreis „Mogelpackung des Jahres“. Dabei richten die Verbraucherschützer ihr Hauptaugenmerk auf Fälle, in denen ihrer Meinung nach durch „kreative“ Packungsgestaltung versteckte Preiserhöhungen durchgesetzt wurden.
Bei der Online-Umfrage nach der „Mogelpackung des Jahres“ haben die Verbraucher so eindeutig wie noch nie abgestimmt, so Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Mit mehr als der Hälfte der abgegebenen Stimmen sind die Chipsletten von Lorenz die diesjährige „Mogelpackung“. Der Hersteller hatte bei den Chips die Füllmenge von 170 auf 100 Gramm gesenkt. Dadurch wurden die Chipsletten im vergangenen Jahr rund 70 Prozent teurer.
Die Ergebnisse der Abstimmung zeigen die Sieger der Mogelpackung des Jahres 2018.
Foto: Verbraucherzentrale Hamburg
Vier weitere Produkte standen außerdem zur Wahl. Den zweiten Platz belegte die Truthahnsalami Light 1A von der Lidl-Marke Dulano. Sie hat weniger Inhalt als die reguläre Version und ist um die 33 Prozent teurer. Darauf folgen Mini Babybel von Bel, bei gleichem Preis wurde jedoch ein kleiner Käse aus dem Netz gestrichen, und Smarties von Nestlé. Hier schrumpft die sogenannte „Riesenrolle“ von 150 Gramm auf 130 Gramm bei gleichem Preis. Platz fünf macht das Rheinische Apfelkraut von Grafschafter. Das hat in diesem Jahr einen neuen Namen und eine neue Verpackung bekommen. Statt 450 Gramm sind nur noch 320 Gramm im Glas, der Preis ist aber der gleiche.
Mehr Beschwerden über Mogelpackungen als zuvor
Wie jedes Jahr hat die Verbraucherzentrale auch in 2018 wieder gut verschlossene Lebensmittel- und Spülmittelverpackungen mit einem Röntgengerät durchleuchtet. Das Ergebnis war ernüchternd: Die Packungen der Stichprobe - egal ob es sich um Grießbrei oder um Geschirrspültabs handelte - waren im Mittel nur zu 41 Prozent gefüllt. Einige Packungen enthielten sogar mehr als 80 Prozent Luft.