[BLACKY74]

US-Abzug aus Syrien: Trump verrät seine Freunde, er beschenkt seine Feinde und am Ende lacht der Fürst der Finsternis

Das Jahr im Weißen Haus endet wie es begonnen hat: mit Donald Trumps chaotischen und einsamen Entscheidungen. Der Truppenabzug aus Syrien und Afghanistan wird den USA und den Verbündeten eher schaden. Nur der Architekt des Ganzen lacht sich ins Fäustchen.


Donald Trump und Steve Bannon: der Meister und sein gelehriger Schüler
©AP / DPA

Ab und an packt es Donald Trump und dann haut er sich selbst mal so richtig auf die Schulter. Am 23. März 2016, es war noch im Wahlkampf, verkündete er zum Beispiel, dass niemand besser den Terrorismus bekämpfen könne als er. Einen Beweis blieb er lange schuldig. Nun aber zieht der US-Präsident nun die US-Truppen aus Syrien ab. Begründung: Der Islamische Staat sei besiegt. "Ich habe dem IS mehr Schaden zugefügt als jeder anderer Präsident vor mir auch nur annähernd", schreibt er selbstbewusst. Es ist die typische Trump-Reaktion. Erst bei Gegenwind blüht der US-Präsident richtig auf. Und der bläst ihm gerade richtig um die Ohren. Und auch aus der richtigen Richtung.

Einer der letzten Fachleute mag nicht mehr

Establishment, Transatlantiker, Europäer, die Nato, die Opposition - kaum eine ernstzunehmende Stimme aus den Bereichen Militär und Außenpolitik begrüßt Trumps einsame Abzugsentscheidung. Sein Verteidigungsminister – einer der letzten Fachleute mit Weitblick im Washingtoner Kabinett - stellt sein Amt zur Verfügung. Aus Protest oder aus Verzweiflung oder beides. Für Trump ist die Angelegenheit allerdings vollkommen klar. Er versteht nicht, warum US-Soldaten in fernen Ländern für ferne Länder kämpfen sollen. "America first" hatte er in Wahlkampf versprochen und nun liefert er eben – und wenn sich einer darüber freuen dürfte, dann Steve Bannon - Trumps alter Chefberater und Neo-Nationalismus-Architekt.

Bannon, mittlerweile in Sachen Aufmischen der bestehenden Verhältnisse weltweit auf Klinkenputzertour unterwegs, mag zwar nicht mehr im Weißen Haus sitzen, doch seine Lehre vom Chaosstiften und vom Ende globalen Handels hat er erfolgreich in den US-Präsidenten gepflanzt. Er selbst nannte sich einmal Leninist: "Lenin wollte den Staat zerstören“, sagt er. "Das ist auch mein Ziel. Die Vernichtung des Establishments." "Disruptiver Populismus" nennt der frühere Journalist diese zerstörerische Methode, sein Traum: die Renaissance des Nationalismus. Und der US-Präsident arbeitet die dazu nötige To-do-Liste ab.

Alles, was anderen schadet, ist gut

Trump beklatschte lautstark den Brexit und nannte, da war er nicht einmal als US-Präsident vereidigt, die Nato "obsolet". Er sorgte für Eklats auf den G7- und G20-Treffen und stieg nach und nach aus internationalen Abkommen aus: begonnen mit Handelsverträgen, über den Pariser Klimavertrag bis zum Atomabkommen mit dem Iran. Den Vereinten Nationen streicht er Gelder, wo er nur kann. Jeden dieser Schritte hat Trump unter lauten Buhrufen gemacht, aber selbst vor dem Undenkbaren scheute er nicht zurück: ohne einen Friedensvertrag Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Der ehemalige Immobilienhai gefällt sich als globale Abrissbirne – selbst auf die Gefahr hin, dass er damit den USA mehr schadet als nützt – mittel- oder langfristig.

Ironischerweise ist es sein ihm verhasster Vorgänger, von dem Donald Trump lernen könnte, wie man US-Truppen in Übersee nicht abzieht. Auch Barack Obama hatte versprochen, Kriege zu beenden und holte ab 2011 die GIs aus dem Irak zurück nach Hause. Damit aber hatten die USA diesen unerwünschten Krieg, nicht einmal vernünftig zu Ende gebracht sondern abgebrochen. Dem Land hat die Entscheidung nicht besonders gut getan. Die Lage in Syrien ist natürlich ein andere, auch sind die Amerikaner dort gerade einmal mit ein paar Tausend Leuten vor Ort – dennoch wird der Abzug eine Lücke hinterlassen, die Sprengstoff birgt.

Und was passiert nun?

-Die USA geben damit ohne Not ihre Präsenz in dem Teil des Nahen Ostens auf. Und ebenso am Hindukusch, denn auch die US-Soldaten in Afghanistan sollen zurück.

-In Syrien überlässt Trump damit den Verbündeten des Assad-Regimes – also Russland und Iran – das Feld. Wladimir Putin und die Mullahs in Teheran wird das besonders freuen.

-Damit aber lassen die USA den engen Verbündeten Israel im Stich, vor dessen Haustür sich nun der Erzfeind Iran ausbreiten kann.

-Die syrischen Kurden, einer der verlässlichsten und effektivsten Partner der Amerikaner, überlässt Trump mit seinem Abzug den Türken, die nun freies Geleit zum Einmarsch in deren Gebiete hat.

-Der ziemlich sichere Angriff des Nato-Partners Türkei auf die Kurden, die wiederum von Deutschland mit Waffen ausgestattet wurden, wird im Militärbündnis die Frage aufwerfen, wie man mit dieser Türkei umgehen soll.

Kurzum: Donald Trump verrät Freunde, kommt stattdessen den Gegnern wie Russland entgegen und schert sich nicht um das Chaos, das er anrichtet. Seine Fans werden ihn dafür feiern. Und natürlich Stephen Bannon, dem es vermutlich egal ist, wer die Welt in Brand setzt. Sie nennen ihn nicht umsonst den Fürst der Finsternis.

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[MunichEast]

Zitat von THY Pilot

Und das soll ich lesen? Von einem möchtegern Journalisten "Niels Kruse", der die Weisheit mit dem Löffel gegessen hat?
Auf Kommentare von solchen Gestalten kann man getrost verzichten.

Der gute Niels ist studierter Politikwissenschaftler und liefert gute Einschätzungen.

[Kneter33]

Die Frage ist doch eher: Wo hat der Jung unrecht?
Ich finde in dem Artikel nur eine Liste von Trumps Peinlichkeiten die man nicht mehr schön reden kann.
Trumps Eskapaden betreffen halt die ganze Welt inzwischen.
Was Er innerhalb der USA anrichtet könnte uns ja egal sein aber so läuft das bei einer Weltmacht halt nicht so.
Selbst Trumps eigene Partei läuft nun auf Gegenkurs zu Ihm.
Man kennt ja markante Sprüche von Politikern aber 1. ist Trump keiner und 2. glaubt der seinen Irrsinn ja wirklich.
Er hat den IS besiegt?
Alleine für den Spruch sollte man den Trottel aus dem Amt jagen.
Amerika First?
Sieht man sich die Zustände in den USA an ist seit Trumps Übernahme genau das Gegenteil eingetreten.
Der Typ weiß doch gar nicht was der fürn Schaden anrichtet mit Seinen Aktionen.

[Requiem4aDream]

Im Vergleich zu Merkel ist der Schaden, den er seinen Volk zuführt, außerordentlich gering. Auch wenn unsere hochgelobten Politikwissenschaftler und Spiegelredakteure etwas anderes behaupten.

[MunichEast]

Zitat von Requiem4aDream

Im Vergleich zu Merkel ist der Schaden, den er seinen Volk zuführt, außerordentlich gering.

Was macht ihr alle nur wenn euer Paradesündenbock Merkel weg ist ? Egal welches Thema, Merkel muss immer herhalten.

[Kneter33]

Weil Merkel der Satan ist war Sie ja auch nur ein paar Tage an der Macht.
Was will man von der Fratzebook Generation ala Requiem auch erwarten?

[HansGuarde]

Zitat von STERN

Nur der Architekt des Ganzen lacht sich ins Fäustchen.

Ich würde den Autor des Artikels gerne auf den Thread zum Thema "Verschwörungstheorien" hier im Forum verweisen.

Solch ein Satz (und die gesamte Überschrift - "Fürst der Finsternis") hat mit serösem Journalismus nichts zu tun. Aber es passt in den hiesigen Meinungs-Journalismus - hauptsache, man kann den bösen Idioten Trump wieder einmal schlecht dastehen lassen. Dass die gleichen Journalisten vor Jahren noch gegen solche Kriege im Mittleren Osten protestiert haben und nach außen allzu gerne die Pazifisten geben, zeigt wieder einmal nur, welch Heuchler in den hiesigen Redaktionsstuben sitzen.

Und was es ebenfalls in Erinnerung ruft: die größtenteils von den USA geführten Kriege ohne Nato-Resolution sorgen in den betroffenen Ländern nur für mehr Unruhe, als dass sie den Leuten die immer wieder herangezogene und viel gepriesene "Demokratie" bringen.

[Wornat1959]

Nun Trump tut sich mittlerweile selber Leid ... *grinshust*
Natürlich liegt das ganz und gar nicht daran das er wirklich jeden Freund verrät ...

I am all alone (poor me) in the White House waiting for the Democrats to come back and make a deal on desperately needed Border Security. At some point the Democrats not wanting to make a deal will cost our Country more money than the Border Wall we are all talking about. Crazy!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 24, 2018

Dazu passt dann als Reaktion diese hier:

"I am all alone (poor me)" is his most honest phrase of all time. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
— Anand Giridharadas (@AnandWrites) December 24, 2018

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[MunichEast]

Zitat von HansGuarde

Solch ein Satz (und die gesamte Überschrift - "Fürst der Finsternis") hat mit serösem Journalismus nichts zu tun. Aber es passt in den hiesigen Meinungs-Journalismus - hauptsache, man kann den bösen Idioten Trump wieder einmal schlecht dastehen lassen.

Nachdem Du Deiner Ablehnung gegenüber Journalisten ausleben konntest, möchte ich Dir eine wichtige Information nicht vorenthalten.

"Fürst der Finsternis" ist bewußt gewählt und eine Anspielung, da Bannon sich selber so nennt. Er nennt sich aber auch gerne selbst "Bannon der Barbar"

So, nun kannst Du weiter auf die dummen Journalisten schimpfen. Dieser hier jedoch scheint zu wissen wo von er schreibt !

[Terothe]

Und was ist jetzt zum Schluß herausgekommen? Assad der Bösewicht des Westens ist vor allem mit Hilfe der Russen immer noch an der Regierung. Immerhin haben die Amis geholfen die IS-Invasoren zu bekämpfen. Hätte alle von Anfang an Assad unterstützt gebe es sicherlich viele Tausende Opfer weniger. Jetzt dem Trump die "Arschkarte" zuzuschieben ist sicherlich gut gesteuert und heuchlerisch zugleich von seinen Gegnern. Eins dürfte jedem klar sein, eine nach westlichen Vorbild demokratische gewählte Regierung kann sich auf dauer nie in einem arabischen Land durchsetzen. Was soll eine US-Anwesenheit in einem Land
bewirken wo die Fronten schon längst geklärt sind?

[Avantasia]

Mal sehen wie ihr redet, wenn die nächsten Menschen in den Westen fliehen müssen, nur weil ein Mr. Trump meint er wäre "The King of the world".

Oder gehört ihr auch zu denen die bei den Flüchtlingsboten dann auch wieder "absaufen" rufen?