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myGully |
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20.12.18, 20:17
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#1
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Super Moderatorin
Registriert seit: Mar 2009
Ort: South Bronx
Beiträge: 24.072
Bedankt: 63.280
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Truppenabzug der USA Trump gibt Syrien auf
Zitat:
Mit dem Abzug der US-Soldaten aus Syrien gefährdet US-Präsident Trump nicht nur den Kampf gegen den IS. Er stärkt auch das Assad-Regime und den türkischen Präsidenten Erdogan. Großer Verlierer: die Kurden.
"Es wäre fahrlässig, wenn wir sagen würden, das physische Kalifat wäre besiegt, sodass wir einfach abziehen können. Ich denke, jeder, der sich so einen Konflikt anschaut, würde dem zustimmen." So äußerte sich Brett McGurk, Sonderbeauftragter des US-Präsidenten für den Kampf gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS), erst in der vergangenen Woche.
Am Mittwoch nun hat sein Chef Donald Trump entschieden, dass sich die US-Armee, die etwa 2000 Soldaten in Syrien stationiert hat, sehr wohl doch einfach aus dem Bürgerkriegsland zurückziehen könne. Auch die Luftangriffe gegen die Terrormiliz sollen beendet werden, heißt es aus dem Pentagon.
"Wir haben gegen den IS gewonnen", behauptet Trump. Das ist falsch. Der IS ist geschwächt, aber nicht besiegt. Die Terrormiliz hat im Irak und in Syrien zwar 99 Prozent ihres Territoriums verloren. Ihren letzten Rückzugsraum im Euphrattal verteidigt sie aber immer noch hartnäckig. Mehrere Tausend Dschihadisten sollen sich dort aufhalten. Im benachbarten Irak beweisen die Terroristen mit Anschlägen, Entführungen und Erpressungen, dass sie in der Lage sind, den Staat weiterhin in einem Guerillakrieg herauszufordern.
Grünes Licht für Erdogan
Und der IS ist weiterhin identitätsstiftend für militante Islamisten in aller Welt. Das zeigt der Anschlag in Straßburg in der vergangenen Woche, den die Miliz für sich reklamierte. Das zeigt auch der Mord an zwei Skandinavierinnen in Marokko in dieser Woche. In einem Video, das die Tötung einer der beiden Frauen zeigt, spricht ein Mann davon, dass die Tat Vergeltung "für unsere Brüder in Hadschin in Syrien" sei. Hadschin ist eine Kleinstadt am Euphrat, aus der sich die Dschihadisten in der vergangenen Woche nach heftigen Luftangriffen der US-geführten Koalition zurückgezogen haben.
Mehr noch als der IS werden aber das syrische Regime und die Türkei von dem Abzug der US-Truppen profitieren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan macht seit Jahren deutlich, dass er die Präsenz des von kurdischen Kämpfern angeführten Milizenbündnisses "Syrische Demokratische Kräfte" (SDF) nicht hinnehmen will. Aus Ankara heißt es, eine Bodenoffensive gegen die von den SDF kontrollierten Gebiete östlich des Euphrat stehe kurz bevor. Der schnelle Abzug der US-Truppen, die dort bis dato SDF-Einheiten ausgebildet und beraten haben, gibt Erdogan nun grünes Licht für seine Militäroperation.
Ein verheerendes Signal, über syrische Grenzen hinaus
Nachdem die USA die Kurden im Stich lassen, werden diese sich aus Angst vor der Türkei notgedrungen noch enger an der Assad-Regime binden müssen. Damit droht der kurdischen Selbstverwaltung im Nordosten Syriens über kurz oder lang das Aus. Eine Selbstverwaltung, die zwar einen absurden Personenkult um den inhaftierten PKK-Führer Abdullah Öcalan pflegt und Kritik an ihm und seinen Jüngern unterdrückt. Aber eben auch eine Selbstverwaltung, die sich an säkularen Grundwerten orientiert, die Frauen gleiche Rechte einräumt, in der Wahlen stattfinden, die weitaus freier sind als in allen anderen arabischen Staaten. Dass die USA diesem demokratischen Experiment die Unterstützung entziehen, ist ein verheerendes Signal, weit über die Grenzen Syriens hinaus.
Mit dem Abzug gibt Trump, der sich so gern als König des Deals feiert, zugleich seinen wichtigsten Trumpf bei Verhandlungen über die Nachkriegsordnung in Syrien aus der Hand. Die Präsenz der US-Truppen sorgte dafür, dass derzeit ein knappes Drittel der Landfläche Syriens unter der Kontrolle der mit dem Westen verbündeten SDF steht. Das Grenzgebiet zur Türkei dürfte in den nächsten Monaten unter Ankaras Kontrolle geraten, der große Rest würde nach einem Abkommen zwischen Damaskus und den Kurden kampflos an Assad fallen.
Irans Position wird gestärkt
Fahrlässig ist Trumps Entscheidung auch mit Blick auf Iran: Der US-Präsident und sein Nationaler Sicherheitsberater John Bolton werden nicht müde, das Regime in Teheran als größte Gefahr in der Region zu bezeichnen. Gleichzeitig stärkt Trump nun mit seinem Syrien-Abzug die Position der Iraner in der Region massiv. Wenn auch der Nordosten Syriens an Assad fällt, festigt das nämlich die Landbrücke von Iran, über den Irak bis nach Syrien und in den Libanon, über die Teheran Waffen und Revolutionswächter bis an die israelische Grenze bringen kann.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat bereits angekündigt, sein Land werde "weiterhin aggressiv gegen Irans Versuch vorgehen, sich in Syrien einzugraben".
Israel ist stark genug, um sich gegen Assad und seine Verbündeten zu verteidigen. Die Kurden sind es nicht.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Avantasia bedankt:
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21.12.18, 08:32
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#2
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Anfänger
Registriert seit: Dec 2018
Beiträge: 4
Bedankt: 3
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Der Artikel bzw. der Spiegel verwendet den Begriff "Regime", wodurch klar wird, dass auch sie einseitige Propaganda zum Thema verbreiten. Unabhängig davon was Trump nun macht. Assad ist demokratisch gewählt worden. Wenn das falsch ist, dann stimme ich dafür, dass Merkel, Macron, Trump, May und Co. auch weggebomt werden. Assad hat sich lediglich für die "falsche" Pipeline entschieden und die syrische Bevölkerung leidet nun darunter, weil die USA, Israel, Saudi-Arabien, UK und Frankreich illegal Syrien angreifen. Die einzigen, welche dort legal sind, sind die Russen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Christbaumkugel bedankt:
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21.12.18, 10:06
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#3
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.349
Bedankt: 23.614
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Zitat:
Zitat von Christbaumkugel
Assad ist demokratisch gewählt worden. .
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Die Wahl war demokratisch ? Zugelassen wurden nur, mit Assad, drei ausgewählte Kandidaten. Die Stimmabgabe war nur in den von Assad Anhängern bewohnten Gebieten möglich.
Selbst die arabische Liga erkannte die Wahl nicht an und das heisst schon was.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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21.12.18, 15:27
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#4
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Banned
Registriert seit: Aug 2017
Beiträge: 123
Bedankt: 219
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Die Wahl war demokratisch ? Zugelassen wurden nur, mit Assad, drei ausgewählte Kandidaten. Die Stimmabgabe war nur in den von Assad Anhängern bewohnten Gebieten möglich.
Selbst die arabische Liga erkannte die Wahl nicht an und das heisst schon was. 
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Welche Wahl meinst du? Die im Jahr 2014? Da herrschte nun einmal auch Krieg in dem Land.
Für die Amis ist das strategisch die richtige Entscheidung: lieber vorab aus dem Land zurückziehen, solange man noch das Gesicht wahren kann und bevor noch mehr Ressourcen (finanzielle, materielle und menschliche) verschwendet werden. Außerdem hat Trump den Truppenabzug bereits vorab zur US-Wahl versprochen. Nicht, dass so etwas wie den Amis selbst in Vietnam oder den Russen in Afghanistan passiert. Der Iran und Russland werden sicherlich nicht einer US-gestützten Vasallenregierung in Syrien Platz machen.
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21.12.18, 19:15
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#5
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myGully Uploader
Registriert seit: Nov 2014
Beiträge: 6.228
Bedankt: 93.110
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Na prima....erst Feuer legen,Krieg spielen, Unruhe reinbringen, Land in Schutt und Asche legen....und dann wieder abhauen.
Danke USA[/Vorsicht Ironie]
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21.12.18, 19:28
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#6
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Super Moderatorin
Registriert seit: Mar 2009
Ort: South Bronx
Beiträge: 24.072
Bedankt: 63.280
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Sag lieber danke Trump, denn selbst sein eigener Stab war geschockt.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Avantasia:
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