Das auch für den Menschen gefährliche West-Nil-Virus breitet sich in Deutschland scheinbar immer weiter aus. Nach einem Nachweis in Halle an der Saale entdecken die Behörden nun einen toten Vogel in Mecklenburg-Vorpommern.
Vier Wochen nach dem bundesweit ersten Fall ist das West-Nil-Virus (WNF) nun auch erstmals in Mecklenburg-Vorpommern aufgetaucht. Es wurde bei einer toten Amsel aus dem Landkreis Rostock nachgewiesen, wie das Umwelt- und Agrarministerium in Schwerin mitteilte. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurde das Virus in Deutschland mittlerweile bei insgesamt sieben Vögeln nachgewiesen. Zudem wurde der Erreger kürzlich bei einem verendeten Pferd in Brandenburg registriert.
Erstmals war das auch für Menschen gefährliche Virus Ende August bei einem Bartkauz im Zoo von Halle (Saale) nachgewiesen worden. Das West-Nil-Virus kann von Mücken auf Menschen übertragen werden und in seltenen Fällen schwere Infektionen bis hin zum Tod verursachen. Die meisten Infektionen verlaufen allerdings unbemerkt, in einigen Fällen treten Kopf- und Gliederschmerzen auf.
In Griechenland ist die Zahl der am West-Nil-Fieber erkrankten und gestorbenen Menschen zuletzt weiter gestiegen. Nach neuen Angaben starben in diesem Jahr bereits 31 Menschen an den Folgen der Virus-Erkrankung. 240 weitere Infektionen wurden demnach erfasst, die meisten auf der Halbinsel Peloponnes und in den ländlichen Regionen rund um Athen sowie im Gebiet um die Hafenstadt Thessaloniki. Dies teilte die zuständige Behörde des Gesundheitsministeriums (Keelpno) mit. 22 Menschen werden demnach derzeit noch in Krankenhäusern behandelt, 12 davon auf Intensivstationen. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte weitaus höher liegen.
Bei Vögeln verläuft eine Infektion meist symptomlos, erläuterte das Friedrich-Loeffler-Institut, das tote Vögel auf das Virus untersucht. Eine Reihe von Vogelarten sei jedoch empfänglich für den Erreger, sodass es zu massiven Epidemien mit Todesfällen kommen könne.