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[Recht & Politik] Algerien-Krieg: Frankreich gibt „System“ der Folter zu

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Ungelesen 13.09.18, 23:49   #1
TinyTimm
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Standard Algerien-Krieg: Frankreich gibt „System“ der Folter zu

Zitat:
Frankreich hat erstmals eingestanden, dass unter seiner Vorherrschaft während des Algerien-Kriegs ein System zur Folter politischer Gegner eingerichtet wurde. In einer gestern in Paris veröffentlichten Erklärung des Elysee-Palastes ist die Rede von einem „legal eingesetzten System, das (…) Folter zu politischen Zwecken ermöglicht hat“.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ordnete die Öffnung der Archive an, um die Schicksale zahlreicher Verschwundener zu untersuchen. „Die Folter war zwar nach dem Gesetz weiter ein Verbrechen“, sagte Macron mit Blick auf den algerischen Unabhängigkeitskrieg von 1954 bis 1962. „Aber sie hat sich entwickelt, weil sie straflos blieb.“

Entschuldigung für Tod von Maurice Audin

Im Namen Frankreichs bat Macron um Entschuldigung für den Tod des 1957 verschwundenen Kommunisten Maurice Audin. Dieser sei „von Militärangehörigen gefoltert und danach hingerichtet oder zu Tode gefoltert worden“, erklärte der Präsident.

Audins Witwe Josette sagte bei einem Treffen mit Macron in ihrem Haus östlich von Paris: „Ich habe niemals geglaubt, dass das passieren könnte.“ Ihr Mann war im Juni 1957 in Algier verhaftet worden. Dem Mathematiker wurde vorgeworfen, die Nationale Befreiungsfront (FLN) zu unterstützen, die seit 1954 für die Unabhängigkeit Algeriens kämpfte. Später verlor sich jede Spur von ihm.

Frankreich tut sich bis heute schwer bei der Aufarbeitung des Kolonialkriegs, lange war nur von den „Ereignissen in Algerien“ die Rede. Bei dem von beiden Seiten mit außerordentlicher Grausamkeit geführten Krieg wurden rund eine halbe Million Algerier und 30.000 Franzosen getötet, mindestens die Hälfte der algerischen Opfer waren Zivilisten. Der Krieg endete 1962 mit der Unabhängigkeit Algeriens.
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Ungelesen 14.09.18, 00:31   #2
Uwe Farz
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Ein gewisser Jean-Marie Le Pen könnte sicherlich manches zur Aufarbeitung beitragen:

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Konkreter wird es hier:

Zitat:
Der französische Rechts******* Jean-Marie Le Pen hat die Folter unter französischer Kolonialherrschaft in Algerien verteidigt. Auch er selbst hätte als junger Soldat "seine Pflicht getan", wenn sein Kommando dies von ihm verlangt hätte
Quelle:

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Noch umfassender, aber auf französich:

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und hier:

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Dokumentarfilm:

"Le Pen et la torture, la question - Documentaire exclusif"

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Artikel aus der "NZZ", der sehr gut die Zusammenhänge erklärt:

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Man darf gespannt sein, was in den Archiven schlummert.

Geändert von Uwe Farz (14.09.18 um 01:02 Uhr) Grund: links hinzugefügt
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BLACKY74
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Zitat:
Frankreichs Aufarbeitung des Algerienkrieges Der Kniefall des Emmanuel Macron

Kanzlerin Merkel ehrt in Algerien die Unabhängigkeitskämpfer gegen Frankreich - gleichzeitig erkennt Präsident Macron französische Kriegsverbrechen an. Das könnte Europas Afrika-Politik verändern.

Von Georg Blume, Paris Dienstag, 18.09.2018 20:46 Uhr

Für eine deutsche Kanzlerin war es eine selbstverständliche Geste: Angela Merkel legte am Montag bei ihrem Besuch in der algerischen Hauptstadt Algier einen Kranz am Denkmal der Toten des Unabhängigkeitskrieges nieder. Das gehört sich für einen westlichen Staatsgast in Algerien so. Schließlich hatte schon der amerikanische Präsident John F. Kennedy die algerischen Unabhängigkeitskämpfer in ihrem Freiheitsdrang gegen Frankreich unterstützt.

Bisher aber hätte man beim wichtigsten deutschen Verbündeten in Paris über Merkels Geste offiziell den Kopf geschüttelt. Schließlich kämpften die französischen Kolonialherren von 1954 bis 1962 einen blutigen Krieg gegen die algerische Unabhängigkeitsbewegung. Tausende Franzosen und Algerier starben. Für viele ist der Algerienkrieg noch heute eine nur mühsam verheilte Wunde ihres Lebens. Denn eine breite Vergangenheitsaufarbeitung fand bezüglich des Algerienkrieges in Frankreich nie statt. In den staatlichen französischen Schulen wird das Thema bis heute eher nebenbei unter dem Oberthema Kolonialismus unterrichtet.

Vergangene Woche aber wagte es Frankreichs Präsident Emmanuel Macron als erster französischer Regierungschef, die bislang nie eingestandenen Verbrechen seines Landes während des Algerienkriegs beim Namen zu nennen.

Macron besuchte am Donnerstag Michele Josette AudinMacron besuchte am Donnerstag Michele Josette Audin, die 87-jährige Witwe eines französischen Folteropfers in Algerien. Der Mathematiker Maurice Audin hatte sich in den Fünfzigerjahren als junger Kommunist dem Widerstand gegen das Kolonialregime angeschlossen. Dafür wurde er 1957 in Algier von französischen Soldaten zu Tode gefoltert. "Es war an der Zeit, dass die französische Nation sich der Wahrheit stellt", hieß es in einer offiziellen Verlautbarung des Elysée-Palasts.

Macron hatte vorher in einem öffentlichen Brief an die Witwe Audin nicht nur den Einzelfall, sondern ein "legales System, das die Folter ermöglichte", angeprangert. Zugleich rief er alle Franzosen zur "Gedächtnisarbeit" bezüglich Folter und Verbrechen im Algerienkrieg auf. "Die Anerkennung heilt nicht, aber sie kann symbolisch diejenigen erleichtern, die noch immer unter dem Gewicht der Vergangenheit leiden", schrieb Macron.

"Seit 60 Jahren darauf gewartet"

Die Reaktionen in Algerien ließen nicht lange auf sich warten. "Ich kann meine Tränen kaum zurückhalten. Ich habe darauf seit 60 Jahren gewartet. Vielleicht kann ich jetzt endlich mit der Trauerarbeit beginnen", sagte die 82-jährige ehemalige algerische Widerstandskämpferin Louisette Ighilahriz in Algier dem französischen Radiosender RFI. Ighilahriz wurde nach eigenen Angaben am 1. Oktober und 16. Dezember 1957 von der französischen Armee gefoltert und vergewaltigt.

Auch die algerische Regierung und die von ihr weitgehend kontrollierten Medien reagierten positiv: "Endlich erkennt Frankreich seine Verantwortung für die vergangenen Staatsverbrechen an", schrieb die führende algerische Zeitung "El Watan" und betonte, dass das französische Folteropfer Audin längst zum Symbol aller Folteropfer, auch der algerischen, geworden sei. Der zuständige algerische Minister für die Kriegsopfer, Tayeb Zitouri, sprach von einem "lobenswerten Schritt nach vorn", der auch die zukünftige Archivarbeit verstärken werde. Macron hatte zuvor die Franzosen aufgerufen, Zeugnisse und Dokumente des Krieges an das französische Nationalarchiv weiterzugeben.

Was nach einer rein französisch-algerischen Angelegenheit aussieht, ist jedoch auch für die Afrika-Politik der deutschen Kanzlerin von Bedeutung. Denn so wie Macron dafür eintritt, dass es keine französische Afrika-Politik mehr gäbe, sondern nur noch eine europäische, so warb am Montag auch Merkel für mehr Verständnis für die europäische Flüchtlingspolitik in Algerien. Bisher aber war es gerade von algerischer Seite üblich, Europa auseinanderzudividieren, indem man die deutsche Vergangenheitsaufarbeitung lobte, nur um damit die französische bloßzustellen.

Zwar sagte ein Sprecher des Bundespresseamts dem SPIEGEL, dass Merkel und ihre algerischen Gesprächspartner am Montag die französischen Gesten nicht erwähnten. Doch gibt es kaum Zweifel, dass sich Deutschland und Frankreich, was die Aufarbeitung der Kriege des 20. Jahrhunderts betrifft, aus Sicht vieler Nordafrikaner in den letzten Tagen ein großes Stück nähergekommen sind.

Anmerkung der Redaktion: Macron besuchte am Donnerstag Josette Audin, die 87-jährige Witwe eines französischen Folteropfers in Algerien. In einer früheren Version wurde die Witwe als Michele Audin bezeichnet. Das ist aber der Vorname der Tochter. Wir haben den Fehler korrigiert.
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