Ein anstehender Testlauf der weltgrößten Containerreederei Maersk sorgt derzeit für Aufsehen. Wie zuletzt bekanntwurde, soll mit der „Venta Maersk“ erstmals ein Containerschiff über die Nordostpassage von Wladiwostok nach St. Petersburg fahren.
Maersk betrachtet die Arktis-Route offiziell zwar noch nicht als kommerzielle Alternative zu bestehenden Schifffahrtsrouten, wie das deutsche „Handelsblatt“ dazu berichtet. Der Versuch erlaube es den Angaben zufolge allerdings sehr wohl, „die operative Durchführbarkeit von Containerschifffahrt durch die Nordostpassage zu untersuchen und Daten zu sammeln“.
Kommerzielle Schifffahrt durch die Barentssee galt lange als nicht denkbar. Angesichts des seit Anfang der 2000er Jahre beobachteten Rückgangs des Polareises wagten sich in den vergangenen Jahren immer wieder vereinzelt Handelsschiffe in die zuvor unbefahrbaren Gebiete.
Nach einem ungewöhnlich heißen Sommer auch auf der nördlichen Halbkugel ortet nun auch Maersk „eine einzigartige Gelegenheit“, wie Unternehmenssprecherin Janina von Spalding laut „New York Times“ sagte.
Die Nordostpassage wäre im Vergleich zur Fahrt durch den Sueskanal eine deutlich kürzere Alternative für die Containerschifffahrt zwischen Asien und Europa. Hürden gibt es laut „Süddeutscher Zeitung“ aber selbst in eisfreien Monaten. Notwendig seien Schiffe der Eisklasse, die über einen verstärkten Rumpf verfügen - sowie die Begleitung eines Eisbrechers. Beim „Venta Maersk“-Test setze Maersk der Zeitung zufolge zudem auf russische Unterstützung für die in der Arktis unerfahrene Crew.