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28.07.18, 19:48
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Legende
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USA: Weg frei für Waffen aus dem 3-D-Drucker
Zitat:
Gericht erlaubte „downloadbare Waffe“
US-Bürgerinnen und -Bürger können sich künftig einfach und legal mit einem 3-D-Drucker Schusswaffen basteln. Hintergrund ist ein Gerichtsurteil von Ende Juni: Dieses erlaubt es einer Pro-Waffen-Gruppe, ab dem ersten 1. August Blaupausen für Pistolen, Gewehre und auch semiautomatische Waffen aus dem 3-D-Drucker online zur Verfügung zu stellen. Während diese den „Anbruch des Zeitalters der downloadbaren Waffe“ feiern, sind Befürworter von mehr Schusswaffenkontrolle höchst alarmiert.
Bald Schusswaffen im Eigenbau
2013 hat der Waffenaktivist Cody Wilson mit der ersten funktionsfähigen Handfeuerwaffe aus dem 3-D-Drucker für Aufruhr gesorgt. Weil er die Pläne für „The Liberator“ auch online stellte, entbrannte ein jahrelanger Rechtsstreit. Doch Wilson gewann - und ein US-Gericht gab ihm letztlich grünes Licht für die Veröffentlichung von Plänen für Waffen aus dem 3-D-Drucker. Diese sollen nun ab dem 1. August online gestellt werden. Dann kann jeder mit Zugang zu einem geeigneten Gerät sich ganz legal Schusswaffen ausdrucken.
Das Urteil fiel bereits Ende Juni nach einem Vergleich zwischen Wilson und dem US-Justizministerium. Fünf Jahre zuvor war der heute 30-Jährige vor Gericht gebracht worden, nachdem er öffentlichkeitswirksam seine selbst gedruckte Schusswaffe präsentiert und die Pläne dafür im Internet veröffentlicht hatte. Ihm wurde vorgeworfen, damit gegen das Waffenexportgesetz der USA zu verstoßen. Die Pläne wurden auf Druck der Regierung aus dem Netz entfernt, davor wurden sie über 100.000-mal heruntergeladen.
Wilson klagte US-Regierung
Doch der ehemalige Jusstudent Wilson ging in die Offensive und klagte seinerseits die US-Regierung. Das Veröffentlichungsverbot für die Blaupausen verstoße nicht nur gegen das in der Verfassung verbriefte Recht auf freie Meinungsäußerung, auch sein Recht, Waffen zu tragen, werde dadurch verletzt.
Diese Argumentation in dem laut Wilson millionenschweren Rechtsstreit hatte Erfolg: Die von ihm gegründete Non-Profit-Organisation Defense Distributed bekam eine Sonderlizenz zur Veröffentlichung der Waffenpläne. Zudem versprach das US-Justizministerium, die Exportregeln für Waffen zu lockern. Wilson wurde ein Schadenersatz in Höhe von 40.000 Dollar zugesprochen.

Wilson im Jahr 2013 beim Bau des „Liberators“
Auch Pläne für semiautomatisches Gewehr
Ab dem 1. August wird Defense Distributed nun die Pläne für die Schusswaffen zum Ausdrucken nach dem Open-Source-Prinzip kostenlos zum Download stellen. Neben dem „Liberator“ finden sich auf dem Portal der Gruppe auch Pläne für semiautomatische Waffen und Gewehre, die mit 3-D-Druckern und CNC-Fräsen im Eigenbau hergestellt werden können. Darunter befindet sich auch ein Plan für eine AR-15, die bei mehreren Massakern verwendet wurde. Künftig sollen auch andere Waffenentwickler ihre Vorlagen dort zur Verfügung stellen können.
Während die Gruppe hinter den Plänen den Beginn des „Zeitalters der downloadbaren Waffe“ feiern, zeigen sich Organisationen für Schusswaffenkontrolle hochgradig alarmiert. Sie warnen vor einem enormen Gefahrenpotenzial durch unregulierbare Waffen aus dem 3-D-Drucker. Mit ihnen könne kaum mehr kontrolliert werden, wer eine Waffe besitze. Hintergrundchecks und die verpflichtende Registrierung von Waffengehäusen könnten vollkommen umgangen werden. Nick Suplina von der Organisation Gun Safety sprach von einer „unglaublichen Gefahr“ und forderte das Außenministerium auf, die Veröffentlichung noch zu blockieren.
Sorge vor „unauffindbaren Waffen“
Als weiteres Problem orten Kritikerinnen und Kritiker, dass die vornehmlich aus Plastik bestehenden Waffen besonders leicht durch Sicherheitschecks mit Metalldetektoren und Röntgengeräten gebracht werden könnten. Als Ende 2013 das Gesetz gegen „unauffindbare Waffen“ mit nur sehr geringem Metallanteil vom US-Abgeordnetenhaus um zehn Jahre verlängert wurde, hatten demokratische Politiker versucht, ein permanent fixiertes Metallteil für Waffen aus dem 3-D-Drucker in das Gesetz zu schreiben. Sie scheiterten jedoch am Widerstand von Republikanerinnen und Republikanern und der Waffenlobby NRA.
In den Vereinigten Staaten befinden sich etwa 300 Millionen Schusswaffen in privaten Händen. Das in der Verfassung verankerte Recht auf Waffenbesitz ist ein hochumstrittenes Thema. Heuer war es zu Beginn des Jahres in Folge der Schulmassaker in Parkland (Florida) und Austin (Texas) erneut zu einer breiten Debatte über Waffengewalt gekommen. Damals hatte ein 19-Jähriger 17 Menschen getötet. Trotz dieser Kampagne sicherte US-Präsident Donald Trump der NRA seine Unterstützung zu.
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