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24.07.18, 19:54
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
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Griechenland: Urlaubsort Mati "existiert nicht mehr"
Zitat:
Beim schlimmsten Flammeninferno in Griechenland seit mehr als einem Jahrzehnt sind nach Behördenangaben mindestens 74 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 160 seien verletzt. Besonders schlimm traf es dabei den Badeort Mati, dort wurden die Leichen von 26 Menschen gefunden, darunter auch Kinder. Sie starben, als außer Kontrolle geratene Waldbrände am späten Montagnachmittag durch den Ort östlich der Hauptstadt Athen fegten.
In Mati hatte sich das Feuer bei Windgeschwindigkeiten von etwa hundert Kilometern pro Stunde rasend schnell ausgebreitet, wie Feuerwehrsprecherin Stavroula Maliri erklärte. Das Fernsehen zeigte Bilder von ganzen Straßenzügen mit völlig niedergebrannten Häusern. Mehr als tausend Gebäude sowie 300 Autos seien beschädigt worden. In der auch bei ausländischen Touristen und Touristinnen beliebten Region wurde der Notstand ausgerufen.

Der beliebte Badeort Mati wurde durch das Feuer komplett zerstört
Dramatische Szenen müssen sich in dem Badeort abgespielt haben. Reporterinnen und Reporter berichten etwa von einer Frau, die mit ihrem Kind in einem Haus in der Ortschaft Mati entdeckt wurde. Die Mutter habe ihr Kind schützend mit ihrem Körper abgeschirmt, bevor beide verbrannt sein sollen. Viele Menschen dürften in den Flammen alles verloren haben. Tausende übernachteten im Freien, in Autos und Sporthallen.
Kein offizieller Evakuierungsplan?
Wegen der schnellen Ausbreitung der Flammen waren zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner von Matis an die Küste geflohen, um sich vom Wasser aus retten zu lassen. Viele warteten stundenlang eingehüllt von Aschewolken am Strand. 715 Menschen wurden schließlich mit Booten in den Nachbarort Rafina gebracht, wie die Regierung mitteilte. Dessen Bürgermeister Evangelos Bournous zeigte sich schockiert: „Mati existiert nicht mehr“, sagte er. Der Bürgermeister äußerte im griechischen TV auch die Befürchtung, dass die Opferzahl sogar auf „über 100“ steigen könnte. Er sagte außerdem, man habe nie eine Evakuierurungsanordnung für die vom Brand betroffene Zone bekommen.
Rettungskräfte und Freiwillige zogen stundenlang Menschen aus dem Wasser. Im Hafen von Rafina zeigten Dutzende Menschen Fotos ihrer Verwandten und fragten Passanten, ob sie sie gesehen hätten. Auch die Rettungskräfte im Meer gaben teils erschreckende Darstellungen. Einer der Retter habe gesehen, wie sich 26 Menschen in einem Feld etwa 30 Meter vom Strand entfernt aneinanderklammerten, sagte der Leiter des Roten Kreuzes in Griechenland, Nikos Economopoulos, dem Sender Skai TV am Dienstag. „Sie hatten versucht, eine Fluchtgasse zu finden, aber leider haben es diese Menschen und ihre Kinder nicht mehr rechtzeitig geschafft.“
Himmel über Athen verdunkelt
Der Brand in Mati war am Dienstag zwar eingedämmt, allerdings wütete 50 Kilometer westlich von Athen im Küstenort Kineta immer noch ein Feuer, das ebenfalls zahlreiche Häuser und Autos zerstörte. Opfer wurden aus Kineta zunächst nicht gemeldet. In der Nähe der Stadt Marathon wurden zudem rund 600 Kinder aus einem Feriencamp in Sicherheit gebracht. In der Region herrscht seit zwei Wochen ******* Trockenheit. Seit dem Wochenende kam noch eine Hitzewelle mit Temperaturen an die 40 Grad hinzu. Angefacht durch starke Winde gerieten die Feuer schnell außer Kontrolle. Das Ausmaß der Brände war so groß, dass Rauchwolken über Athen hingen und die Sonne verdunkelten.
Deshalb wurde auch die Autobahn zwischen Athen und Korinth kurzfristig gesperrt, mittlerweile ist sie aber wieder befahrbar. Doch in Hinblick auf die noch lodernden Brandherde gaben sich die Löschkräfte langsam zuversichtlich. „Wir hoffen, heute die Brände zu löschen“, sagte ein Feuerwehrmann im griechischen Fernsehen am Dienstag. Mit dem ersten Tageslicht wurden viele Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt. Die Feuerwehr warnte jedoch, dass die Flammen immer noch nicht ganz unter Kontrolle seien.
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras brach einen Besuch in Bosnien-Herzegowina vorzeitig ab und kam nach Athen zurück. „Meine Gedanken sind bei den Menschen und den Einsatzkräften“, sagte er dem griechischen Fernsehsender ERT. Die Regierung ordnete an, dass Feuerwehren anderer Regionen sowie das Militär nach Athen zur Hilfe kommen. Zudem habe Griechenland bereits am Montagabend andere Länder der EU um Hilfe gebeten, sagte eine Feuerwehrsprecherin. Tsipras äußerte den Verdacht, dass Brandstifter hinter den Feuern stecken könnten. Selbiges hatte zuvor bereits der Minister für Bürgerschutz, Nikos Toskas, in den Raum gestellt.
Am Dienstagabend kamen erste Einsatzkräfte aus dem EU-Katastrophenschutz in Griechenland an. Dabei handelte es sich um 64 Helfer aus Zypern, wie ein Sprecher der EU-Kommission sagte. Weitere Länder sicherten Hilfe zu, darunter Spanien, Bulgarien, Italien, Kroatien und Portugal. Sie werden - falls nötig - Löschflugzeuge, Einsatzkräfte, Ärzte oder Fahrzeuge senden.
EU drückt Mitgefühl aus
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker drückte zuvor Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. „Mit schwerem Herzen habe ich davon erfahren, dass viele Menschen auf tragische Weise in den verheerenden Feuern in Athen ihr Leben verloren haben“, schrieb Juncker in einem Brief an Tsipras. Das Schreiben veröffentlichte Kommissionssprecher Margaritis Schinas, der selbst Grieche ist, auf Twitter.
In diesen schweren Zeiten stehe man Seite an Seite mit den griechischen Behörden und Menschen, schrieb Juncker. Er habe den zuständigen EU-Kommissar Christos Stylianides gebeten, Kontakt zu den griechischen Behörden aufzunehmen. Stylianides selbst werde noch am Dienstag nach Athen reisen. Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk zeigte sich in einem Tweet erschüttert. „Europa wird in diesen schwierigen Zeiten an der Seite unserer griechischen Freunde stehen. Hilfe aus mehreren EU-Ländern ist auf dem Weg.“ Papst Franziskus sicherte unterdessen den Opfern und Hilfskräften seinen geistlichen Beistand zu. Er bete auch für alle Verstorbenen, hieß es in einem Statement aus dem Vatikan.
Außenministerium rät zu „besonderer Vorsicht“
Erschüttert zeigte sich auch FPÖ-Außenministerin Karin Kneissl. Auf Twitter sprach sie den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus und wünschte den Verletzten eine schnelle Genesung. Ob auch Österreicherinnen und Österreicher von den Bränden betroffen waren, gab das Ministerium bisher nicht bekannt. Auf der Website des Außenministeriums wird Reisenden in den betroffenen Gebieten geraten, „sich aktiv über die Lage informiert zu halten und besondere Vorsicht walten zu lassen“. Den Anweisungen der lokalen Einsatzkräfte sei Folge zu leisten.
In immer mehr Teilen Europas wüten wegen der Dürre und Sommerhitze große Waldbrände. Nach den verheerenden Feuern in Schweden gerieten neben Griechenland auch Brände in Lettland außer Kontrolle. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht, in der kommenden Woche soll es sogar noch heißer werden. In Schweden wüteten am Montag noch 25 Brände - einige sind so groß, dass die Rettungskräfte keine Hoffnung haben, sie noch zu löschen. Der Rauch sei sogar aus dem Weltall zu sehen, berichtete die Europäische Weltraumbehörde (ESA). „Die Feuer in Schweden zeigen, dass der Klimawandel real ist“, erklärte die EU-Kommission in Brüssel.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Brände. Regierung in Schweden unter Druck: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Die folgenden 9 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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24.07.18, 20:00
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#2
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myGully Uploader
Registriert seit: Nov 2014
Beiträge: 6.228
Bedankt: 93.108
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Zum heulen wie das Feuer in Griechenland wüted
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei B345T bedankt:
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25.07.18, 09:30
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#3
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.458
Bedankt: 22.993
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Eine gestrige Aussage eines deutschen THW-Helfers hat mich etwas erzürnt:
Da wurde doch ernsthaft bemängelt, dass es in Griechenland keine so flächendeckende Versorgung mit Feuerwehren wie in Deutschland gibt....
Woher nehmen, wenn nicht stehlen
Ich hoffe doch sehr, dass die Urlauber nach wie vor Griechenland besuchen, nicht dass das Elend noch schlimmer wird.
Wer paar Mark übrig hat, sollte spenden....
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei MotherFocker bedankt:
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25.07.18, 11:03
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#4
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
Bedankt: 3.944
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Ein von der EU kaputtgespartes Land ist solchen Katastrophen relativ hilflos ausgeliefert.
Gibt noch einen anderen Aspekt:
Zitat:
Es handele sich nicht um einfach so ausgebrochene Brände, erklärten Lokalpolitiker in Attika. Denn nach den Feuern können die ehemaligen Wälder in Wohn- oder sogar Hotelgebiete umgewidmet werden. Ein lukratives Geschäft, vor allem an der bei Touristen beliebten griechischen Küste. Außerdem könnten die Waldbrände auch denen nützlich sein, die sich gewinnbringendes Bauland für andere Immobilien sichern wollen. Das war in der Vergangenheit stets schwierig nachzuweisen. Ebenso wie der »pyromanische Geschäftssinn« derjenigen, die sich Profite aus der Wiederaufforstung versprechen. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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"Wir müssen friedenstüchtig werden"
(Boris Pistolius, dt. Philosoph)
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei nolte bedankt:
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25.07.18, 11:35
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#5
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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Gezielte "Brandrodung" gibt es in Griechenland schon lange. Da sind richtig mafiöse Strukturen dahinter. Angeblich gibt es in Mati keinen gewinnbringenden Grund ein Feuer zu legen. Irgendwie halte ich das bei einem Ferienort für eine Untertreibung.
Was mich persönlich verstört ist die Berichterstattung. Wir fragen uns warum die Menschheit abstumpft? Wenn in einem Bericht über diese Katastrophe an erster Stelle lang und breit über die zerstörten Autos und Häusern berichtet wird, und erst danach eher nebenbei steht, das ein Vater mit dem Baby im letzten Moment flüchten konnte, während seine Frau verbrannte.
Noch empathieloser kann man nicht berichten. Ich würde hier gerne ein paar deftige Schimpfworte schreiben, die ich während des lesens gebraucht habe, aber die kann sich ja jeder selbst denken.
Der Artikel: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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25.07.18, 11:36
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#6
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.458
Bedankt: 22.993
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Brandstiftung wäre schon möglich, aber dann müssten sich die betroffenen Gebiete schon in Privateigentum befinden.
Schier unglaublich, dass "Staatswald" für einen "Inside Job" herhalten musste.
Bei der Behauptung durch die "jungewelt", ohne deren fundierte Quellenangabe, bin ich etwas skeptisch.
Da vertraue ich doch mehr dem SRF, wo eben nicht von Brandstifung gesprochen wird.
Zitat:
Tsipras hat seinen Verdacht der Brandstiftung aber in keiner Weise mit Hinweisen oder Argumenten untermauert.
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25.07.18, 20:21
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#7
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
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Ganz von der Hand zu weisen ist es nicht. Die Staatsanwaltschaft des Oberen Gerichts (Areopag) hat mittlerweile eine Untersuchung eingeleitet. Unbestätigten Informationen zufolge sind bereits zwei Verdächtige festgenommen worden.
Was ich nicht verstehe, wenn man weiß daß es in der Nähe brennt, ist man doch auf der Hut und hat keine Vorwarnzeit?. Wieso konnten die nicht rechtzeitig fliehen. Ins Meer?
Bin grad etwas wirr im Kopf, liegt wohl am Bier.
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"Wir müssen friedenstüchtig werden"
(Boris Pistolius, dt. Philosoph)
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27.07.18, 09:19
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#8
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
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Ich habe mir jetzt Videos aus Griechenland angesehen, und es wundert mich nicht mehr, das Feuer sich so rasch ausbreitet. Man sieht jede Menge kochentrockenes hohes Gras. Teilweise bis zum Fahrbahnrand. Normalerweise müsste das alles gemäht werden.
Hier im Ort hing lange ein Spruch der sinngemäß lautete: Achtete den Beruf des Bauern. Wenn er aufhört die Landschaft zu pflegen, sind die Folgen nicht absehbar.
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