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[Recht & Politik] GB Jugendschutz: Die Tücken der "Pornopässe"

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Ungelesen 30.06.18, 16:08   #1
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Standard GB Jugendschutz: Die Tücken der "Pornopässe"

Zitat:
Verkauf am Zeitungskiosk?

Wer in Großbritannien pornografische Inhalte im Internet ansehen möchte, muss künftig seine Volljährigkeit nachweisen können. Denn demnächst werden im Zuge des Digital Economy Act 2017 Videosperren eingeführt, um Minderjährige vor obszönem Material im Netz zu schützen. Doch bei der Umsetzung von Altersüberprüfungssystemen stößt die Regierung seit Monaten auf große Probleme. Nun soll es Pläne geben, unter anderem „Pornopässe“ an Kiosken anzubieten.

Ein 16-stelliger Zugangscode, der mittlerweile als „Pornopass“ bezeichnet wird, soll dem „Daily Telegraph“ zufolge schon bald um zehn Pfund an britischen Kiosken erhältlich sein. Verkäufer händigen diese Codes an jene aus, die ihr Alter mittels Reisepass oder Personalausweis bestätigen können. Die Pässe bieten die Möglichkeit, nicht jugendfreie Seiten aufzusuchen, ohne dabei persönliche Daten zu offenbaren.

Ob Konsumenten und Konsumentinnen jedoch bereit sein werden, ihre privaten Vorlieben am Kiosk preiszugeben, ist fraglich. Die Codes sollen nur eine von mehreren Optionen für jene 25 Millionen Menschen in Großbritannien sein, die auch in Zukunft noch regelmäßig auf pornografisches Material online zugreifen möchten.

Videosperren sollen Kinder schützen

Der Plan stammt vom der Altersfreigabestelle British Board of Film Classifications (BBFC). BBFC wurde von der britischen Regierung im Zuge des Digital Economy Act 2017 zur Entwicklung von Richtlinien für Videosperren sowie zu deren Überwachung beauftragt. Das Gesetzespaket zielt darauf ab, die wichtigsten Brennpunkte der elektronischen Kommunikationsdienste neu zu regeln. Neben den Regelungen zum Altersnachweis sollen härtere Strafen für Urheberrechtsverletzungen eingeführt, ein schnellerer Breitbandinternetzugang garantiert sowie neue Vorgaben für die Regulierung der Telekomindustrie geschaffen werden.

Pornoanbieter müssen unter der neuen Gesetzgebung die entsprechende Technologie zur Altersüberprüfung anwenden, um Jugendliche vor dem Konsum ihrer Inhalte zu hindern. Das gilt für jeden Anbieter, der Material in Großbritannien verfügbar macht, selbst, wenn er in einem anderen Land ansässig ist. Neben Zugangscodes soll es auch möglich sein, das Alter mittels Kreditkartendetails, Handynummer oder E-Mail-Adresse zu bestätigen. Welchen Ansprüchen die Softwares jedoch im Detail genügen müssen, ist derzeit noch unklar. Bis Ende des Jahres sollen die Jugendschutzmaßnahmen gültig werden.

Warnung vor „so billig wie möglich“

Dabei hätte das neue Gesetz bereits im April in Kraft treten sollen. Doch die britische Regierung verschob es kurzfristig, um eine einwandfreie Umsetzung garantieren zu können. Denn Kritik hagelte es in den vergangenen Monaten zur Genüge: Wer im Netz Kreditkarten- oder Reisepassangaben preisgibt, laufe Gefahr, dass die Daten in falsche Hände geraten. Zudem würde nicht jeder eine Kreditkarte oder einen Reisepass besitzen.

Die Organisation Open Rights Group, die als bekanntester Skeptiker des Vorhabens gilt, äußert nach wie vor Bedenken. Geschäftsführer Jim Killock warnt im Gespräch mit ORF.at davor, dass sensible Daten trotz oder gerade wegen des neuen Gesetzes gespeichert werden könnten: „Die Regierung scheint das nicht zu interessieren, mehrere Millionen Menschen in Großbritannien laufen Gefahr, ihre sexuellen Vorlieben veröffentlicht zu sehen.“ Er spielt damit auf jene 56 Prozent der Erwachsenen in Großbritannien an, die laut einer Studie des Observer 2014 regelmäßig online Pornografie ansehen. Die Pornoindustrie leiste im Umgang mit der Privatsphäre generell „schlechte Arbeit“ und mache „alles so billig wie möglich“, so Killock.

Datenskandal bei Seitensprungportal


Er erinnert an die Datenschutzaffäre des Seitensprungportals Ashley Madison. Damals wurden sensible Daten von 32 Millionen Nutzern und Nutzerinnen, wie etwa Adresse, sexuelle Vorlieben und Kreditkartennummern, veröffentlicht. Sogar Suizidfälle wurden in Zusammenhang mit dem riesigen Datenverlust gebracht. Auch MindGeek - mit Seiten wie YouPorn und RedTube einer der größten Pornografieanbieter weltweit - kam in Erklärungsnot, als 2016 die Daten von 800.000 Nutzerinnen und Nutzern der Seite plötzlich im Netz herumschwirrten.

Das ist auch deshalb brisant, weil ausgerechnet diese Firma eine Altersverifikationssoftware namens „Age ID“ entwickelte, die bereits seit einigen Jahren in Deutschland verwendet wird. Diese könnte eine von mehreren Softwares sein, die im Zuge des neuen Gesetzes angewandt wird. Ein Sprecher gab gegenüber der BBC bekannt, man bereite sich schon darauf vor, 20 bis 25 Millionen Personen in Großbritannien zu registrieren. Man passe die Software selbstverständlich an die Vorgaben des BBFC an, wo notwendig.
Behörde beruhigt

Die BBFC versucht indes zu beruhigen. Die Altersüberprüfung wird laut Geschäftsführer David Austin leicht anzuwenden sein und werde auch schon bei anderen Seiten eingesetzt. „Die Menschen haben eine Auswahl verschiedener Möglichkeiten, um ihr Alter überprüfen zu lassen, typischerweise von Drittanbietern. Es ist also nicht notwendig, persönliche Daten mit einer pornografischen Website zu teilen“, so Austin in einem Statement.

Eine Erwachsenenseite müsse bloß ein Ja oder Nein erhalten, um die Ergebnisse des Alterschecks zu bestätigen. Es soll weder notwendig sein, dass der Anbieter von Altersüberprüfungssoftwares persönliche Daten an eine pornografische Seite weitergibt, noch, dass persönliche Daten gespeichert werden. Betreibern, die den Anforderungen nicht gerecht werden, drohen Strafen von bis zu 250.000 Pfund oder fünf Prozent ihres Umsatzes.

„Gesetzgebung wie ein Regenschirm voller Löcher“

Doch die geplante Gesetzgebung gleiche einem Regenschirm, der voller Löcher ist, meint Killock: „Der Gedanke, dass eine Altersüberprüfung Jugendliche davon abhalten soll, Pornos anzusehen, ist einfach dumm.“ So könnten etwa Zugangscodes an Minderjährige weitergegeben werden. Möglich sei es auch, durch VPN-Dienste virtuell in ein anderes Land mit milderen Zensurgesetzen zu „ziehen“.

Außerdem könnten Jugendliche einfach in Soziale Netzwerke „schwärmen“, die von dem neuen Gesetz kaum betroffen seien. „Ich denke nicht, dass irgendjemand erwartet, dass die Alterschecks im Netz zu 100 Prozent effektiv sind“, sagt Neil Brown, Anwalt und Leiter der Kanzlei decoded:Legal, gegenüber ORF.at. Sollten Soziale Netzwerke zum Plan B für Minderjährige werden, wird es laut Brown weitere Versuche geben, auch diese genauer zu regulieren.

Großbritannien als „sicherster Ort“ für Kinder

Während die Regierung mit dem geplanten Gesetz Großbritannien für Kinder online somit zu einem der sichersten Orte weltweit machen möchte, befürchten Kritiker wie Killock ein Scheitern des Vorhabens. „Man hält Jugendliche ja auch nicht davon ab, Alkohol zu trinken oder Drogen zu nehmen, man schafft nur ein weniger sicheres Umfeld“, sagt er. Prohibition allein reiche nicht aus, es gehe darum, Minderjährige ausreichend aufzuklären.
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