Folgen des Dieselskandals: Audi-Chef Stadler in U-Haft
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Gegen Audi-Chef Stadler wird wegen möglicher Verwicklungen in die Dieselaffäre ermittelt. Nun sitzt er in Untersuchungshaft - wegen Verdunkelungsgefahr. Ein Audi-Sprecher verwies auf die Unschuldsvermutung.
Der wegen des Dieselskandals unter Druck stehende Audi-Chef Rupert Stadler ist festgenommen worden. Nun sitzt er in Untersuchungshaft. Für Stadler gelte weiter die Unschuldsvermutung, teilte VW mit.
Der Audi-Chef soll nach Beginn der Abgasaffäre im Herbst 2015 im eigenen Unternehmen Hinweise bekommen haben, dass außer bei Volkswagen auch bei der Ingolstädter VW-Tochter Autos mit manipuliertem Abgassystem gebaut und verkauft würden.
Wegen dieser Vorwürfe hatte die Münchner Staatsanwaltschaft jüngst Stadlers Wohnung durchsucht. Sie legt ihm und einem weiteren Mitarbeiter "Betrug sowie mittelbare Falschbeurkundung" zur Last. Obwohl er über die Manipulationen informiert gewesen sei, habe er die Herstellung und den Verkauf der Autos weiter in Kauf genommen. Bisher hatte Stadler stets bestritten, in die Abgasaffäre verwickelt zu sein.
Staatsanwaltschaft: Verdunkelungsgefahr
Wegen möglicher Verdunkelungsgefahr wurde der Haftbefehl gegen ihn nun vollstreckt, teilte die Staatsanwaltschaft München mit. Stadler steht seit 2007 an der Audi-Spitze. Der 55-Jährige gilt als Vertrauter der Eigentümerfamilien Porsche und Piech. Die hatten ihm trotz der Vorwürfe bisher den Rücken gestärkt.
Am Nachmittag kommt der Aufsichtsrat von Volkswagen zu einer regulären Sitzung zusammen. Dabei sollte auch der Fortgang der Diesel-Aufklärungen ein Thema sein.
Das Kraftfahrt-Bundesamt hat für 216.000 Audi-Diesel einen Rückruf angeordnet, zuletzt ging es um rund 60.000 Exemplare der Oberklasse-Typen A6 und A7.