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Filmrechte bereits verkauft

Ex-US-Präsident Bill Clinton ist unter die Thrillerautoren gegangen. Am Montag ist der Roman „The President Is Missing“ veröffentlicht worden, den Clinton gemeinsam mit dem US-Bestsellerautor James Patterson („Denn zum Küssen sind sie da“) verfasst hat. Der US-Präsident stemmt sich darin gegen eine Weltverschwörung von Hackern und muss dafür in den Untergrund gehen. Das Buch ist ein kalkulierter Kassenschlager, auch die Filmrechte waren schon vor dem Erscheinen verkauft. Clinton konnte beim Schreiben aus seinem reichen Erfahrungsschatz schöpfen - bis hin zum Amtsenthebungsverfahren.

Codewort „Dark Ages“

Seit Montag ist „The President Is Missing“ im Handel erhältlich, der erste Thriller des früheren US-Präsidenten Bill Clinton. Im von Clinton und dem US-Bestsellerautoren James Patterson („Denn zum Küssen sind sie da“) verfassten Buch nimmt es ein fiktiver US-Präsident mit einer Weltverschwörung von Hackern auf. Dazu muss er erst einmal aus dem Weißen Haus abtauchen und in den Untergrund gehen.

„Dark Ages“: Hinter diesem Codewort verbirgt sich eine globale Verschwörung. Die Beteiligten planen eine Cyberattacke verheerenden Ausmaßes. Als einer der wenigen im Bilde ist US-Präsident Jonathan Duncan, Kriegsveteran, vom tragischen Tod seiner Ehefrau und einer mysteriösen Krankheit gezeichnet. Doch der Politiker bekommt es zunächst einmal mit - auf den ersten Blick - gänzlich anderen Problemen zu tun.

Zurückgreifen auf eigenen Erfahrungsschatz

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hat einen Anschlag auf den Erzfeind der Vereinigten Staaten, den Cyberterroristen Suliman Cindoruk, verhindert, ein Agent ist dabei ums Leben gekommen. Dem Präsidenten droht wegen des Einsatzes ein Amtsenthebungsverfahren. An dieser Stelle kann Clinton auf seinen Erfahrungsschatz zurückgreifen. 1999 brachte ihn die Falschaussage in der Lewinsky-Affäre selbst an den Rand des Impeachments.

Clinton und Patterson: Die Filmrechte waren bereits vor dem Erscheinen des Buches verkauft

Die Handlung des Buches mit seinen 500 Seiten erzählt drei Tage aus dem Leben Duncans. „Ein großer Teil handelt davon, ihn aus dem Weißen Haus zu kriegen“, sagte Patterson in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Anders als Clinton vor fast 20 Jahren wählt Duncan einen anderen Weg, dem Amtsenthebungsverfahren zu entgehen - und taucht ab. Kein einfaches Unterfangen: Ins Weiße Haus zu kommen, ist so gut wie unmöglich - aber nichts dagegen, als mächtigster Mann der Welt für die Öffentlichkeit zu verschwinden.

Pattersons Thriller-Werkstatt

Der im US-Bundesstaat New York geborene Patterson ist der wahrscheinlich meistverkaufte Schriftsteller der Welt. Mehr als 350 Millionen Bücher hat er bisher verkauft, im Jahr 2010 soll er laut „Spiegel“ mehr Bücher abgesetzt haben als John Grisham, Dan Brown und Stephen King zusammen. Mit Einnahmen von umgerechnet fast 60 Millionen Euro war Patterson laut „Forbes“ im Jahr 2010 noch vor „Harry Potter“-Schöpferin J. K. Rowling der weltweite Topverdiener in der Literaturszene.

Entstanden ist der Thriller als Gemeinschaftsprojekt nach einem für Patterson bewährten Muster. Der 71-Jährige beschäftigt mehrere Autoren, die seine Skizzen nach und nach zum fertigen Thriller weiterspinnen. In diesem Fall war Clinton der Lehrling in der Thriller-Werkstatt. Der frühere Präsident hatte sich davor noch nie an Belletristik versucht. Seine 2004 erschienenen Memoiren waren allerdings ebenfalls ein Kassenschlager gewesen.

Dass der Ex-Politiker und der Bestsellerautor überhaupt zusammenfanden, ist dem amerikanischen Anwalt Robert B. Barnett zu verdanken. Der Advokat vertrat neben Clinton auch Barack Obama sowie George W. Bush jun.; und er ist für Patterson tätig. Barnett fädelte einen einzigartigen Deal ein. In den USA wird das Buch gleich von zwei Verlagen herausgebracht: Knopf Doubleday, der schon die Clinton-Biografie verlegte, und die Hachette Book Group, Pattersons Hausverlag.

Patriotismus und Spannung

Patterson habe größtmögliche Authentizität gefordert, sagte Clinton in einem Interview. Das habe sowohl das Setting im Weißen Haus betroffen als auch die Interaktion zwischen dem Präsidenten und seinem Team und anderen Staatschefs. Auch die Arbeit des Secret Service habe er versucht, so realistisch wie möglich darzustellen.

Expertinnen und Experten gestanden Clinton zu, diese Aufgabe nicht schlecht gelöst zu haben. Daneben bietet „The President Is Missing“ eine in sich verwobene Geschichte, die in rasantem Tempo vorgetragen wird. Hinzu kommt eine große Portion Patriotismus: An einer Stelle wendet sich Duncan an das amerikanische Volk. Die fiktive Rede dürfte tatsächlich von Clinton stammen.

In kommerzieller Hinsicht scheint die Mischung aufzugehen. Auf der Bestsellerliste des Onlineversandhauses Amazon war „The President Is Missing“ aufgrund der vielen Vorbestellungen schon vor seiner Veröffentlichung die Nummer eins. Um die Filmrechte entbrannte bereits im Herbst des Vorjahres ein Wettstreit. Letztlich setzte sich der US-Sender Showtime durch. „Ich kann es kaum erwarten, dass Showtime die Charaktere zum Leben erweckt“, sagte Clinton damals.

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[mysteryy]

Bin gespannt wer die Lewinsky spielt

[Origami]

Expertinnen und Experten gestanden Clinton zu, diese Aufgabe nicht schlecht gelöst zu haben. Daneben bietet „The President Is Missing“ eine in sich verwobene Geschichte, die in rasantem Tempo vorgetragen wird. Hinzu kommt eine große Portion Patriotismus: An einer Stelle wendet sich Duncan an das amerikanische Volk. Die fiktive Rede dürfte tatsächlich von Clinton stammen.

In seinem Buch in Kooperation mit Dutzend anderen Schriftstellern hat der neu erklärte Autor Clinton also offenbar tatsächlich eine Rede verfasst ...