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myGully |
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01.03.18, 23:27
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#1
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Profi
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Handelskrieg mit den USA? Trump kündigt Strafzölle an
Zitat:
Trump kündigt Strafzölle für Stahl und Aluminium an
01.03.2018, 21:59 Uhr | dpa
Mit "America First" war US-Präsident Trump angetreten. Nun will er Ernst machen - und Strafzölle auf bestimmte Importe verhängen, um die heimische Industrie zu schützen.
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, in der nächsten Woche Strafzölle für Stahl- und Aluminiumimporte zu verhängen. Diese sollen 25 Prozent für Stahl und zehn Prozent für Aluminium betragen. "Wir werden neue Jobs bekommen und pulsierende Unternehmen", sagte Trump. Die Stahl-Politik ist elementarer Teil der "America First"-Politik der Trump-Administration. Die Zölle sollen für "eine lange Zeitspanne" gelten.
Handelsminister Wilbur Ross hatte dem Präsidenten zuvor einen Katalog mit drei Handlungsoptionen vorgelegt. Dieser sah vor, entweder Strafzölle für alle Länder einzuführen oder höhere Zölle für einige Länder. Dritte Option wäre der Verzicht auf Zölle, stattdessen eine Quotenregelung gewesen. Ross war in seiner Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass das Thema Fragen der Nationalen Sicherheit berühre.
Trump hatte bereits am Donnerstagmorgen via Twitter noch einmal seine Meinung zum Thema deutlich gemacht. "Unsere Stahl- und Aluminiumbranche sowie viele andere wurden jahrzehntelang durch unfairen Handel und schlechte Politik mit vielen Ländern der Welt dezimiert", schrieb Trump.
Bei einer kurzfristig einberufenen Expertenrunde mit Stahl-Unternehmern sagte Trump am Donnerstag in Washington, die USA würden aus anderen Ländern mit massivem Dumping unter Druck gesetzt. "Es bringt unsere Unternehmen um."
Die USA seien auch in diesem Bereich extrem unfair behandelt worden. Vertreter der Stahlindustrie äußerten sich in einer Gesprächsrunde mit Trump angetan und begeistert von der Ankündigung Trumps.
"Ich mache den anderen Ländern keinen Vorwurf", sagte Trump. Sie hätten sich im Rahmen der beschlossenen Deals verhalten. "Wer diese Deals abgeschlossen hat, sollte sich schämen", sagte Trump an die Adresse früherer US-Regierungen.
Die Börse reagierte auf die Ankündigung mit einer Talfahrt. Seine Äußerungen schürten unter Anlegern die Angst vor weitreichenden Handelskonflikten. Peter Tuz von der Anlagegesellschaft Chase Investment Counsel bezeichnete Trumps Pläne als "Paukenschlag". Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel bis zum frühen Nachmittag in New York um 1,2 Prozent auf 24.729 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,9 Prozent auf 2689 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 0,9 Prozent auf 7204 Stellen.
Reaktion aus Deutschland
Der Industrieverband BDI hat die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte scharf kritisiert. "Trump riskiert weltweite Handelskonflikte und eine Spirale des Protektionismus, die am Ende auch amerikanische Jobs kosten werden", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) werde nun die EU in ihrem Vorhaben unterstützen, auf Basis von Regeln der Welthandelsorganisation WTO eine angemessene Antwort auf die Abschottungspolitik der USA zu geben. Dabei gelte es aber, einen kühlen Kopf zu bewahren, um einen eskalierenden Handelskonflikt mit globalem Ausmaß nicht unnötig zu befeuern.
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02.03.18, 09:35
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#2
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 6.969
Bedankt: 8.025
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Kann die vermeintliche Euphorie in der amerikanischen Industrie nicht nachvollziehen. Jedem halbwegs klugen Wirtschafter dürfte klar sein, dass das langfristig Schaden anrichtet. Und dass die amerikanische Stahlindustrie da nicht wirklich profitieren wird.. Insbesondere bei chinesischen Handelsgütern werden eben staatliche Subventionen drauf gepackt.. Und sei es nur, um den Zöllen entgegen zu wirken. Mal von anderen Konsequenzen abgesehen...
Trump zerstört mit solchen Aktionen sehr viel. Kann nach wie vor nicht sehen, wie er das Land vorwärts bringen will.
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Urlaubsmodus
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03.03.18, 23:04
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#3
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Profi
Registriert seit: Aug 2016
Beiträge: 1.857
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Die Spirale dreht sich weiter - was leider zu befürchten war.
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04.03.18, 07:30
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#4
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Ist öfter hier
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 273
Bedankt: 226
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Bin gespannt was passiert ...
Amerikanische Autos sind hier halt nicht so gefragt. Andererseits gibt es seit zig Jahren Ford in Deutschland (ist das keine amerkianische Firma?). Chevrolet hat es versucht - ging in die Hose.
Naja, dann drehen wir den Amis halt Google, Facebook, Apple, Twitter, Microsoft, Amazon ab. Etwas weniger von dem "Mist" würde uns gut tun! Und Windows10 gleichzeitig als "nicht gesetzeskonform" abschalten.
Ich denke, der Trump hat sie nicht alle beisammen. Bin gespannt wann es so weit ist, dass sie ihn über die Klinge springen lassen. Aber dass müssen die Menschen in den USA spüren und letztlich wollen. So lange es denen im Land gut geht werden sie den Trump nicht absägen. Da kann der Rest der Welt mit dem Kopf schütteln ...
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04.03.18, 17:04
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#5
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Dazu muss man sagen, dass Deutschland den höchsten Exportüberschuss der Welt hat und die USA neben Frankreich unser Haupthandelspartner ist. Die USA haben hingegen das größte Exportdefizit der Welt und das macht keine Wirtschaft auf Dauer mit. Zwar hat die USA ein stabiles Geldsystem, welches dies gut abfängt, aber das ist eine begrenzte Geschichte.
Schon vor zehn Jahren hat Obama uns auf eine Stufe mit China gestellt, und sagt wir können nicht immer billige Produkte von China oder Deutschland kaufen. Nobelpreisträger Paul Krugman verlangte sogar Sanktionen gegen Deutschland.
Ob Zölle jetzt ein probates Mittel sind um das Ziel zu erreichen sei dahin gestellt. Aber man sollte nicht anfangen zu träumen die Maßnahmen die insbesondere das Deutsche Modell in Frage stellen, sei nur eine Trumpsche Schnapsidee. Wir haben unser Haus auf Sand gebaut und egal wie lange es dauert, bis dies deutlich wird: Bis dahin wird alles auf die Rechnung gesetzt.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Nana12 bedankt:
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08.03.18, 23:51
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#6
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Profi
Registriert seit: Aug 2016
Beiträge: 1.857
Bedankt: 6.242
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Erwähnenswert ist dabei wohl auch das er explizit Deutschland rügt:
Zitat:
Trump sagte, nur "echte Freunde" des Landes könnten von den Zöllen verschont werden. Deutschland fällt offensichtlich nicht in diese Kategorie. Im Gegenteil: Der Präsident nannte die Bundesrepublik bei einer Kabinettssitzung sogar ausdrücklich als einen jener Staaten, die die USA im Handel und bei der Verteidigung "über die Jahre enorm ausgenutzt" hätten. So gäben die Amerikaner einen deutlich höheren Teil des Bruttoinlandsprodukts für ihre Armee aus als Deutschland. Das sei "nicht fair".
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09.03.18, 05:10
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#7
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Sorgenloser Taugenichts
Registriert seit: Oct 2016
Beiträge: 537
Bedankt: 1.118
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09.03.18, 14:51
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#8
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.461
Bedankt: 23.009
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Das sagen Ökonomen zu den US-Zöllen auf Stahl und Aluminium
Zitat:
Das sagen Ökonomen zu den US-Zöllen auf Stahl und Aluminium
09.03.2018, 11:45 Uhr | dpa-AFX
FRANKFURT (dpa-AFX) - Donald Trump macht Ernst: Der wohl größte Außenhandelskritiker unter allen bisherigen US-Präsidenten verhängt Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium. Ausnahmen gibt es zunächst nur für die (noch) Nafta-Partner Kanada und Mexiko. Alle anderen werden mit 25 beziehungsweise 10 Prozent Zoll belegt. Eine Hintertür gibt es noch, denn die Länder dürfen versuchen, die Zollbelastung "wegzuverhandeln". Was sagen Ökonomen zum wachsenden US-Protektionismus?
THOMAS GITZEL, CHEFVOLKSWIRT VP BANK:
"Jetzt kommt es auf eine besonnene Reaktion der Handelspartner an. Eine Spirale aus Maßnahmen und Gegenmaßnahmen kann weder im Interesse der EU noch eines anderen Landes sein. Die EU hat selbst zahlreiche und umfangreiche Zölle in Kraft - übrigens mehr als die USA. Wenn die EU-Kommission nun mit dem Finger auf die USA zeigt, ist dies nicht angebracht. Wünschenswert wäre, dass die WTO ihrer Aufgabe gerecht wird und gerade im gegenwärtigen Konflikt als Vermittler und auch Richter fungiert."
RALPH SOLVEEN, COMMERZBANK:
"Donald Trump hat Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt. Damit ist das Risiko eines weltweiten Handelskriegs spürbar gestiegen, zumal er als US-Präsident bei Handelsfragen weitgehende Vollmachten hat. Wahrscheinlicher ist aber angesichts des starken Widerstands in den USA, dass es bei einigen zusätzlichen Zöllen bleiben wird. Damit wäre seine Politik im Endeffekt ein Teil des allgemein zu beobachtenden Trends hin zu einem stärkeren Schutz heimischer Produzenten gegen ausländische Konkurrenz. Ein Konjunktureinbruch droht somit wohl nicht."
HARM BANDHOLZ, US-CHEFVOLKSWIRT UNICREDIT:
"Die Zölle scheinen ein verzweifelter Versuch der US-Regierung zu sein, andere Länder, vor allem Verbündete, unter Druck zu setzen, um ihre Handelsungleichgewichte mit den USA zu beseitigen. Als Resultat befinden wir uns jetzt auf dem Weg des Protektionismus hin zu einem globalen Handelskrieg. Die einzige Gewissheit in diesen unsicheren Zeiten ist, dass die Zölle weder die nationale Sicherheit stärken noch zusätzliche Arbeitsplätze für die Wirtschaft schaffen. Es ist der falsche politische Ansatz."
HOLGER SCHMIEDING, CHEFÖKONOM BERENBERG BANK:
"Mit Blick auf die blanken Zahlen sind die neuen US-Zölle zu klein, um für die wirtschaftlichen Aussichten von Bedeutung zu sein. Die USA können bis zu 7 Milliarden Dollar einnehmen, was 0,04 Prozent der amerikanischen Wirtschaftsleistung entspricht. Die Hauptfrage ist, wie weit sich die sich anschließende Sanktionsspirale drehen wird. Zwar werden andere Länder reagieren, allerdings erwarten wir eine verhaltene Reaktion. Wenn der Kongress Trump daran hindert, den Konflikt weiter zu führen, wird der gesamtwirtschaftliche Schaden gering sein und wahrscheinlich nur einen vorübergehenden Vertrauensverlust auslösen."
GABRIEL FELBERMAYR, LEITER AUSSENWIRTSCHAFT IFO-INSITUT:
"Donald Trump hat Recht, wenn er auf hohe Einfuhrzölle der EU bei Autos (10 Prozent) und anderen Produkten verweist. Im Durchschnitt liegen die Importzölle der USA in der Tat unter jenen der EU. (...) Die Bundesregierung und die EU sollten den USA bei Verzicht auf Schutzzöllen die Verhandlung eines Abkommens in Aussicht stellen. (...) Die EU muss außerdem entschieden mit Vergeltungszöllen reagieren, die durch die WTO erlaubt sind. (...) Damit beginnt ein Handelskonflikt, der nur Verlierer kennt. Dies ist eine extrem bedauerliche und auch gefährliche Entwicklung. Auf Vergeltung zu verzichten, ist aber keine Option. (...) Europa würde sich unglaubwürdig machen, verhielte es sich jetzt passiv. Andere Länder könnten sich ermutigt fühlen, ebenfalls unliebsame Regeln zu brechen."
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09.03.18, 17:37
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#9
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
Bedankt: 3.945
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Handels krieg -> Quatsch.
Die EU seinerseits verhängt auch Strafzölle. Nur heisst das hier Antidumpingmaßnahmen.
Zitat:
Die EU-Kommission schützt mit den Strafzöllen die europäischen Stahlhersteller vor unfairen Handelspraktiken und schafft faire Wettbewerbsbedingungen in der Stahlbranche.
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Zitat:
Wir sind ja schließlich die Guten!
Und wie sehen solche unfairen Praktiken aus? In China kriegen Stahlhersteller beispielsweise staatlich subventionierte niedrige Energiepreise. Und in Deutschland? Sind hier Stahlhersteller und andere „energieintensive Branchen“ über die sogenannte „[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]“ etwa nicht von der EEG-Umlage befreit und kriegen damit staatlich subventionierten Strom? Man sollte lieber nicht all zu intensiv über derlei doppelte Standards nachdenken, sonst kriegt man noch Kopfschmerzen.
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"Wir müssen friedenstüchtig werden"
(Boris Pistolius, dt. Philosoph)
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei nolte bedankt:
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