[TinyTimm]

Mitglieder des sogenannten "Islamischen Staates" nutzten während ihrer Terrorherrschaft in Syrien und dem Irak große Mengen Waffen und Munition aus Europa. Das belegt eine umfassende Studie der Organisation Conflict Armament Research im Auftrag der Europäischen Union. Nach Recherchen von NDR und WDR setzten auch andere Milizen Waffen aus Europa ein.

Damien Spleeters kniet sich auf den staubigen Boden. Es ist heiß, extrem heiß: mehr als 50 Grad im Schatten. Allerdings gibt es hier - im August im Irak - kaum Schatten. Spleeters fokussiert seine Kamera auf Munition einer Panzerfaust. Zu erkennen ist eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen. Sie verrät die Herkunft der Munition: in diesem Fall Bulgarien.

Spleeters arbeitet für die britische Conflict Armament Research (CAR). Im Auftrag der Europäischen Union soll er herausfinden, woher Waffen und Munition stammen und wie sie in das Kriegsgebiet in Syrien und dem Irak geraten konnten. Seit drei Jahren fotografiert Damien daher alle Rüstungsgüter, die er vor die Kamera kriegt. Reporter von NDR und WDR haben ihn und andere Autoren der Studie über Monate begleitet.

Illegaler Waffenexport aus EU über USA und Saudi-Arabien

Die Waffenkontrolleure von CAR haben mehr als 40.000 Munitionsstücke und Waffen dokumentiert und anschließend versucht, den Weg der Fracht akribisch zu rekonstruieren. Ihre Recherchen sind nun im Rahmen einer umfassenden Studie veröffentlicht worden. Das Ergebnis belegt: Ein großer Teil der Waffen, die im Irak und Syrien eingesetzt werden, stammt aus EU-Ländern. Auch die Terrororganisation IS hat sie eingesetzt. Nach Recherchen von NDR und WDR nutzten auch Dutzende andere Milizengruppen Waffen "Made in Europe". [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Vor allem erst kürzlich produzierte Munition aus Ländern wie Rumänien und Bulgarien findet in Syrien und dem Irak großen Absatz. Unter Umgehung und teilweiser Missachtung von EU-Recht hatten Länder wie die USA und Saudi-Arabien Rüstungsgüter in Milliardenhöhe in Osteuropa gekauft und in teils geheimen Operationen an syrische Milizen wie die Freie Syrische Armee (FSA) weitergereicht. Laut Endverbleibszertifikat hätten die Waffen eigentlich bei den Streitkräften der USA und Saudi-Arabiens verbleiben sollen. Doch entgegen der Zusicherung wurden die Rüstungsgüter an nicht-staatliche Empfänger im Bürgerkrieg geliefert.

IS kam in Besitz der Waffen

In Syrien kam dann auch der selbsternannte "Islamische Staat" in Besitz der gefährlichen Fracht - teils kauften deren Kämpfer die Waffen oder eroberten sie. Die Terrormiliz IS setzte sie dann wiederum gegen Verbündete der Amerikaner, etwa irakische Sicherheitskräfte, ein.

"Unsere Untersuchung zeigt die dynamischen Prozesse in Bürgerkriegssituationen wie in Syrien und wie vor allem Kleinwaffen über Nacht die Seiten wechseln", sagt Damian Spleeters. Der 31-jährige Belgier leitete die Untersuchungen im Irak und Syrien.

Regierungen von Bulgarien und Rumänien haben Kenntnis

Bereits seit 2014 haben die Hersteller in Bulgarien und Rumänien Kenntnis davon, dass ihre Waffen unter anderem bei der Terrormiliz IS landen. Die Regierungen wissen ebenfalls seit Längerem Bescheid - unter anderem weil die Herkunftsanfragen durch CAR über die Botschaften der betreffenden Länder bei den Vereinten Nationen in New York erfolgen. Doch geändert hat sich bislang offenbar nichts. Die Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien zählen nach wie vor zu den größten Abnehmern einer Branche, die in Bulgarien und Rumänien so große Umsätze macht wie seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht mehr. Auf Anfragen von NDR und WDR hat bislang keine der vier Regierungen reagiert.

Bei der EU in Brüssel regt sich inzwischen Widerstand. Bodil Valero, Grünen-Abgeordnete im Europaparlament und mit Rüstungsexporten vertraut, fordert im Interview mit NDR und WDR: "Wir brauchen Sanktionsmechanismen gegen diejenigen Staaten, die nicht den EU-Kriterien entsprechen." Denn es gebe eine für alle EU-Mitgliedsstaaten bindende Vereinbarung, laut der Waffenexporte in Staaten, in denen die Menschenrechte missachtet würden, verboten seien.

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[acherontia]

Wundert das Irgendjemand wirklich????? Ganz "normale" Zustände bei dieser irren "Drecksmenschheit"....

[nachtmasse]

Nicht die "irre Menschheit" ist Schuld, sondern die verantwortlichen Regierungen die es ihrer Rüstungsindustrie erlaubt in alle Welt zu liefern. Das diese Rüstungsgüter dann in die falschen Hände gelangen ist auch nicht wirklich neu, sondern wird schon seit vielen Jahren von der Linkspartei im Bundestag angeprangert. Die einzige Partei die noch keinem Kriegseinsatz im Bundestag zugestimmt hat. Alleine diese Tatsache lässt mich noch wählen gehen.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und so sollte man mit Kriegstreibern umgehen. Das Grundgesetz gibt das her aber danach wird ja nicht regiert.

Wie ist eigentlich euer empfinden? Fühlt ihr euch sicherer seit dem internationalen Antiterrorkampf oder unsicherer?

Anis Amri konnte diesen Anschlag ausüben, weil es Ermittlungspannen gegeben hat. Deswegen müssen die Sicherheitsbehörden aufgerüstet werden. Das ist eine glatte Lüge. Anis Amri konnte deswegen so handeln, weil er als Informant der Geheimdienste herhalten musste. Alles lag auf dem Tisch und dieser Anschlag hätte ganz einfach verhindert werden können. Zur Belohnung des Irrsinns in den Diensten, werden diese auch noch weiter aufgerüstet. Was für ein bekloppter Scheiß!

Ganz zu schweigen von den Motiven vieler Attentäter. Hat sehr häufig was mit unseren "Bemühungen" in deren Ländern oder Regionen zu tun. Da sollte man mal den Hebel ansetzen. Ursachen und so weiter und so fort....

Stattdessen wird immer weiter aufgerüstet und nicht kontrollierbare Dienste mit immer mehr Befugnissen ausgestattet und aufgerüstet. Was für ein Irrsinn!

Meine Meinung.

[acherontia]

Wie ist eigentlich euer empfinden? Fühlt ihr euch sicherer seit dem internationalen Antiterrorkampf oder unsicherer?

Der "internationale Antiterrorkampf" verursacht zumindest den meisten Terror selber und dient hauptsächlich als Vorwand für Amiland (und zum Teil auch für deren EU-Arschkriecher) gegen Länder vorzugehen deren Regierung/politische Einstellung ihnen nicht passt bzw. die über Rohstoffe a la Erdöl und co. verfügen mit dem Ziel darüber Verfügungsgewalt zu erlangen.
"Krieg gegen den Terror" ist nur eine dumme Ausrede für das dumme Volk....
Und so verteidigen wir unsere "Freiheit" dann am Hindukush, im Irak und am besten in Zukunft auch noch in Norkorea, Peking und Moskau nachdem wir denen allen "Terrorunterstützung" angedichtet haben....Und überall sonst auf der Welt, wo der Ami uns als Fußvolk bzw. Kanonenfutter braucht!

[acherontia]

...Ich bin schon gespannt auf die nächste Meldung: IS nutzt deutsche AWACS-Daten wäre vielleicht das Nächste? Oder: IS-Kämpfer erholen sich in der Schweiz vom Burn-out-Syndrom.....

[Wornat1959]

@Nachtmasse:
Es gab eine Zeit wo ich das Gefühl hatte die Welt hätte es wirklich geschafft. Das war nach dem Ende des Kalten Krieges. Die ersten Jahre danach auch.
Ich habe auch den Krieg im Kosovo zur Beendigung des Völkermordes mitgetragen und das hat mir eher das Gefühl gegeben das es der richtige Weg war damals.
Ich erinnere mich auch an Jitzchak Rabin und seinen Friedensprozess in Israel. Leider wurde dieser wichtige Mann dann eben ermordet.

Dann ging es los damals mit Putin, der für mich viel zu wenig Ernst genommen wurde mit seinen berechtigten Zweifeln und Sorgen was die Natoausdehnung nach Osten anging oder die Stationierung von Raketensystemen in den neuen Natoländern. Er hat dann eben angefangen selber "Gegenmaßnahmen" zu ergreifen.

Dann kamen die "Kreuzzüge" der USA im Irak und in Afghanistan ... Ein Land nach dem anderen wurde als Feind eingestuft und dann destabilisiert.

Leider hat die Welt den Weg den einmal Gorbatschow mit seiner Perestroika begonnen hatte lange verlassen. Die Jahre unter Bush war schon schlimm. Wenn ich jetzt an Trump denke und dann sehe was er in Richtung Iran und Nordkorea grade treibt oder wie er grade dabei ist auch mit seiner Israelpoltik neues Öl in das bisher nur glimmende Feuer zwischen Palästinenser und Israel zu giessen dann kannst du dir vielleicht vorstellen wie sicher diese Welt von heute für mich ausschaut.

Die Menschheit ist leider sowas vom Weg abgekommen ... das heute wieder immer mehr Rüstungskonzerne das Bild der Welt mitprägen ist schlimm und beängstigend. Kriege nehmen leider zu. Verzweifelung und daraus neu aufkommender Hass breiten sich aus.

Heute ist es umso wichtiger diesem Hass entgegenzutreten. Worte und Zeichen des Trostes, des Beistandes und der Hoffnung sind es die diese Welt braucht. Dafür zu kämpfen wird immer wichtiger und schwerer.

[acherontia]

Nicht die "irre Menschheit" ist Schuld, sondern die verantwortlichen Regierungen

Nur mal `ne kleine Anmerkung: Regierunge sind leider auch Bestandteil der Menschheit.
Und ist die Menschheit nicht tatsächlich in großes Teilen einfach nur bekloppt?
Zwangsläufig trifft das dann auch auf deren Führung zu: zum Teil bekloppt, zum Teil bestochen (materiell oder ideologisch) und zum Teil Psychopaten....
Und schon erleben wir Das was wir gerade haben....