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mikebike58
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Standard Lichterfest Lucia in Schweden

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Lichterfest: Lucia bringt Kerzenschein ins Dunkel des schwedischen Winters. Bild: Getty

Ausgerechnet in Schweden : #metoo-Debatte überschattet das Fest des Lichts

Von Matthias Wyssuwa , Hamburg
-Aktualisiert am 13.12.2017-14:59

Die #metoo-Debatte hat Schweden nicht nur erreicht. Sie hat einen Sturm ausgelöst. Prominente sind betroffen – oder beschuldigt. Das hat auch Auswirkungen auf das traditionelle Fest des Lichts.


Wo Licht ist, da ist auch Schatten, und so ist es auch in Schweden in diesem Dezember, beim Fest des Lichts – dem Luciafest. Jedes Jahr ziehen schwedische Schulmädchen am Morgen des 13. Dezembers los in ihren weißen Kleidern, dem roten Band um die Hüfte, einer Kerze in der Hand oder manch Auserwählte gar mit einer Kerzenkrone auf dem Kopf, und singen: „Ein neuer Tag wird kommen, aus dem rosigen Himmel, Santa Lucia, Santa Lucia.“ Lucia bringt das Licht ins Dunkel. Bis zur Einführung des gregorianischen Kalenders war der 13. Dezember der dunkelste Tag des Jahres, die Wintersonnenwende. So ist das Luciafest ein Höhepunkt im langen schwedischen Winter. Es ist aber auch ein Fest, das zur Diskussion über Gleichberechtigung einlädt. Und noch mehr.

Matthias Wyssuwa

Politischer Korrespondent für Norddeutschland und Skandinavien mit Sitz in Hamburg.

Die Debatte um sexualisierte Gewalt gegen Frauen, gebündelt unter dem Hashtag #metoo, hat Schweden nicht nur erreicht. Sie hat einen Sturm ausgelöst. Ausgerechnet in dem Land, das Vielen als Vorbild der Gleichberechtigung gilt, das in Studien zu dem Thema meist ganz vorne liegt, in dem Frauen so scheinbar selbstverständlich Familie und Karriere vereinbaren können, während die Männer oft mehr als nur zwei Monate mit den Kindern zu Hause bleiben. Dem Land, das wie es Ministerpräsident Stefan Löfven verkündet hat, von einer feministischen Regierung geführt wird und eine feministische Außenpolitik verfolgt.

Doch auch hier sind Frauen sexueller Gewalt und Erniedrigungen von Männern ausgesetzt und sie haben die vergangenen Wochen genutzt, um es gemeinsam dem ganzen Land klarzumachen: Tausende Frauen, versammelt in ihren Berufsgruppen mit eigenem Hashtags – Anwälte, Schauspieler, Architekten –, verbreiteten all ihre schmerzhaften Geschichten von Übergriffen. Auch Prominente sind betroffen – oder beschuldigt: Der Parlamentspräsident kämpft nach Vorwürfen gegen ihn um sein politisches Überleben. Und gerade erst hat auch die einstige sozialdemokratische Parteivorsitzende Mona Sahlin erzählt, dass sie von einem Minister aus einem europäischen Land belästigt worden sei. Das Thema bewegt Schweden. Und bleibt auch beim Luciafest nicht aus.

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Nicht etwa, weil im Zentrum des Festes fast ausschließlich Mädchen stehen und nur wenige Jungs auch mitsingen – sie tragen dann aber keine Krone, sondern ein Papierhütchen. Da ist es zumindest mit der Gleichberechtigung nicht allzu weit. Sondern zum Beispiel deshalb, weil man beim Luciafest eine junge Frau feiere, die ermordet worden sei, weil sie sich nicht der Kontrolle des Mannes habe unterwerfen lassen. So schreibt es zumindest die Frauenrechtsaktivistin Ingrid Lyberg in der Tageszeitung „Svenska Dagbladet“.

Die heilige Lucia von Syrakus hatte nämlich ein Keuschheitsgelübde abgelegt und wollte sich nicht verheiraten lassen, woraufhin sie der verschmähte Mann anklagte. Vor Gericht wollte man sie erst in ein Bordell bringen lassen, sie wurde gefoltert und starb schließlich durch das Schwert. Gewalt gegen Frauen. Lyberg schreibt, allein 2016 seien 16 Frauen in Schweden von ihren nahen Verwandten getötet worden. Die #metoo-Kampagne habe gezeigt, dass Gewalt und Drohungen gegen Frauen noch immer in der Gesellschaft gegenwärtig seien. „Es endet nie“. Man solle zwar weiter das Luciafest feiern. Aber auch darüber nachdenken, was Traditionen bedeuteten.

Quelle: F.A.Z.
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Wer die IBM nicht kennt, nicht Siemens und nicht Borsig, der kennt noch nicht das Leid der Welt, der hat es erst noch vor sich.
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