[TinyTimm]

NASA-Wissenschaftlern ist es gelungen, nach 37 Jahren vier Antriebsdüsen der 20,9 Milliarden Kilometer von der Erde entfernten Raumsonde Voyager 1 zu re-aktivieren.

40 Jahre lang ist die Raumsonde Voyager 1 jetzt bereits unterwegs, um den Weltraum zu erkunden. Da die Antriebsdüsen seit einigen Jahren bereits Schwächeerscheinungen zeigten, überlegten Wissenschaftler, wie sie der Sonde von der Erde aus helfen könnten. Nach jahrelanger Forschungsarbeit gelang es den NASA-Mitarbeitern jetzt, vier Backup-Antriebsdüsen zu aktivieren, die 37 Jahre lang nicht verwendet wurden.

Voyager 1 sendet immer noch spannende Daten zur Erde

Im interstellaren Raum

Voyager ist derzeit das einzige von Menschenhand erschaffene Fluggerät, das sich im interstellaren Raum befindet. Das Raumschiff ist 20,9 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt und muss seine Antenne immer wieder so ausrichten, dass es mit der Erde kommunizieren kann. Um die jahrezehntelang ungenützten Düsen benutzen zu können, mussten sich die Wissenschaftler durch Aufzeichnungen längst ad acta gelegter Programmiersprachen wühlen und neuen Code zum Testen schreiben.

Zur Überraschung der Forscher klappten die Experimente einwandfrei. Am 28.11. wurden die Düsenantriebe, die sich jeweils nur für Millisekunden einschalten, um die Position der Raumsonde zu adjustieren, aktiviert. Da sämtliche Tests ohne Probleme verliefen, will die NASA die vier Backup-Düsen ab Anfang 2018 permanent verwenden. Auch bei Voyager 2, das in einigen Jahren den interstellaren Raum erreichen soll, überlegt man, diese Zusatzdüsen zu aktivieren.

Lange Übertragungszeit

Auf das Signal, ob die Aktion erfolgreich war, mussten die Wissenschaftler übrigens lange warten. 19 Stunden und 35 Minuten dauerte es, bis die Testresultate von Voyager 1 wieder zurück an die Erde gesendet und von einer Antenne aufgeschnappt werden konnten. Die Nutzung der Backup-Düsen wird die Mission der Raumsonde um einige Jahre verlängern, sind sich die NASA-Forscher einig.

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[mikebike58]

Ist es nicht phantastisch, dass ein Projekt, das in den 60er Jahren unter maßgeblichem Einfluss des legendären Carl Sagan erdacht, in den 70ern gebaut, und 1977 ins All geschossen wurde uns immer noch Daten von den Bereichen außerhalb des Sonnensystems liefert?
Für den Blick von außen auf unser Sonnensystem musste die Sonde um 180 Grad gedreht werden, was bei der NASA sehr umstritten war. Sagan hat es jedoch durchgesetzt, dass dieses Foto entstand.

Aufnahme der Erde durch Voyager 1 aus 6,4 Mrd. Kilometern: Pale Blue Dot

Wäre doch blöd gewesen, dieses Foto zu verpassen, wo man schon mal da ist.
Erinnert an den ersten Flug zum Mond von Apollo 8 im Dezember '68. Vorher sind schon viele Sonden zum Mond geschickt worden, aber keiner der Wissenschaftler kam auf die Idee, mal nach hinten zu schauen und die Erde aufzunehmen. Für dieses Foto mussten erst mal Menschen hinfliegen, um die Erde aufgehen zu sehen und zu fotografieren.

Earthrise NASA

[nolte]

Heutzutage schickt man keine Sonden mehr so weit weg. Nach genau 2 Jahren - also nach Ablauf der Garantiezeit - würden sie kaputtgehen. Dafür lohnt sich der Aufwand nicht .
Die Voyagers sind aus den soliden 70ern, bestückt mit redundanter Elektronik.
Der gegenwärtige Status ist [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] einzusehen.

[Caplan]

Damals wurden auch noch sehr sehr schlanke Programmierebene verwandt
Heute muesste schon ein halber Kuehlschrank mitfliegen, damit das OS drauf passt..

[HappyMike34]

@Nolte: Spirit war 2245 Sols (Marstage) aktiv, bei einer Garantiezeit von 90 Tagen und Opportunity immer noch mit über 4800 Sol.

[muszezeige]

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Da stimmt was nicht!