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myGully |
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02.02.17, 14:55
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
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Deutsche Bank auch 2016 tiefrot: Erneuter Milliardenverlust
Zitat:
Minus wesentlich größer als erwartet – Ausgaben für Gehälter und Boni sanken um mehr als eine Milliarde Euro
Frankfurt – Die Deutsche Bank lässt ein weiteres Sanierungsjahr hinter sich. Unter dem Strich stand 2016 ein Verlust von 1,4 Milliarden Euro, weil der Umbau und etliche große Rechtsstreitigkeiten erneut auf die Bilanz drückten. Außerdem kämpfte Deutschlands größte Bank zum Jahresende weiter gegen einen Vertrauensverlust der Kunden an, die Milliarden abzogen. "Unsere Ergebnisse des Jahres 2016 spiegeln sowohl den konsequenten Umbau der Bank als auch die Marktturbulenzen rund um unser Haus wider", zog Vorstandschef John Cryan am Donnerstag Bilanz. Nun schaue man nach vorn, der Start ins neue Jahr sei vielversprechend gewesen.
Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich einen Nettoverlust von rund 700 Millionen Euro erwartet. Dennoch: 2015 hatte noch ein Rekordverlust von fast sieben Milliarden Euro zu Buche gestanden. Hauptgrund für den neuerlichen Verlust ist der milliardenschwere Hypothekenvergleich in den USA. Vor Steuern belief sich das Minus auf 0,8 Milliarden Euro.
Radikales Aufräumen
Cryan, der im Sommer 2015 angetreten war, hatte stets klargemacht, dass er auf Sicht von zwei Jahren keine großen Gewinne erwartet, sondern stattdessen radikal aufräumen will. Er drückte Abschreibungen auf das Kerngeschäft durch, trennte sich auch mit Verlust von Beteiligungen und beschleunigte die Vergleichsverhandlungen bei wichtigen Rechtsstreitigkeiten. In letzterem Punkt konnte er zuletzt wichtige Erfolge vermelden, weil zwei große Brocken abgeräumt wurden, die allerdings viel Geld kosteten: Für Tricksereien auf dem US-Hypothekenmarkt zahlt die Deutsche Bank umgerechnet sieben Milliarden Euro. Und im Geldwäscheskandal in Russland einigte sich die Bank mit den Aufsichtsbehörden in New York und London auf einen Vergleich, der insgesamt rund 600 Millionen Euro schwer ist. Weitere große Fälle sind zwar noch offen. Die Bank geht nun aber davon aus, dass die Ausgaben für Altlasten den Höhepunkt erreicht haben. Die Rückstellungen für Skandale summierten sich zum Jahresende auf 7,6 Milliarden Euro – davon sind 4,7 Milliarden quasi schon ausgegeben.
Der Löwenanteil wird ins Investmentbanking gebucht, wo die dubiosen Geschäfte in der Vergangenheit auch stattgefunden haben. Deshalb wurde der Gewinn im wichtigen Handelsgeschäft im vergangenen Jahr fast ausradiert. Vor Steuern stand hier noch ein Plus von 16 Millionen Euro zu Buche, im Schlussquartal war es sogar ein Verlust von gut 700 Millionen Euro – obwohl die Märkte gerade zum Jahresende boomten, wovon etwa die großen Konkurrenten an der Wall Street profitierten. In der Unternehmensbank sowie im Privatkundengeschäft verbesserte sich das Ergebnis im Jahresvergleich. Die Vermögensverwaltung rutschte dagegen in die roten Zahlen.
Eine Milliarde weniger für Mitarbeiter
Auch die Mitarbeiter der Deutschen Bank bekommen den erneuten Jahresverlust zu spüren. Die Ausgaben für Gehälter und Boni sanken im vergangenen Jahr um 1,1 Milliarden auf 11,7 Milliarden Euro, teilte die Bank am Donnerstag mit. Der Rückgang sei vor allem auf rückläufige leistungsabhängige Zahlungen zurückzuführen. Bereits Mitte Jänner hatte die Bank erklärt, dass für 2016 neben dem Vorstand auch die übrige obere und mittlere Führungsebene auf Leistungszulagen verzichten muss.
Die Mitarbeiterzahl sank im vergangenen Jahr – trotz der Ankündigung eines großen Arbeitsplatzabbaus – nur leicht. Die Zahl der Vollzeitstellen ging um 1.360 auf 99.744 zurück. Die bereinigten Gesamtkosten fielen um 1,2 Milliarden auf 24,7 Milliarden Euro. Bis 2018 will Bankchef Cryan die Summe unter 22 Milliarden Euro drücken.
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03.02.17, 06:27
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#2
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.450
Bedankt: 22.952
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Das sind Zahlen, da wird's einem schon beinahe schwindling.
Viel mehr Gedanken mache ich mir aber darum, dass der Verlust (das Vorjahr war ja noch deutlich negativer, bedingt durch die Strafzahlungen) nicht wirklich die Grundfeste dieser Bank erschüttert.
Geld wird nach Lust und Laune generiert. Und ich muss monatlich 25 CHF abdrücken, weil meine Bank mit mir als Ausländer "sooo" viel Umtriebe (Steuer-CD vor paar Jahren, der Streit mit Steinbrück & Co) hat...
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03.02.17, 07:32
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#3
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Mar 2010
Beiträge: 675
Bedankt: 655
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Ich habe meine gesamten Konten bei der DB vorgestern aufgelöst und denen gesagt, was ich von diesem SV halte.
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my brain has two parts, the right and the left...on the left, there is nothing right...on the right, there is nothing left
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03.02.17, 07:50
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#4
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Profi
Registriert seit: Jan 2013
Beiträge: 1.694
Bedankt: 1.922
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Man kann da völlig unbesorgt sein...
...im Notfall gibt es kurzfristig ein paar Milliarden aus der staatlichen "Kaffekasse". Die kann man ja mühelos wieder bei Rentnern, Arbeitslosen und anderen üblichen "Opfergruppen" einsparen....
Bankenrettung geht über Alles, anstatt sie richtigerweise in ihrem selbst geschaffenen Sumpf versinken zu lassen...
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03.02.17, 07:55
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#5
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.284
Bedankt: 3.372
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Das nehmen Sie billigend zur Kenntnis, da du als Kunde schon laenger keine Rolle mehr spielst. Weitermachen....
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04.02.17, 22:44
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#6
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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Ob das Entschuldigungs-Schreiben der Deutschen Bank das Kraut jetzt fett macht?
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05.02.17, 08:31
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#7
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Ich glaube, den Wenigsten ist klar über was für einen Molloch wir hier reden, dessen Probleme sich seit 2008 verändert haben aber immer noch genauso gewaltig sind. Die Deutsche Bank unter Ackermann hat seinerzeit Risiken angehäuft, während der Finanzkrise, weil dieser meinte Krise bedeutet auch Gelegenheit. Es kam aber die europäische "Staatsschuldenkrise" und Niedrigzinsphase, und die Bank blieb auf ihren Portfolio sitzen. Ackermann verließ das sinkende Schiff, und die Nachfolger bekamen die Probleme bis heute nicht in den Griff.
Dazu kamen die dubiosen Geschäfte und Milliardenzahlungen der jüngsten Vergangenheit, die alle vom Eigenkapital bezahlt werden mussten - so wie alle Verluste. Und Mitte des letzten Jahres stand der Hebel noch bei 1:105 Dollar. Das heißt auf 105 Dollar Fremdkapital kommt ein (!) Dollar Eigenkapital. Zum Vergleich: Lehmann hatte am Vorabend der Krise einen 1:31 Hebel. Und auch wenn sich die Lage leicht entspannt hat: Sollte die deutsche Bank also nur minimale Verluste haben, ist die Bank (mit einer offiziellen Bilanz von 2/3 des deutschen BIP) pleite. Ganz zu schweigen von den Schattengeschäften im Derivatehandel, die zweistelle Billionenwerte haben dürften.
Langsam sollte einem klar werden, wieso die Deutsche Bank als gefährlichste Bank der Welt gilt. Die Zentralbanken der Welt halten an den niedrigen Zinsen fest, damit (nicht nur) eine solche Bank am Leben bleibt. Sonst droht uns gleich die nächste Finanzkrise. Man wird hier nicht um eine Kapitalisierung herum kommen - natürlich aus Steuergeldern. Erste Testballons steigen ja im letzten Jahr auf, um herauszufinden wie denn die öffentliche Stimmung dazu ist.
Man hätte stattdessen das isländische Modell verfolgen können: Zwangskapitalerhöhung durch die EZB und die Aktionäre herausdrängen. Investment und Bankkundengeschäft trennen und das Investmentgeschäft über eine Bad Bank abwickeln. Was anderes blieb dem kleinen Island auch nicht mehr möglich.
Noch ein Wort zum Privatkundengeschäft und dem Entschuldigungsschreiben: Die Deutsche Bank hat nie Zweifel daran gelassen, dass das Privatkundengeschäft eher lästig ist, weswegen es nach Bedarf zurückgefahren wird. Gut zu erkennen an dem Umgang mit der Postbank. Als die Bankster den Verdacht hatten, sie würden nicht an Steuergelder in beliebiger Höhe heran kommen, haben sie flugs die Postbank aufgekauft. Das ist nichts anderes als eine Geiselnahme gewesen, denn die Postbank ist vor allem eine klassische Geschäftsbank, mit vielen Wählern als Kunden. Es bringt zwar keine Rendite, aber es hält die Politik davon ab auf dumme Gedanken zu kommen, man könne die Deutsche Bank abwickeln. Als sich die Lage entspannte, wurden Pläne bekannt die deute Post wieder auszugliedern.
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