[Avantasia]

Meldungen über ein angeblich entführtes Kind in Gerresheim haben zu einer Online-Hetzkampagne gegen einen Unschuldigen geführt. Raumausstattermeister Martin Rath fürchtet jetzt um seine Existenz.

Am Mittwochabend (25. Januar) um 18 Uhr ist Martin Rath noch der in Gerresheim angesehene Raumausstatter. Knapp fünf Stunden später ist er der gemeingefährliche Pädophile, der angeblich ein Kind entführt hat.

Martin Rath ist das Opfer einer Online-Hetze auf Facebook geworden. In der Gruppe „NETT-Werk Düsseldorf“ wurde am Mittwochabend die Festnahme eines vermeintlichen Kinderschänders verkündet, der in Gerresheim ein Kind in einen blauen Van gezogen habe. Martin Raths Problem: Er hat für seine Raumausstattungsfirma einen blauen Mercedes Sprinter.

Krasse Vorwürfe:

Kind im blauen Van entführt? Düsseldorfer wird Opfer von „Fake News“
Andreas Vieweg Krasse Vorwürfe: Kind im blauen Van entführt? Düsseldorfer wird Opfer von „Fake News“

Meldungen über ein angeblich entführtes Kind in Gerresheim haben zu einer Online-Hetzkampagne gegen einen Unschuldigen geführt. Raumausstattermeister Martin Rath fürchtet jetzt um seine Existenz.

Am Mittwochabend (25. Januar) um 18 Uhr ist Martin Rath noch der in Gerresheim angesehene Raumausstatter. Knapp fünf Stunden später ist er der gemeingefährliche Pädophile, der angeblich ein Kind entführt hat.

Martin Rath ist das Opfer einer Online-Hetze auf Facebook geworden. In der Gruppe „NETT-Werk Düsseldorf“ wurde am Mittwochabend die Festnahme eines vermeintlichen Kinderschänders verkündet, der in Gerresheim ein Kind in einen blauen Van gezogen habe. Martin Raths Problem: Er hat für seine Raumausstattungsfirma einen blauen Mercedes Sprinter.

Stundenlanges Verhör bei der Polizei

Da am Mittwoch zwei Mädchen der Polizei erzählt hatten, dass sie gesehen hätten, wie in Gerresheim ein Kind in einen blauen Van gezogen wurde, geriet Rath bei der Fahndung nach dem vermeintlichen Entführer ins Visier.

Er und sein Beifahrer wurden stundenlang von der Polizei verhört. Am Ende war klar: Rath ist unschuldig. Die Polizei geht mittlerweile sogar davon aus, dass diese Geschichte nie stattgefunden hat. Es wurde bis heute kein Kind als vermisst gemeldet.

„Fake News“ führt zu Bedrohungen im Netz

Doch bei Facebook gewinnt diese „Fake News“ von der vermeintlichen Festnahme eine unheimliche Eigendynamik. Weil Raths Sprinter stundenlang unter Polizeibewachung in Gerresheim stand, wird schnell sein Name in den Kommentaren genannt. Es folgen Beleidigungen als „pädophiles Arschloch“ und Drohungen.

Rath fürchtet um seinen Ruf und geht in die Offensive

„Ich muss die Öffentlichkeit suchen, um mich reinzuwaschen. Ich fürchte, dass von dieser Schmutzkampagne etwas hängen bleibt“, sagt Rath. Er fürchtet auch um sein Geschäft, hat Angst, dass seine Großkunden wegen der Gerüchte abspringen könnten.

Noch schlimmer ist es aber für Raths 14-Jährige Tochter. In der Schule wurde sie von einer Freundin seit Mittwoch gemieden. „Sie solle sich von ihr fernhalten, hat deren Mutter gesagt“, erklärt Rath. Er will deshalb jetzt den Urheber des Facebook-Posts verklagen.

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Hoffentlich bekommen sie diese Idioten so richtig an den Arsch.